Autor Thema: Vereinbarkeit Familie und Beruf  (Gelesen 37008 mal)

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Marie-Luise

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #15 am: 24.01.05, 09:03 »
hallo Heidi,

ich kann Dich nur ermutigen, wie auch Marie-Juliane vorher schon geschrieben hat,
dass Du *hartnäckig* bei Deinem Arbeitsamt nach Wiedereinstieg nach Familienpause
im Rahmen der Gleichstellung frägst.

Im Rahmen der Chancengleichheit darf Dir aus der Tatsache, dass Du Kinder erzogen hast,
kein Nachteil entstanden sein.
Deinen Frust aufs Arbeitsamt kann ich gut nachvollziehen, trotzdem würde ich so schnell nicht locker lassen.
Ich darf net schimpfen, mir haben sie geholfen.
Konnte vor gut 2 Jahren an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen, speziell für Frauen, die den
Wiedereinstieg nach Familienpause planen.
In erster Linie sind solche Kurse auf PC-Schulung und kaufmännischer Basis ausgerichtet.
Umschulung im eigentlichen Sinne ist das nicht, nur eben Weiterbildung.

Mir ist zwar zu Ohren gekommen, dass das Arbeitsamt die Fördermittel hierfür gewaltig gekürzt hat,
aber dass das alles ganz gestrichen wurde, hoffe ich doch nicht.

Ich kann Dich nur ermutigen, in dieser Richtung aktiv zu werden, evtl. kannst Du Dir auch, wenn Du momentan
ohnehin noch nicht in die Arbeit gehen kannst, nebenbei Kurse privat machen (ist natürlich oft mit erheblichen Kosten verbunden). VHS ist aber m.M. noch am ehesten bezahlbar.
Letztlich wird es so sein, dass Du sicherlich schon "arbeitsplatztaugliche" Kenntnisse am PC hast, aber man braucht halt immer
irgendwas auf Papier.

Was den Rest anbelangt:
Ich denke, wir aktiven Bäuerinnen haben allesamt keine Probleme uns recht schnell an einem Arbeitsplatz zurecht zu finden.
Schließlich sind die geforderten Schlüsselqualifikationen wie Flexibilität (und das nicht nur im floskelhaften Sinne des Wortes), Organisationstalent, schnelle Auffassungsgabe und das schnelle Anpassen auf Veränderungen, das Talent auch unter Druck Entscheidungen zu treffen doch unser täglich Brot oder ?? Nicht nur leere Worte, wie vielleicht bei mancher Bewerberin, die im Grund gar nicht weiß, wovon sie in ihrer Bewerbung eigentlich schreibt, wenn sie diese Worte verwendet.
Nur Mut ! Ich weiß wovon ich spreche.

LG Marie-Luise

@Susanna: Ich finde das toll, wie es bei Euch funktioniert, weiß gar nicht, warum Du Bedenken hattest, man könnte Dich deswegen zerreißen. Denke mal, das kann anderen nur Mut machen. Es ist ja nicht verwunderlich, wenn man sich schwer tut, sich zu so einem Schritt zu entschließen, schließlich weiß man ja im voraus meist nicht so genau, was auf einen zukommt.

Offline PeacefulHeidi

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #16 am: 24.01.05, 09:35 »
Hallo Kassandra und Maria-Juliana,

laut dem Arbeitsamt sind diese Kurse ersatzlos gestrichen worden. :( Keine Fördermittel mehr vorhanden.

Ist mir mittlerweile ehrlich gesagt egal. Ich habe mich für eine Tierheilpraktikerausbildung *katzeausdemSackgelassenhabe* entschieden. Die wollte ich eigentlich schon im letzten Sommer beginnen, hab sie aber auf Eis gelegt, wegen meiner familiären Situation (Generationskonflikte und Beinbruch Sohnemann). Das war mir erst einmal wichtiger.

Jetzt stecke ich in der akuten Vorbereitungsphase und mir raucht der Kopf vom lernen! Wenn das alles so klappt wie ich mir das vorstelle, dann bin ich in gut 2 Jahren mit der Schule (bestehend aus WE-Seminaren und 1-wöchigen Blockseminaren + Praktika) fertig und kann mich dann mit Praktikum usw. auf den Weg in die Selbstständigkeit machen.

Oder wenn es dann nicht klappen sollte, dem Arbeitsamt dann immer noch auf's Dach steigen. ;D Aber davon gehe ich nicht aus. ;)

Ich habe bis jetzt schon eine Menge gelernt und mein Haushalt *winkeSusanna* bleibt auch immer auf der Strecke. Mir sind andere Sachen dann einfach wichtiger.

Offline Meta

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #17 am: 24.01.05, 21:29 »
Hallo!
Auch ich möchte gerne einen Beitrag zum Thema leisten.
Ich finde es ganz wichtig, wenn man einen Beruf hat, daß man dann auch trotz Familie und /oder Hof arbeiten gehen kann, sofern man dies natürlich auch möchte.
 Aber ehrlich: die meisten machen es doch auch wegen des Verdienstes. Leider ist es doch so.
Arbeit hätte man zuhause ja wahrhaftig genug, aber diese kriegt man ja nicht entlohnt (manchmal nichtmal in ideellen Sinne, wenn ihr versteht was ich meine-alles ist so selbstverständlich)
 Ich bin Dorfhelferin/ Betriebshelferin. Mein Einsatzgebiet reicht von Privathaushalt mit kleinen Kindern über Landwirtschaft bis hin zu Einsätzen bei Pflegebedürftigen. Manchmal gibt mir mein Job unendlich viel Kraft, man sieht daß die anderen auch nur mit Wasser kochen , es relativiert sich manches.
Aber man muß sich von der Vorstellung verabschieden alles perfekt zu machen. Du kannst dich nicht zerteilen und wenn man auch noch ein wenig leben möchte, muß halt manches liegenbleiben. Bei mir ist das zum Beispiel der Garten. Meine Schwiegermutter ist gesundheitlich nicht mehr in der Lage, der Schwiegervater lebt nicht mehr und mein Mann hat nicht das geringste Interesse. Ich habe jetzt auf das nötigste wie Kräuter und Salatanbau reduziert, den Rest kaufe ich als Tiefkühlgemüse. Ist rationell und schmeckt trotzdem wie frisch.
Jeder muß halt für sich selbst entscheiden, aber wir Frauen sollten aufpassen, daß wir nicht auf der Strecke bleiben.

Viele liebe Grüße

     Meta

Offline Maria-Juliane

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #18 am: 04.02.05, 20:36 »
Hallo,
Das Verständniss der Rollen von Frau und Mann in der Partnerschaft,Ehe und Familie hat sich in den zurückliegenden Jahren gewandelt.Viele Frauen wollen ihre Lebensplanung nicht ausschließlich als eine vom Mann abhängige und weitgehend auf Haushaltsführung und Kindererziehung beschränkte Rolle verstehen.Männer können immer seltener der alleiniger Verdiener der Familie sein.Immer mehr Männer beteiligen sich an der Erziehung ihrer Kinder.
Die gleichzeitige Berufstätigkeit beider Partner ist das heute mehrheitlich gewünschte Modell für den Lebensentwurf junger Erwachsener.
Sie wollen nicht vor die Alternative Beruf oder Kinder gestellt werden.Gefragt ist heute die möglichs reibungslose Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Allerdings ist es heute noch überwiegend ein Problem für Frauen,Familie-und Erwerbsarbeit zufrieden stellend miteinander zu vereinbaren.

Ich finde es gut,wenn Frauen mehr als bisher ihren Beruf nachgehen.Frauen haben heute eine gute Berufsausbildung.
Frauen haben ein gleiches Recht wie Männer,Beruf und Familie möglichst spannungsfrei miteinander zu vereinbaren.

Es ist wichtig,das Erwerbsarbeit,Familienarbeit und Ehrenamt den gleichen Stellenwert hat und das Frauen wie Männer,je nach Lebensplanung Wahlmöglichkeiten haben.

maria

Offline Pierette

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #19 am: 13.02.05, 19:08 »
Hallo,
Allerdings ist es heute noch überwiegend ein Problem für Frauen,Familie-und Erwerbsarbeit zufrieden stellend miteinander zu vereinbaren.
Es ist ein Spagat, den berufstätige Mütter machen. Egal, ob sie auf dem eigenen Betrieb oder mit einer Erwerbsarbeit ein Einkommen erzielen.
Die eine Seite ist, wie hier richtig gesagt wird, dass Frauen ebenso ein Recht auf Ausbildung, Arbeit und damit finanzielle Unabhängigkeit haben und wenn die Rahmenbedingungen stimmen, ist dies auch einigermaßen umzusetzen, siehe Susanna z.B.. Außerdem haben Studien ergeben, dass berufstätige Mütter ihre gemeinsame Zeit mit ihren Kindern intensiver nutzen, als Frauen, die den ganzen Tag zeit für`s Kind haben.
Dennoch bin ich mit vielen berufstätigen Bekannten und Freundinnen, die ihre Arbeit früh wieder aufgenommen haben, einer Meinung, dass es schon hart ist, alles unter einen Hut zu bringen und viele sind anfänglich physisch und psychisch am Stock gegangen.
Insbesondere dann, wenn keine Omas etc da sind.
Auf der anderen Seite finde ich die Vorstellung, mein Kind nicht bei mir zu haben, mit ihm die ersten gemeinsamen Jahre verbringen zu können und ihre Erziehung komplett in andere Hände zu geben auch nicht sonderlich erstrebenswert.

Schließlich ist es ja etwas ganz besonderes, ein Kind haben zu dürfen.

Als selbstständige Landwirtin komme ich dieser Idealvorstellung zwar näher, aber das ich es dadurch Vorteile habe ?
Kleine Kinder können während der Melkzeiten mal auf dem Futtergang spielen oder sich kurzzeitig im Melkstand aufhalten, aber richtig und vor allem sicher versorgt sind sie nicht. Büroarbeit kann nicht mit Kindergeplapper erledigt werden. Die Hausarbeit muß irgendwie zwischen all den anderen Dingen erledigt werden und eigentlich gut "flutschen". Die Arbeit auf dem Hof ist sehr einnehmend. Ich habe zwar evtl. die Möglichkeit, Arbeit zu schieben, aber erledigt werden muß sie immer!
Jeder muß halt für sich selbst entscheiden, aber wir Frauen sollten aufpassen, daß wir nicht auf der Strecke bleiben.
Wie Recht Du hast, Meta, da bin sind wir wieder beim Spagat!
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Offline Pierette

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #20 am: 14.02.05, 09:19 »
Ich habe eine Kollegin, die im Dezember ihr Kind bekommen hat und nächste Woche wieder arbeiten kommt - ganztags.
Das finde ich brutal und ich kann es nicht verstehen, besonders deshalb, weil sie nicht auf die Kohle angewiesen ist! :-[

Da frag ich mich immer, was müssen sich die Frauen beweisen, wenn sie solch einen Schritt tun?
Sie tun weder sich noch ihrem Nachwuchs einen Gefallen, aber meist stellen sie das ganz schnell fest. Es ist nur traurig,dass Kinder wieder mal die Schwächsten bei derartigen Aktionen sind.
Ein Tier, das nicht klettern kann, sollte sein Geld nicht einem Affen anvertrauen (aus Afrika)

Offline mary

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #21 am: 14.02.05, 09:46 »
Hallo Susanna,
kann es nicht sein, dass für manche Frauen die Vorstellung, den ganzen Tag mit einem Säugling in einer Wohnung verbringen zu müssen, beängstigend ist?
Es ist wunderschön ein Kind aufwachsen zu sehen, aber auch mal für ein Paar Stunden rauszukommen, während Oma das Enkelkind hütet, ist sicher nicht zu verachten.
Auf vielen Bauernhöfen bestehen Möglichkeiten, die eine Frauen aus der Stadt so nicht haben.
Ich erlebe oft sehr genervte und fix- und fertige Mütter, die nur froh sind, wenn sie die Kinder abgeben können.
In einer Grossfamilie  auf einem Bauernhof sind einfach mehrere Betreungspersonen für Kinder vorhanden.
Kinder haben dort nie das Gefühl alleine zu sein, Kinder haben inder Regel auch mehr Vater.
Und wenn eine junge Bäuerin irgendwann die Möglichkeit hat, für ein paar Stunden arbeiten zu gehen-
ist es manchmal leichter möglich.
Herzliche Grüsse
maria

Offline PeacefulHeidi

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #22 am: 18.02.05, 08:35 »
Wie sagte kürzlich der Rektor vom Gymnasium das meine Tochter besucht:

"Ich finde es toll, wenn sich heutzutage die jungen Kolleginnen noch den Luxus eines Kindes leisten!"

Ich möchte diesen Satz garnicht weiter kommentieren steckt da doch unheimlich was drin. ;)

Offline Beppa

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Re:Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #23 am: 18.02.05, 09:32 »
Hallo,
eine Verwandte ist junge Ärztin in einem Krankenhaus und hat mehr als 40 Std. in der Woche (fährt auch nachts Notarzt.
Ihre beiden Kinder wurden schon mit 6 Monaten in eine Krippe abgegeben. Wie sie sagt, sind sie dort morgens die ersten und abends die letzten, die abgeholt werden.

Ihr Mann ist ebenfalls Arzt in einem Krankenhaus und sehr eingebunden.

Warum haben solche Paare eigentlich Kinder ? Ich sage ja nichts dagegen, dass Kinder in der Krippe oder Kindergarten sind. Finde es sogar für die Entwicklung wichtig. Aber wenn am Tag nur 1 oder 2 Stunden (ohne Schlafenszeit) für die Knirpse übrig bleiben, dann finde ich das zu wenig. Die sind doch kein Hobby das man so nebenbei mit betreibt.

manurtb

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #24 am: 18.02.05, 17:12 »
Da frag ich mich immer, was müssen sich die Frauen beweisen, wenn sie solch einen Schritt tun?
Sie tun weder sich noch ihrem Nachwuchs einen Gefallen, aber meist stellen sie das ganz schnell fest. Es ist nur traurig,dass Kinder wieder mal die Schwächsten bei derartigen Aktionen sind.
Ich kenne einige, die das sehr gerne gemacht haben, weil sie einfach nicht so gerne mit kleinen Kindern zu tun haben. Da waren dann die Männer zu Hause.

Warum tun sie ihrem Nachwuchs damit keinen Gefallen und warum sind die Kinder die Schwächsten? Ist das so rum nicht besser, als eine Mutter, die die traditionelle Rolle lebt, kreuzunglücklich ist und dann ungerecht wird?

Offline Beppa

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #25 am: 21.02.05, 10:11 »
Es geht ja eigentlich auch nicht darum die Frau in eine Rolle zu zwingen. Die Erziehung ist Aufgabe von beiden Elterrnteilen. Aber wenn Mann und Frau beide gerne und viel arbeiten, dann wäre die Überlegung keine Kinder zu haben vielleicht besser für alle.

Außerdem kann ja auch ein Mann mal weniger Arbeiten und sich um die Kinder kümmern. ;) Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint sich immer nur für die Frau zu stellen.

Offline Janey

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #26 am: 21.02.05, 20:11 »
Außerdem kann ja auch ein Mann mal weniger Arbeiten und sich um die Kinder kümmern. ;) Die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint sich immer nur für die Frau zu stellen.

Hallo Susanna und Beppa!

Klingt ja im Prinzip gut, aber wo kann Mann in der LW Abstriche machen und "weniger" arbeiten? Die Kühe müssen nunmal täglich gemolken werden, in der Erntezeit ist man von morgens bis abends unterwegs und und und.
"Teilzeit"-Landwirt?? Wohl eher schwer möglich. Also muß die außer-LW-arbeitende Frau ran und entweder Erziehungsurlaub nehmen oder Teilzeit arbeiten ...
 >:(

Gute Absichten mögen ja beim Mann vorhanden sein, aber wenn es dann an die Ausführung geht - da bin ich skeptisch.


LG
Janey


Uschi-

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #27 am: 21.02.05, 20:49 »
Zitat

Klingt ja im Prinzip gut, aber wo kann Mann in der LW Abstriche machen und "weniger" arbeiten? Die Kühe müssen nunmal täglich gemolken werden, in der Erntezeit ist man von morgens bis abends unterwegs und und und.
"Teilzeit"-Landwirt?? Wohl eher schwer möglich. Also muß die außer-LW-arbeitende Frau ran und entweder Erziehungsurlaub nehmen oder Teilzeit arbeiten ...

Zitat

Ich denke es liegt einfach an die Betriebsform, z.B.  ein 1000er SN-Maststall macht weniger Arbeit (bei entsprechender Technik) wie ein 50-Sauen-Betrieb. Und an die vorhandenen Ak´s, meist Altenteiler, deren Bereitschaft u. die des Bauern, die Ansprüche an die Bäuerin nicht zu hoch zu stellen.
Pauschal kann man da schlecht urteilen, jeder Betrieb und die dazugehörigen Menschen sind einfach zu verschieden.

Die Gefahr, das die Kinder oder die arbeitende Bäuerin auf Dauer zu kurz kommen , ist meiner Meinung nach schon recht hoch.

Offline martina

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #28 am: 21.02.05, 20:51 »
Janey, sicher kann der Landwirt nicht "einfach" weniger arbeiten. Aber er kann "anders" arbeiten und ist eben zu Hause. Und wer zu Hause ist, kann auch die Kinder mehr integrieren, nicht immer, aber oft!

Wir Frauen zu Hause tüdeln ja auch nicht rund um die Uhr nur mit den Kindern herum und bespaßen die, sondern machen unsere Haus- und Hofarbeit parallel zu und mit den Kindern. Wenn FRAU melken kann und nebenbei nach den Kindern gucken, warum kann MANN das dann nicht auch?

Mein Mann hat die Kinder oft, eigentlich sogar immer dabei, wenn er auf dem Hof was macht... Und wenn ich meine 1,5 Tage die Woche zur Arbeit bin, wird der Essenstisch trotzdem abgeräumt und die Spülmaschine bekommt er auch zum Laufen. Anscheinend habs ich sehr gut getroffen mit meinem Mann?

manurtb

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Re: Vereinbarkeit Familie und Beruf
« Antwort #29 am: 22.02.05, 15:54 »
Es geht ja eigentlich auch nicht darum die Frau in eine Rolle zu zwingen. Die Erziehung ist Aufgabe von beiden Elterrnteilen. Aber wenn Mann und Frau beide gerne und viel arbeiten, dann wäre die Überlegung keine Kinder zu haben vielleicht besser für alle.
Stimmt, wir haben ja in Deutschland ohnehin viel zu viele Menschen! Da ist es besser, sich keine Gedanken darüber zu machen, wie man trotz der eigenen Verwirklichung Kinder haben kann!
Die mangelnden Kinderbetreuungsmöglichkeiten sprechen da ja Bände, vor allem, wenn man sich anschaut, dass in Deutschland ein relativ hohes Kindergeld gezahlt wird. Diese tolle politische Leistung hat ja dazu geführt, dass es in Deutschland nur so vor Kindern wimmelt!  :-X (Sorry, war sehr polemisch, aber nimms nicht persönlich, so wars nicht gemeint).