Autor Thema: MRSA  (Gelesen 7993 mal)

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Offline GiselaTopic starter

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MRSA
« am: 25.10.07, 15:22 »
Hallo,
im Focus steht ein Artikel,der sich um dieses Bakterium dreht.
In Krankenhaüsern und Altenheimen ein grosses Thema.
Wer hat schon davon gehört?  ???Der Artikel bezug sich auf die Niederlande.
http://www.focus.de/intern/archiv/antibiotikaresistenz_aid_136694.html
Hier steht der Artikel. Intersannt sind auch die Reaktionen der Leser.
Gruß
Gisela

Offline phil

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Re: MRSA
« Antwort #1 am: 25.10.07, 18:49 »
Also ich errinner mich,daß es vor 5-6 Jahren auf der Homepage eine Meldung war,daß im Überlaufwasser von Kläranlagen pro Liter Millionen von multiresistenten Bakterien waren.Vielleicht kann der Joker oder sein Dr. da mal was zurückholen.
In den Käranlagen läuft alles zusammen was die Leute so einnehmen.Das Abwasser aus den Kläranlagen läuft dann in die Fließgewässer und wird von Vögeln und anderem Getier aur die Felder gebracht.

Es geht dann nämlich so wie bei der Vogelgrippe ,daß die Erreger über Stroh oder Futter in die Ställe gelangen und die seriöse Landwirtschaft für Antibiotikamißbrauch an den Pranger gestellt wird.
Wahres Wort ist nicht schön-schönes Wort ist nicht wahr!(Konfuzius)

Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #2 am: 10.11.07, 08:42 »
Hallo Gisela,

der Focus-Online Artikel ist gekürzt - was fehlt ist das Statement eines Hygieneproffessors aus Würzburg (ich hab die ungekürzte Printausgabe) der einen deutlichen Satz sagt:

Resistente Keime entstehen in Krankenhäusern!!!!


So - damit wir endlich mal wieder Klartext reden: MRSA, Salmonellen & Co sind Zoonosen - die auch vom Menschen ins Tier eingebracht werden können.

"Vernünftige" Veterinäre untersuchen nämlich z.B. bei einer Salmonelleninfektion des Tierbestandes die Tierbetreuer gleich mit - von hier aus kann auch ein Eintrag in den Schweinebestand erfolgen und ja - durch die Populationsgröße hat ein Keim natürlich "Futter".

Drolligerweise wurde nämlich bereits in einem Schweineschnitzeltest eine Resistenz gegen ein Antibiotikum gefunden - das es in der Schweinehaltung erst grad neu am Markt gab und anzweifelbar ist, ob hier schon eine Resistenz entstanden sein könnte - oder ob die resistenten Keim nicht aus der Humanmedizin stammen.

Im Artikel wird auch große der "breite AB-Einsatz" in der Schweinehaltung breitgetreten - und Dänemark als Vorbild der AB-Reduktion hingestellt.

Andererseits fällt unter den Tisch - welche Tierverluste die Dänen dafür "in Kauf" nehmen müssen, im www.schweine.net war da mal eine Zahl von 18,5 % Gesamtverlusten von Saugferkel bis Schlachthof die Rede, das soll sich inzwischen aus Tierschutzgründen verbessert haben, aber grob gesagt:

Wenn die resistenten Keime aus den Krankenhäusern starmmen - dann vermehren sie sich ggf. im Tierbestand mit oder ohne AB-Einsatz?

Was die Lufthygienisierung betrifft, da hat der (Volltext-)Artikel absolut recht, da sind wir bezüglich Gesundheit Mensch und Tier im Forschungsrückstand - das ist ein ganz interessantes Feld!

Wir wollten mit der Uni Hohenheim hier schon längst mal was machen, aber solche Meßgeschichten kosten richtig Geld (Nachweis Bakterien, Viren, Pilze, Sporen, Endotoxine..), was die vorhandenen Untersuchungen zeigen ist:

Das die Raumluftbelastung nicht selten die MAK-Werte von "Abfallbeseitigungsanlagen" übertrifft  :-\.

viele Grüsse

Mirjam
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Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #3 am: 10.11.07, 08:58 »
Hallo

Ergänzung was dies v.a. für die Fam. - die im obigen Artikel benannte van den Heuvel in Niederlanden bedeutet:

Nicht nur, dass ihre Familie/Kinder häufiger krank sind: Als potentielle Überträger können sie bei einem Unfall oder OP "nicht wie jeder andere mal so ins Krankenhaus" - sondern müssen sich vorher einer Therapie unterziehen und im Krankenhaus: Auf eine Isolierstation, so dass sie nicht mehr überall behandelt werden können....

Jupp, und das ausgemalt für im Artikel genannte 40 % der betroffenen Schweinebetriebe = Familien ... :-[

vielleicht hat Cara *wink* hierzu ein zwei Anmerkungen wie das in Deutschland gehandhabt, untersucht wird?

Gruß Mirjam
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Offline mary

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Re: MRSA
« Antwort #4 am: 10.11.07, 09:10 »
Hallo Gisela,
was wäre jetzt, wenn  die Pflanzen  auch über die Wurzeln Bakterien aufnehmen können.
Dr. Hans-Peter Rusch hat das als Kreislauf der lebenden Substanz in seinem Buch beschrieben.
Da wird mir dann die Sinnhaftigkeit von Hofdüngerbehandlung  erst wirklich klar.
MRSA ist ein riesiges Problem, wer da Pech hat, den kann es übel erwischen. Hab schon mitgezittert, dass ein Bein nicht abgenommen wird.
Vor einer Weile war in unserer Tageszeitung ein Bericht über MRSA, ich hab die Zahl der Todesfälle nicht mehr im Kopf, auf alle Fälle waren es mehr, als bei Verkehrsunfällen sterben.
Herzl. Grüsse
maria




Offline cara

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Re: MRSA
« Antwort #5 am: 10.11.07, 10:04 »


Resistente Keime entstehen in Krankenhäusern!!!!


*unterschreib*

das Problem ist in der Humanmedizin schon seit Jaaaahren bekannt, ich hab da während meiner Ausbildung vor 11 Jahreen schon von gehört und da war der MRSA auch schon nicht mehr neu.

Wie kommt es dazu:

gängige Praxis bei vielen: die Antibiotika nicht nach Arzt-/Packungsanweisung bis zum Ende nehmen. Auch wenn die Symptome abklingen, bitte weiternehmen!!!
Alles andere fördert nur Resistenzen.

viele Hausärzte verschreiben immer mal wieder und gerne bei den abstrusesten Sachen Antibiotika.
Ich hab schon von Pilzerkrankungen gehört, die mit AB behandelt wurden
wenn aber nun doch ein Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht, wird aber seltenst eine Probe genommen, um evtl. Resistenzen zu erkennen und mit einem gezielt wirksamen AB zu behandeln.

die Industrie hatte jahrelang keine Interesse daran, die AB-Forschung weiterzubetreiben.
Es waren viele AB der neuesten Generation vorhanden und alle waren wohl der Meinung, dass man damit ein für alle mal sämtliche Keime bekämpfen könnte.
Geht aber nicht, sind Bakterien ;D
tja, und dann wurden sie einfach "überrannt" und kommen nun nicht mehr nach...

Ich weiss von einer Anästesie-Krankenschwester, dass sie extrem mit den multiresistenten Keimen auf der Intensivstation zu kämpfen haben: Pseudomonas aeruginosa steht da ganz oben, gefolgt von Yersinien, Pasteurellen und MRSAs.

Auch ich denke nicht, dass es die Schweine sind.
LiGrüss cara

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Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #6 am: 10.11.07, 16:26 »
Hallo Cara,

das Problem ist aber - das die Schweine es auch kriegen können und wie bei den Campylobaktern einfach als "Wirt" fungieren - sozusagen "Vermehrungsfläche" zurück zum Menschen  :-[.

Wie sieht es denn bei MRSA aus - erhitzen wird der net überleben, aber ich denke da an die ganzen Rohwaren wie Pökelfleisch, Schinken... (Salz + Minderung aw-Wert..) überlebt der das?

Was mir halt ganz große Bedenken macht ist die Geschichte mit der Reinfektion zum Menschen, das haben wir ja schon bei der Geflügelpest und Landwirte + Tierärzten erlebt...

Gruß Mirjam
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Offline GiselaTopic starter

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Re: MRSA
« Antwort #7 am: 10.11.07, 17:41 »
Hallo,
du hast recht Mirjam,
in der Printausgabe steht der Satz des Würzburger Professor.
 Hab nicht gesehen das gekürtzt war.
Ansonsten danke für die Stellung von Cara. Auch mir haben Humanmediziener dasselbe gesagt.
Reinfektion ist das Hauptproblem.
Ich bin sicher das Planzen Bakterien aufnehmen.@Maria
Gruß
Gisela

Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #8 am: 10.11.07, 18:32 »
Hallo

Pflanzen nehmen sogar Antibiotika aus dem Boden auf, welche mit der Gülle auf die Felder kommen ... :-X

Mirjam
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Offline mary

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Re: MRSA
« Antwort #9 am: 10.11.07, 18:39 »
Hallo,
dann ist die Behandlung des Hofdüngers kein überflüssiger Luxus und jegliche homoöpathische Behandlung des Tierbestandes nicht ganz verkehrt.
Und was auf die Äcker rauskommt - ebenfalls nicht  unwichtig. :-X
maria

Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #10 am: 11.11.07, 11:10 »
Hallo,

Antibiotika sind im Boden allerdings unterschiedlich abbaubar, mir ist eine metaphylaktische Behandlung von Tieren BEVOR sie richtig krank werden lieber, als dann mit "großer" Keule und hohen Lebengewichten chronisch Kranke Tiere zu behandeln mit ggf. noch Zinkoxid & Co: Den DIESE Stoffe bauen sich im Boden nicht ab und tun weder Gülle, noch Biogas, noch dem Bodenleben auf dem Acker gut.

Schön wärs, wenn "alle" mit Homöopathie behandelbar wäre, aber grad bei Schweinen und Geflügel tun sich hier schon Grenzen auf.

@ Mary: Ich habe nun ein wenig Nachgelesen und MRSA hat wie die meisten Staphylokokken eine enorm hohe Widerstandskraft gegenüber Temperatur, Trockenheit etc. , ich lasse mich gern anders belehren, aber ich glaube unter diesen Voraussetzungen nicht, dass dem Keim über "Güllebehandlungsmaßnahmen" sei es EM oder Gesteinsmehl beizukommen ist:

Nur wenn z.B. in einer Biogasanlage (wie bei Freunden der Fall) 100 % des einkommenden Substrates durch die Biogasabwärme hygenisiert wird (über 30 Min über 80 °C ).

Wenn ich die Literatur richtig verstanden habe, braucht er zur Vermehrung den warmblütigen Körper - bleibt aber nach Ausscheidung aktiv/invektiös, so dass auch eine Konkurrenzflora ggf. nix bringt?

Eher lasse ich es mir eingehen, dass der Mensch auf SEIN Immunsystem achten sollte, um einer Infektion vom Tier oder zum Tier mit kombinierter Hygiene Widerstand leistet.

Interessant dieser Artikel: Quelle Faz-net, passt zur Aussage eines Bekannten der in einem Bundewehrkrankenhaus mit niedrigster Infektionsrate nach OP´s ausgebildet worden ist: Ihn wundere es nicht, weil bei ihrem Krankenhaus könne sich derjenige Mitarbeiter, der ohne Gesichtsmaske auch nur auf der Etage der OP-Säle erwischt wird - auf eine persönliches Zusammenfalten durch den Chef einstellen. Folgerichtig (Hauptinfektionsquelle ist der Mensch) fanden bei ihnen sogar OPs ohne nachfolgende/notwendige AB-Behandlung statt.

Widerstand gegen die Bakterien  Von Andrea Schneider, Amsterdam
 
Der Operationssaal sollte besonders hygienisch sein 10. April 2006

Die Niederländer leisten Widerstand gegen Bakterien. Und sie tun gut daran, denn mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ist nicht zu spaßen: Das Bakterium kann Lungenentzündungen, langwierige Wundinfekte oder oft tödliche Blutvergiftungen hervorrufen. Die Erreger gehören zu den Krankenhauskeimen, mit denen sich laut Michael Kresken, Leiter der Arbeitsgruppe Resistenz der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG), in deutschen Krankenhäusern jedes Jahr mindestens eine halbe Million Menschen infizieren.


MRSA sind Stämme des Bakteriums Staphylococcus aureus, die häufig gleich gegen mehrere Antibiotika-Klassen resistent sind: In Deutschland machen MRSA in den Krankenhäusern inzwischen durchschnittlich rund zwanzig Prozent aller Staphylococcus-aureus-Keime aus. In den Niederlanden dagegen sind es nur zwischen ein und zwei Prozent - der konsequenten Kampfansage an den Keim sei Dank. So niedrig wie in Holland war die Rate in Deutschland zuletzt 1990 - seither wurde ein schneller Anstieg verzeichnet.


Monatelanges Überleben auf Hautschuppen


„Die MRSA-Keime sind klassische Opportunisten“, sagt Kresken. Sie suchen sich Schwerkranke auf der Intensivstation oder Patienten nach einer Operation. Die Keime setzen sich in Wunden oder wandern über Katheter ins Körperinnere. Gesunde dagegen tragen MRSA häufig unbemerkt auf Haut und Schleimhäuten. Den Keim wieder loszuwerden ist schwierig: Weil die meisten Antibiotika den robusten MRSA nichts anhaben können, sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Die Therapie ist aber nicht nur langwierig, sondern auch teuer.


Dabei könnte schon gründliche Händehygiene die Ausbreitung von MRSA eindämmen helfen - und damit Kosten und viel Leid ersparen. Die ist aber nicht in allen deutschen Krankenhäusern selbstverständlich. Simple Hygieneregeln werden häufig verletzt, Ärzte und Schwestern geben den Keim nichtsahnend von Patient A an die Patienten B und C weiter, ein Händedruck genügt. Auf Möbeln, Stoffen, Hautschuppen kann das unempfindliche Bakterium monatelang überleben.


„Das läßt vorsichtigen Optimismus zu“


Zwischen einzelnen deutschen Krankenhäusern und sogar zwischen Stationen herrschen freilich beträchtliche Unterschiede, was den MRSA-Anteil angeht: „Einige haben eine Rate von 25 bis 30, andere von nur einem halben Prozent - letztere sind allerdings in der Minderzahl“, sagt Wolfgang Witte, Leiter des Nationalen Referenzzentrums für Staphylokokken in Wernigerode, einer Außenstelle des Robert-Koch-Instituts (RKI). Zwar ist zwischen 2001 und 2004 die MRSA-Rate in Deutschland nur noch wenig gestiegen, was die Fachleute auf verbesserte Aufklärung und Prävention zurückführen: „Das läßt vorsichtigen Optimismus zu“, sagt Witte. Doch die MRSA-Ausbreitung bleibt laut RKI ein „infektiologisches Problem höchsten Ranges“. Das derzeitige Vorgehen gegen den Keim reiche noch nicht aus.


Die Niederländer dagegen sind in ihrem Vorgehen unerbittlich. „Search and destroy“ nennen sie ihre Anti-MRSA-Politik: „In anderen Ländern werden erst Maßnahmen ergriffen, wenn MRSA aus dem Ruder laufen, in den Niederlanden schon vorher“, sagt die Krankenhaushygienikerin Thea Daha von der Arbeitsgruppe Infektionsprävention in Leiden. Wer hier auch nur im Verdacht steht, Keimträger zu sein, wird mittels Abstrich getestet und bis zum Beweis des Gegenteils strikt von anderen Patienten getrennt. Zutritt zum Krankenzimmer bekommt nur, wer sich mit Mundschutz, Kittel und Handschuhen wappnet. In vielen deutschen Häusern läuft es dagegen umgekehrt. Wenn Risiko-Patienten überhaupt getestet werden, werden sie bis zum Vorliegen des Ergebnisses meist nicht isoliert. Die Keime haben Zeit, sich weiterzuverbreiten.






Gruß Mirjam
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Offline Mirjam

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Re: MRSA
« Antwort #11 am: 14.11.07, 08:24 »
...und das ist ja nun nix neues:

AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit

NRW: Rückstände von Humanarzneimitteln im Trinkwasser (13.11.2007)

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Recklinghausen / Düsseldorf (aho/lme) – Wer heute an Rhein und Ruhr
ein Glas Leitungswasser trinkt, nimmt vielerorts einen Cocktail von
Rückständen aus Antibiotika, Lipidsenkern, Psychopharmaka,
Schmerzmitteln und Röntgenkonstrastmitteln zu sich. Das hat eine
aktuelle Studie des Landesumweltamts in Recklinghausen ergeben. Die
Rückstände dieser Humanarzneimittel gelangen über menschliche
Ausscheidungen in Kläranlagen, wo Humanarzneimittelrückstände mit der
aktuell installierten Technik nicht beseitigt werden können. So
gelangen die Substanzen in Oberflächengewässer und versichern ins
Grundwasser.

Technisch ist es längst möglich, die unliebsamen Substanzen aus dem
Wasser zu filtern. Allerdings fehlt es vielen Stadtwerken an
Bereitschaft, in neue Filteranlagen zu investieren.  Dies würde die
Gewinne schmälern, die benötigt werden, um die  Defizite, die im
Nahverkehr verursacht werden, auszugleichen, vermutet die Rheinische
Post. NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) hat angekündigt,
Grenzwerte für Arzneimittelrückstände im Trinkwasser festzulegen.



Die Lösung heißt Feinstfiltration und kostet in der Anschaffung eine Menge Geld + ~ 50 Cent variable Kosten (Strom, Filtermaterial, Spülwasser)
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