Ich bin ja katholisch und war ein etwas arg schwächliches Baby, zu leicht und zu dünn. Ich wurde "notgetauft", noch im Krankenhaus. Von einer Schwester- es darf wohl in solchen Fällen jeder die Taufe spenden- denn, so erzählte mir meine Mutter, lt. damaliger Auslegung der kath. Kirche war jeder, der nicht getauft war, Träger der sog. Erbsünde und konnte daher nicht in den Himmel kommen, auch, wenn es sich um ein Baby handelte. Meine Tante war in den 50ger Jahren Krankenschwester auf einer Frauenstation, sie sagte mir mal, sogar Embryonen hätten eine Nottaufe erhalten, wenn sie nach Geburt - bei Fehlgeburten- wenigstens eine Regung getan hätten, eben aus diesem Grund.
Ich wurde aber später, im März, 3 Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus, nochmal "offiziell" mit Paten und Eltern in der Kirche getauft.
Ich kann mich aber erinnern, daß meine jüngeren Geschwister - Jahrgang 74 und 80- nicht wie heute üblich, während des Gottesdienstes getauft wurden, sondern am frühen Sonntagnachmittag allein mit Eltern, Geschwistern und Paten....
Unsere Töchter sind alle drei evangelisch getauft. Ich finde, man gibt den Kindern dann eine Richtung mit, was sie dann später daraus machen, entscheiden sie selbst...