Autor Thema: Sauerbraten  (Gelesen 21072 mal)

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Offline reserlTopic starter

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Sauerbraten
« am: 14.10.03, 19:14 »
Ich möchte nach "ewigen" Zeiten wieder mal einen
Sauerbraten machen.

Wie legt ihr das Rindfleisch ein?
Kennt ihr eine besonders gute Beize?
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

mano

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Sauerbraten
« Antwort #1 am: 15.10.03, 23:52 »
Hallo Reserl,
Für Sauerbratenmarinade nehme ich Essig und Wasser zu gleichen Teilen, dazu einige Pfefferkörner, Nelken, Lorbeerblätter, mit Salz und etwas Zucker abschmecken, aufkochen und noch heiß übers Fleisch geben, dann noch 1 - 2 Zwiebeln in Scheiben geschnitten dazu. Das Fleisch sollte 2 - 3 Tage durchziehen.
Zum Braten, das Fleisch gut abtrocknen, mit Salz und Pfeffer würzen, scharf anbraten, zum Ablöschen Marinade und Wasser und 1 Eßl. Zuckerrübenkraut        ( Sirup),
Zum Abschmecken der Sauce nehme ich auch wieder Rübenkraut und gebe noch eine Handvoll Rosinen dazu.

Viele Grüße
Maria

ChristineS

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Sauerbraten
« Antwort #2 am: 18.10.03, 19:17 »
Hallo ihrs,

ich lege ihn immer schon ne Woche vorher mit
Rotwein und Essig, Lorbeerblatt, Nelken, Wacholderbeeren,Senfkörnern, Zwiebeln, Karotten
und etwas Zimt ein.

Bekommt ne richtig tolle Farbe !

Wenn ichs erst kurzfristig Plane, kauf ich nen Fertig
eingelegten beim Netzger und lösche diesen halt mit
Rotwein ab,  nur Essig find ich irgendwie langweilig.

Dazu natürlich Spätzle und Schmelze.


Grüße ausm Schwabenlädle Chris

Offline Baumeule

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Sauerbraten
« Antwort #3 am: 23.11.03, 20:26 »
Fränkischer Sauerbraten

Mein Sauerbratenrezept, oft erprobt und innig geliebt

Sauerbratenmarinade

1 1/4 l Wasser, 1/8 l Essig (ich nehme Hengstenberg Altmeister oder Rotweinessig oder gemischt) 1 Eßl. Zucker, 1/2 Teel. Salz, 1 - 2 Zwiebeln in Ringe oder Stücke geschnitten, 2 Eßl. Sauerbrantengewürz. Alles aufkochen und das Fleisch heiß übergiesen. Über Nacht stehen lassen.

Am nächsten Tag das Fleisch salzen und pfeffern, auf die Zwiebeln mit ein bißchen Sud in den Bräter, Deckel drauf und in der Röhre braten. 180 Grad und je nach Fleischmenge 2 - 3 Stunden. Ab und zu mal leicht übergiesen.

Den restlichen Sud mit den Gewürzen noch mal aufkochen, abseihen. Damit eine dunkle Zuckereinbrenne aus 2 Eßl. Öl, 2 - 3 Eßl. Mehl und 2 Teel Zucker aufgiesen und aufkochen lassen. Dazu kommt auch noch der Bratenfond. Die Soße noch mit einem halben bis ganzen Soßenlebkuchen, 1 Teel Salz, evtl 1 Teel Zucker und etwas, wenig Brühwürfel abschmecken.  Wer es gerne mag, kann noch ein bißchen Rotwein oder Cognac und Rosienen hinzufügen.

Dazu gibts "Seiderne Gniedler und an Solood"
(= Knödel aus gekochten Kartoffeln und Salat der Saison)

LG und gutes Gelingen

Elisabeth

Offline pauline971

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Sauerbraten
« Antwort #4 am: 11.11.09, 12:19 »
Herbstzeit ist bei uns wieder Bratenzeit. Die Kartoffeln für Klöße sind da und man sehnt sich nach einem schönen Sonntagsbraten. Hatte letzten Sonntag mal wieder Sauerbraten - es war ein Traum. Für Sauerbraten gibt es viele Zubereitungsarten. Hier mal meine:
Ich lege ein schönes Stück Rinderbraten für ca. 4 Tage in Buttermilch, Sauerbratengewürze, Karotten, Zwiebeln und Lauch ein. Ich weiß von anderen Frauen, daß sie einen Sud aus Rotwein und Essig herstellen und darin das Fleisch einlegen. Aber Buttermilch schmeckt uns viel besser. Ich brate das Fleisch rundum schön kräftig an, gebe das Wurzelgemüse aus der Beize dazu, brate es an und gieße dann langsam mit der Buttermilch auf. Salz und Pfeffer habe ich ans Fleisch beim Einlegen schon ran, braucht also eigentlich gar nicht nachgewürzt zu werden. Je nach Fleischgröße 2 Stunden im Ofen garen lassen. Dann die Soße durch ein Spitzsieb seihen. Einen Soßenlegkuchen einweichen und zur Soße geben und einmal aufkochen lassen. Durch die Buttermilch wird das Fleisch wunderbar zart und einfach lecker. Wir essen zum Sauerbraten am liebst Stärkklöße. Manche sagen auch Klöße halbseiden dazu. Die Klöße bestehen nur aus gekochten Kartoffeln, nicht wie grüße Klöße zum Teil aus rohen Kartoffeln.
Gruß Pauline
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Offline Nanne

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Re: Sauerbraten
« Antwort #5 am: 11.11.09, 12:22 »
Hallo,
wir legen unseren Sauerbraten in einen Essigsud ein und verfahren dann wie Pauline geschrieben hat. Bei uns gibt es auch nur Klöße aus gekochten Kartoffen dazu.
Ich habe mal ein Stück Lammkeule in Sauerrahm eingelegt (allerdings nur 1 Tag) und dann gebraten. Hat ganz toll geschmeckt.

LG
Nanne

Offline mary

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Re: Sauerbraten
« Antwort #6 am: 11.11.09, 13:22 »
Hallo Pauline,
da bekommt frau Lust auf Sauerbraten.
Wir waren heuer im österr. Mostviertel und hatten dort einen Mostbraten gekostet.
Hab inzwischen schon einige Mostbraten gemacht, so find ich den Most sehr gut verwertet. ;D
Hab mir dein Rezept ausgedruckt und werd es ausprobieren.
Ein guter Braten ist in der kalten Jahreszeit immer gefragt.
Herzl. Grüsse
maria

Offline Imogen

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Re: Sauerbraten
« Antwort #7 am: 11.11.09, 14:34 »
Hallo Pauline,

was ist den bitte ein "Soßenlegkuchen" hab ich noch nie gehört! Hat Frau wohl doch keine Ahnung! Aber einlegen in Buttermich, hört sich gut an

Imogen
Viele Grüße
aus dem Tal der Liebe

Offline Christine

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Re: Sauerbraten
« Antwort #8 am: 11.11.09, 17:45 »
Hallo Pauline,

was ist den bitte ein "Soßenlebkuchen" hab ich noch nie gehört! Hat Frau wohl doch keine Ahnung! Aber einlegen in Buttermich, hört sich gut an

Imogen


Irgendwo hatten wir das Thema schon mal; hier noch mal kurz:


Soßenkuchen oder Soßenlebkuchen (in Österreich auch Reibelebkuchen oder Reibekuchen) sind nur schwach gesüßte, einfache Lebkuchen, die zur Verfeinerung und Bindung dunkler Saucen dienen, z. B. der von Sauerbraten und Wildgerichten. Sie lassen sich auch für Rotkohl und andere, kräftige Gerichte verwenden. Soßenkuchen sind vor allem in der süd- und südostdeutschen sowie der böhmischen Küche bekannt.

Soßenkuchen wird fein geschnitten oder gerieben in Flüssigkeiten wie Wasser, Milch, Sahne oder Wein eingeweicht und dann in der Sauce mitgekocht.

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/So%C3%9Fenkuchen“

Man kann ihn im Stück kaufen oder, wie bei unserem Bäcker, auch schon gerieben.

Herzlichen Gruß - Christine

Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz

Offline pauline971

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Re: Sauerbraten
« Antwort #9 am: 11.11.09, 20:16 »
Entschuldigung! Es heißt natürlich LEBkuchen. Finger waren zu schnell. Soßenkuchen ist ein flaches Teil (ca. 2 cm hoch) und so ungefähr die Größe einer Postkarte. Wir tun es nur an den Sauerbraten. Kann man aber auch anderweitig (z.B. beim Wild) verwenden.
@Mary Wenn du genauere Rezeptangaben braucht sag noch mal Bescheid.
Pauline
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Offline Maja

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Re: Sauerbraten
« Antwort #10 am: 11.11.09, 20:46 »
Wir essen zum Sauerbraten gerne Wiener Semmelknödel.
Das sind Hefeknödel mit Semmeln, in Scheiben geschnitten mit einem Küchenzwirn. Einzigartig...saugen so viel Soße auf.

Offline mary

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Re: Sauerbraten
« Antwort #11 am: 11.11.09, 20:52 »
Hallo Maja,
sind das die böhmischen Servietten-Knödel?
Dürfte ich um das Rezept bitten?
Herzl. Grüsse
maria

Offline Maja

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Re: Sauerbraten
« Antwort #12 am: 11.11.09, 20:56 »
Ne die werden ohne Servietten gekocht. Ich hab da kein Rezept ich mach das aus dem " Schisslaweng"...so sagt man bei uns . Werde mir aber mal Mühe geben es aufzuschreiben. Ist ein Rezept aus der Heimat meines Vaters.

Offline Melitta

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Re: Sauerbraten
« Antwort #13 am: 11.11.09, 21:55 »
Hallo,

auch ich kann wie oben Naima auch in jedem Fall Lamm als Sauerbraten empfehlen. Ich nehme öfter eine Keule, deren Knochen ausgelöst wurde und lege sie 2- 3 Tage ein. Das schmeckt einfach ganz wunderbar. Ich werde die Buttermilchzubereitung bestimmt probieren. Bei uns gab es früher den "Hühner Toni", der hatte die besten Grillhähnchen weit und breit, bei dem hieß es auch immer, er lege sie erst in Buttermilch ein.

Viele Grüße


Melitta

Offline Steinbock

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Re: Sauerbraten
« Antwort #14 am: 22.11.22, 10:54 »
Ich habe gestern ein wenig im gut sortierten Edeka gestöbert und bin auf Soßen(leb)kuchen gestoßen.
Was es alles gibt, dachte ich. Da musst du bei Gelegenheit im BT nachfragen. Meine Recherche ergab ein
paar Nennungen, u.a. folgende von Pauline, bereits vor über 10 Jahren! Wow.

Soßenkuchen ist ein flaches Teil (ca. 2 cm hoch) und so ungefähr die Größe einer Postkarte. Wir tun es nur an den Sauerbraten. Kann man aber auch anderweitig (z.B. beim Wild) verwenden.
@Mary Wenn du genauere Rezeptangaben braucht sag noch mal Bescheid.
Pauline

Kann gerne noch jemand aus der Praxis erzählen, wie das mit dem Soßenlebkuchen handzuhaben ist.
Ich habe nämlich einen gekauft.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)