Wir wären bei der Beerdigung meines Onkels sehr froh gewesen, wenn der Geistliche sich darauf beschränkt hätte vom lieben Verstorbenen zu reden. Wobei ich finde, das "liebe" ist überflüssig bzw. steht den Menschen zu, die auch so empfinden. Bei besagter Beerdigung wurde Namen genannt, aber gleich 4 oder 5

verschiedene. Einmal sogar der Name des Bruders des Verstorbenen, der hinten in der Bank saß

Der Verstorbene war der Bruder meiner Mutter. Beim Tode meiner Mutter hat sich der Geistliche auch ausgesprochen würdelos verhalten

. Das war vor der Beerdigung. Wir haben dann darauf bestanden, dass die Beerdigung von einem anderen Geistlichen gemacht wird. Der sagte gleich, so persönliche Sachen macht er grundsätzlich nicht. War auch nicht schön.
Dann kam noch die Schwester meiner Mutter. Richtig schlimm, wie der sich beim Beerdigungskaffee verhalten hat. Die Familie hatte schon Jahre früher mal Probleme mit ihm. Ich hätte den nie zum Kaffee eingeladen. Ich saß mit an seinem Tisch. Wenn er gesprochen hat, hat jeder andere angestrengt auf seine Knie geschaut, um nicht mit ihm in ein Gespräch verwickelt zu werden.
Je älter ich werde, umso weniger möchte ich einen Geistlichen bei meiner Beerdigung dabei haben. Allerdings habe ich noch nie eine andere als kirchliche Beerdigung erlebt und kann nicht sagen, ob ich es anders besser finden würde? Einen Pfarrer haben wir hier, den habe ich vor ein paar Jahren als Geistlichen bei einer Beerdigung erlebt. Das fand ich sehr schön und passend. Damals war er schon 90. Jetzt ist er schon ein paar Jahre drüber und arbeitet immer noch.
So gesehen kann ich Morgana schon verstehen. Hier wird auch am Abend vor der Beerdigung der Rosenkranz gebetet. Das war immer mit dem Zusatz, "bewahre ihn vor dem Feuer der Hölle". Bei meinem Vater habe ich gefragt, ob es auch anders geht. Die Rosenkranzfrau hat das zugesagt. Aber die Vorsitzende vom Kirchenvorstand hielt es für nötig, sich vor die Kirche zu stellen und allen die kamen zu sagen, heute ist es anders, weil die Angehörigen das so wollten. Es hat mich auch irritiert, dass das Beten 25 Dmark oder Euro gekostet hat.
Von den Regeln auf unserem Friedhof habe ich ja schon öfters geschrieben. Dort will ich auf keinen Fall liegen.

Am liebsten würde ich aufschreiben, welche Lieder gesungen werden und welche Texte gelesen werden sollen. So in der Art, als ob ich ein letztes Mal mit den Menschen zusammen bin und mich von ihnen verabschiede.