Autor Thema: Wirtschaftliche Auswirkungen  (Gelesen 37303 mal)

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Offline martinaTopic starter

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Wirtschaftliche Auswirkungen
« am: 26.02.22, 10:13 »
Die Ukraine galt ja früher als die "Kornkammer Europas".  Zumindest habe ich diese Beschreibung immer im Hinterkopf.

Und ja, die Ukraine ist weltweit an 7. Stelle bei der Weizenproduktion und an 5. Stelle beim Weizenexport.

Bei Agrarheute wird das gut erklärt.
https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/kriegsausbruch-jagt-weizenpreise-decke-330-euro-590639?utm_campaign=ah-sa-nl&utm_source=ah-nl&utm_medium=newsletter-link&utm_term=2022-02-26

Das die Preise nicht nur für landwirtschaftliche Produkte in der letzten Zeit massiv gestiegen sind, haben wir alle ja schon erlebt. Aber jetzt explodieren sie ja förmlich.

Der Biofutterlieferant, der den Biohennenstall unseres Neffen beliefert, hat schon angekündigt, Lieferschwierigkeiten zu bekommen, weil er sein Futter aus der Ukraine bezieht. Schlimm, wenn man gerade wieder aufgestallt hat.

Aber daran sieht man mal wieder sehr gut, wie abhängig wir inzwischen von den Weltmärkten sind. nicht nur bei Gas und Steinkohle aus Russland.

Ich hoffe nur, dass ideologisch geprägte Politiker und Teile der Bevölkerung jetzt langsam mal einsehen, dass es wichtig ist, heimische Produktion und Landwirtschaft zu stärken und am Leben zu erhalten, weil von Landschaftspflege kann man einen Staat und seine Bevölkerung nun einmal nicht ernähren.

Offline frankenpower41

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #1 am: 26.02.22, 10:34 »
Wie wahr Martina, aber das ist zumindest uns hier schon vor dieser Krise klar gewesen.

Hier einige Auszüge vom Marktsplitter im Landw. Wochenblatt: (ähnlich wie Link)

Milchanlieferung in Deutschland war 2021 nahezu durchgängig niedriger als im Vorjahr.

Landwirte haben in der Ukraine für die Ernte 2022 auf 1.41 Mio Hektar Winterraps ausgesät, das sind 40 % mehr als im Vorjahr.

US-Landwirtschaftsministerium korrigiert Versorgungsbilanz für Sojabohnen deutlich nach unten.


Hatte gestern mit meiner Mutter Gespräch wegen evtl. Versorungsengpässen, bzw. dass wir am Land ja besser dran sind.
Darauf kam  (sie hatten früher Muttersauen)  "aber die haben es ja geschafft dass man hier fast keine Ferkel mehr bekommt weil alle aufhören wegen all der Auflagen"  traurig, aber wahr.  Ich wüsst hier fast Niemanden mehr wo ich Ferkel her bekäme um mal Schwein zu mästen.



« Letzte Änderung: 26.02.22, 10:36 von frankenpower41 »

Offline Karpfenkanone

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #2 am: 26.02.22, 12:52 »
Macht mal langsam.

Wir leben im einem der priviligiertesten Länder der Welt. Um die Versorgung mit Nahrung werden wir uns keine Sorgen machen müssen.
Was uns treffen wird, sind generell höhere Kosten ja.

So lange wir soviel Nahrung für Tiere anbauen, habe ich keine Angst vor einer Nahrungsmittelknappheit. Fleischkonsum ist keine Notwendigkeit,
sondern Luxus, Genuss und unnötig.
Und das sage ich, deren Eltern einen Schweinemastbetrieb führen.

Auch aus Futterweizen lassen sich hervorragende Brote backen. Und Landwirt:innen verdienen trotzdem.
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Offline Lexie

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #3 am: 26.02.22, 14:51 »

da schreib ich jetzt besser nichts dazu.
 

Offline Sternschnuppe

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #4 am: 26.02.22, 14:55 »

da schreib ich jetzt besser nichts dazu.

ich kann dir da zustimmen und nur den Kopf schütteln, und frage mich, wie man in einem landwirtschaftlichen Forum sowas schreiben kann.

Online gina67

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #5 am: 26.02.22, 15:28 »
...und wenn jetzt ein Bio-Legehennen-Landwirt kein Biofutter für seine Hennen bekommt, hat er ganz schön große wirtschaftliche Auswirkungen.

Auf uns als konventionell arbeitende Milchviehhalter wird bestimmt auch einiges zu Kommen.

Die Dieselpreise sind ja schon ziemlich hoch, Futterpreise und Dünger auch.

Wenn dann die Molkereien nichts mehr nach Russland verkaufen können, sieht es für den Milchpreis schon wieder ziemlich mau aus.

"Ironie on" Aber vielleicht können wir an unseren Grünlandstandorten dann "Pflanzenfutter" für den Menschen anbauen und verdienen damit unser Geld. "Ironie off"

Offline Tina

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #6 am: 26.02.22, 15:38 »
Hallo Gina, da hast du mir schon was vorweg genommen,. Hier hat schon ein Landhändler gesagt, wer keinen Dünger vorbestellt hat, dem kann in dieser Saison keiner garantiert werden. Ähnlich hat sich laut Presse der , ich meine der Bauernverband geäußert.  Weniger Fünget, weniger Ertag und Qualität.  Das wird sich auch auf die Preise auswirken.

Aber was ist z.B. mit den Zulieferern in der Industrie? Die ganzen Komponenten werden doch just in Times angeliefert.  Und die in der Ukraine fallen doch aus und Ersatz kann nicht von heute auf morgen beschafft werden. VW hat deswegen schon Kurzarbeit angemeldet.

Was wird jetzt mit den Saisonarbeitern un der Landwirtschaft,  Schlachthöfen, etc. Das sind doch auch teilweise ukrainische Mitarbeiter.

Es wird jedenfalls spannend in dieser Hinsicht.
LG
Tina

Offline martinaTopic starter

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #7 am: 26.02.22, 16:01 »



Die Düngerknappheit zeichnete sich ja letzten Herbst schon aus und auch hier sagten die Landhändler, dass nicht garantiert werden kann, dass man welchen bekommt, wenn keine Kontrakte abgeschlossen wurden. Wir kaufen zum Glück schon immer den Dünger für die kommende Saison vor und haben unsere Lager gefüllt. Das hieß aber auch, einen alten Schweinestall zu einem Düngerlager umzubauen. Grad die Tage haben wir noch Kali eingelagert. Dank des eigenen LKW sind wir flexibel.

Ertrags- und Qualitätseinbußen werden dieses Jahr sicher kommen. Dazu kommen ja auch noch die noch mal verschärften Auflagen in der Düngeverordnung. Und dann auch wieder die Pflicht der Flächenstilllegung.

Auch aus Futterweizen lassen sich hervorragende Brote backen. Und Landwirt:innen verdienen trotzdem.

Aus Futterweizen läßt sich eben kein vernünftiges Brot backen, weil der Eiweißgehalt zu niedrig ist!

Offline Rohana

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #8 am: 26.02.22, 17:54 »
Dann gibt's halt kein "vernünftiges" Brot... aber verhungern wird deswegen auch niemand wenn's mal "nur" Futterweizen zum Backen gäbe. In D weiss doch kaum jemand was echter Hunger ist.

Offline gatterl

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #9 am: 26.02.22, 18:53 »
Es ist wohl richtig, sich jetzt auch wirtschaftlichen Folgen anzusehen.
Ich kann das nicht.
Ich bin im Herzen jetzt nicht Landwirtin oder Konsument. Ich bin Mutter und Mensch. Und im Herzen tut mir jeder einzelne Mensch in der Ukraine leid
Ich kann mich momentan noch nicht mit irgendwelchen möglichen Folgen befassen
Manche Menschen können nichts mehr wahrnehmen ausser ihrer eigenen Befindlichkeiten
Florian Schroeder

Offline Sternschnuppe

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #10 am: 26.02.22, 19:28 »
Es ist wohl richtig, sich jetzt auch wirtschaftlichen Folgen anzusehen.
Ich kann das nicht.
Ich bin im Herzen jetzt nicht Landwirtin oder Konsument. Ich bin Mutter und Mensch. Und im Herzen tut mir jeder einzelne Mensch in der Ukraine leid
Ich kann mich momentan noch nicht mit irgendwelchen möglichen Folgen befassen

Ich denke jeder von uns denkt genauso wie du - nur dieses Thema nennt sich eben wirtschaftliche Auswirkungen und ist extra dafür da, dass man sich auch hier über die Sorgen und Nöte und Ängste austauschen kann

Offline gatterl

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #11 am: 26.02.22, 19:32 »
Sorgen und Ängste. Ja. Aber nicht nur landwirtschaftliche, auch wenn das ein landwirtschaftliches Forum ist.
Auch hier sind nicht nur Bäuerinnen.
Sondern auch ändere Menschen, vielleicht mit bäuerlichen Hintergrund oder Berufsnähe.
Das darf man eventuell auch nicht vergessen. Finde ich

Aber natürlich geht's hier um die Wirtschaft.



da schreib ich jetzt besser nichts dazu.

ich kann dir da zustimmen und nur den Kopf schütteln, und frage mich, wie man in einem landwirtschaftlichen Forum sowas schreiben kann.
.
« Letzte Änderung: 26.02.22, 19:41 von gatterl »
Manche Menschen können nichts mehr wahrnehmen ausser ihrer eigenen Befindlichkeiten
Florian Schroeder

Offline frankenpower41

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #12 am: 26.02.22, 19:39 »
Sorry, vielleicht versteh ich das   "aber nicht nur landwirtschaftliche" vor Dir falsch, aber wie schon geschrieben,
wir sind ein landwirtschaftliches Forum und da geht es eben um die Auswirkungen auf uns und nicht wie
z.B. in anderen Branchen um die Lieferengpässe von Halbleitern oder anderen technischen Teilen von sonstwoher.

... dass einem die Menschen dort in ihrer Not  und vor allem Angst leid tun ist eine andere Sache und selbstverständlich, darum geht es hier aber nicht.

Offline gatterl

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #13 am: 26.02.22, 19:46 »
Das sieht vielleicht nicht jeder so
Ich finde, man sollte auch als Landwirt andere Dinge im Auge behalten. ( Über den landwirtschaftlichen Tellerrand hinaus schauen)
Aber das hatten wir ja schon oft und wir sind da nie auf einen grünen Zweig gekommen.
Warum kann man hier nicht auch in diesem Forum andere Dinge / Zugänge anschauen?
Hab ich noch nie verstanden
Und fand ich immer schon schade
Aber gut, wenn ihr meint
Ich bin momentan eh nicht so scharf darauf, hier den Wadelbeisser zu spielen.
Weiter im Thema, Mädels
Wirtschaftliche Auswirkungen

« Letzte Änderung: 26.02.22, 20:07 von gatterl »
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Florian Schroeder

Offline Tina

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Re: Wirtschaftliche Auswirkungen
« Antwort #14 am: 26.02.22, 20:49 »
Für mich sind wirtschaftliche Auswirkungen nicht nur auf die Landwirtschaft bezogen, habe ich versucht in meinem Post rüber zu bringen.

Ich bin der Meinung,  wir sind ein landwirtschaftliche Forum,  aber gerade deswegen können wir , genau wie gatterl schreibt, auch andere Wirtschachaftssparten beleuchten oder uns damit befassen 

Wenn Menschen hier im Forum stöbern,  sollen die Leser ruhig wissen, das wir uns auch mit anderen Themen beschäftigen.
LG
Tina