Autor Thema: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung  (Gelesen 4957 mal)

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Offline MirjamTopic starter

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Hallo,

jeder weiß - die Verpackung verkauft das Produkt mit zum großen Teil und der Wert eines Produktes wird auch daran abgeschätzt, in welchem Niveau sich das Umfeld/Präsentation bewegt.


Bei Direktvermarktertagen fällt mir schon auf, wie unterschiedlich die Verkäufer gekleidet sind - wie sie sich kleiden (einheitlich, normal, einheitliche Schürzen oder manchmal auch nachlässig).

Worauf achtet ihr wenn ihr Produkte verkauft? Eine Bekannte mit exklusiven Spezialitäten berichtete mir mal sehr erstaunt, dass sie auf Delikatessen-Messen manchmal Nachbarkollgen in Leggins & Co. sieht  ::).

Wie kleidet ihr euch? "Normal" mit Jeans oder zu besonderen Marketing-Anlässen auch mal in Tracht?

viele Grüsse

Mirjam
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Offline Luetten

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #1 am: 31.01.06, 08:51 »
Hallo Miriam,
also wenn ich ein Produkt an den Mann/Frau bringen möchte, muß ich mich aus der Sicht des Käufers damit identifizieren, also nobles Produkt-noble Kleidung usw.
Ich könnte jemanden der hier auf den Hof kommt und mir eine Kuhdecke verkaufen möchte und mit Stöckelschuhen/Cocktailkleid auftritt, nicht wirklich für voll nehmen.
LG PETRA
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Marille

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #2 am: 31.01.06, 08:57 »
Hallo Mirjam

Also mich persönlich spricht die passende Kleidung sehr an !

Ich denke jetzt mal gleich spontan an die Damen in der Tourist-Information (passt, find ich jetzt auch in diese Rubrik).
Wenn die Damen vielleicht nette Dirndkleider oder Trachtiges  oder jetzt im Winter fröhliche Norweger-Pullover ( passt halt am besten in unsere Region )tragen würden, macht das doch gleich einen viel fröhlicheren  Eindruck, als altmodische Pullover,schlabbrige Hosen oder gar ein ungepflegtes Erscheinungsbild usw. Wär sogar sehr ansprechend, wenn sich das Personal für einheitliche Kleidung entscheiden würde ( Mag zwar nicht jeder, aber mann kanns ja absprechen).

Die Schafhaltervereingiung hier,  mit Ihren Direktvermarktern, trägt auch bei Märkten nur selbstgewaktes oder gestricktes. Schaut einfach nett aus und passt super in diese Sparte !

Gut, wenn mann jetzt Eier, Käse, Geflügel, Gemüse , Obst usw. usw. oder sonst was vermarktet,  gibts jetzt da keine besondere Bekleidung dazu, aber trotzdem ein gepflegetes Erscheinungsbild würde ich da schon erwarten.
Hier muß halt die besondere Dekoration (muß oft gar nicht viel sein) oder die Verpackung den Kunden ansprechen und zum Einkaufen annimieren.





Offline Heidi.S

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #3 am: 31.01.06, 09:45 »
Manchmal ist das Aussehn ja garn nicht gleich so umzusetzten. Jetzt bei den Wintermärkten ssind wir oft bei -10° morgens im Verkaufswagen. D.H eingemummelt mit 2 Pullis und dicker Winterjacke und Mütze.Als letztes Jahr der Veterinär zur Kontrolle auf dem Markt kam hatte er auszusetzten dass wir keine Schürze dran hatten. Also muss jetzt obendrüber auch noch eine Schürze gebunden werden. Weiß nicht ob das besser ausschaut.
Liebe Grüße Heidi

Offline jägerin

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #4 am: 31.01.06, 10:20 »

 Hallo,
ordentlich aber nicht schicker als der Kunde...wäre dann overdressed...kommt natürlich auf den Kundenkreis an.
 Also zunächst mal sollte es halt praktisch sein- sorry, wenn ich arbeite  bleibt die weiße TrachtenBluse halt auch mal nicht weiß, ob die dann für mich geeignet wäre...
 Und ich bin der Meinung daß ich meine Region auch ohne Tracht vertreten kann, ehrlicher als Trachtenträgerinnen , die dann den Schnabel aufmachen und hier im Süden norddeutsch reden. ....reingschmeckt eben (  ;D reingsteckt :-X). Hier bei uns ist die tracht einfach nur noch Schaustück ....mag anderswo anders sein. Und nur Show...mag ich nicht...auch wir arbeiten mit maschinen  und mähen und melken  nicht von Hand - dieses Tourismus gehabe liegt mir nicht .
Ja Heidi, - eigentlich - will die Lebensmittelkontrolle ja auch Schürtzen/ Kittel sehen! ( Hängen bei uns( einheitlich) eigentlich auch immer im schrank :-[)
 Dann fällt mir noch der Direktvermarkter ein bei dem eine Kundin nicht mehr einkauft weil er einen sweater mit nem B ( Bogner) anhatte....."Wenn der sich das leisten kann muß sie ja nicht sein teures fleisch kaufen.... "???



 
Es grüßt Euch Gerda!

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.  (Mahatma Gandhi)

Offline martina-s

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #5 am: 31.01.06, 10:29 »
Zitat
"Wenn der sich das leisten kann muß sie ja nicht sein teures fleisch kaufen.... "
Dabei weiß sie gar nicht, ob er das nicht geschenkt bekommen hat...
Sauberes, adrettes Auftreten finde ich schon wichtig.
Viele Direktvermarkter wählen zudem noch ihr Personal zugeschnitten auf den Kundenstamm:
-ein junges, frisches Mädel als Blickfang
-ein redegewandter junger Chef mir guter Retorik
-die erfahrene Seniorchefin für die etwas gesetztere Kundschaft, die nur mal so zum Reden vorbeikommt und gleichbleibendes, vertrautes Personal erwartet


Liebe Grüße
Martina

Online martina

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #6 am: 31.01.06, 11:09 »
Ich geh nach dem Motto "Trachtiges da, wo es hingehört"

Wenn ich hier in meiner Gegend, wo es keine eigene regionstypische Tracht gibt, in einen Hofladen komme und werde in Tracht begrüßt... da komm ich mir seltsam vor. Das wirkt auf mich einfach künstlich.

Wollpullover für einen Schafhalter, sind ok.

Wir haben hier in der Gegend eine alter Handwerksfirma, die noch traditionell Leinenwaren mit Blaudruck bedrucken, von Hand. Im Hofcafe des Nachbarortes haben die Damen sich eifnache Röcke daraus nähen lassen und auch für den Cafealltag Tischdecken usw. Das denke ich paßt bei uns in der Gegend besser als eine gekünstelte bayrische Tracht in Niedersachsen.
Aber der Blaudruck ist traditionell genug um zum Hofcafe zu passen.

Allgemein betrachtet sind zumindest gleiche Schürzen immer gut. Wir haben im Kiga für 1-2mal Marktstand und Basar sogar unsere Schürzen extra mit dem Kiga-Logo bedrucken lassen, für den Wiedererkennungswert.

Marille

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #7 am: 31.01.06, 11:53 »
Hallo Martina

Ich habe nicht die regianaltypische Original-Tracht gemeint, sondern "Trachtiges". ( Vielleicht ein bisserl unverständlicher Ausdruck  ;))
Das sich kein Mensch von uns in der original teueren Tracht in einen Laden stellt, ist selbstverständlich, für das wäre sie uns wohl zu schade. Wir ehren unsere wunderschöne Tracht und führen sie wirklich nur zu besonderen Anlässen und Festen aus !
 Ich meinte damit  zum Beispiel eine zünftige Karobluse, einen verspielten Rock, aber auch eine bequeme aber sauber-aussehende Hose ( es gibt schöne Jeanshosen ). Ich hoffe Ihr versteht mich jetzt , einfach was Rustikales halt, das nicht ins Kitschige geht. Wir wohnen hier in den Bergen, das passt doch für uns am besten, Oder ?!

Und bei diesen eisigen Winter hat auch bestimmt ein jeder Kunde Verständnis, wenn man sich dick-eingemumt hinter die Verkaufstheke stellt, klar daß man da nicht mit "tollen Klamotten" sich einen runterfriert. Das würde Keiner erwarten.
Ich dachte dabei immer nur an das saubere Erscheinungsbild im Allgemeinen.

Ach Martina, eine Bitte , kannst Du mir mal die Adresse von dem Blaudrucker in Deiner Gegend geben, oder vielleicht auch die Homepage ?!

Online martina

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #8 am: 31.01.06, 15:31 »
Ich habe nicht die regianaltypische Original-Tracht gemeint, sondern "Trachtiges". ( Vielleicht ein bisserl unverständlicher Ausdruck  ;))
Das sich kein Mensch von uns in der original teueren Tracht in einen Laden stellt, ist selbstverständlich, für das wäre sie uns wohl zu schade. Wir ehren unsere wunderschöne Tracht und führen sie wirklich nur zu besonderen Anlässen und Festen aus !
Hallo Irmi,
das ist schon klar. Wer eine echte Tracht hat, für den ist das ein Festtagsgewand, ist ja auch wertvoll.

Zitat
Ich meinte damit  zum Beispiel eine zünftige Karobluse, einen verspielten Rock, aber auch eine bequeme aber sauber-aussehende Hose ( es gibt schöne Jeanshosen ). Ich hoffe Ihr versteht mich jetzt , einfach was Rustikales halt, das nicht ins Kitschige geht. Wir wohnen hier in den Bergen, das passt doch für uns am besten, Oder ?!
Für Euch ist trachtige Landhausmode schon in Ordnung, paßt zu Eurer Gegend. Aber bei uns würdest Du damit auffallen, als ob ein Küstenbewohner mit Fischerhemd bei Euch rumlaufen würde ;)
So war "Trachtiges dort wo es hinpaßt" von mir gemeint, nicht anders.

[/quote]

agromind

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #9 am: 31.01.06, 16:23 »
Hallo alle zusammen,

ist ne sehr interessante Diskussion. Mir gefällt die Idee mit den Schäfern und den Strickpullis besonders gut. Prinzipiell finde ich auch das Tragen von regionaler Tracht sehr nett. Dies ist doch meiner Meinung nach bei bestimmten Vermarktungszweigen wie z. B. Gemüse oder Fleisch eher nur zu besonderen Festtagen möglich. Hübsch ist es jedoch besonders in Touristengebieten auf jeden Fall.

Generell finde ich es immer schön, wenn am Verkaufsstand oder im Hofladen alle Mitarbeiter gleich gekleidet sind. Besonders gut finde ich, wie Martina schon erwähnt hat, Schürzen die mit dem Hoflogo bestickt sind. Für den Gemüsebereich sind jedoch auch bestickte T-Shirts mit Logo ganz toll.
Der Preis für solche T-Shirts oder Schürzen hält sich auch in Grenzen. Meist muss jedoch einmal das Logo im Stickprogramm erstellt werden - kostet einmalig bis 100 €. Danach kann man beliebig viele Textilien besticken lassen.

Wer von Euch interssiert an Bestickungen ist, kann sich z. B. in Google einen regionalen Textilbesticker suchen oder alternativ mal unter folgenden Adressen nachschauen:
Hier ein paar Adressen:

http://www.stickerei-seifert.de
http://www.hdw-shop.de
http://www.stickstuff.de/shop/
http://www.stickerei-holfelder.de/willkommen.html

Ganz günstig sind die Schürzen auf: http://www.mycopyshop24.de. Kann man das Logo selber hochladen und positionieren. Kann aber leider nicht sagen, ob die Qualität in Ordnung ist, hab ich noch nie probiert. Die Drucken das Logo mit Thermotransferdruck auf die Schürze. Deshalb hab ich keine Ahnung, wie lang der Druck bei 90 Grad-Wäsche hält.

Liebe Grüße

Marion

Offline Gisela

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #10 am: 31.01.06, 16:49 »
Hallo,
gerade im Umgang mit Menschen hat die Aufmachung viel Sinn.
Manchmal habe ich das Gefühl bei Drekt Vermarktern im Bio Segment gehörst Schludrigkeit zum Image. Dabei kann Leinen , Wolle und Co. super aussehen. Als Käufer freue ich mich ,bei uns im Norden von NRW ,über die grünen Shirts des Bio Hofes genauso wie uber die grüne Schürze unseres Gärtners. Das macht doch gerade das Erlebniss des Direkteinkaufes für mich aus.
Bei mehren Menschen im Laden oder auf dem Markt ist es dann auch gleich klar, wer zu welchem Geschäft gehört. Im Süden finde ich die " trachtigen" Sachen einfach klasse.
Regionalität ist doch auch mit ein Verkaufsargument.
Gisela

Offline Sigrid

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #11 am: 31.01.06, 20:26 »
.
Manchmal habe ich das Gefühl bei Drekt Vermarktern im Bio Segment gehörst Schludrigkeit zum Image.
Gisela, das habe ich auch schon oft bemaengelt, auch bei uns hier in NZ ist das so. Ich habe da mal was zu einer jungen Dame in einem Bioladen gesagt. Sie war sehr betroffen, hatte nie darueber nachgedacht. Jetzt sieht der Laden viel netter aus, bisschen Dekoration mit Maiskolben, Zwiebel- und Knoblauchzoepfen, Koerbe fuer die Ware usw... Aber fuer viele scheint "Bio" gleichbedeutend mit Unordnung zu sein! (Ich glaub', ich bin ein "Biotyp", wegen der Unordnung!  ;)  ;D
                                           Lieben Gruss von
                                                                     Sigrid

Glaube, ich habe mich in der Box geirrt, ging ja um die Kleidung, entschuldigung!
« Letzte Änderung: 31.01.06, 20:27 von Sigrid »

Offline jägerin

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #12 am: 01.02.06, 10:53 »
Hallo,
 Eigentlich halte ich das für ein ( allerdings von der Bioszene aus der Körnerfresser- Zeit  selbstgemachtem  ;D) Vorurteil. Sicher, es gibt solche, aber doch auch nur ein ganz geringer Teil. Hier zumindest. Da gibts auch genug andere ( konv )  Höfe, wo man nicht mit Apettit einkaufen gehen will, weil um den Hof herum so eine Sauerei
 herr scht.  :-X.
 Auch nur so nebenbei, jeder so wie er mag.
Es grüßt Euch Gerda!

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.  (Mahatma Gandhi)

Offline Heti

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Re: Der erste Eindruck: Kleidung in der Direktvermarktung
« Antwort #13 am: 02.02.06, 20:51 »
In unserer Gegend ist es wirklich so, dass die meisten Biobetriebe anfangs recht unordentlich waren.
Vielleicht daher, dass oft ehemalige konventionelle Betriebe nicht genug verdient hatten (teils wg. schludrigem arbeiten) u. dann gabs auch viele Städter, die überzeugt von Bio waren, alte Hofstellen gekauft hatten, um es dort den konventionellen Bauern zu zeigen.

Mittlerweile sind die Höfe tip-top !
Gruß Hedwig