Thema: So werd bei uns gredt..... (Dialektbox)

[Morgana]

bei uns heißts Hoazat

[annelie]

Wir sagen "Houzat"    das kann man gar nicht so schreiben, wie es gesprochen wird 

bei uns heißts Hoazat

Bei uns genauso, nur kennen wir kein "t" sondern nur "d".
Das "P"  wird wie ein "B" ausgesprochen. Wie statt Pumpe: Bumbn und statt Puppe: Bubbn, da ist Einzahl und Mehrzahl gleich. 

[martina]

Wir sagen schlicht und einfach Hochzeit

Und weiter nördlich wird eine Hochtiet draus.

[Morgana]

und wir machen überall ein a hinten dran. Mit dem P halten wir es auch so Da heißt die Puppe dann
Bubba und die Pumpe Bumba.
Beim t sind wir manchmal hart in der Aussprache aber nicht immer

[Marina]

annelie, ich dachte immer, nur die Franken kennen des hadde "d"   

In dem Artikel, den ich gelesen habe, kam auch das Wort "Hudschala" vor. Noch so ein typisch
fränkischer Ausdruck.

[frankenpower41]

Das war bei uns der gängige Begriff, oder war es "Suggerla"?

Wenn ich so nachdenke merke ich auch an mir selber dass man jahrelang gebräuchliche Ausdrücke nicht mehr verwendet.

Ich schau öfters im BR  dieses Dialektraten, ist echt interessant wie unterschiedlich das ist.

Meine Mutter sagte immer dass bei ihnen daheim "Broat"  gesagt wurde,  im Nachbarort, nicht mal 2 Kilometer weg sagen sie "Brot".
Als meine Tante dorthin (einige Km weiter) geheiratet hat und das 1. Mal beim Bäcker war hat der ratlos geschaut.

[Marina]

Ja Marianne, die Ausdrücke werden immer weniger verwendet. Gut, schlecht? Ganz verschwinden sollten sie eigentlich nicht. Meine Kinder kennen schon viele Ausdrücke nicht mehr.

Hudschala, Suggerla oder Faggala ist alles das Gleiche 

[LunaR]

Unser regionaler Radiosender bringt ja immer wieder Sendungen auf Plattdeutsch, u. a. auch eine kurze Sendung mit religiösem Inhalt. In diese Sendung bin ich vor ein paar Tagen hinein geraten. Der Geistliche zitierte eine ganze Reihe von Aussprüchen von Jesus aus der Bibel. Also so

"Schesus seggt, ...." Alles was Jesus sagte, war plattdeutsch  .  Plattdeutsch hat für mich sehr viel gemütliches und behagliches. Ich stellte mir Jesus als Ostfriese mit seinen Jüngern in gemütlicher Runde bei einem ordentlichen Heringsessen vor, hinterher einen Köm zur Verdauung  und zur Entspannung noch einen Pharisäer. Die Jünger sitzen entspannt dabei und hören gebannt auf alles, was "Schesus seggt" 

[Morgana]

unser Junior kennt und verwendet noch viele dieser Ausdrücke, kann aber auch das allerfeinste Hochdeutsch,
völlig akzentfrei, dass schon mancher sehr erstaunt war, wie der Dialekt kann wenn er will.

Am liebsten erinnern wir uns an diese Geschichte.
Er hatte mit 16  eine gleichaltrige Freundin aus Tirol. Weil sie sich fast nur in den Ferien sehen konnten, wurden die wechselweise hier oder bei ihr in Tirol verbracht.
Eines morgens kommt sie zu mir und fragt: Du sag mal ist Mistbritschn nett oder eher nicht so?
Ich meinte vorsichtig, kommt drauf an: Sie hatte in der Nacht kalte Füße und wollte sie bei ihm wärmen.
Drauf sagt er im Halbschlaf: Du Mistbritschn.
Ich meinte in dem Fall heißt das sowas wie Schatz

[frankenpower41]

 

[mogli]

 

[geli.G]

Sie hatte in der Nacht kalte Füße und wollte sie bei ihm wärmen.
Drauf sagt er im Halbschlaf: Du Mistbritschn.
Ich meinte in dem Fall heißt das sowas wie Schatz

Oh oh, hoffentlich hat sie sich das nicht gemerkt und später wieder verwendet....

[Morgana]

er hat sie später selber drüber aufgeklärt, dass das nicht so höflich war

[klara]

Wir waren vor kurzem auf einem Haselnussbetrieb im Bayrischen. Der nahm das Wort Orkazel in den Mund. Nach kurzem überlegen bin ich gleich drauf gekommen. Ein nettes Wort .
LG Klara

[saba]

Wir waren vor kurzem auf einem Haselnussbetrieb im Bayrischen. Der nahm das Wort Orkazel in den Mund. Nach kurzem überlegen bin ich gleich drauf gekommen. Ein nettes Wort .
LG Klara

Dazu fällt mir ohne es eigentlich zu wollen, der Oachkatzlschwoaf ein. 

Lustige Erklärung im Wiktionary:

Oachkatzlschwoaf ist ein Wort, mit dem bayrische und österreichische „Eingeborene“ gerne Fremde („Zuagroaste“) scherzhaft einem Basis-Sprachtest unterwerfen.
Für Sprecher, die nicht im bairischen Sprachraum geboren sind, ist es sehr schwierig, das Wort auch nur ansatzweise im jeweils lokalen Dialekt richtig wiederzugeben; eine Aussprache hinzubekommen, die sich nicht von der der Einheimischen unterscheidet, ist praktisch unmöglich. Ein besonderer Reiz für Bayern/Österreicher bei diesem Test liegt darin, dass diese Ausspracheunterschiede von den „Preißn“ (das sind alle anderen Menschen außer ihnen) gar nicht erkannt werden.