Mein Mann und ich sind seit 9 Jahren zusammen. Noch nie hatte ich einen Kinderwunsch. Und ich hab ihm das sogar schon in der ersten Woche gesagt weil ich nur fair fand gleich mal reinen Tisch zu machen. Ich lasse mich in diesem Punkt auch nicht beirren. Ich bin kein Typ für eigene Kinder und das sollte so auch akzeptiert werden. Mein Mann sagte damals auch, dass er auch nicht unbedingt Kinder bräuchte... Natürlich kann sich so was im Laufe einer Beziehung ändern - hat es sich aber nicht bei uns. Im Gegenteil. Mein Mann sagte erst am WE zu mir dass er froh ist, dass wir keine Kinder hätten.
Im selben Atemzug habe ich auch gesagt, dass ich das Hofleben echt mag - aber eben mit Pferden und nicht mit Kühen. Und jetzt nochmal speziell auf diesem Hof: Ich finde die Haltung der Milchkühe nicht in Ordnung und kann das auch nicht vertreten.
Mein Mann mochte die Kühe auch noch nie. Wenn er aus dem Stall kommt ist er gestresst weil die Kühe nicht so wollen wie er es will. An was das liegt und was man dagegen machen könnte soll hier nicht diskutiert werden. Er mag es einfach nicht! Er hielt die Tiere jetzt wirklich weiterhin nur, weil seine Eltern immer gesagt haben, sie möchten diese Beschäftigung! Jetzt möchten und können die SE die Tiere nicht mehr versorgen. Ist ja in Ordnung und gut dass sie es sagen. Es war nur unfair dass die SM dann gesagt hat, sie hätte schon seit der Verpachtung vor 6,5 Jahren nicht mehr melken wollen. Und im Grunde hat sie auch gesagt warum: Sie wollte den Hof damals überschrieben haben, aber ihr Mann wollte das nicht. Warum? Keine Ahnung. Das ist deren Angelegenheit!
Und hier hat es jemand schon ganz richtig erkannt: In dieser Familie gibt es große Kommunikationsprobleme. Die sprechen eigentlich nur miteinander wenn sie wirklich müssen oder wenn es Krach gibt. Tja, da kann ich halt auch nicht helfen.
Mit meiner SM habe ich keinen Streit angefangen. Zuerst ging das Zusammenleben ganz gut. Aber sie wurde eben immer nörgeliger und ich konnte nichts mehr recht machen. Es mag daran liegen dass sie es nicht leiden mochte, dass ich mein Leben wirklich lebe, dass ich in meiner Freizeit meinem Hobby nachgehe. Sie machte das nie. Sie ging ja auch nie aus dem Haus. Mein SV hatte es am WE schon richtig gesagt: Sie hat den Ruf dass sie nur redet, wenn sie was zu meckern hat. Das kommt nicht von mir!
Zur Hausarbeit von meinem Mann:
Wenn man sich ein klein wenig zusammenreißt, dann kann man ohne viel Aufwand in der Wohnung Ordnung halten. Das geht ganz einfach wenn Kleinigkeiten gleich erledigt werden. Und dazu gehört für mich, dass man das Geschirr nicht AUF die Spülmaschine stellt sondern gleich hinein. Es ist auch kein Hexenwerk wenn man sich die schmutzigen Finger gewaschen hat und Rückstände im Waschbecken bleiben, dass man da kurz mit einem Lappen nachwischt. Und wenn man sonntags zu zweit zu Hause ist, dann darf auch der Mann mal kurz nen Besen in die Hand nehmen und nicht nur der Frau zusehen.
Und ich habe nicht weniger Arbeit und weniger zu tun als mein Mann!
Zu den Übergabe-Sachen:
Das mit dem Wald wusste ich nicht, dass da noch Steuern anfallen. Ich glaub das weiß keiner von denen. Daher danke für den Tipp. Nach einem geeigneten Steuerberater hab ich schon geschaut. Der wird das dann auch übernehmen wenn mein Mann einverstanden ist.
Der Bruder hat das Elternhaus der Mutter noch nicht überschrieben bekommen, das hab ich falsch verstanden. Er lebt mietfrei in dem Haus und bekommt die Mieteinnahmen des Ehepaars, das auch noch in dem Haus wohnt. Die Schwester hat allerdings Geld für eine Wohnung bekommen, soll dennoch einen weiteren Bauplatz erhalten.
Auch ohne jegliche Zahl eingesehen zu haben weiß ich, dass der Betrieb nicht rentabel ist. Für die Milch bekommt mein Mann pro Monat ca. 1600-1900€. Alleine die Pacht, die er an die Eltern bezahlt, beträgt 1000€. Dann noch der Minijob der Mutter mit 450€. Jetzt ist das Geld ja schon fast weg...
Klar, dann wird hier und da mal ein Tier verkauft oder auch Holz. Davon sollte er aber auch die neu angeschafften Fahrzeuge/Maschinen bezahlen. Diese musste er neu anschaffen, weil die übernommenen Gerätschaften nacheinander kaputt gingen.
So wie es jetzt ist, kann und darf es aber nicht lange weitergehen. Jetzt fällt zwar momentan die Feldarbeit weg und mein Mann kann zur Arbeit und in den Stall. Aber wie soll das im Frühjahr sein? Ich mein, ich füttere die Tiere ja wenn ich mit im Stall bin, aber ich melke sie nicht.
Ich werde sicher nicht zu meinem Mann hingehen und sagen: Jetzt verkaufst Du alle Tiere! So bin ich nicht. Wenn dann habe ich eine Alternative parat. Zunächst müssen wir aber erst mal generell darüber sprechen und auch die Eltern müssen sich einig werden, ob sie den Hof nun übergeben oder nicht.
Das Lohnunternehmen ist am expandieren. Mit umliegenden Gemeinden ist gerade ein langfristiger Vertrag in Verhandlung, der schon mal ein Gerät gut auslastet und dieses auch bezahlt macht. Zudem haben wir über den Sommer zu weiteren Leuten Kontakte geknüpft, die ebenfalls Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchten.
Somit ganz ehrlich: Die Zeit um Tiere zu versorgen ist überhaupt nicht da. Und da sollte man auch den Tieren gegenüber fair sein, die einen geregelten Tagesablauf haben möchten.