Thema: Sponsorenlauf an der Schule

[reserl]

Als ich im letzten Jahr das erste Mal in einem Elternforum über einen Sponsorenlauf gelesen habe, fand ich das Ganze doch etwas befremdlich und war irgendwie erleichtert, dass es "sowas" bei uns noch nicht gibt. 
Heute hat anstelle eines Sportfests das erste Mal ein Sponsorenlauf an der Schule unseres Sohnes stattgefunden.


Im Vorfeld eines Sponsorenlaufes sollen die Kinder Sponsoren suchen, die für jede gelaufene Runde einen bestimmten Geldbetrag geben. Das 3eingenomme Geld wird für einen guten Zweck bzw. Schulausstattung verwendet.
Sponsoren können sein Eltern, Geschwister, Oma, Opa, Tante, Nachbarn, aber auch Firmen, Banken und dergleichen.
Jeder wird dazu angehalten, mehrere Sponsoren für sich zu gewinnen.
Der Geldbetrag ist aber nicht festgelegt. Nach obenhin gibt es freilich auch keine Grenze.


Ich habe die Kinder heute abgeholt und wie ich so mitbekommen habe, werden sich wohl so manche Sponsoren "freuen", wieviel Runden ihre Läufer geschafft haben.

Hat das nur für mich einen etwas komischen Beigeschmack?
Sind solche Sponsorenläufe was ganz Normales?

[Sasa]

An unserer Grundschule gab es im letzten Jahr einmal einen Sponsorenlauf- jedes Kind lief Runden um den Sportplatz. Von dem zusammengerannten Geld sollte ein "Hangelgarten" angeschafft werden. Sponsoren waren, wie so oft, Eltern, Großeltern, etc...

Ich habe den Betrag pro Runde- ich kenne meine Pappenheimer und eine Runde um den Sportplatz ist ca. eine Runde um ein Handballfeld- auf 50 Cent begrenzt...Am Ende durfte ich insgesamt 50 Euro ausgeben, weil die Kids ja von 9 Uhr bis 17 Uhr Zeit hatten, immer wieder Pausen machen durften etc.

Insgesamt kamen über 3000 Euro zusammen, bei einer Grundschule mit 102 Kindern. Dieser Hangelgarten kostete in etwa genauso viel, sieht allerdings nicht so teuer aus. Der Unmut der Sponsoren war derart vernehmlich, daß das Kollegium sich hüten wird, sowas in den nächsten Jahren zu wiederholen

[Landmama]

gibts bei uns auch jedes Jahr, gleichzeitig gibts dann auch ein gesundes Früstück von der AOK

Sponsoren sind meist Eltern, die das ganze doch immer zu nem geradén Betrag aufrunden

[mali]

Bei uns hat das vor 2 Jahren an der Grundschule auch stattgefunden.
Auch für neue Spielgeräte-die dann über 1 Jahr brauchten und kamen,als meine Kinder die Schule verlassen hatten
Es wurden 400 m Runden durchs Dorf gelaufen und manch einer hat hinterher ein böses Erwachen erlebt,weil er so tief in die TAsche greifen mußte!!
Ein Großvater hatte sich total verzockt und mußte für das Laufergebnis seiner Enkeltochter 600 Euro bezahlen!!!!!
Da wollte ihm die Schule eben entgegenkommen,aber das wollte er dann natürlcih auhc nicht auf sich sitzen lassen und hat gezahlt....

Generell ist unser Dorf sehr spendabel,egal ob für Kiga,Kirche oder in solchen Dingen.Und es sind sage und schreibe über 8000 Euro (incl. Grillwürstchen und Kuchenverkauf)zusammengekommen!!!!!

Das ist nicht schlecht für so eine kleine Schule auf dem Dorf,aber selbst Freunde und PAten mußten teilweise um die 20 Euro zahlen...

Im Großen und Ganzen war das eine ziemliche Abzocke und die dörflliche Gemeinschaft hinterher mehr als gespalten...ICH laß mcih auf sowas so schnell nciht mehr ein,geschweige denn,daß ich arme Rentner oder Paten da mit reinziehe!!!!

Mali

[Landmama]

sag mal Mali, wieviel Geld war den pro gelaufene Runde angesetzt ?

bei uns sind das immer 20 Cent pro Runde und meist macht das dann immer zw. 10-15 Euro pro Kind !

[Sasa]

 
Genau wie Mali beschreibt, war es hier auch- nur, daß eben nicht soviel Geld zusammen kam...Es gab tatsächlich einen Vater, der seinem Sohnemann 10 Euro pro Runde spendiert hatte- der hat aber sehr geknurrt, da kamen nämlich auch etliche Hunderter zusammen- aber, wie im Dorf üblich, man will sich ja nichts nachsagen lassen, er hat gezahlt...

Ich lasse mich da auch nicht mehr drauf ein- aber ich glaube, hier sind alle Beteiligten noch für die nächsten Generationen gewarnt

@Landmama,
wir haben keinen Mindest- und keinen Maxibetrag vorgegeben gehabt. Es gab im Elternrat den Vorschlag, doch 2 Euro pro Runde als Mindestquote vorzuschreiben scheiterte am Veto des Elternrates ( ich hab auch ordentlich protestiert!)

[Marone]

Also, so Sponsorenläufe kenn ich schon zur Genüge.
Für mich eigentlich nichts weiter als eine Geldschneiderei, bei der vorzugsweise die Verwandschaft der Kinder abgeklappert wird, so nach dem Model a la Tupper. In meinen Augen könnte man da die Kinder auch gleich zum Spendensammeln losschicken. Wozu der Aufwand, einen Sponsorenlauf zu veranstalten.
Der letzte Sponsorenlauf war übrigens der Hungermarsch von den Firmlingen. O.K.... der Erlös ging an ein Strassenkinderprojekt in Brasilien, das von einem Pater geleitet wird, der auch schon mal in unserer kirchlichen Gemeinde tätig war. Sowas find ich dann schon auch mal in Ordnung.
Obwohl auch hier ein Spendenaufruf gereicht hätte.

[Steinbock]

An unserer Grundschule war das heuer auch (zum Glück zum erstenmal
und für unsere Kinder zum Letztenmal, da dann fertig mit der Grundschule).

Ich war ganz schön angenervt von der Geldbettelei (ich nenn das nun mal
so hart). Hatte in der Woche schon ordentlich für Hochwassergeschädigte
und noch für was anderes gespendet... da kommt Tochter daher, sie sei
33 Runden gelaufen und ALLE bekämen von ihren Sponsoren MINDESTENS
einen EURO (kann ich natürlich nicht nachprüfen). Das finde ich sowas von
Gruppenzwang. Ich weiß, dass in der Klasse ein paar wenige sind, die
eigentlich kein Geld für sowas übrig haben. Wie die das machen, ohne doof
dazustehen, weiß ich nicht.

Elisabeth

[LunaR]

Ich weiß, dass in der Klasse ein paar wenige sind, die
eigentlich kein Geld für sowas übrig haben. Wie die das machen, ohne doof
dazustehen, weiß ich nicht.

Wenn sie nicht unangenehm auffallen wollen, machen sie mit fest zusammen gebissenen Zähnen mit.

Während der Schulzeit unserer Kinder war ich auch nicht so der Freund davon. Kam zum Glück nicht oft vor. Das geht ja hinterher noch weiter, wer am meisten gespendet hat ... "der Opa von hat schon allein 200 € gespendet" usw. Wieder eine Gelegenheit, wo sich die Leute mit dem kleinen Portemonnaie schlecht fühlen dürfen.

LG
Luna

[Ingrid1]

Bei uns ist auch jedes Jahr ein Spendenlauf aber man kann dort eine festen Betrag einschreiben damit man nicht in die Lage kommt das man sehr viel Spenden muss.

Bei mir sind mal alle drei Kinder gelaufen und das wuste ich das auch noch nicht und wir haben sehr viel bezahlt, aber jetzt wir nur noch ein fester Betrag pro Kind eingetragen und damit ist es gut und ich habe meine Spendenbereitschaft damit erledigt.

Ich finde es auch nicht immer gut wenn das Geld dann in andere Länder geschickt wir den bei uns gibt es ja auch genügen Organisationen (Tafel, First Responser, Bäuerlicher Hilfsdienst, Sozialfonds der Gemeinden)die die Spenden gut brauchen können und dann kann ich wenigstens  sicher sein das das Geld auch richtig ankommt.