Betriebs- und Haushaltshilfe als Thema im
„Notizbuch“ des Bayerischen Rundfunks
Angela Johanni, Betriebs- und Haushaltshilfe der LKK Franken und Oberbayern, beim Interview mit dem Bayerischen RundfunkBayreuth (lsv-fob): Die Leistungen der gesetzlichen Sozialversicherung sind bis auf wenige Unterschiede gleich. Manchmal entscheidet aber gerade der kleine Unterschied über den Fortbestand eines Betriebes. Als einziger gesetzlicher Träger gewährt die Landwirtschaftliche Sozialversicherung im Falle eines Arbeitsunfalls oder einer Krankheit Betriebs- und Haushaltshilfe, damit die Arbeit auf dem bäuerlichen Betrieb nicht zum Erliegen kommt. Wie wertvoll diese Hilfe im Ernstfall sein kann, zeigt der Beitrag im „BR-2 Notizbuch“ des Bayerischen Rundfunks am 9.Februar 2006 zwischen 10 und 12 Uhr über den Landwirt Horst Reuther und seine Frau Evi aus dem unterfränkischen Albertshofen bei Kitzingen. Wegen einer Operation am Unterarm mit langwierigen Folgen ist Evi Reuther zur Zeit nicht mehr in der Lage, den Sechs-Personen-Haushalt alleine zu führen oder im Betrieb mitzuhelfen.
Jede Menge Abwasch bei einem 6-Personen-HaushaltSeitdem unterstützte Angela Johanni, eine der Betriebs- und Haushaltshilfen der Land – und forstwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK) Franken und Oberbayern die Familie stundenweise. Sie sorgt dafür, dass im Betrieb alles reibungslos läuft und auch Haushalt und Kindererziehung nicht zu kurz kommen. „Wenn die Ehefrau nicht mitarbeiten kann, dann ist das für unseren Betrieb eine schlimme Sache. Vom Haushalt und den Kindern gar nicht erst zu reden“, erzählt Horst Reuther.
Die Sicherheit, von der LKK eine Haushaltshilfe zu bekommen, wenn ein solcher Ernstfall eintritt, war für Familie Reuther eine große Beruhigung. Angela Johanni ist gelernte Hauswirtschaftsmeisterin. Zuhause bewirtschaftet sie zusammen mit ihrem Ehemann selbst einen Hof. Ihren Beruf als Betriebs- und Haushaltshilfe übt sie seit vielen Jahren aus. Nach rund 150 Einsätze hat sie das nötige Quantum Flexibilität, Ruhe, Routine und Menschenkenntnis, um bei jedem Einsatz neu auf die besonderen Eigenheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Familie und des Betriebes eingehen zu können. Vier Stunden pro Tag steht Angela Johanni Familie Reuther zur Zeit zur Verfügung. Sie macht alles, was sonst in der Hand der Bäuerin liegt. „Diese Hilfe ist mit nichts zu bezahlen“, loben Horst und Evi Reuther.
Auch die Beiträge zur Landwirtschaftlichen Sozialversicherung sieht das Unternehmerehepaar jetzt mit anderen Augen: „Das ist geschenkt, wenn ich denke, wie schnell und unbürokratisch die LKK uns geholfen hat. Ohne die Hilfe von Frau Johanni würde es hier ganz anders aussehen“ , meint Horst Reuther mit einem Blick über die tiptop aufgeräumte Wohnung und die Kinder, die sich das von der Betriebshelferin gekochte Essen schmecken lassen. Danach geht es gemeinsam an die Hausaufgaben. Und auch hier springt Angela Johanni gerne ein, steht dem Nachwuchs mit Rat und Tat zur Seite.
Besonders wichtig ist es freilich, dass für jeden Hof die passende Kraft zur Verfügung gestellt wird. „Wir Betriebs- und Haushaltshilfen haben alle eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem ländlichen Ausbildungsberuf und verfügen über lange Jahre Routine,“ erklärt Angela Johanni. Trotzdem gibt es aber natürlich bei jedem andere Schwerpunkte. So liegt ihr Arbeitsbereich hauptsächlich in der ländlichen Hauswirtschaft sowie im Weinbau. Trotzdem kann sie jedoch aufgrund ihrer langen Erfahrung auch in anderen Bereichen tatkräftig mithelfen – zum Beispiel im Gemüseanbau - wie jetzt eben bei Familie Reuther.
Peter Schmitt, zuständiger Ansprechpartner für die Betriebs- und Haushaltshilfe bei der LKK Franken und Oberbayern meint: „Wie wichtig die Leistungen der Betriebs- und Haushaltshilfe sind, zeigt die große Nachfrage. Trotz des Strukturwandels in der Landwirtschaft sind unsere Ausgaben dafür in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Sie beliefen sich 2004 zum Beispiel auf runde 14,4 Millionen Euro.“ Besonders bei den über 50-jährigen Landwirten und Bäuerinnen steigt der Bedarf. „Die Ausgaben zeigen, dass die Arbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben sehr anstrengend und gesundheitlich belastend ist. In der Regel wird die Arbeit ausschließlich vom Landwirt und der Bäuerin allein erledigt“, erklärt er. „Wie in allen Bereichen bieten wir unseren Versicherten auch hier Service aus einer Hand. Egal, welche Körperschaft die Leistung bezahlt, unser Versicherter hat nur einen Ansprechpartner. So bemühen wir uns, das Verfahren für den Versicherten so einfach wie möglich zu machen“, sagt Peter Schmitt