Autor Thema: polnische Saisonarbeiter und die Lohnsteuer  (Gelesen 7073 mal)

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GaLa

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Hallo zusammen,

ich arbeite in einer Baumschule mit angehängtem Landschaftsbaubetrieb. Wir beschäftigen schon seit einer Ewigkeit polnische Saisonkräfte und ärgerlicherweise wird dieses Prozedera immer umfangreicher und komplizierter. Letzte Woche hat unser zuständiges Finanzamt uns über die Änderungen zum Freibetrag informiert und uns um die Zusammenarbeit gebeten. D. h. seit dem 01.01.2009 sind alle EU-Bürger, die einen Freibetrag beantragt haben, verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben und zwar mit der dazugehöriger Bescheinigung des polnischen Finanzamtes über den Verdienst in Polen. Die Zusammenarbeit soll so aussehen, dass wir für unsere Beschäftigten eine Einkommenssteuererklärung machen sollen, weil der Sachbearbeiter sonst ja jedem einzelnen hinterher laufen müsste und wir ja das meiste bereits vor Ort hätten. Allerdings betrifft das bei uns ca. 160 MA pro Jahr, was mit einem heiden Aufwand verbunden wäre. Außerdem habe ich ebenfalls Bedenken bei der Abgabe der polnischen Bescheinigung im darauf folgendem Jahr.

Würde mich über eure Meinungen dazu freuen.

Offline Katharina

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Re: polnische Saisonarbeiter und die Lohnsteuer
« Antwort #1 am: 07.04.09, 16:29 »
Hallo GaLa

ich kann dir zu dieser neuen Rechtslage nichts aus eigener Erfahrung sagen.
Unsere SAK sind während ihrer Semesterferien max 2 Monate hier bei uns angestellt und haben noch nie eine Lohnsteuerkarte beantragt.

In der Monatsschrift vom April 09 ist auf Seite 273 dieses Problem mit der neuen Besteuerung beschrieben.
Dort kannst du ja mal nachlesen.

Darin steht, dass bis 31. Mai 2010 seitens der SAK die Einkommensteuererklärung für das abgelaufene Jahr 2009 vorliegen muss. Wenn erst danach Anträge auf eine Ersatzbescheinigung mit Freibeträgen eingehen, werden die Freibeträge darauf nicht mehr berücksichtigt.
Darüber hinaus würde nach Auffassung des Finanzamtes die Möglichkeit bestehen, einen geschätzten Einkommensteuerbescheid für die SAK nach Polen zu schicken. Die auf Grund der Schätzung ergebenen evtl. Steuernachzahlungen können dann nach Arbeitsaufnahme hier vom Lohn gepfändet werden.

Klingt nicht gut. Also wirst du wohl einen Weg finden müssen.

Fazit:
Zitat
Die Einführung der Pflichtveranlagung zur Einkommensteuer bedeutet für die meisten Betriebe der Landwirtschaft und des Gartenbaus, neben einem erhöhten Verwaltungsaufwand, auch in vielen Fällen eine erneute Kostensteigerung, wenn der Lohn pauschaliert werden muss. Zwar besteht die Möglichkeit, die Pauschalsteuer auf die Saisonarbeitskraft abzuwälzen. Diese Möglichkeit scheint aber in der Praxis, vor dem Hintergrund der großen Schwirigkeiten überhaupt Saisonarbeitskräfte zu bekommen, kaum durchführbar.
Zitat aus Wochenblatt 04/2009
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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GaLa

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Re: polnische Saisonarbeiter und die Lohnsteuer
« Antwort #2 am: 20.04.09, 14:21 »
Hallo Katharina,

vielen lieben Dank für deine Info. Allerdings hätte ich noch eine Frage. Welche Monatsschrift meinst du? Ich hab mich zwar etwas umgehört, aber Monatsschriften und Wochenblätter gibt es ja wie Sand am Meer.

Viele Grüße aus dem sonnigen Bayern.
GaLa

Offline Katharina

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Re: polnische Saisonarbeiter und die Lohnsteuer
« Antwort #3 am: 20.04.09, 15:13 »
Die Zeitschrift heisst Monatsschrift.

http://www.monatsschrift.de/

Es ist eine Fachzeitschrift für den Gartenbauprofi.
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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GaLa

  • Gast
Re: polnische Saisonarbeiter und die Lohnsteuer
« Antwort #4 am: 21.04.09, 08:43 »
Liebe Katharina,
vielen Dank noch einmal für die Info. Habe die Zeitschrift bereits angefordert. Bin schon sehr gespannt auf den Artikel.

Grüße aus dem sonnigen Ingolstadt.
GaLa