Bäuerinnentreff

Aktuelles Tagesgeschehen => Agrarpolitik => Thema gestartet von: LuckyLucy am 21.03.22, 09:12

Titel: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: LuckyLucy am 21.03.22, 09:12
Bauer Willi hat diese Aktion https://twitter.com/schafft_e/status/1505794322112864260/photo/1  (https://twitter.com/schafft_e/status/1505794322112864260/photo/1) wohl initiert.

Meint Ihr, das hat Sinn?

Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 21.03.22, 09:26
Ich halte es für schwierig. Aus vielen Gründen.
Populismus ist noch das kleinste Problem an diesem Statement.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Beate Mahr am 21.03.22, 09:50
Hallo

klasse Aktion ...
weil die Bevölkerung in´s grübeln kommt - was das jetzt wieder soll  ;)

Die #grüne4 als *Türöffner* für Gespräche ...
mit der Basis ... weil die oben es eh nicht kapieren

Bleibt gesund
Beate
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Annette am 21.03.22, 14:39
https://www.agrarheute.com/politik/boelw-fuer-sofortprogramm-temporaeren-abstockung-nutztierbestaende-591544


Zitat
Tina Andres, Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), will ein EU-Sofortprogramm zur befristeten Abstockung der Tierbestände. Das geht aus einer Pressemitteilung des BÖLW vom 18. März hervor. Tierhalterinnen und Tierhaltern in Europa, inklusive der Bio-Betriebe, sollten ihre Bestände für die nächsten zwölf Monate deutlich reduzieren und einen Ausgleich für den entgangenen Gewinn erhalten. Dafür solle sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir beim EU-Agrarministertreffen am 21. März einsetzen

Das wäre dann wohl das Gegenprogramm  ::)

LG Annette
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 21.03.22, 15:04
Jetzt hab ich gerade etwas mehr Zeit.

Ich möchte jetzt erstmal meinen ersten Punkt des Populismus erläutern.
Vielleicht verstehe ich aber auch das Statement von BauerWilli falsch,
das mag sein.

Es geht ja darum, mit der Aufhebung der 4% Stillegung, welche ja durchaus einen Nutzen in Zukunft haben kann und wird, ein zusätzliches Nahrungsmittelangebot zu schaffen, richtig?

1. Vielleicht habe ich etwas übersehen, aber soweit ich weiß, gilt dies erst ab Erntejahr 2023 und ist somit sowieso nicht kurzfristig wirksam

2. Nahrungsmittelknappheit entsteht nicht durch Mangel an Nahrung, sondern an fehlendem Zugang zu Geld. Schweine, Rind und Geflügelfleisch leisten also für diejenigen, die jetzt von Hunger bedroht werden, keinerlei Beitrag zur Ernährung, da diese Produkte schlichtweg zu teuer sind.

3. Ich gehe davon aus, da es BauerWilli eben so formiliert hat, dass dort ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel produziert und verschenkt werden sollen, um denjenigen Zugang zu Nahrung zu ermöglichen, die kein Geld haben.

Sollte dem nicht so sein, wäre es für mich keine Aktion um Menschen wirklich helfen zu wollen, sondern ein Ausnutzen einer schrecklichen Situation, um bestimmte politische Ziele zu erreichen.

LG,
Tanja
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: frankenpower41 am 21.03.22, 16:42
https://www.agrarheute.com/politik/boelw-fuer-sofortprogramm-temporaeren-abstockung-nutztierbestaende-591544


Zitat
Tina Andres, Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), will ein EU-Sofortprogramm zur befristeten Abstockung der Tierbestände. Das geht aus einer Pressemitteilung des BÖLW vom 18. März hervor. Tierhalterinnen und Tierhaltern in Europa, inklusive der Bio-Betriebe, sollten ihre Bestände für die nächsten zwölf Monate deutlich reduzieren und einen Ausgleich für den entgangenen Gewinn erhalten. Dafür solle sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir beim EU-Agrarministertreffen am 21. März einsetzen

Das wäre dann wohl das Gegenprogramm  ::)

LG Annette

ja, und die Preise für Schlachttiere steigen, eben weil zu wenig am Markt ist.
Man braucht sich doch nur die Zahlen anzuschauen. Die Tierbestände gehen seit längerer Zeit zurück, anscheinend ist ja Bedarf da, sonst
blieben ja die Preise unten.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Beate Mahr am 21.03.22, 16:44
1. Vielleicht habe ich etwas übersehen, aber soweit ich weiß, gilt dies erst ab Erntejahr 2023 und ist somit sowieso nicht kurzfristig wirksam

wenn du nächstes Jahr ernten willst ... musst du in 2022 anbauen ... zumindest Weizen und Roggen

Aber Mais z.B. könnte noch gelegt werden

Bleib gesund
Beate
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: LuckyLucy am 21.03.22, 16:44
Danke allen, die dazu geantwortet haben.

Der Aufruf scheint bei Twitter nicht auf großes Feedback zu stoßen. Seit heute morgen gab es dazu 33 Retweets, 2 Retweets mit Kommentar, 49 Likes und 2 direkte Antworten. Aufmerksamkeit, zumindest große, sieht anders aus.

Dass mit den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine die diesjährige Ernte wohl ausfällt und damit viele Menschen nicht versorgt werden können, macht mir schon Sorgen. Das zu wissen und nichts tun, finde ich schwierig. Von unseren Politikern kommen ja nur Beschwichtigungen, dass wir uns um unsere Versorgung keine Sorgen machen zu müssen. Mag ja sein, mir ist diese Aussage aber einfach zu kurz gedacht.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: frankenpower41 am 21.03.22, 17:20
...selbst wenn die es anders sehen würden, wäre es unklug das so offen zuzugeben.
dann wären unsere Geschäfte innerhalb kürzester Zeit leer.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 21.03.22, 17:26
Das WW,WR und WG im Herbst, also dieses Jahr ausgesät werden, ist mir durchaus bekannt.

Aber kann auf diesen, vermutlich werden es keine Hochertragsstandorte sein, Flächen tatsächlich Brotweizen angebaut werde?
Ich habe hier gelernt, dass man aus Futterweizen keine "schönen" Brote backen kann.

Mein Wissen sagt mir aber, dass auch Weizenmehl aus Futterweizen ein im Vergleich zu Maismehl viel besseren Nährwert besitzt.
Da erscheint mir der Anbau von Futtermais auf den stillgelegten Flächen auch nixht so sinnvoll zu sein.

Was spricht, abgesehen von den möglichen* wirtschaftlichen Nachteilen gegen die Reduktion der Tierbestände, um entsprechend Weizen, Gerste, Roggen für die menschliche Ernährung zu mobilisieren?

*Möglicherweise steigen sogar die Erlöse, und die wirtschaftliche Situation der Tierhalter:innen verbessert sich durch eine Reduktion der Bestände.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: gina67 am 21.03.22, 17:58
Hallo Karpfenkanone,
es gibt in Deutschland viele Flächen die nur Grünlandstandorte sind z.B. in Ostfriesland oder der Wesermarsch, da geht nur Gras, dass durch die Kuh verdelt wird.
Und es sollen ja Ackerflächen stillgelegt werden keine Grünlandflächen.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: LuckyLucy am 21.03.22, 18:13
Karpfenkanone, ein weiterer Aspekt ist der Dünger, den die Tiere liefern.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Internetschdrieler am 21.03.22, 21:19
Warum sollen wir unsere Gunststandorte, wo bei bedarfsgerechter Düngung, ohne großes zutun ordentliche Erträge realisierbar sind, Still legen?
Es ist sogar "selbstbegrünung" vorgeschrieben, im Klartext ist das staatlich angeordnete Verwilderung.  Zur Rekultivierung werden einem die Mittel genommen.

Da reicht es nicht, dass täglich bundesweit 50 ha aus der Produktion genommen werden durch Bebauung und den daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen 




Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 22.03.22, 08:17
Einen schönen guten Morgen,

es gibt in Deutschland viele Flächen die nur Grünlandstandorte sind z.B. in Ostfriesland oder der Wesermarsch, da geht nur Gras, dass durch die Kuh verdelt wird.
Und es sollen ja Ackerflächen stillgelegt werden keine Grünlandflächen.
Dass es in Deutschland Regionen gibt, wo es vorwiegend Grünland gibt, ist mir bekannt. Und auch die Tatsache, dass dort hauptsächlich Rinderhaltung geht.
Verstehe das jetzt in dem Zusammenhang nicht so richtig. Oder möchtest du darauf hinaus, dass ja Grünland besser stillzulegen wäre?

Ja, es sollen kleinteilig Ackerflächen stillgelegt werden. Aber auch dort haben Landwirt:innen ja keine homogenen Flächen. Es gibt bessere und schlechtere.
Für die Stilllegung wird dann eher die schlechtere Fläche gewählt.
Karpfenkanone, ein weiterer Aspekt ist der Dünger, den die Tiere liefern.
Das halte ich für ein Nicht-Argument.
Tiere produzieren ja keinen Dünger, ohne vorher irgendwas reinzufüttern.
Man mag es populistisch manchen Menschen verkaufen können, dass Tierhaltung eine Kreislaufwirtschaft wäre.
Ist sie aber nicht.
Egal ob pflanzlich oder tierisch. Die Menge die am Ende in der Kläranlage landet ist identisch, mit dem Unterschied,
dass durch die Tierhaltung zusätzliche Verluste entstehen.

ja, und die Preise für Schlachttiere steigen, eben weil zu wenig am Markt ist.
Die Tierbestände gehen seit längerer Zeit zurück, anscheinend ist ja Bedarf da, sonst
blieben ja die Preise unten.
Natürlich ist Bedarf da. Wir alle haben es ja nicht anders gelernt, dass auch tierische Produkte mittlerweile als Grundnahrungsmittel angesehen werden.

Es ist ja nicht so, dass es nicht auch andere Gründe gäbe, die Kosten für tierische Produkte zu erhöhen, so dass dann auch weniger konsumiert wird.
Für mich die wichtichste ist aber tatsächlich erst einmal die Versorgung von Menschen mit Nahrungsmitteln.
Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass das so alles nicht mit dem Klimaschutz vereinbar ist.
Und ich kenne es von meinen eltern so, dass sehr auf zukünftige Generationen geachtet wird, damit diejenigen später auch noch ein angenehmes Leben
in einer lebenswerten Welt haben.

Wenn ich mit meinen Eltrern, oder anderen Landwirt:innen aus meiner Jugendzeit rede, dann haben wir da keinen Dissenz. Es fühlt sich auch niemand angegriffen, schließlich wird ja nicht mit dem Finger auf einzelne Landwirt:innen gezeigt, sondern - analog zur Kohleverstromung - die Schädlichkeit der
Produktion aufgezeigt.
Ich mache ja auch den Mitarbeitenden von Kohlekraftwerken nicht irgendwelche Vorwürfe - die haben das auch so gelernt, und machen einfach den Job.

Warum sollen wir unsere Gunststandorte, wo bei bedarfsgerechter Düngung, ohne großes zutun ordentliche Erträge realisierbar sind, Still legen?
Niemand sagt das. Ein großer Anteil der Betriebe wird 4% Fläche bewirtschaften, welche keine Gunststandorte sind oder problematische andere
Bedingungen haben wie zum Beispiel Gräben etc, wo sich leicht über den ganzen Betrieb die 4% erreichen lässt.
Es ist sogar "selbstbegrünung" vorgeschrieben, im Klartext ist das staatlich angeordnete Verwilderung.  Zur Rekultivierung werden einem die Mittel genommen.
Selbstbegrünung und Verwilderung ist ökologisch nicht das Schlechteste.Und dass die Mittel genommen werden, um nach einem Jahr der Stilllegung die Fläche aussatfertig gemacht werden kann, das glaube ich nicht.
Da reicht es nicht, dass täglich bundesweit 50 ha aus der Produktion genommen werden durch Bebauung und den daraus resultierenden Ausgleichsmaßnahmen 
Ja, richtig. Flächen werden weniger. Das wäre aber doch ein Argument für weniger Tierhaltung. Mit weniger Tierhaltung und teureren Produkten ähnliches Geld verdienen, gleichzeitig Flächen für den Erhalt unserer Ökosysteme frei machen.

LG,
Tanja
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 22.03.22, 09:30
Noch ergänzend, damit keine Missverständnisse entstehen.
Prinzipiell bin ich dafür, befristet, die stillgelegten Flächen zu nutzen.
Ich stelle alleine die Motivation dahinter in Frage, und die ablenkenden Antworten wie Grünland, Flächenversiegelung etc bestätigen mich
leider ein wenig in der Annahme.

Hier einmal die Verwendung von Getreide nach Bereichen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/488218/umfrage/verwendung-von-getreide-in-deutschland-nach-bereichen/


Und ich habe jetzt nochmal die Zahlen von BauerWilli, genauer die Zahl der stillgelegten Ackerfläche nachgerechnet.
Der Bauer Willi will bewusst täuschen, oder er kann nicht rechnen.

Es sind keine 668.000ha, die durch die 4% stillgelegt werden.
Es sind 472.000ha

Rechnung:

Landwirtschaftlich genutze Fläche: 16,7 Mio ha
Ackerland                         70,6%: 11.8 Mio ha
4% Stilllegung von      11,8Mio ha:471.608 ha


Noch ein Nachtrag:

Auch bei den "durchschnittlichen Weizenerträgen in der EU" lügt dieser feine Bauer Willi wie gedruckt:
In der EU werden nicht durchschnittlich 6.1t/ha geerntet.
Für diese Rechnung hat er sich die beste Weizenernte(2021) der letzten 6 Jahre herausgesucht.

Seriös ist dieser Willi jedenfalls nicht.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Rohana am 22.03.22, 09:43
Selbstbegrünung und Verwilderung ist ökologisch nicht das Schlechteste.Und dass die Mittel genommen werden, um nach einem Jahr der Stilllegung die Fläche aussatfertig gemacht werden kann, das glaube ich nicht.

Hervorhebung durch mich. Blöde Frage, bist du in der Materie drin?
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: frankenpower41 am 22.03.22, 09:51
nur soviel....  Tierische Nahrungsmittel gab es bereits in der Bibel, also nicht so dass wir das so gelernt haben.

Dass man über die Menge des Fleischkonsums heutzutage streiten kann ist ein anderes Thema.

...man kann auch sagen, und das ist meine Meinung, heutzutage wird Landwirtschaft und tierische Ernährung den Kindern als generell schlecht beigebracht, auch das ist für mich nicht richtig.
Ansonsten setz ich mich auf meine Finger und schone somit meine Nerven.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Beate Mahr am 22.03.22, 10:27
Das WW,WR und WG im Herbst, also dieses Jahr ausgesät werden, ist mir durchaus bekannt.

Aber kann auf diesen, vermutlich werden es keine Hochertragsstandorte sein, Flächen tatsächlich Brotweizen angebaut werde?
Ich habe hier gelernt, dass man aus Futterweizen keine "schönen" Brote backen kann.

bei entsprechender Düngung und Regen (Beregnung) kann man auch auf einem 30ger Boden A Weizen anbauen
die Frage ist ... Ertrag und/oder sinnvoll ... man kann ja auch 5 T Raps auf Sand ernten ... wenn ...

Und JEDER Betrieb muss die 4 % stilllegen (Ausnahmen gibt es :-\)

Das ist politisch gewollt und fachlich nicht richtig

Sinnvoll ist und bleibt die Kreislaufwirtschaft ...

Bleibt gesund
beate   
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 22.03.22, 10:33
Hervorhebung durch mich. Blöde Frage, bist du in der Materie drin?
Es gibt keine blöden Fragen.
Mehr oder weniger.
Ich sehe durchaus Probleme, vor allem durch den Wegfall von Glyphosat, was die Sache deutlich vereinfacht hätte. Aber es gibt ja, leider energieintentivere, Alternativen zur Anwendung von Glyph. Aber ich halte ein Anwendungsverbot für eine Fehlentscheidung. Genauso wie das Verbot von GVO.
nur soviel....  Tierische Nahrungsmittel gab es bereits in der Bibel, also nicht so dass wir das so gelernt haben.
Ich finde es befremdlich auf sachliche Anmerkungen mit einem Buch zu antworten. Aber eigentlich bestätigt es doch meine Aussage, dass wir den Konsum kulturell gelernt haben. Auch die Bibel wurde von Menschen geschrieben.
Natürlich gab es in früheren Jahrhunderten gute Gründe für das Halten und essen von Tieren und deren Körperflüssigkeiten.
Keine Kühlschränke, keine sicheren Getreidelagermöglichkeiten und auch keine Heizungen.
Tiere dienten mehr oder weniger als lebende Nahrungsmittelvorräte.
...man kann auch sagen, und das ist meine Meinung, heutzutage wird Landwirtschaft und tierische Ernährung den Kindern als generell schlecht beigebracht, auch das ist für mich nicht richtig.
Nein, das ist nicht richtig und eventuell eine Fehlwahrnehmung. Ich zumindest nehme es nicht so wahr.
Es ist ja nicht falsch, Kindern eine gesunde Ernährung beizubringen. Und davon sind wir meilenweit entfernt.
Ich denke, die DGE ist ein seriöser Maßstab für gesunde Ernährung.
Nehmen wir den Durchschnittswert von 300-600gr/Woche, also 450gr/Woche. Das wären dann 24kg/Jahr.(Aktueller Konsum 57kg)
Ich sehe da also keine Falschdarstellung.

Und was Landwirtschaft ansich angeht, ich hatte es schon geschrieben: Auf Probleme hinzuweisen, welche struktureller Natur aufgrund von Pfadabhängigkeit
der wirtschaftlichen Teilnehmer entstehen, ist eben kein "Wir stellen Landwirtschaft als schlecht dar", sondern eine Notwendigkeit in einer Wissensgesellschaft.

Ich hätte es schön gefunden, wenn sachlich auf meine Kritikpunkte eingegangen worden wäre.
Es kann ja nicht schwer fallen, meine aufgebrachten Punkte zu widerlegen.

LG,
Tanja
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 22.03.22, 10:39
Und JEDER Betrieb muss die 4 % stilllegen (Ausnahmen gibt es :-\)

Das ist politisch gewollt und fachlich nicht richtig

Sinnvoll ist und bleibt die Kreislaufwirtschaft ...

Bleibt gesund
beate
Natürlich jeder Betrieb. Habe ich etwas anderes geschrieben?

Und ich hatte es schon ausgeführt, welche Kreislaufwirtschaft meinst du?
Tierhaltung oder keine Tierhaltung, der Kreis ist nie geschlossen, außer die Menschen würden ihre Geschäfte auch in der Gülle-, oder Mistgrube verrichten.
Wenn die Tiere aus der Gleichung entfernt werden, ändert sich überhaupt nichts.

LG,
Tanja
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Internetschdrieler am 22.03.22, 11:00
Natürlich hätten auch wir eine Fläche zum Stilllegen. Für die 4% bräuchte ich nicht die komplette Fläche, aber der Rest würde ich bei der freiwilligen Brache unterbringen. Für gutes Geld an Zusatzprämie
   Schön an einer Bahnlinie, gut einsehbar, weil zur Bahnlinie gebeigt, Nachbargrundstück mit PV zu gepflastert.
Halbstündlich fährt da ein Zug vorbei. Öffentlichkeitswirksamer lies sich dieser Wildwuchs und Irrsinn nicht darstellen.
Die Geschichte hat einen Hacken, es ist ein Pachtgrundstück, für das ich die Verpflichtung einer Bewirtschaftung nach "guter fachlicher Praxis" eingegangen bin.
Ob eine "Verwilderung" dies auch abdeckt? Die Gerichte werden es klären.


Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Internetschdrieler am 22.03.22, 11:08


Und ich hatte es schon ausgeführt, welche Kreislaufwirtschaft meinst du?
Tierhaltung oder keine Tierhaltung, der Kreis ist nie geschlossen, außer die Menschen würden ihre Geschäfte auch in der Gülle-, oder Mistgrube verrichten.
Wenn die Tiere aus der Gleichung entfernt werden, ändert sich überhaupt nichts.

LG,
Tanja

Im Allgäu ist der Bioanteil weit über 20 % der Fläche. Es funktioniert gut mit Grünland und mit Tierhaltung, besser mit 3 GV/ha als mit 2 GV/ha
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: saba am 22.03.22, 14:41
Tierhaltung oder keine Tierhaltung, der Kreis ist nie geschlossen, außer die Menschen würden ihre Geschäfte auch in der Gülle-, oder Mistgrube verrichten.


Siehst du, das ist doch mal eine Aussage. Der Kreis ist also nie völlig geschlossen. die Menschen auf unserem Planeten sind jedoch immer mehr geworden.

Zitat
2. Nahrungsmittelknappheit entsteht nicht durch Mangel an Nahrung, sondern an fehlendem Zugang zu Geld
Karpfenkanone 21.3.22   15:04

Ist das so? Oder ist das deine Meinung, dass es rein nur an Geld fehlt? Die Bevölkerungsentwicklung auf der Erde nicht außer Acht lassen!
Kann die Erde hier ohne Schaden zu nehmen davonkommen, selbst wenn sich alle nur mehr pflanzlich ernähren würden?





Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: cara am 22.03.22, 16:50

Und ich hatte es schon ausgeführt, welche Kreislaufwirtschaft meinst du?
Tierhaltung oder keine Tierhaltung, der Kreis ist nie geschlossen, außer die Menschen würden ihre Geschäfte auch in der Gülle-, oder Mistgrube verrichten.
Wenn die Tiere aus der Gleichung entfernt werden, ändert sich überhaupt nichts.

LG,
Tanja

das ist so nicht ganz richtig.
Menschenexkremente sind auf lebensmittelerzeugenden Flächen verboten bzw. nur unter sehr strengen Auflagen möglich, so ganz genau bin ich da nicht auf dem neuesten Stand.
Tierische Exkremente ("Gülle") ist kein Problem und auch notwendig, da dem Ackerland durch die Ernte der darauf gewachsenen Produkte Nährstoffe entzogen werden. Das muss irgendwie wieder zurück. Da ist der Mist die beste Variante, da die verstoffwechselten Nährstoffe konzentriert wieder ausgeschieden werden und dem Boden zur Verfügung stehen.
Die brauchen den Dünger, ansonsten machst du den Boden doch recht nachhaltig unbrauchbar.

Mineraldünger sind da auch keine Alternative, da die Produktionskosten inkl. -Energie ebenfalls eine negative Bilanz mit sich bringen, ganz zu schweigen von einer teilweise nur begrenzten Verfügbarkeit.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Morgana am 22.03.22, 16:58
bei uns ist früher das Abwasser in die Odelgrube gelaufen. Also auch die Toilettenspülung und
das ganze wurde auf die Äcker und Wiesen ausgebracht. Wie bei fast allen im Dorf.

Ansonsten gibts eine Klärschlammverordnung, die genau regelt, was wo wie wann ausgebracht werden darf.


Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: cara am 22.03.22, 17:02
Morgana, das waren aber nur "haushaltsübliche" Mengen, zudem war der Organismus meistens nicht so sehr mit Pharmazeutika (Pille, BHD-Medikamente, Rheumamittel, Antidepressiva etc) belastet. Das Zeug kommt ja nicht weg in der Kläranlage.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 23.03.22, 09:15
das ist so nicht ganz richtig.
Menschenexkremente sind auf lebensmittelerzeugenden Flächen verboten bzw. nur unter sehr strengen Auflagen möglich, so ganz genau bin ich da nicht auf dem neuesten Stand.
Das ist mir bekannt. Ich wollte damit sagen, dass diese "Verluste" an Nährstoffen so oder so entstehen. Egal, ob vorher Fleisch gegeseen wurde, oder Bohnen, Erbsen, Kicherbsen, Weizen etc.
Tierische Exkremente ("Gülle") ist kein Problem und auch notwendig, da dem Ackerland durch die Ernte der darauf gewachsenen Produkte Nährstoffe entzogen werden. Das muss irgendwie wieder zurück.
Da ist der Mist die beste Variante, da die verstoffwechselten Nährstoffe konzentriert wieder ausgeschieden werden und dem Boden zur Verfügung stehen.
Die brauchen den Dünger, ansonsten machst du den Boden doch recht nachhaltig unbrauchbar.
Ich sehe Gülle und Mist auch nicht als Problem an. Warum auch, die Feststellung, dass Gülle und Mist ein guter Dünger ist, den teile ich ja. Darum geht es mir nicht.
Mir geht es um den Fehlschluss, dass man mit Gülle und Mist die entzogenen Nährstoffen ausgleichen könnte.
Das ist so eben nicht richtig.
Ich denke, du stimmst mir zu, wenn ich schreibe, dass die Nährstoffe die in ein Tier(ich nehme jetzt einmal das Schwein) reingefüttert werden, nicht zu 100%
ausgeschieden werden.
Schließlich werden Aminosäuren, Kohlenhydrate und Fette als Fett, Muskelfasern und Knochen im Schwein gespecihert.

Ein weiterer Punkt, warum man leicht dem Fehlschluss erliegen kann, dass die Rückführung von Nährstoffen durch Gülle ein sinnvoller sei ist sicherlich auch,
dass ein nicht geringer Teil der Gülle von anderen Flächen stammt.

Was meine ich mit anderen Flächen?
Zuerst das Offensichtliche:
1.
Es gibt einen Nährstoffimport durch zb. Sojaextraktionsschrot, was natürlich die "Kreislaufwirtschaft" bei Schweinehalter:innen besser aussehen läst.
Daran ist zu erkennen, dass nicht die Tierhaltung den Kreislauf schließen lässt, sondern der Anbau von Leguminosen bringt entzogene Nährstoffe zurück ins System.
Für uns sieht es so aus, als ob die Tiere dazu einen Beitrag leisten würden.

2.
Auch stammt natürlich ein Teil des verfütterten Getreides von reinen Ackerbäuerinnen, die ebenso ihre Flächen entsprechend aufdüngen müssen.
Entweder durch Dünger, welches mit Erdgas erzeugt wird, oder aber durch pflanzliche Düngemittel wie zB Gärreste oder Humus.
Auch das lässt dann bei den Tierhalter:innen den Kreislauf "schöner" aussehen.

3.
Mineralfutter, synthetische Aminosäuren etc.
Hier gilt ähnliches.

Zitat
Ich denke, du stimmst mir zu, wenn ich schreibe, dass die Nährstoffe die in ein Tier(ich nehme jetzt einmal das Schwein) reingefüttert werden, nicht zu 100%
ausgeschieden werden.
Sollte dem so sein, dann sollte auch auffallen, dass das Tier nicht dazu beitragen kann, Nährstofflücken zu schließen. Schließlich entzieht das Tier zusätzlich Nährstoffe, die bei einer pflanzenbasierten Ernährung natürlich nicht entzogen werden.
Die obigen drei Punkte verschleiern nur diesen Umstand.

Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: cara am 23.03.22, 18:25

2.
Auch stammt natürlich ein Teil des verfütterten Getreides von reinen Ackerbäuerinnen, die ebenso ihre Flächen entsprechend aufdüngen müssen.
Entweder durch Dünger, welches mit Erdgas erzeugt wird, oder aber durch pflanzliche Düngemittel wie zB Gärreste oder Humus.
Auch das lässt dann bei den Tierhalter:innen den Kreislauf "schöner" aussehen.


deswegen ist "Gülletourismus" wichtig und richtig, um einen Teil der Nährstoffe dahin zurück zubringen wo er herkommt.
Klar werden die Nährstoffe nicht zu 100% wieder zurück geführt, aber das wichtigste ist dabei.
Wie soll denn sonst eine annähernd bedarfsgerechte Düngung aussehen?

Ich verstehe auch grad nicht, worauf genau du jetzt hinaus möchtest?
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Mathilde am 23.03.22, 19:45
Hallo,

Karpfenkannone Du nimmst hier bestimmt absichtlich das Schwein, wobei die Bilanz wesentlich besser ausfallen würde wenn die Schweine wie früher auch Lebensmittel Abfälle fressen dürften.
Bei Weiderindern sieht’s nochmal anders aus denn wer von uns isst Gras?
Was ist mit Treber, Kartoffelpülpe oder Weizenschlempe

LG Mathilde
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 23.03.22, 20:41
Ich verstehe auch grad nicht, worauf genau du jetzt hinaus möchtest?
Okay, vermutlich liegt es an mir, dass ich die Punkte nicht gut genug rüber bringe. Aber es ist auch schwer, weil es ein komplexes Thema
ist.
Vielleicht hilft ein Gedankenexperiment.

Wo wird dem Boden mehr Nährstoffe entzogen, wenn

-Auf einem Hektar die benötigten Futtermittel für Tierzahl X angebaut wird, ohne externe Zufuhr von Futtermitteln jedweder Art,
aber die Gülle auch auf diesem Hektar wieder ausgebracht wird, und sich Anzahl Y Menschen davon ernähren.

oder

-Auf diesem Hektar die pflanzlichen Nahrungsmittel für den direkten Konsum von Anzahl Y(Y identisch mit obigen Szenario),
aber es keine Rücklieferung durch Gülle gibt.

Karpfenkannone Du nimmst hier bestimmt absichtlich das Schwein, wobei die Bilanz wesentlich besser ausfallen würde wenn die Schweine wie früher auch Lebensmittel Abfälle fressen dürften.
Bei Weiderindern sieht’s nochmal anders aus denn wer von uns isst Gras?
LG Mathilde
Ja, da hast du recht. Ich nehme Schweine oder Geflügel aus dem Grund, weil es am Anfang um die Freisetzung von Getreide für die menschliche Ernährung ging.
Du hast mit der Verfütterung von Abfällen natürlich einen Punkt. Allerdings gibt es da sicherlich auch Problematiken die ich jetzt so nicht auf dem Schirm habe.
Wenn Schweine jetzt ausschließlich mit Abfällen gefüttert werden würd, wäre das Problem natürlich gelöst - aber es würde dann eben auf eine dramatische Reduktion des Fleischkonsum rauslaufen, Getreide freisetzen und genau der Punkt den ich machen wollte, würde eintreten.

Weiderinder anzuführen finde ich schwierig. Zuerst einmal ist es ein Nischenprodukt, sollten diese Rinder wirklich ausschließlich auf Beweidung als Futterquelle setzen, und es hat eben nichts mit dem dem Thema der Freisetzung von Getreide zutun.
Was ist mit Treber, Kartoffelpülpe oder Weizenschlempe
LG Mathilde
Das ist einfach. All dies lässt sich wunderbar auch als Düngemittel verwenden.

LG,
Tanja
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Mathilde am 23.03.22, 20:50
Das ist einfach. All dies lässt sich wunderbar auch als Düngemittel verwenden.

LG,
Tanja


Beim Umweg über das Tier kann man nochmal Lebensmittel erhalten

LG Mathilde
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Internetschdrieler am 23.03.22, 21:00
Es geht ja hier um die 4% Zwangsstilllegung ohne die man ab 2023 an keinerlei EU-Gelder kommt.
Dass dies jetzt schon relevant in der Anbauplanung ist, ergibt sich aus der Vorgabe, dass die 2023er Stilllegungsfläche nach Ernte der Hauptfrucht bzw. Zweitfrucht nicht mehr bearbeitet werden darf.
Heißt praktisch, wenn auf der 2023er Stilllegungsfläche heuer Silomais steht, bleiben nach der Ernte die Maisstoppeln stehen und die Fläche begrünt sich 2023 selber, sie verwildert.
Steht aber 2022 Getreide baue ich nach der Ernte Kleegras als 2.Frucht, mache im Herbst noch eine Nutzung, das wars dann. Das Kleegras wächst 2023, Unkraut kommt keines auf und mulchen ist erlaubt nur abfahren darf man nichts. Wenn ich jetzt statt Getreide gleich 2022 auf diese Fläche Kleegras baue, kann ich dies bis zum Herbst nutzen.
2023 kommt es dann zwar zu einem massiven Nährstoffeintrag durch die Mulch, der evt. nicht im Sinne derer ist, die sich diesen Stilllegungsblödsinn ausgedacht haben, aber für den aktiven Landwirt, dem die Bewirtschaftbarkeit der Flächen am Herzen liegt, ist dieses Vorgehen Schadensbegrenzung.


Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: fanni am 24.03.22, 09:05
Bauer Willi hat diese Aktion https://twitter.com/schafft_e/status/1505794322112864260/photo/1  (https://twitter.com/schafft_e/status/1505794322112864260/photo/1) wohl initiert.

Meint Ihr, das hat Sinn?

@ LuckyLucy zu deiner Frage, ich habs gelesen in seinem Blog und finde diese Aktion mehr als schwierig...........ich mag Bauer Willi sehr, aber hier komm ich nicht mit.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Andreas am 26.03.22, 22:05
Doktor Willi sagt, er ruft zum Zivilen Ungehorsam auf.
In Wirklichkeit ruft er aber eindeutig zum Subventionsbetrug auf.
Wer einen Mehrfachantrag stellt und sich absichtlich nicht an die vereinbarten
Auflagen hält, müss damit rechnen, dass er seine gesamten Ausgleichszahlungen
verliert und dazu auch noch bestraft wird.
Ich hoffe, die meisten Bauern und Bäuerinnen sind so schlau und machen da nicht mit.
Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Mathilde am 27.03.22, 10:28
Hallo,

Andreas Ich glaube das mit dem Verlust der Agrarzahlungen ist den meisten doch klar. Allerdings frage ich mich wie weit deutsche Bauern mit einer Klage vor dem europäischen Gerichtshof kämen
Mir stinkt schon lange diese Scheinheiligkeit zwischen der Behandlung von angeblich ökologischen und konventionellen Betrieben. Es gibt unterschiedliche Betriebe in jeder Form.
Ich denke mal wir machen das wie Helmut Kohl oder Angela Merkel und sitzen diesen Unsinn bis zu unserer „Enteignung“ (https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Ministerium/Wissenschaftlicher-Beirat/Gutachten/Vermoegensabgabe-Corona.pdf?__blob=publicationFile&v=3) aus.

Mir ist alles so langsam zu medial und sind wir doch mal ehrlich, würden hier wirklich einige an der opulenten Verschwendung sparen könnte es für alle reichen.
Der Edeka in meinem „Heimatort“ hat selbst Samstagabend kurz vor 21 Uhr bis auf das billige Öl (das ist kein armer Flecken und wir würden ja gerne kaufen wenn) alles da.

LG Mathilde

Titel: Re: Ziviler Ungehorsam - Sinnvoll oder Unsinn
Beitrag von: Karpfenkanone am 30.03.22, 08:11
Ich dachte, es geht um die Ernährung von Menschen.
Dass man so abgebrüht sein kann, einen Krieg dazu zu benutzen, um für das eigene "weiter so" zu lobbieren,
hätte ich mir vor dieser Aktion so auch nicht vorstellen können.

Diese Aktion sollten Landwirt:innen nicht nur wegen dem Verlust der Direktzahlungen,
sondern auch wegen dem Schaden der eigenen Reputation ablehnen.
Aber was weiß ich schon.