Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Betriebsperspektiven
Was kommt nach der Hofaufgabe
gammi:
Bei größeren Betrieben/Gebäuden stellt sich dann ja meistens auch die Frage, wie sie sich später sinnvoll nutzen lassen.
Marina:
Und bei vielen und alten Gebäuden, die teils auch noch unter Denkmalschutz stehen,
stellt sich zudem die Frage: wie und womit erhalte ich die Gebäude.
martina:
Versicherungen müssen in jedem Fall weiterlaufen. Und Umnutzen alter Gebäude geht auch nicht so ohne Weiteres, dann meldet sich der Fiskus nach der Nutzungsänderung. Da können schon die berühmten untergestellten Wohnwagen teuer werden.
Wir haben uns von einem Teilbetrieb getrennt, bzw. den Betriebszweig "Milchvieh" aufgegeben. Das war aber abzusehen, dass dieser Zweig irgendwann mal auslaufen würde, weil wir eben auch Anbindehaltung hatten und nur kleine Quote, aber alten arbeitsreichen Stall. Ich war daher eher erleichtert, als mein Mann im Herbst von der Molkereiversammlung kam und sagte, "Schluß aus, es reicht!" Unsere Kühe und Rinder sind an einen Kollegen 2 Orte weitergegangen, der gerade ausgebaut und aufgestockt hat. Da könnten wir unsere Kühe sogar immer besuchen, wenn wir das möchten.
Die Milch war aber nie unser wichtigstes Standbein, die Kühe waren halt immer da und wurden mitbetreut. Im Dezember hat mein Mann das letzte Mal gemolken und seit dem genießt er, sich seine Tage arbeitsmäßig komplett anders einteilen zu können. Morgens einmal bis 7 Uhr liegen zu bleiben, wenn es abends spät geworden ist, tut ihm auch gut.
Nein, Milchgeld kommt nicht mehr, aber auch keine Kraftfutterrechnungen, kein Tierarzt, kein Schroter und all die anderen Ausgaben, die für die Kühe nötig waren.
Doris70:
Mich würd ja mal eine Karte interessieren, auf welcher (Stand 2010 oder so) die Landwirtschaftlichen Betriebe eingezeichnet sind und eine, mit Stand 2017, wie schauts da in Bayern aus??
Ich für meinen Teil würde den Stall gerne behalten und Hühner oä drin halten. Gatte schwebt aber ein Leben ohne "angehängt sein" vor.
Unsere Landwirte haben doch alle eine solide Ausbildung! Das Problem liegt m.E. nicht nur an fehlenden Jobs, sondern auch: immer eigener Herr gewesen und nun plötzlich einen Chef haben? Da seh ich viele Probleme!
Aufhören tun hier bei uns die, die in Rentenerwartung stehen oder die noch ein zweites Standbein haben. Aber Vollerwerbler, die noch weit von der Rente sind ...die mühen sich weiter ab.
Gruss
Doris
gammi:
Die meisten haben aber "nur" eine landwirtschaftliche Ausbildung, d.h. sie bekommen auch "nur" einen (schlechter bezahlten) Hilfsarbeiterjob, da ohne entsprechende Ausbildung.
Für Frauen ohne Berufserfahrung in anderen Bereichen gestaltet sich die Job-Suche auch recht schwierig.
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