Hallo Maja,
war eure Tochter in Triedsdorf auf der FAK?
Du hast schon recht, dass der Stellenwert der Hauswirtschaft in der Gesellschaft ziemlich weit unten ist- und da macht die Politik keine Ausnahme.
Unsere 2. Tochter hat nach ihrer landw. Ausbildung eine Weile als Betriebshelferin gearbeitet- da waren viele Einsätze, wo eine Hand im Haushalt auch gut brauchbar war-
niemand würde von einem ausgebildeten Landwirt, der als Mann auf den Betrieb kommt- erwarten, dass er die Arbeit im bäuerlichen Haushalt auch ein bisschen mitmachen würde-
so gesehen ist die Arbeit im Haushalt von der Bewertung her- miserabel.
Allerdings wenn sie nicht mehr gemacht werden kann- dann schauts anders aus.
Ich bin am Anfang, als der Berufswunsch ganz klar auf Hauswirtschaft kam- auch nicht gleich in einem Luftsprung in die Höhe gesprungen-
aber ihre Entscheidung war nach diversen Praktikas so klar, da hätten wir sowieso nichts mehr dagegen sagen können.
Wegen der Bezahlung- alle Berufe, die von Frauen mehrheitlich ausgeführt werden, sind schlecht bezahlt-
Erzieherinnen, usw. haben da die gleichen Erfahrungen.
Erst mit der Zeit wird mir mehr und mehr klar, warum das so ist- aber auch im Bürobereich, in den Banken hat sich nicht unbedingt alles zum Besseren für Frauen verändert.
Es wird sicher die eine oder andere junge Frau geben, die danach noch einen anderen Beruf erlernen will-
die Ausbildung in der Hauswirtschaft ist was fürs Leben, das immer brauchbar ist.
Der Unterschied ist nur - Hauswirtschaft als Beruf- und die Anforderungen, die frau als Bäuerin braucht- da fehlt leider eine ganze Menge.
Auch wenn die ganze Zeit von Gleichberechtigung getönt wird, für jede Art von Hausarbeit eine ganze Industrie dran arbeitet- sie leichter und einfacher zu machen-
einen Haushalt auch nebenher managen zu können- wenn man es gelernt hat- tut man/frau sich leichter.
Es geht nicht nur um Kochen, Bügeln, Waschen, sondern was leider nirgends wirklich in den allgemeinbildenden Schulen gelehrt wird-
es geht um das Wirtschaften, den Umgang mit Geld und noch eine ganze Liste an Fähig- und Fertigkeiten- die zwar wichtig sind- aber alle unter den Tisch fallen.
Fertiggerichte, sämtliche Hilfsmittel sind alle käuflich,
aber es geht um viel mehr-
Essen ist ja mehr als Magenfüllung, das wird leider noch sehr wenig gesehen-
und mit dem Einkommen auskommen können- eben gut wirtschaften können-
ist auch kein Fehler, wenn man/frau es gelernt haben.
Soweit ich weiß, haben meine Nichten bereits ganz klare Vorstellungen, was sie nach der Ausbildung machen werden-
als ich neulich am Tag der offenen Tür bei unserer Tochter gesehen habe- welche tolle Ausbildung da geboten wird-
hat mich das einfach gefreut.
Irgendwie ist der ganze Mensch gefordert und wird gefördert-
das merken die Jugendlichen vielleicht noch gar nicht-
Herzl. Grüsse
maria