Autor Thema: Umgang der Kirche mit den Verfehlungen ihrer Mitarbeiter II  (Gelesen 22348 mal)

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Online LunaRTopic starter

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Martina, da schließe ich mich an. Strafrechtliche Sachen müssen immer vor ein weltliches Gericht. Allerdings sind in München Fälle hochgekommen, wo nicht einmal das Kirchenrecht eingehalten wurde, das eine Meldung an den Vatikan verlangt hätte. Also eine sehr niederschwellige Anforderung.

Aber warum nochmal lässt unser Staat das zu? Da sind schwere Delikte dabei, die brauchen im weltlichen Recht nicht einmal angezeigt werden. Da muss die Justiz von sich aus tätig werden, wenn sie davon erfährt. Bei dem Gutachten unserer Diözese gab es auch den Hinweis, dass die Staatsanwaltschaft, wenn es dann mal vor Gericht ging, mit unfassbarer Milde agiert hat. Damit will ich nichts für die Kirche entschuldigen.
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
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Offline Beate Mahr

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Hallo


ging grad über´n Ticker

Papst Benedikt XVI. räumt Falschaussage ein

Zitat

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat eingeräumt, bei seiner Stellungnahme für das Missbrauchsgutachten
des Erzbistums München und Freising eine falsche Aussage gemacht zu haben.
Er habe demnach anders als zunächst behauptet doch im Jahr 1980 als Erzbischof
von München und Freising an einer Sitzung teilgenommen, bei der über einen Priester gesprochen wurde,
der mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern auffällig geworden war.

traurig ... aber ich denke in allen Konfessionen gab/gibt es Übergriffe  :'( :'( :'( :'( :'( :'(

Bleibt gesund
Beate 
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline martina

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Aber nicht in DEM Ausmaß!

Ok, von einigen seltsame Sekten mal abgesehen, hinter deren Mauern man auch nicht immer gucken kann.

Offline frankenpower41

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Die Aussage von Benedikt würde ich jetzt nicht mal nur  unter "Lüge" abtun.
SM  (fast 93)meinte das nämlich grad,  bei dem kann das ja auch Alters-Vergesslichkeit sein.

Offline Morgana

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die Aussage von Papst Benedikt muss man nicht als Lüge abtun, er ist sicher in einem Alter
wo man schon mal was vergessen oder durcheinanderbringen kann.

Aber er saß ja nicht alleine da. Weder damals noch heute.
Da sind noch genug andere dabei gewesen, die das richtig stellen hätten können.


Offline Frieda

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Da braucht keiner über 90 zu sein. Oder könnt ihr euch noch an alles von vor 40 Jahren erinnern? Ich nicht.
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Offline Frieda

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Genauere Ausführungen bei Bernhard Meuser auf Facebook
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10221124943132893&id=1223741564
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Offline Frieda

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Auch das von Bernhard Meuser, der übrigens selbst von Missbrauch betroffen ist, ist gut zu lesen
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10221120911232098&id=1223741564
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Offline Morgana

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man kann sich sicher nicht an alles erinnern was vor 40 Jahren war.
Aber es ging ja nicht um eine alltägliche Kleinigkeit und es sind genügend Unterlagen vorhanden.
Wenn die Sache schon so am Dampfen ist, hätte man als Kirche besser nachschauen sollen,
wer damals dabei war und um was es ging.
Glaubwürdiger wird es so jedenfalls nicht.

Offline anka

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Aber die misshandelten Kinder können sich auch nach 40 Jahren an den ehrwürdigen Pfarrer Hullermann erinnern.

Einfach nur widerlich

Offline martina

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Von solchen Sitzungen werden ja eigentlich auch Protokolle geschrieben.

Allerdings stufe ich den Ratzinger als so "konservativ gewesen" ein, dass ich ihm durchaus zu traue, keine Partei für die Kinder ergriffen zu haben und für betroffene Frauen sicher noch weniger.

Offline Frieda

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Nur darum ist es vor vierzig Jahren gar nicht gegangen.
Zitat aus oben verlinktem Text:


" Dieser Fehler tut ihm sehr leid und er bittet, diesen Fehler zu entschuldigen. Objektiv richtig bleibt aber, dokumentiert durch die Aktenlage, die Aussage, dass in dieser Sitzung über einen seelsorgerlichen Einsatz  des betreffenden Priesters nicht entschieden wurde. Vielmehr wurde lediglich der Bitte entsprochen, diesem während seiner therapeutischen Behandlung in München Unterkunft zu ermöglichen."
Viele Grüße,

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Offline Frieda

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Von solchen Sitzungen werden ja eigentlich auch Protokolle geschrieben.

Allerdings stufe ich den Ratzinger als so "konservativ gewesen" ein, dass ich ihm durchaus zu traue, keine Partei für die Kinder ergriffen zu haben und für betroffene Frauen sicher noch weniger.

Dem widerspricht Bernhard Meuser, der selbst Missbrauchsopfer ist
Hier noch der andere oben verlinkte Text
Zitat

Benedikt - der Lügner

Als Betroffener von Missbrauch bezeuge ich: Kein Papst vor ihm und leider auch keiner nach ihm - auch keine andere Person in Rom - hat für die Aufarbeitung von Missbrauch mehr unternommen als der Präfekt der Glaubenskongregation und spätere Papst Benedikt XVI – und zwar gegen denkbaren Widerstand kurialer Kreise. Das ist nicht meine Meinung oder die Meinung von Kardinal Schönborn („Wer behauptet, der frühere Kurienkardinal Joseph Ratzinger habe sich dem Thema nicht gestellt, der kennt die Fakten nicht“). Die Dinge sind bestens dokumentiert, etwa in Kap. 68 der großen Benedikt–Biographie von Peter Seewald. Zum Gutachten: Ich empfehle es akribisch zu lesen. Wo ist im gesamten Text auch nur einziger gerichtsfester Beweis, der Benedikt der aktiven Vertuschung oder der bewussten Falschaussage überführt? Es mag Gedächtnisfehler geben. Es mag Fehleinschätzungen gegeben haben. O Wunder: Auch der Papst ist nur ein Mensch! Bei vielen, die heute genau wissen, was damals zu tun gewesen wäre, wächst die Moral mit dem Abstand zu den Ereignissen. „Benedikt der Lügner“ ist nur eines: eine die Ehre abschneidende, infame Unterstellung, bei der ich erstens rate, die zu betrachten, die schon seit Jahrzehnten in der Anti-Ratzinger-Kampagne („Panzerkardinal“) mit Schmähreden und Diffamierungen unterwegs sind. Und zweitens sollte man sich fragen, wem es nützt, dass ein hochverdienter alter Mann in Rom nun zum monströsen Sündenbock der deutschen Kirchenkrise gemacht wird. Man kommt sehr bald zum Schluss: Der dicke Skandal kommt denen entgegen, die sich gerade ganz, ganz dünnemachen, weil eine Menge Unvorteilhaftes aus jüngerer Zeit über sie im Gutachten zu lesen. Ist. Es müssten wahrhaft andere Leute nach vorne- oder besser gleich zurücktreten.

Bernhard Meuser ist auch nicht irgendwer, sondern ein sehr bekannte katholischer Publizist, unter anderem der Begründer vom Youcat
« Letzte Änderung: 24.01.22, 14:15 von Frieda »
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Offline gina67

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...und wer hat dann entschieden, dass er wieder seelsorgerisch arbeiten darf?


Offline Karpfenkanone

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Mir fällt es immer schwerer vor allem der römisch katholische Kirche wohlwollend zu begegnen.
Nicht falsch verstehen, gegen Glaube habe ich nichts und finde es sogar toll, wenn Menschen draus Kraft ziehen können.
Nur für mich ist das nichts.

Wenn ich ehrlich bin und die Chronologie der Verbrechen der kath. Priester, Prediger oder wie auch immer die Bezeichnungen für Angestellte der
kath. Kirche heißen mögen, sehe, wird mir übel.
Ich bin kurz davor, diese Institution als eine kriminelle Vereinigung zu sehen, die mit all ihrer Macht versucht, ihre Verbrechen zu vertuschen.
Missbrauchsstudien überall....Australien, Deutschland.
Alle sagen sie, sie hätten nichts gewusst. Ich muss da so lachen, bei dieser hohen Anzahl an Verbrechen.

Warum wird nicht proaktiv von Kirchenseite untersucht? Ich persönlich kann es mir nur dadurch erklären, dass schonungslose Aufklärung das Ende dieser Institution bedeuten würde.

🏳️‍🌈🏳️‍🌈🏳️‍🌈
Nationalismus tötet