Nachdem wir die Bundeswehr über Jahre hinweg kaputtgespart haben, wurde ja gestern in der Sondersitzung des Bundestages zum Ukrainekrieg beschlossen, den Wehretat zu erhöhen und die BW zu modernisieren. Soweit so gut und auch richtig.
Aber die allgemeine Wehrpflicht wurde 2010 nur ausgesetzt, nicht komplett abgeschafft, auch wenn man die Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee umstrukturiert hat.
Jetzt, im Ukrainekrieg mache ich mir Sorgen, ob sich das nicht wieder ändern kann. Nein, wir sind aktuell nicht aktiv im Kriegsgeschehen involviert, aber dennoch grübele ich darüber nach, wie ich im Fall des Falles damit umgehen würde, wenn unsere Söhne in den Krieg müssten, egal ob freiwillig oder verpflichtet. Was ihnen raten? Zu Hause bleiben, nicht kämpfen? Wo sollen die Soldaten herkommen? War es aus jetziger Sicht auch ein Fehler, die Wehrpflicht abzuschaffen? Im ersten Moment sagt man doch: "Ja! Zu Hause bleiben! Und dann? Gibt es nicht auch so eine Art moralische Pflicht, aktiv zu werden und zu kämpfen, wenn es nicht anders geht? So, wie es die Ukrainer jetzt müssen, ob sie wollen oder nicht?
Mit einer Grundausbildung in der Wehrpflicht hatten damals die Soldaten zumindest ein bißchen Ahnung, was sie da tun.
Frau Bärbock hat es gestern gut auf den Punkt gebracht: "Wenn unsere Welt eine andere ist, dann muss auch unsere Politik eine andere sein!"
Sollte die Wehrpflicht wieder eingeführt werden?