@ Karpfenkanone: Wo wohnst Du und wie viele Personen leben in Deinem Haushalt? Wenn man in einer Infrastruktur wohnt, die perfekt mit ÖPNV ausgestattet ist, läßt es sich leicht auf autofahrende Bevölkerungsteile mit dem Finger zeigen. Wenn man aber - wie viele von uns hier - auf dem platten Land wohnt oder gar in Einzelhoflage, dann kannst Du das vergessen! Schon allein, um zur Arbeit zu kommen.
Ja, viele Autofahrten sind unnötig, da muss sich jeder selber an die Nase fassen. Aber oft geht es nicht anders! Ich versuche beispielsweise schon immer, so viel Einkauf wie möglich mit einer Fahrt zu erledigen und nicht drei oder viermal in der Woche für wenige Teile zu fahren. Aber je größer der Haushalt und die zu versorgenden Personen, desto schwieriger wird das.
Hatten die autofreien Sonntage während der Energiekrise die Ergebnisse, die gewünscht waren?
Ich glaube, einzelne autofreie Tage bringen wenig, wenn die Menschen im Ganzen nicht umdenken und ihre Fahrten reduzieren und überlegen, ob das wirklich sein muss.
Ich hatte gestern einen längeren Termin in einem öffentlichen Gebäude, da war die Heizung kalt. Man witzelte darüber, dass das Land die Anweisung zum Energiesparen gegeben hätte. Ich hoffe für die dort Arbeitenden, dass es nur ein Fehler der Anlage war. So hoch werden die Räume jetzt auch nicht aufgeheizt, wenn man eh alle 2 Stunden wegen Corona lüften muss, oder wie in Schulen noch öfters. Da heizt man ja dann wirklich in die Luft hinaus.
Ich würde statt aufofreiem Sonntag die Erzeugung von Biodiesel bevorzugen. Also Pflanzenöl verestern. War vor 20 Jahren großes Thema und dann politisch nicht mehr gewollt. Also fiel die Steuerbegünstigung weg und alles war zu teuer. Auch Biogas muss jetzt einfach einen höheren Stellenwert bekommen und nicht nur verteufelt werden. Wir sind in der Lage, Bioenergie zu liefern, die nicht nur mit Wind und Sonne produziert wird. Die Anlagen stehen doch! Und viele werden derzeit dicht gemacht, weil die Förderungen auslaufen.
Wie abhängig wir uns über Jahrzehnte hinweg vom Ausland gemacht haben, sieht man jetzt ganz deutlich.