Gerade bin ich auf dieses Thema gestossen. Es beschäftigt mich . als Selbstmordgefährdeten Mensch sehr.
Vielleicht kann ich Euch ein wenig Einblick geben, in die Gedanken eines Menschen, der sich immer mal wieder das Leben nehmen will und ganz viel Kraft braucht, es nicht zutun.
Meine Kindheit war kein Spaß, näher will ich darauf nicht eingehen. Vertrauen habe ich nie gelernt, auch nicht, das ich geliebt werde, Folge war, das ich mich selber hasse, nichts als hasse.
Als ich meinen Mann kennen lernte, hatte ich das Gefühl, in meinem Leben angekommen zu sein. Endlich einen Menschen gefunden zu haben, und da war ich schon 34 , der mich versteht, wo ich ganz langsam anfangen konnte zu lernen, wie es ist sich auf jemanden ein zulassen, ihn zu vertrauen, ohne das mir weh getan wird.
Jahrelang ging das auch gut und ich vertraute immer mehr.
Inzwischen kamen unsere beiden Kinder auf die Welt, ( Kinder wollte ich nie, da ich immer Angst hatte, das ich sie nicht lieben kann), war hatten, trotz dem Massiven Wiederstand meiner Schwiegereltern, eine kleine heile Familie und Kriesen haben uns immer näher zusammen geschweisst.
Wir haben einen neuen Stall gebaut und waren glücklich.
Meine SE haben nie aufgehört, an mir zu meckern, ich habe teilweise 15 Stunden trotz kleinen Kindern gearbeitet, sie haben mich immer fertig gemacht, gewartet, bis mein Mann auf dem Feld war und dann sind sie zu zweit auf mich los gegangen, haben sogar meinen Mann für die 2 Kinder geschimpft.
Das ging alles soweit, das ich mich nicht mehr aus dem Haus traute.
Meine Kinder wurden älter und haben die Spannungen mit bekommen. Ich habe nie bei ihnen über meine schwiegereltern geschimpft, ihnen nie verboten sie zu sehen.
Na ja Ende vom Lied, hoch verschuldeter Hof ( in den ich meine finazen gesteckt habe), Ehe kaputt, Freunde weg und ich habe schwere Depressionen.
Mein Gedanke mir das Leben zu nehmen kommt immer wieder und ich empfinde es nicht als feige, oder verantwortungslos ( meine Kinder sind 14 und 12) sondern langsam als Erlösung. Als Erlösung von einer Krankheit, die mir die Lust, Luft und Kraft am Leben genommen hat, die chronisch und unbesiegbar ist und jederzeit wieder kommen kann. Die mich selber hilflos macht wie ein klein Kind, wo ich plötzlich nicht mehr alleine sein kann, vor Angst am ganzen Körper zittere krampfe, nicht essen, nicht trinken, nicht reden, nicht schlafen,nicht melken, nicht kochen. den Haushalt nicht mehr machen, nicht denken kann und keine Ruhe finde, ausser ich hau mich voller Schlaftabletten.
Eine Krankheit, die mir die Gedanken raubt, ich kaum mehr selbstständig denken kann, das ist das aller schlimmst, das man dann so angewiesen ist auf seinen Partner und wenn die Ehe eh schon krieselt, ist es um so schlimmer und würdelos, wenn man weiß, der andere liebt einen nicht mehr und würde eigentlich gern haben, das man geht.
Wie lange dieser Zustand dann anhält, niemand kann mir wirklich helfen, niemand kommt wirklich an mich ran, mein Gehirn hat abgeschaltet, meine Gefühle sind runter gefahren,.- ich vegetiere und weiß selber nicht, was zu tun ist.
Fühle mich als Last( das bin ich dann auch, ich weiß), sehe meine Kinder leiden, wie sie beim ersten Klinikaufenthalt in der Schule gehänselt wurden, wie mich die Leute anschauen: da kommt sie, die war schon ein paarmal in der Klinik....
Es ist ein fragwürdiges Leben das ich führe und ehrlich gesagt, ich kann durch meinen Unfall, an dem ich schon einmal tot war ganz gelassen über den Tot sprechen. Er macht mir keine Angst.
Depressionen kannn man nicht erklären, nur der sie hat, kann es annähernd verstehen. Ich wünsche sie in der Art niemanden.
Meine Familie weiß, wie ich über den Freitot denke. Am Anfang war es schwer es zu aktzeptieren, aber mittlerweile über die Jahre fangen sie an, mich zu verstehen.
Es ist für mich die letzte Hoffnung durch den ewigen Schlaf erlöst zu sein.
Ich hoffe, ihr könnt mein Durcheinander für Euch ordnen und es bringt Euch ein wenig Verständnis.
Alles Liebe,
Raute