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Depression bei 15jährigem Mädchen

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manurtb:
Das pfeiffersche Drüsenfieber ruhig dann nochmal mit checken lassen. Die Werte da sind nicht immer gleich feststellbar.
Vielleicht mal in eine größere Uniklinik überweisen lassen und alles durchchecken.

Hm, wenn die Ärzte nichts finden, dann ist es immer psychisch. Bis dann die körperlichen Ursachen gefunden werden...  ;) Ist irgendwie traurig, aber die Erwartungshaltung an Ärzte ist halt auch groß, dass die wissen müssen, was sowas ist...

Sasa:
Naja. Es gibt ja auch eine Menge depressiver Teenager, von den meisten weiß man es nur nicht. Ich weiß nur, daß die Kinder-und Jugendpsychologen - bzw. die Fachärzte für Kinder- Jugendpsychiatrie- hoffnungslos überlaufen sind, Wartezeiten auf einen Termin bis zu einem halben Jahr sind keine Seltenheit, und auch die  psychiatrischen Kliniken für Kinder und Jugendliche sind voll.

Oft merkt man es, auch als nahestehendes Familienmitglied, nicht. Unsere Tochter, z.B. war eigentlich immer sehr unauffällig, bis sie ja Anfang letzten Jahres völlig "verrückt spielte". Mittlerweile hat sie sich etwas gefangen, wir haben uns wieder angenähert. Damit hätte ich, nach allem was vorgefallen war, nicht mehr gerechnet. Aber sie wird jetzt seit 3 Monaten stationär behandelt; sie hat sich selbst in Behandlung begeben. Ihre Depressionen werden hervorgerufen von der Störung der Schilddrüse- wir sind mit ihr oft beim Arzt gewesen, weil sie eben als KInd sehr schnell sehr viel zunahm. Aber die "Wald- und Wiesen"-Internisten haben nichts Gravierendes gefunden; sonst wäre ihr  und uns vieles erspart geblieben....

Melitta:
Hallo,
auch wenn man natürlich abklären sollte, ob es keine physischen Gründe gibt, für eine Depression, ist schon zu beobachten, dass auch immer mehr Jugendliche und Kinder davon betroffen sind. Da kann man sich natürlich fragen, ist das neu oder wurde das früher gar nicht erkannt? Die Kinder waren dann halt mit Attributen wie introvertiert, schüchtern, verschlossen, unlustig etc. betitelt. Es gab ja auch schon früher Kinder, die den Klassenclown machten, immer Blödsinn im Kopf hatten, unkonzentriert waren und trotzdem kein ADHS hatten. Weil das auch nicht diagnostiziert wurde.
Die Essstörungen, die junge Mädchen heute haben, die sind ja auch den psychischen Erkrankungen zuzuordnen und die nehmen auch weiter zu. Enkopresis, Angststörungen, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen... die Liste ist lang.
Da muss sich so eine Gesellschaft, die das hervorbringt schon mal fragen, woher und wie das kommt?
Die Ursachen sind da nicht nur körperlicher Natur.

Viele Grüße
Melitta

Bullenmafia:
Tja schau dir die Gesellschaft an, mich wunderts net. wieviele Kinder/Jugendliche sind heute schon alleine gelassen, weil Eltern nicht mehr Zeit haben etc. sitzen vorm Computer, Fernseher etc. Ich dachte mir heute früh erst wieder als ich die Zeitung aufschlug, was das noch werden soll. Eine Mutter die ihr vierjähriges schwer behindertes Kind schwer misshandelt bekommt Bewährung und bei uns in der Nähe bringt ein 18jähriger seine hochschwangere Freundin um weil er keinen Unterhalt zahlen möchte?????
Depressionen bei Kindern/Jugendlichen ist etwas was mich nicht verwundert und keine Neuerscheinung der Gesellschaft ist, das hat es schon Jahre zuvor gegeben.
Die Lösung für das Problem??? die weiß ich leider auch net.
LG Petra

SiegiKam:
Nein, ich glaube nicht, dass es zur Zeit besonders schlimm ist für Jugendliche, es gab zu allen Zeiten Grausamkeiten und alleine gelassen wurden Jugendliche auch früher oft, vor allem gab es ja die Zeiten in denen über viele Themen wie Sexualität nicht gesprochen wurde. Das ist heute schon fast ins Gegenteil umgeschlagen. Ich glaube auch nicht, dass Depressionen von einem vollen Terminkalender kommen.
Ich glaube eher, dass diese ganze Umstellung in der Pubertät, dieses Hinundhergerissensein - nicht mehr zu den Kindern gehören wollen aber zu den Erwachsenen auch nicht  - viel Verunsicherung für Jugendliche ausmacht. Auch sind Menschen in der Pubertät noch viel sensibler als in allen anderen Lebensaltern, dazu kommt die Phase des aus der Schulekommens, der Neubeginn mit allen Unwägbarkeiten, vielleicht auch Angst davor Abschlussprüfungen nicht zu bestehen, oder vor all dem Neuen in Beruf oder Studium. Dann gehen die einen Freunde schon fort oder haben bereits Partner, man selbst aber noch nicht, all das ist viel Veränderung im Leben und kann einen sensiblen Menschen evtl. vor Angst versteinern lassen, sich die Bettdecke über den Kopf ziehen und nichts mehr sehen und hören wollen, sich einfach der Umwelt verweigern. Und gerade, weil pubertierende Kinder sich von ihren Eltern abnabeln wollen, verschließen sie sich und erklären ihre Ängste nicht. Das führt zu Vorwürfen und Strafen, was die Situation auch nicht vereinfacht.


LG Siegi

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