Autor Thema: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?  (Gelesen 6042 mal)

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Offline MeLissaTopic starter

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Hallo in die Runde,

unsere aktuelle Fütterungstechnik (Lader + Silokamm) ist in die Jahre gekommen und mittelfristig steht eine Ersatzinvestition an.
Nun überlegen wir uns einen selbstfahrenden Futtermischwagen zu kaufen.

Unser Betrieb hat sich vergrößert, wir haben einen neuen, zusätzlichen Stall (ca. 65 laktierende Kühe) gebaut. Unsere Fahrsilos sind am Hof, aber nicht alle direkt nebeneinander.
Um eine bessere Durchmischung des Futters und eine Reduzierung der einzelnen Fütterungsschritte (all in, statt alle Komponenten einzeln) zu Erreichen, sehen wir eigentlich nur den Mischwagen als sinnvoll an. Und da wir momentan weder einen übrigen 100PS Schlepper für den Mischwagen noch einen Teleskoplader zum Befüllen haben, tendieren wir zur All-in-one Maschine: Selbstfahrer.

Wer stand / steht vor der gleichen Entscheidung und wie ging sie aus, und warum?
Hat jemand Tipps oder Erfahrungen die er/sie mit mir teilen mag?
Wir seid ihr zufrieden?
Was habt ihr noch umgebaut, um die Möglichkeiten des Mischwagens voll auszuschöpfen?
Hat sich dieser Schritt bezahlt gemacht (mehr Milch, weniger Arbeitszeit, weniger Arbeitsschritte, etc.)?

Vielen lieben Dank,
MeLissa

Offline Paula

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #1 am: 10.05.21, 16:27 »
Hallo MeLissa,
seit 2014 füttern wir mit einem selbstfahrenden Futtermischwagen und sind sehr zufrieden.
Die verschiedenen Futter komponenten - Minealfutter, Stroh.. können so mit der eingebauten Waage
genau abgestimmt werden.
Wir machen drei Mischungen für die Milchkühe, Trockensteher und Rinder.
Bei Bedarf kann selbst die Kälbermischung gemacht werden.
Wichtig war für uns, wie du selbst schreibst, dass kein zusätzlicher Traktor gebraucht wird.
Milchleistung kannn sich steigern, wenn alle Komponenten ausgewogen sind.
Zm Mischen wird aber einige Energie verbraucht.
LG Paula

Offline zwagge

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #2 am: 10.05.21, 21:16 »
Hallo,
Wir füttern unsere Milchkühe, Kalbinnen,Trockensteher und Kälber mit einem Silokamm der am Stapler dran ist.
Wir haben uns auch mal überlegt, ob wir uns einen Futtermischwagen zulegen, aber sogar der Vertreter hat uns abgeraten. Günstiger kannst nicht fahren.
Der Stapler braucht sehr wenig Diesel, abwiegen kann  er auch und wenn wir einen normalen Futtermischwagen nehmen, sind wir sicherlich nicht  schneller, so seine Aussage.
An unserem Stapler ist eine Waage dran, somit kann mein Mann alle Komponenten (Gras,Mais,Stroh, Rapsextraktionsschrot) genau einwiegen und dann lässt er es 2x durchlaufen. Das heisst, einmal raus aus dem Kamm, wieder rein und wieder raus, wieder rein und ab an den Futtertisch.

Es wurde uns schon mehrfach bestätigt,  dass es genauso gut gemischt ist, wie im Futtermischwagen.
Wir haben auch keine Selektion am Futtertisch.

Bei uns kann man halt überall schön reinfahren, alle Wege befestigt. Achja, wir versorgen ca.150 Tiere, Milchviehhaltung mit weiblicher Nachzucht.

Unser Nachbar muss über einen Feldweg zu den Silos und hat sich einen Geländestapler gekauft. Läuft auch.
Ganz liebe Grüße
Birgit

Offline MeLissaTopic starter

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #3 am: 28.05.21, 21:28 »
Danke für eure Antworten.
Wir haben momentan einen selbstfahrenden Futtermischwagen als Vorführmaschine am Hof. Und haben nun festgestellt, dass auch die im Einsatz ihre Tücken hat, bzw. mit den alten Stallungen nciht gut kompatibel ist, weil zu eng.
Jetzt werden wir vielleicht einen gezogenen Mischwagen mit zwei Schnecken testen und den e-Mischwagen von Siloking mit Fremdbefüllung haben wir auch mal überlegt.
So "klar" das ganze am Anfang der "Findungsphase" war, so offen ist es nun wieder.

Vielleicht mag ja noch der/ die eine oder andere erzählen womit sie so füttern...

Offline Internetschdrieler

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #4 am: 30.05.21, 11:45 »
Wir füttern jetzt seit knapp 20 Jahren mit Mischwagen. Unser Erster hatte 2 liegende Schnecken, mischte im Maulwurfsprinzip, also zur Mitte hin. Damals war wichtig mit einer Durchfahrt auf 2 Seiten gleichzeitig die Mischung vorzulegen. Jetzt haben wir einen Vertikal-Mischwagen mit 2 Schnecken mit Austragsband vorne.
Das Marktangebot an an gezogenen fremdbefüllten Vertikalmischwagen ist ja fast unendlich
Ich machte mir damals eine Tabelle mit 8 verschieden Typen von 5 Fabrikaten, die theoretisch in Frage kämen, weil ein Händler in der Nähe diese verkauft.
In der Tabelle standen dann die tech. Daten wie L/B/H, Austragsband hinten/vorne und Austragshöhe, ob der Behälterinhalt durch Aufsätze zu vergrößern ist und Bereifung. Achtet auf eine gängige Reifengröße. von der man auch mal schnell ein Ersatzrad bekommt.
NoGo's wurden dann in den Zeilen mit rotem Hintergrund markiert, mögliche Dinge hellblau und top-Daten grün. So hatte ich schnell einen Überblick welche Typen in Frage kommen.
Übrig geblieben sind dann 2 Wagen. Einen Vertimix Double 1801 haben wir dann als Vorführer bekommen und gleich behalten.

Offline annelie

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #5 am: 30.05.21, 17:19 »
Wir füttern seit dem 7.6.1997 TMR. Seitdem haben wir haben einen Paddelmischwagen (Fremdbefüller), der ständig an einem alten, nichtzugelassenen Traktor hängt. Anfangs haben wir einem Frontladertraktor befüllt, seit ca. 20 Jahren haben wir einen gebrauchten Radlader. Vorallem um beim Frontladertraktor die Kupplung zu schonen. ;)
Wir haben vor ca. 4 Jahren unsen alten Mischwagen stillgelegt und einen gebrauchten derselben Marke gekauft. Wir sind ja Auslaufbetrieb und da brauchts keine so große Investition mehr. Der erste Mischwagen hatte überhaupt keine Schneidevorrichtung, also muß alles schon geschnitten in den Mischwagen kommen und der Jetztige hat glaub ich eine Schneideschiene, aber ob die was bringt, ich weiß es nicht.
Wir haben Außenfuttertische und müssen in kein Gebäude fahren. Göga füttert so um die 120 bis 130 Tiere mit dem Mischwagen. Er mischt 2 verschiedene Rationen für Laktierenden/Rinder, eine für die Trockensteher und manchmal eine KälberTMR.

Ein junger Kollege hat sich einen gebrauchten Selbstfahrer gekauft, da durfte nichts bei den Stalltüren auf dem Boden liegen, ansonsten hätte er damit an der Decke gestreift, mittlerweile hat er seinen neuen Stall bezogen und wird sich einen größeren Selbstfahrer kaufen, leider fand sich niemand zu einer Maschinengemeinschaft. Unser Kollege ist sehr begeistert vom Selbstfahrer.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline Internetschdrieler

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #6 am: 30.05.21, 19:45 »
Unser Kollege ist sehr begeistert vom Selbstfahrer.

Das könnte mich auch begeistern, kein gekleckere auf der Silofläche und und Vorplatz ist nachmeiner Ansicht der Hauptvorteil, doch wenn ich an die Kosten denke.
Der Selbstfahrer (der praktisch Dreirädrige aus Oberbayern) vom Nachbarn braucht nach seiner Aussage ca. 10 l Diesel die Stunde
Die Investitionssumme aus neuem Mischwagen, gebrauchter Radlader und Schlepper anteilig, wird ähnlich hoch sein. Angenommen der Schlepper bleibt, wie bei uns, fast ausschließlich das ganze Jahr am Mischwagen, der Radlader (in der 5,5 t -Klasse) ist eine Allzweckwaffe auf dem Hof, mit über 350 Betriebstunden /Jahr. Davon ist das wenigste Silo laden.

Offline MeLissaTopic starter

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #7 am: 03.06.21, 10:03 »
Das könnte mich auch begeistern, kein gekleckere auf der Silofläche und und Vorplatz ist nachmeiner Ansicht der Hauptvorteil, doch wenn ich an die Kosten denke.
Der Selbstfahrer (der praktisch Dreirädrige aus Oberbayern) vom Nachbarn braucht nach seiner Aussage ca. 10 l Diesel die Stunde

Das mit der Sauberkeit hatten wir gehofft, aber ganz so wie in den Produktivideos auf YouTube liefs dann doch nicht. V.a. haben wir Traunsteiner Silos mit schrägen Wänden, da bleibt dann rechts und links immer ein Keil stehen oder "bröselt" runter.
Und der Dieselverbrauch schreckt uns auch etwas ab...

D.h. aktuell sind wir dabei uns die Fremdbefüllerlösungen anzuschauen.

Offline Internetschdrieler

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #8 am: 03.06.21, 15:57 »


Das mit der Sauberkeit hatten wir gehofft, aber ganz so wie in den Produktivideos auf YouTube liefs dann doch nicht. V.a. haben wir Traunsteiner Silos mit schrägen Wänden, da bleibt dann rechts und links immer ein Keil stehen oder "bröselt" runter.
Das kenne ich von meinen Kollegen. Da wird dann mit Gabel und Misthaken gearbeitet. Das gleiche Bild gibt es aber auch bei schneidenden Entnahmegeräten am Lader. Bei einer Greifschaufel entgegen geht der Keil mit.



Offline MeLissaTopic starter

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #9 am: 14.07.21, 10:09 »
So; die Entscheidung wurde getroffen:
Wir haben uns für einen Siloking eTruck entschieden, selbstfahrend aber fremdbefüllend.
Klappt nach bisher einer Woche Nutzung sehr gut.
Wir befüllen den mit unserem bereits vorhandenen Lader.

Offline hadu

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #10 am: 16.11.21, 19:29 »
Wie gründlich muss so ein Mischwagen nach jeder Verwendung gereinigt werden?
Genügt es, ihn gründlich leerlaufen zu lassen oder sollte man jedesmal reinsteigen, und absolut jeden Rest mit einem Handfeger entfernen?
Viele Grüße!

Offline gina67

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #11 am: 16.11.21, 20:53 »
Wir lassen ihn gründlich leerlaufen. Mein Mann sagt, das es so reicht. Schimmel hatten wir noch nie.

Offline MeLissaTopic starter

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #12 am: 18.11.21, 20:18 »
Ja, wir lassen ihn auch leerlaufen.
Reingestiegen und ausgekehrt haben wir ihn noch nie.
bisher funktioniert diese Methode gut.

Offline Internetschdrieler

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Re: selbstfahrender Futtermischwagen - Erfahrungen?
« Antwort #13 am: 19.11.21, 11:05 »
Aussehen tun wir den unseren nur wenn die kälberTMR  zum mischen ansteht, da diese für 5-6 Wochen auf Vorrat  gemacht wird. Da sind selbst kleinsre Reste silage kontraproduktiv. Aber Vorsicht,  die Messer an den Schneckenwindungen sind rasierklingenscharf.