Hallo Miriam,
dass bei euch Eier auch in Bäume gehängt werden wusste ich bis jetzt noch nicht, mir ist nur aufgefallen, dass es auch bei uns in der Gegend jetzt vermehrt auftaucht und da ist dieser Brauch nicht daheim. Ich bin halt mal immer skeptisch, wenns einen für mich neuen Brauch gibt, vor allem, wenn die, die das bei uns jetzt praktizieren ihre Osterdeko eben bei Aldi und so beziehen. Ich find es schön mit den Eiern und gerade die regionalen Unterschiede sind doch spannend - oder?
Aber jeder wie er will und umso besser, wenn das eigene Tun auch hinterfragt wird., ich werde es nicht machen, gefällt mir halt nicht. Egal welcher Osterbrauch gepflegt wird, wenn es nicht in Zusammenhang mit der Auferstehung gesehen wird, dann ist es halt doch nur ein Frühlingsfest und Dekoration.
Und wie heißt ein Spruch: Nur was sich wandelt bleibt. In diesem Sinne haben sich Bräuche schon immer geändert. Da hab ich auch keine Angst, dass wir auch in der Zukunft noch Ostern feiern.
Für mich stellt sich eine Frage:
Sind Brauchtum und Tradition dasselbe?
Bräuche können eine Tradition haben, aber haben Traditionen auch Bräuche? Der Begriff „Tradition” ist mindestens so sehr missbraucht wie der Brauchtumsbegriff. Die anhaltende Missverständlichkeit kann man sich klarmachen, wenn man weiß, dass man mancherorts das schon Tradition nennt, was man zum ersten mal wiederholt. Zur „uralten Tradition” wird es mit der zweiten Wiederholung!
Was dagegen wirklich Tradition ist, verdeutlicht die Redewendung: „Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern der Glut”.
Also, wenn meine Kinder mal gerne (mit allen Sinnen) Plastikeier aufhängen und so ihrer Osterfreude Ausdruck geben, dann wäre das für mich auch o.k.
Was diese Bräuche und Symbole ursprünglich bedeuten interessiert mich auch immer, aber soviel ich weiß gibt es diese Vermischung eben in allen Kulturen und überall ist es ein Zeichen für "Heimat" (fällt mir gerade kein besseres Wort ein) oder auch Ausdruck für ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Übrigens ist das Kreuz als Symbol für die Christen noch nicht so alt. Einige hundert Jahre lang war es der Fisch.
Dann hat das Kreuz sozusagen seinen Siegeszug angetreten, wobei es immer noch sehr schöne Darstellungen gibt. Bei uns in Weilheim gibt es ein Kreuz , dargestellt als Baum mit grünen Blättern dran, eben wieder Zeichen fürs Leben oder in Altenstadt/Schongau steht eine schöne roman. Basilika mit dem sog. "großen Gott", Jesus eben nicht mit der Dornenkrone sondern als König mit Krone und aufrecht. Diese Darstellungen tauchen jetzt auch wieder vermehrt auf.
Und so ganz nebenbei:
Hat irgendjemand für mich einen Tip, was ich beim Eierfärben immer falsch mache. Ich verwende die Farben, die man mit Essig und heißem Wasser auflöst und hab schon die Dosis erhöht, aber manche Eier oder manche Farben gehen einfach nicht gscheit an. Oder liegt das an den Eiern?
Fanni