Ich lebe seit Pfingsten endlich mit "meinem" Bauern zusammen .
Zuvor haben wir mehr oder weniger eine Wochenendbeziehung über gute 400 km geführt, die so ausgesehen hat, dass ich ein bis zweimal im Monat von Freitag bis Sonntag bei ihm war

Die Integration auf seinem /unserem Betrieb wird mir von ihm und seinen Eltern, die im selben Haus leben, sehr leicht gemacht. Obwohl ich von Landwirtschaft und Rinderhaltung so gut wie keine Ahnung habe, habe ich nie das Gefühl wie ein Depp dazustehen. Ich kann fragen was ich will und ist es noch so doof. Eher ist es so, dass ich mithelfen möchte, es aber noch nicht (richtig) kann und deshalb ziemlich gefrustet bin

Meine "Schwiegereltern in Spe" haben mir Anfangs etwas Angst gemacht: Wie würde man darauf reagieren, dass ich endgültig auf den Hof komme, meine kleine Tochter mitbringe und plötzlich quasi die neue Hausherrin bin?
Der Empfang war sehr sehr herzlich, meine Tochter wurde angenommen wie ein eigenes Kind und ist auch voll mit integriert.
Wir haben zwar manchmal unterschiedliche Meinungen (Was, Dein Hund darf ins Haus???) können aber gut darüber reden. Auch wenn Sie nicht ganz damit einverstanden sind wird meine Meinung doch akzeptiert. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.
Gleich von Anfang an wurde ich in Entscheidungen und Diskussionen mit einbezogen, wenn zB. der Tierarzt auf den Hof kommt bin ich dessen Ansprechpartner und kümmere mich um alles weitere.
Hilfreich für mich ist auch, dass meine "Vorgängerin" nicht besonders "angenehm" war und ich wohl mehr Ihrem Bild von einer guten Bäuerin entspreche (was immer das auch heissen mag...lach)
Ich glaube, Sie merken auch, dass mein Partner und ich ein wirklich gutes Team sind, dass wir gut zusammen arbeiten können und viel miteinander reden und dass es uns einfach gut zusammen geht.
Wir haben auch gemeinsam beschlossen, dass ich hier nicht mehr im Büro etc. arbeiten werde sondern zuhause bleibe und für meine Tochter und den Hof da sein werde, was ich sehr geniesse, da ich die letzen Jahre trotz Kind sehr viel gearbeitet habe.
Momentan sind wir dabei wieder in die Direktvermarktung einzusteigen, die für ein paar Jahre pausiert hat. Mein Traum ist ein kleiner Hofladen mit Fleisch, Honig, Likören etc. und etwas Kunsthandwerk von Freunden...
Abendliche Grüsse,
Nicole