Autor Thema: Der Milchmarkt in der Schweiz  (Gelesen 11157 mal)

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Offline reserlTopic starter

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Der Milchmarkt in der Schweiz
« am: 09.05.09, 19:55 »

Was tut sich nach dem Wegfall der Kontigentierung
auf dem Schweizer Milchmarkt?

Auf einer Schweizer Internetseite hab ich folgendes Zitat gelesen:

Zitat
Immer wieder haben die beteiligten Akteure erfolglos versucht, eine Lösung zu finden, um die Milchproduktion dennoch in kontrollierte Bahnen zu lenken, und so den drohenden Preiszerfall zu verhindern.

Es ist wohl überall das Gleiche.....
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Cendrillon

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #1 am: 09.05.09, 19:57 »
hallo reserl,
....das wird wohl mit ein grund sein, warum meine eltern und mein bruder aus der milchwirtschaft aussteigen wollen.
ich bin aber zu wenig informiert, um genau zu wissen, was vor sich geht

liebe grüsse
katrin
liebe grüsse
katrin

ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

brit

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #2 am: 12.05.09, 09:01 »
es ist ne ausgemachte *Schweinerei * ..(nicht persönlich nehmen Schweinchen 7 :) )
 das tönt alles nach einem immer schlechteren Witz.. ::)

(Aber hauptsache Emmi und Co schreiben Riesengewinne :-X )

brit

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #3 am: 12.05.09, 19:28 »
hmm, einmal mehr, :  tu genau das , was offiziell nicht angeraten wird, und es wird sich lohnen..  *blöde logik* aber immer wieder wahr ???

Agraros

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #4 am: 13.05.09, 13:15 »
@schweinchen: wir übrigens auch.

was ich aber noch die viel grössere schweinerei bei emmi finde dass sie noch behaupten, dass man mit der milch kein geld verdiene!

und dass uns jeden monat geld abgezogen wird für smp/sbv-beiträge finde ich auch so eine schweinerei. und was tun diese herren was????
und nach diesen abzügen kann erst mal die ahv zahlen.

und dass es noch in jeder zeitung noch heisst die milchbauern müssten noch ihre kosten senken, dem sollte man wirklich mal ausschmieren. kann man schon reden und am bürotisch sitzen!!!
jeder will dreinreden, aber wenn mal so ein bürogummi selber eine mistgabel auch noch am wochenende in die finger nehmen müsste, müsste man ihm noch wochenendzuschlag und nachtzuschlag zahlen!!!

Offline züsi

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #5 am: 14.05.09, 10:54 »
hallo linda,

da weiss ich doch wieder mal exakt warum ich den kassensturz nicht schaue!!

die haben gut predigen mit der überbetrieblichen nutzung der maschinen. aber nimm jetzt das wetter das
wir im moment haben, da zählt doch jede stunde, damit man das grünfutter ins silo und den mais in den boden
bringt. ich möchte ja sehen wie das mit mehreren betrieben und einem grossen traktor gehen soll.
muss man dann hälmli ziehen um die reihenfolge festzulegen?

sicher kann man manches überbetrieblich regeln, wir haben z.b. den mistzetter nur noch gemietet. aber das
sind dann auch arbeiten die man sich einteilen kann.

schön ist bei uns doch einfach, das 5 % der bevölkerung bauern und 95 % es besser können. oder nid?

gruss susanne

brit

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #6 am: 14.05.09, 19:23 »
Schweinchen, haben wir auch , und gleiches Lied.  :) also im bergebiet ists nicht möglich (weil die tage oft genutzt werden müssen), im talgebiet je nach Betriebsgrösse vielleicht eher?

jedoch so ganz aus der Luft gegriffen ist es nicht, die Maschinenkosten sind in der Schweiz sehr hoch. Vor allem die Transporter sind ja hundeteuer im Vergleich. das gibt schon hohe Belastungen auf den Höfen.
aber es ist nicht korrekt, das direkt in Bezug zu den Nahrungsmittelpreisen zu stellen , die Milch ist ja in der Schweiz im Verhältnis zum durchschnittlichen EK vermutlich sogar billiger als in Deutschland ???

Agraros

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #7 am: 15.05.09, 15:55 »
@schweinchen.
nimms ned persöndlich,gäll............ :D :D

Agraros

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #8 am: 15.09.09, 20:59 »
jawohl ich war an der demo.
der haab redete gut der brunner auch aber der kunz lieber dann nicht gell.


aber jetzt haste heut gesehen in der tageschau gell,ja gebt doch denen der BOM noch viel mehr zeit.
heiheihei, jetzt hatten sie soooooooooo viel zeit und brauchen jetzt nochmals einen monat. ich denke auch nach diesem monat gibt nichts besseres zu berichten. das ist doch denen egal.
die warten jetzt ab was die franzosen und alle rundherum machen mit streiken. spielen alle auf zeit.
wir wären bereit gewesen für einen milchstreik. am besten wäre sowiso wenn es im laden nix mehr geben würde. dann würden vielleicht aber auch nur vielleicht die leute wieder mal denken beim einkaufen.

Agraros

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #9 am: 16.09.09, 20:31 »
ja schweinchen das ist schon gut gegen das habe ich nichts. aber wenn du das futter und das ganze zeugs bald nicht mehr zahlen kannst, kannste nicht aufs sozialamt gehen.
ich habe nicht gejammert als es noch über einen franken für einen liter milch gab.
ich sage eben auch, dass es nicht gerecht ist, dass im laden immer alles teurer wird egal ob milch oder fleisch. habe noch kein laden angetroffen, der es billiger gemacht hätte in den letzten jahren. und das ist die schweinerei. kein wunder glauben die kunden immer, wir bauern würden uns eine goldene nase daran verdienen. der grosse abräumer hier ist der zwischenhandel.

natürlich geht es anderen auch schlecht, da gebe ich dir recht. aber was willste denen holen? die haben kein land kein hof, nix.
das was wir hier jetzt haben geht eine zeit lang, aber irgendwann kommt der punkt da haben die betriebe solche schulden und können den ganzen laden dicht machen.

und da denke ich eben auch mal wieder an die wirtschaft. das ist nicht gut, wenn der bauer kein geld hat. weil wenn er nicht grad weiss gott wievile schulden hat, investiert doch der bauer,oder. sei das ins haus in den stall usw. da hat mancher handwerker wieder arbeit. aber so wies jetzt ist, sagt noch mancher bauer, nein, jetzt also nicht.

und ehrlich gesagt ich hätte lieber einen besseren milchpreis als direktzahlungen. mit direktzahlungen biste immer auf andere angewiesen und das ist nicht gut.

und warum ist in der schweiz der bauer auch noch so schlecht da steht ist, dass hier in der schweiz einfach alles immer noch selbstverständlich ist mit lebensmittel. wir wissen doch gar nicht wie das ist wenn etwas nicht zu haben ist. der bauer ist doch nur noch gut, wenn man auf seinem land noch bauen kann z.b. strassen oder häuser. und sonst kann man doch alles einführen ist doch kein problem.
aber es wird dann mal eines, spätestens wenn das wasser knapp wird. du lachst jetzt vielleicht, aber es wird schon noch so kommen. und erst dann werden die lebensmittel wieder geschätzt.

brit

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #10 am: 17.09.09, 08:18 »
also ich glaub auch nicht mehr an einen Streik..weil es ist hausgemacht.
ich mein .. das hätte klare Entscheide gebraucht (Mengensteuerung), die aus welchen Gründen auch immer nicht gemacht wurden.

was mich einfach zusätzlich richtig ärgert, es zieht auch alle andere lw-branchen mit runter.. und so sind die kälber unter druck, die viehpreise sind jenseits.. die futterwaren sind dann zu teuer.. das zieht riesige kreise..und zerstört insgesamt viel mehr.
so wird mit der Zeit jegliche (vor allem kleinere) Produktion abgewürgt..echt ::)
« Letzte Änderung: 17.09.09, 08:21 von brit »

Offline Pierette

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #11 am: 02.10.10, 12:15 »
Achtung! Aus der Schweiz kommen neue Nachrichten, da passiert ja so einiges, wie es den Anschein hat.

Schweizerbauer.ch, 01.10.2010:
http://www.schweizerbauer.ch/htmls/artikel_22389.html

Zitat
Nationalrat nimmt die Motion Aebi an
Der Nationalrat will den Schweizer Milchproduzenten (SMP) ermöglichen, die Milchmenge in Bauernhand zu lenken. Der Rat nahm die Motion Aebi mit 104 zu 60 Stimmen bei 20 Enthaltungen an. [...]Die vier bäuerlichen Nationalräte Andreas Aebi (SVP/BE),  Jakob Büchler (CVP/SG), Laurent Favre (FDP/NE) und Maya Graf (Grüne/BL) konnten sich mit ihrer überparteilichen Motion für eine Steuerung der Milchmenge in Produzentenhand am Freitagmorgen im Nationalrat durchsetzen. Keine neue Kontingentierung
Motionär Andreas Aebi kritisierte in seiner Begründung für die Motion die Branchenorganisation Milch (BOM): «Der BOM gelang es über Monate nicht, einen minimalen Konsens herzustellen». Es gehe bei seiner Motion keineswegs darum, eine neue Milchkontingentierung einzuführen.
Bundespräsidentin und Noch-Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard hingegen warf Aebi genau das vor: «Es ist ein Rückfall in eine privatrechtliche Milchkontingentierung.»
Leuthard mit Latein am Ende
Leuthard liess in ihrem etwas widersprüchlichen Ausführungen aber auch durchblicken, dass sie mit ihrem Latein etwas am Ende ist. «Ich habe den Glauben in die Branche ein bisschen verloren», meinte sie nachdenklich. Denn die Änderungen des Regimes zur Selbstverantwortung habe nicht funktioniert.
Sie kritisierte dann auch, dass viele Bauern ihre Zahlungen an den Butterberg nicht geleistet hätten. Im gleichen Atemzug verteidigte sie dann wieder die gleichen Kreise aus Mehrmengenmelkern, welche nicht an die Butterabräumung bezahlen wollten: «Mit einem Bezug auf Basismilchmengen 2008/2009 sind die Investitionen von vielen Milchbetrieben in grössere Strukturen gefährdet.»
Motion geht in den Ständerat
Damit geht das Geschäft an den Ständerat, welcher der Motion ebenfalls zustimmen

Es bleibt interessant und die Diskussion geht weiter, am kommenden Montag stellt Martin Häusling (MdE, Grüne) die Studie unter dem Titel:

 „Die Zukunft der Milchwirtschaft: Weniger ist mehr“ vor.

"Die Milchwirtschaft in Europa steht vor großen Herausforderungen. Immer noch wird viel mehr Milch
produziert als wir in Europa benötigen. Auch kurzfristige Anstiege des Milchpreises können nicht über den
großen Preisdruck auf die Milchbetriebe hinwegtäuschen.
Doch die EU-Kommission hat klar gemacht: es wird keine Rückkehr zur Milchquote geben. Länder wie die
Schweiz oder Kanada haben bereits andere Regulierungsmechanismen. Können wir von diesen Ländern
lernen? Wie haben sich dort die Machtverhältnisse zwischen Milcherzeugern, Verarbeitern und Handel
entwickelt? Und wie viele Regeln braucht ein funktionierender Michmarkt? Diese Fragen stehen im
Mittelpunkt der vorgestellten Studie".
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Offline Romy

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #12 am: 09.11.10, 10:08 »
 „Die Zukunft der Milchwirtschaft: Weniger ist mehr“
Die Schlagzeile tönt ja schön - aber sie verhält nicht! Jeder denkt: "Super! Wenn der Nachbar weniger melkt, dann kann ich mehr liefern!"
en hübsche tag
Romy

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Offline Pierette

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #13 am: 10.11.10, 01:02 »
Ich habe gehört, dass in der Schweiz der Butterberg ordentlich anwächst......!

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Offline züsi

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Re: Der Milchmarkt in der Schweiz
« Antwort #14 am: 10.11.10, 08:03 »
ja romy du hast schon recht und vor allem hiess es bei der ersten kontingentierung schon dies diene der
stützung des preises - was passierte - der preis fiel!!

2. wenn wir nicht mehr genug liefern kommen die verarbeiter: ach die bauern können uns nicht mehr genug
liefern - also importieren wir die fehlenden milch! darauf warten die doch nur, emmi hat jährlich mehr gewinn-
zunahme und plärrt trotzdem immer wir seien zu teuer!

und der butterberg ist doch auch hausgemacht - wieso wurde eigentlich die milch standartisiert - so können
sie die milch verkaufen und den butter dazu gratis. es ist doch paradox dass wir einerseits die gehaltszahlung
haben (vor allem bei zuwenig gehalt noch abzug!) und andrerseits wird dann gejammert. das geht mir nicht
in den kopf.

auch mit dem preis habe ich da meine mühe - bei uns in der zeitung sprach man von 65 rappen - kann mir
mal jemand sagen wer wo die 65 rp bekommt? wir jedenfalls nicht.

gruss züsi