Ist das mit dem Biogas garnicht so ein dolles Geschäft?
Unser Kammerpräsident meinte das noch ein Drittel der Betreiber pleite machen!!!!!!!!!
Ist die Fläche für Mais zu teuer?Bis 470 Euro kostet auf der Geest die Pacht je Ha.
Ist es nicht besser NUR Gas zu produzieren und einspeisen ?Wozu erst Gas in Strom umwandeln und die ganze Wärme in die Luft pusten?Die Abwärme muß doch auch aus dem Gas hergestellt werden.......
Da hie lange nix mehr gschrieben wurde,auf ein neues..............
Gruß Otto
@Otto wundert dich das? Mich nicht, sonst wäre Biogas der erste Betriebszweig wo alle Betreiber/ Beteiligten Gewinne machen. Es liegt in der Natur der Sache das es Betriebe gibt die in diesem/ einem Betriebszweig rote Zahlen schreiben, und andere nicht. Bleiben wir mal bei der Landwirtschaft. Es war immer schon so das Betriebe in einem Bereich Gewinne (z.B. Schweinehaltung) gemacht haben, und event. in anderen Verluste (z.B.Kartoffelbau). Im Laufe der Betriebsentwicklung der letzten Jahrzehnte wurde diese unrentablen und unbeliebten Betriebszweige abgestoßen. Die einen haben die Milchviehhaltung aufgehört, die anderen die Schweinehaltung etc. Der große Unterschied zum Betriebszweig Biogas ist, das es etwas vollkommen neues und sehr kapitalintensives ist. Hier konnte keiner ein wenig testen, und es mussten auf anhieb große Summen investiert werden. Bisher lief der Betriebszweig einfach aus, wenn finanziell nix bei rausschaute, bei Bg muss zuerst groß investiert werden bevor man sieht obs klappt.
Bei uns heißt es auch das 1/3 der Betreiber Gewinne macht, 1/3 zu null arbeitet, und 1/3 Verluste macht.
Weiteres Problem (Grund für rote Zahlen) ist das bei einer Bg mittels Teilkostenrechnung nichts mehr beschönigt werden kann, sondern zur Auswertung alleine eine Vollkostenrechnung/ Betriebszweigabrechnung hilft. In der Vergangenheit wurde vielfach schön gerechnet, nach dem Motto die Flächen gehören uns, Fremdkapital ist auch keins da das verzinst werden muss, das Gebäude haben wir fast komplett selber gebaut etc. und schon hat das Ergebnis wieder gestimmt. Und dies funktioniert bei einer Bg nicht mehr so einfach, da viele Betriebe gehörig Flächen zupachten mussten bzw. jeden m³ Silage zukaufen müssen und größere Summen Geld von der Bank aufgenommen werden musste, und die Bg auch nicht selber gebaut werden konnte. Und in diesem Augenblick muss jede Kostenstelle mit harten Euros bezahlt werden.
Die Biogaseuphorie wurden auch von den schlechten Erzeugerpreisen der Jahre 2004 und v.a. 2005 und der teils übertriebenen (schwer zu prüfenden) Versprechen der Hersteller getragen. Damals waren für viele steigende Agrar- Preise undenkbar. Ich kenne mehrere die mit 10- 11€/dt Weizen kalkuliert haben. Falls sich in deren Kalkulationen nicht irgendwo ein größerer Puffer befinden, werden sie auf dauer Probleme bekommen bzw. betriebl. Substanz verbraten.
Meiner Meinung nach hat Biogas schon eine Zukunft, aber nur wenn ein halbwegs Wärmekonzept dahinter steht. Biogasanlagen mitten in der Pampa in einer Ackerbauregion werden sich hingegen schwer tun.
VlG Mannomann