Autor Thema: Pflegekinder  (Gelesen 10448 mal)

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Offline geli.GTopic starter

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Pflegekinder
« am: 03.01.04, 20:43 »
Hier eine kleine Geschichte zum Thema....

Vor genau sechs Jahren hatte ich Urlaubsgäste mit vier Kindern, eigentlich nix besonderes!

Am nächsten Tag erzählte mir die Mutter, dass keines dieser Kinder ihr eigenes ist. Alle vier sind Pflegekinder. Zu Hause hätte sie noch zwei Buben, die sind aber schon um die 20...!!!

Familiensituation der vier jüngeren Kinder:

Nr. 1 kam mit drei Monaten (direkt aus dem KH) in die Famile, ist heute 17 Jahre alt, leicht geistig behindert da Mutter Alkoholikerin, geht noch zur Sonderschule, kommt anschließend in eine Behindertenwerkstätte

Nr. 2 kam mit drei Jahren, ist jetzt 11 Jahre alt, wurde vom Vater sexuell missbraucht, als Folge des Missbrauchs nachts noch mit Windel, kommt jetzt in die Hauptschule

Nr. 3 kam mit vier Jahren, ist 10 Jahre alt, hat ADS, ist äußerst aggressiv, geht in die Sonderschule (lernt seit fünf Jahren rechnen bis 10!)

Nr. 4 ist der Halbbruder von Nr. 3, kam mit zwei Monaten, ist jetzt 6 Jahre alt, kommt in diesem Jahr in die Schule, ist sehr langsam

Ja und dann hat diese Mutter mit 46 Jahren!!! noch ein eigenes Kind bekommen...
Er ist heute vier Jahre alt.

Könnt ihr euch sowas vorstellen?

Ihr Ziel ist übrigens, dass sich ihre Kinder ohne sie im Leben zurechtfinden!

Also ich bewundere jede Frau, die sowas macht.

Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

mantschi

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Re:Pflegekinder
« Antwort #1 am: 03.01.04, 21:06 »
Geli, solche Leute gibt es - und sie sind wirklich zu bewundern.

Es liegt schon ein paar Jahre zurück -  im Krankenhaus erlebt man auch viele Schicksale. Damals hatte ich einen Unfallopatienten, dessen Familie auch aus eigenen und Pflegekindern bestand.

Aber keine Pflegekinder, wie wir unsere Kinder haben - sondern Kinder mit Behinderungen und auch hier muß ich wie du einfach sagen: Hut ab vor solchen Menschen, die sich in ihrer Familie zusätzlich noch der Pflege von Kindern annehmen,  die in der Erziehung schwieriger sind, ein Mehraufwand an Zuwendung brauchen.

Aber ich glaube,  die sind dazu berufen- es ist ihnen einfach gegeben diesen Weg zu gehen.

Offline Janker

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Re:Pflegekinder
« Antwort #2 am: 03.01.04, 21:10 »
hallo Geli!

Ich bewundere solche Familien auch. Mein Traum ist sowas immer gewesen, weshalb ich sehr viel zu diesem Thema gelesen habe. besonders beeindruckt hat mich ein Buch, wo eine ähnliche Familie wie die obengenannte ein weiteres Kind "bekommt" und dieses Kind aufgrund einer schweren unerkannten (weil im flüchtigen Umgang relativ unauffälligen) sozialisationstörung (Kind kommt mit 4Jahren!!) besagte familie nahezu endgültig aufmischt, der Bericht war keineswegs emotionsgeladen, sondern tagebuchähnlich, "Ruhe" kommt erst wieder in die familie als nach über 5 Jahren die Diagnose amtlich ist!
Seitdem denke ich wesentlich vorsichtiger an Pflegekinder, da muß eine Ehe vorher wirklich schon was an Belastungen ausgehalten haben um solche Stürme zu überstehen.
Mfg Kirsten

Offline joseva

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Re:Pflegekinder
« Antwort #3 am: 16.03.04, 13:04 »
Hallo zusammen,

ich war von meinem 14. bis 18. Lebenjahr Pflegekind.
Ein Jahr nach dem Tod meiner Adoptivmutter kam ich in meine erste Pflegefamilie.
Nach fast 20 Jahren und drei eigenen Kindern kann ich sagen das damals sehr viele Fehler gemacht worden sind.
Die Familie hat mich eigentlich nur aus Mitleid aufgenommen. Sie ist in keiner weise vom Jugendamt auf diese Schwere Aufgabe vorbereitet worden.
Da ich dazu auch noch in der Pubertät war und eine sehr negative vorgeschichte hatte war dieser Aufenthalt von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

Heutzutage wird da Gott sei Dank gründlicher vorgeganen. Die Pflegefamilien werden vorbereiten und bekommen auch Unterstützung.
Trotzdem liegt noch vielles im argen.
Ich persönlich könnte nie ein Kind zur Pflege nehmen, da ich selbst schon erlebt habe wie nach Jahren Pflegekinder wieder in die Herkunftsfamilie zurückgeführt worden sind. Ich hätte jeden Tag angst das das Kind abgeholt wird und ich nichts dagegen tun kann.

Bis bald
joseva

Ich komm wieder keine Frage


Alles Liebe von  Joseva

Mucki

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Re: Pflegekinder
« Antwort #4 am: 22.02.09, 14:11 »
Ja davor häte ich auch angst,vor dem wieder wegholen ,aber ich finde es gut ,das es Menschen giebt die das machen und den Kindern wenigsten für Jahre eine Heimat geben und geborgenheid.
lg Mucki

Offline maggie

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Re: Pflegekinder
« Antwort #5 am: 22.02.09, 16:47 »
vor kurzem gab es im schweizer radio dazu eine sendung -

im  vorgespann war die provokative aussage einer pflegemutter ....

wir haben keine rechte - nur pflichten - das kind kann uns von heute auf morgen wegen "nix" weggenommen werden...
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline geli.GTopic starter

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Re: Pflegekinder
« Antwort #6 am: 13.11.15, 19:11 »
Hallo,

ich schreib jetzt mal hier weiter, da passt es besser.

Den Kindern in den Pflegefamilien gehts meist ned schlecht ,weil die Familien den rest Draufzahlen , da würde aber ein zuschuß zu Weihnachten, Geburtstag, Urlaub auch nicht schaden, den ,den betrag den man für die zu betreuenden Kinder kriegt ist mit den normalen dingen schon verbraucht. Wen es den Pflegefamilien allen so gut ging (finanzell) warum machts dann keiner  ???

Besagte Familie, ich hab übrigens diese Box 2004 hier wegen denen eröffnet, kommen jedes Jahr zu mir auf Besuch. Die Mutter hat mir gesagt, dass sie sehr wohl finanziell recht gut unterstützt werden. Genau deswegen wurde sie schon von Leuten drauf angesprochen und dann hat sie geantwortet: "Dann holt euch halt auch ein Pflegekind, es gibt genug Kinder die einen Platz brauchen!"
Aber wenn es einem nur ums Geld geht, dann liegt man wohl falsch. Kinder werden schließlich nicht einfach so aus der Familie rausgenommen, es gibt immer eine schlimme Vorgeschichte und darum ist es nie einfach, diese Kinder zu erziehen. Da soll wenigstens kein finanzieller Druck auf die Pflegeeltern lasten.....finde ich.
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

Mucki

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Re: Pflegekinder
« Antwort #7 am: 18.05.17, 06:58 »
So seit gestern haben wir wieder einen kleinen (6Monate) Gast ,auf unbestimmte Zeit, sie hat Heute Nacht schön geschlafen 
LG Mucki

Offline Bergli

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Re: Pflegekinder
« Antwort #8 am: 18.05.17, 07:28 »
Sali mucki

Das ist sehr schön.
Wüsche dir viel Freude mit dem neuen Pflegekind.

äs Griässli
Bergli
„Glücklich sein bedeutet nicht, das beste von allem zu haben, sondern das beste aus allem zu machen.“

Mucki

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Re: Pflegekinder
« Antwort #9 am: 20.07.17, 07:28 »
Unsre kleine Maus ist nun schon zwei Monate bei uns,macht uns viel Freude , heute müssen wir in die Kinderklinik, wegen züste an ihrer Niere, hoffe das alles gut ausgeht .
LG Mucki

Simmentaler_Stern

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Re: Pflegekinder
« Antwort #10 am: 20.07.17, 10:46 »
Viel Glück Mucki, die Kleine ist wirklich putzig  :-*
Wir drücken die Daumen!

Offline babsk

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Re: Pflegekinder
« Antwort #11 am: 21.07.17, 07:46 »
Gestern habe ich im Radio einen Bericht über Pflegeeltern gehört.

Hut ab vor der Leistung!!!
Da gibt es Herausforderungen, an die ich als "normale" Mutter gar nicht gedacht habe.
Es ist schön, wenn man die Freude hört, die Pflegeeltern mit ihren Kindern haben.

Lg. BArbara
Lächeln ist der eleganteste Weg dem Gegner die Zähne zu zeigen!

Mucki

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Re: Pflegekinder
« Antwort #12 am: 01.06.19, 12:02 »
Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen und unser kleiner Gast ist nun 2,5 Jahre alt und immer noch bei uns , sie ist aufgeblüht und mit ihrem Sonnigen Gemüt, erfüllt sie unsre Tage mit viel Sonnenschein, sie ist sehr liebesbedürftig, hat oft noch Verlustängste wen wir nicht bei ihr sind.
Sie giebt uns so viel ,und wir sind sehr froh sie zuhaben ,und hoffen das unser Glück noch lange anhält.
LG Mucki

Offline evi

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Re: Pflegekinder
« Antwort #13 am: 01.06.19, 20:31 »
ich finde das so bewunderswert wie du das kannst,soviel liebe ( und auch gewiss gute nerven) einem anderen kind zu geben!!

Mucki

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Re: Pflegekinder
« Antwort #14 am: 02.06.19, 09:12 »
Sie ist unser viertes Kinder, drei eigene und es giebt keinen Unterschied,
Wir haben alle viel Liebe in uns ,wir brauchen nur jemanden der sie erwekt.
Kinder geben einem so viel zurück, an liebe .
LG Mucki