Hallo Cendrillon,
was du über die Kinder einer gescheiterten Beziehung schreibst: Da hast du (leider) völlig recht. So was sollte man bedenken und abwägen, finde ich.
Bei den Schlabberkleidern gebe ich dir nicht ganz recht. So was kann sein, muss aber nicht.
Aber du hast noch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen, die binationalen Ehen:
Ich denke, so was unterschätzt man zu Beginn oft. Aber ich finde, das trifft nicht nur auf binationale Ehen zu, sondern auch auf Ehen bei denen die Partner aus einem unterschiedlichen "Stand" stammen. Altmodisches Wort, ich weiß. Und irgendwie ist das ja heute nicht politisch korrekt. Wer redet heutzutage schon noch von gesellschaftlichen Ständen und Klassen..?
Aber ich will mal völlig wertungsfrei schreiben, was ich damit meine:
Vor meiner Ehe kannte ich den "Bauernstand" nicht wirklich. Ich hatte eine sehr romantische Vorstellung davon. Selbst stamme ich aus einem Arbeiterhaushalt, bei dem mein Vater sich in eine leitende Position hochgarbeitet hatte.
Ich habe zum Beispiel schnell den berühmten "rauhen Umgangston" in der Landwirtschaft bemerkt, den ich vorher so nicht kannte. Auch dieses "den Hof und das Vieh immer an die erste Stelle stellen" musste ich erstmal "lernen". Da wo ich herstamme, kommt immer die Familie zuerst. - Das sind jetzt nur zwei Beipsiele, die ich nicht verallgemeinern möchte. Überall gibt es Ausnahmen. Das meine ich auch völlig wertungsfrei, denn alles hat seine Berechtigung - vor allem dieses "zuerst kommt der Hof" (Wetter, Vieh ...feste "Größen" denen man sich nunmal "unterordnen" muss). Aber ich denke, dass das mit den Ständen und den daraus resultierenden Unterschieden im Großen und Ganzen schon zutrifft.
Auch solche Dinge sollte man beachten, und sich fragen, ob man damit klar kommen kann, und ob man bereit ist, damit zu leben, bzw. sich damit immer wieder auseinander zu setzen. Das hat auch wieder etwas mit diesem "Ofen" zu tun - ist er heiß (tragfähig) oder kalt? - auf den wir unser "Wasser" - unsere Beziehung - stellen.
Und jetzt sagt mir bitte nicht, dass beide Partner ja Kompromisse eingehen können. Klar. Das sollten sie tun. Aber es gibt auch ein Umfeld, im dem das Paar lebt, und dieses Umfeld dürfte in vielen Fällen (nicht in allen) wohl eher nicht bereit sein, sich den Bedürfnissen eines eingeheirateten Partners anzupassen, es sei denn, der "eigene Spross" übernimmt das eine oder andere von seinem Partner/Partnerin. Dann ist vielleicht eher die Bereitschaft da, ein bisschen nachzugeben.
Viele eingeheiratete Frauen (und Männer) können da ein Lied von singen. Auch ich habe gemerkt, dass gerade in der Landwirtschaft oft Blut dicker ist, als Wasser. In meiner Herkunftsfamilie wurde ein Pflegekind von der übrigen Verwandtschaft zum Beispiel voll akzeptiert. So was kann ich von der Familie, in die ich eingeheiratet habe, nicht sagen. Gar nicht.
Jetzt möchte ich -ketzerisch- noch bemerken, dass der Bauernstand für so manche auf Haus, Hof und Tradition sehr stolze Altbäuerin aber scheinbar gar nicht so heilig ist, wenn es um die eigene Tochter geht. Denn oft soll DIE "was besseres werden", zum Beispiel Bankerin.