Ich war gestern, Allerheiligen, auf dem Friedhof. Mein Opa hat seine Grabstelle selbst ausgesucht. Wichtig war ihm, dass kein großer Baum in der Nähe steht, die Wasserstelle nahe ist und eine Bank in der Nähe. Als ich drei ältere Leute beobachtete, die sich munter auf einer Bank unterhielten, stellte ich fest, dass ein noch schönerer Platz wohl direkt unter der Bank wäre
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Ich kenne eine alleinstehende ältere Dame, die mit dem Bestatter alles geregelt hat, sie hat auch schon bezahlt, soviel ich weiß. Wenn es einmal soweit ist, müssen die Menschen, die täglich mit ihr zu tun haben nur diesen Bestatter benachrichtigen, dann geht alles seinen Gang. Finde ich nicht unvernünftig, wenn es um einen selbst geht.
Mir gefällt die Idee aus einem afrikanischen Land, eine Truhe anfertigen zu lassen, die größenmäßig dem Sarg entspricht. Diese kann über längere Zeit als Truhe genutzt werden, bis der Besitzer das Zeitliche segnet. Seinen Angehörigen in einem ihm so vertrauten Möbelstück zu bestatten stelle ich mir beruhigend vor. Leider hege ich den Verdacht, dass meine Angehörigen das reichlich makaber finden würden, so ein Teil in der Wohnung stehen zu haben. Und dann haben ja alle immer Sorge, was die Leute reden
, wenn die Truhe dann um die Kirche rumgetragen wird. Dabei dürften sie bei mir ruhig einen Pappsarg nehmen, wäre mir wurscht, auch schon im vorhinein
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Einerseits finde ich es schön, wenn eine Beerdigung liebevoll gestaltet ist. Andererseits wer hat als tiefbetroffener Angehöriger den Nerv alles genau zu planen und schöne Fotos rauszusuchen, wenn er gerade völlig am Boden ist? Sich aber schon Pläne zurechtzulegen, wenn die Eltern grade mal pflegebedürftig werden, finde ich auch ziemlich morbid. Wie kommts dann aber zu Beerdigungen, die ganz anders sind? Sind das so kreative Leute oder so tolle Bestatter?
LG Siegi