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Hospiz-Arbeit

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Margret:
...fiel mir gestern noch ein:

Die Referentin meinte ganz nebenbei,  man könne für sich viele Themen im Leben ausklammern (z.B. die Problemstellung "Es fehlen Kita-Plätze" interessiert mich nicht, da ich keine Kinder habe  oder so).
Aber das Thema  Sterben  betrifft jeden irgendwann (und es ist nicht richtig planbar).

Machte nachdenklich.

Margret

annib1:
Heute war ich im Hospiz !

Unsere Landfrauen backen zur Weihnachtszeit immer Kekse für´s Hospiz. Ich habe mich dazu gemeldet !
Erst hatte ich ein mulmiges Gefühl wie ich los fuhr,wer weiß was mich da erwartet ?!
Aber dann war ich doch überrascht und kann es jeden empfehlen wenn ihr die Möglichkeit habt euch mal eins an zu sehen dann macht das ruhig. Wir hatte nachdem wir die Kekse abgegeben haben noch eine Rundgang durch´s Hospiz. Du kammst da rein als wenn du irgendwo zu Besuch kommst in einer WG oder so. Ein großer Flur mit Sitz gelegenheiten und TV mit einer tollen Wohnküche alles Urgemütlich eingerichtet so wie bei einem zu Hause. Im Garten eine Sandkiste,Rutsche und eine Schaukel. Im Haus oben ein kleines Wohnzimmer, eine Lese Ecke und ein Spielzimmer für Kinder, ein Ruhezimmer wenn man mal die Ruhe sucht oder Trauer besteht.
Wir haben nette Gespräche geführt mit der Hauswirtschaftleitung und mit der Hausleitung! Wir konnten fragen was wir wollten wir bekamen immer eine Antwort. Das Pflegepersonal lief nicht in KH Kleidung rum sondern in normalen Klamotten.
Ich persönlich hatte es mir steriler Vorgestellt, dem war nicht so.
Rund um bin ich zufrieden das ich mitgefahren bin, es war alles sehr interessant.

LG Anja

LunaR:
Danke Anni für deine Eindrücke. Vor langen Jahren sah ich mal eine Dokumentation über ein Hospiz. Das war damals noch recht neu in Deutschland. So wie du es beschreibst habe ich es auch aus dem Film in Erinnerung. Unvergessen ist mir die Aussage eines Mannes von vielleicht knapp 40 Jahren geblieben. Er lebte dort, weil er schon auf der letzten Station seiner Erdenereise angekommen war, konnte aber mit entsprechenden Medikamenten sogar noch etwas arbeiten.Er erzählte, wie es ihm ginge, klang dabei mutig und zuversichtlich. Schließlich sagte er den Satz "Eigentlich habe ich hier erst angefangen zu leben". Das ging mir damals immer im Kopf herum und fällt mir auch heute wieder ein, wenn es um Hospize geht.

Als meine Freundin mit Krebs im Sterben lag, kam eine Mitarbeiterin der Hospizbewegung (sie arbeiteten ambulant, weil sie keine Einrichtung hatten und wollten den Menschen das Sterben zu Hause ermöglichen) zu ihr und der FAmilie nach Hause. Sie war auch dort, als meine Freundin starb und konnte dem Mann und den beiden Kindern auf ihre besondere Weise beistehen.

Als mein Vater dann Krebs hatte, wollte ich es für ihn auch so haben. Allerdings verstarb er bereits, als ich gerade erst noch mit einer Mitarbeiterin des Hospizes gesprochen hatte. Das war trotz der Traurigkeit der Situation ein so erfirschendes, lebenidiges und hoffnungsfrohes Gespräch. 

Beide male waren es wunderbare Frauen gewesen. Die Bewegung finde ich so wichtig und hilfreich. Als meine Kinder noch klein waren, dachte ich, wenn sie groß sind, möchte ich dort mitarbeiten. Die Menschen werden ganz normal behandelt und nicht wie Tote. Noch sind sie ja auch Menschen.

LG
Luna

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