Hallo Jochen,
kann ganz Deutschland einen Maybach fahren- sicher nein- und doch werden sie hergestellt und wer sich so einen leisten kann und will, der hat halt dann einen.
Warum soll es bei den Lebensmitteln nicht auch eine sehr hohe Qualität geben- und diese Art des Fleisches ist hochwertig, dass muss ich als ganz normale Fleckviehhaltende Milchbäuerin neidlos feststellen.
Was an qualitativer Verbesserung von Rindfleisch machbar wäre, das haben wir in den letzten Jahren versucht herauszufinden.
Und ich kann dir sagen, es ist eine ganze Menge,
habe auch öfters versucht, bei Genossenschaftsversammlungen Bauern dafür zu begeistern, was mit den in unseren Händen liegenden Möglichkeiten und einer guten Reifung mit Rindfleisch möglich wäre.
Aber da sitzen dann lauter solche Argumentierer wie du, die schimpfen, dass da ein paar meinen würden, sie hätten was besseres und die übrigen wären dann abgewertet.
Da der grösste Teil der heutigen Verbraucher gar keine Unterscheidungsmöglichkeit hat und nur von den argentinischen Steakäusern schwärmt,
frage ich mich, haben wir denn gar keinen Stolz, um herauszufinden, was in unserem Rindfleisch steckt?
Es gibt genügend Untersuchungen, über den hohen gesundheitlichen Wert von Rindfleisch,
er wird zu einem sehr grossen Teil von de Fütterung beeinflusst.
Wenn jemand so wie Conny und viele andere Mutterkuhhalter eine Rindfleischqualität zusammenbringen, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft, dann sehe ich das nicht als Abwertung der anderen an, sondern als Ansporn,
die eigene Fleischqualität zu verbessern.
Leider sitzen an den Schaltstellen der Genossenschaften, des Fleischhandels und im Einkauf der Supermärkte nur die Betriebswirtschaftler, alles muss sich rechnen, leider bleibt sehr viel auf der Stecke.
Und den Mutterkuhhaltern haben wir es zu verdanken, dass wir uns mit solchen Dingen, wie Fütterung, Schlchtung, Reifung überhaupt befasst haben-
es gibt wenige Metzger, die gutes Rindfleisch haben, aber die verkaufen sehr viel und da frägt auch niemand, um den Preis.
Und wir verlassen uns auf die ganzen Markerl und Wapperl, die an der Fleischqualität nicht sehr viel zum postiven verändert haben.
Wir haben nach der BSE Zeit grundsätzlich in jedem Wirtshaus ein Rindfleischgericht bestellt, aber heute mache ich das nicht mehr, denn was man da oft auf dem Teller hat- kostet viel Geld, aber hat nur den üblichen Einheitsgeschmack.
Inzwischen wissen wir, wo wir was Gutes aus Rindfleisch bekommen.
ich war vor ein paar Jahren in einem Vortrag über die Wichtigkeit und gesundheitliche Wirkung von Rindfleisch, gehalten von einem hochkarätigem Ernährungswissenschaftler, da sind mir als Bäuerin die Augen aufgegangen,
aber die Diskussion war sehr interessant, die ständige Schimpferei über die faulen Weiber, die nicht mehr kochen wollen.
Niemand hat nachgefragt, wie wir als ganz normale Rinderhalter auf annhäernde Qualität kommen können.
Dei Bauern erzeugen zwar das Fleisch, aber sie kaufen nicht ein und was in den Geschäften angeboten ist, ist halt das Rindfleisch, dass wir alle kennen.
Was in diesem Fleisch steckt, die anderen Länder, wei Frankreich, viele südamerikanische Länder, Australien haben eine Rindfleischqualität auch noch in ganz einfachen Teilstücken, da können wir nur mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen.
Wir haben in den letzten Jahren quer durch alle Rassen und Haltungssysteme einschliesslich der Schlachtung und Reifung Rindfleisch gekauft-
haben selbst mit der Fütterung herumprobiert,
wir werden sicher keinen Maybach zusammenbekommen,
aber einen schönen BMW kann man auch mit ganz normalem Fleckvieh, oder Schwarzbunten zusammenbringen.
Leider interessiert das die Bauern nicht, es zählt ja nur die Betriebswirtschaft und dann schimpfen wir, dass die Verbraucher nur auf billig gehen- die kennen doch den Unterschied gar nicht, weil er im Laden und Supermarkt zu einem grossen Teil gar nicht vorhanden ist.
Herzliche Grüsse
maria