In der Familie meines Mannes war es so geregelt, dass der Hofnachfolger für Kost u. Logie fast 20 Jahre auf dem Hof gearbeitet hat.
Seine privaten Ausgaben (Auto, u.sw) finanzierte er sich durch gelegentliche Arbeiten Auserhalb.
Kleidung kaufte die Mama.
Seine Wunschausbildung durfte er gar nicht machen, weil auf dem Hof unentbehrlich.
Ich weiss, dass das in unserer Gegend , damals, gang und gebe war.
Bei der Hofübergabe musste mein Mann seinen Geschwistern (6)das Erbteil ausbezahlen.
Wer mehr am Hof u. im Haus geholfen hat, bekam mehr.
Wir waren damals nur glücklich, dass wir das Thema ohne Streitereien über die Bühne gebracht haben.
Die Bankschulden haben wir jahrelang abbezahlt.
Heute sehe ich eine solche Regelung, äußerst kritisch.
Momentan regeln wir es so: unsere Kinder gehen alle noch zur Schule oder Uni.
Die normalen Arbeiten wie: Kochen, Stallgehen, Bügeln,beim Heu helfen u.s.w werden von unseren Kindern ohne Entlohnung gemacht, mit der Begründung: in unserem Haushalt leben (fast) nur erwachsene Personen, in dem jede Person auch ihren Anteil leisten muss.
Meistens machen sie ihre Arbeiten ohne Murren.
Ein paar Sommer hat ein Kind währen der Ernte am Hof gearbeitet, diese Stunden haben wir bezahlt.
Ebenso einem anderen Kind die Stunden beim Putzen der Ferienwohnung.
Wir stellen uns dass so vor, sollte ein Kind den Hof gerne übernehmen, dann soll er niemanden nichts schuldig sein, auch weil von der Arbeit jetzt gerade wir profitieren u. nicht der ev. Hofnachfolger in 20 Jahren.
Wir wissen auch noch nicht, wer von unseren Kindern den Hof übernehmen wird, und ob es überhaupt jemand machen will.
Im Moment ist uns einfach nur wichtig, dass sie eine gute Ausbildung haben.
LG Amanda