Betriebliches > Familie und Betrieb unter einem Hut

Hof und gelungene Beziehung

<< < (2/10) > >>

martina-s:
Nein, Mirjam,
das ist *gut* :( - Ich meine, es ist was Wahres dran. Werde ich mir ausdrucken und provokativ für die morgigen Zeitungsleser (wenn ich noch im Stall bin) auf den Küchentisch legen. Danke!
Aber ich denke, die Person, die es angeht wird ohnehin nicht peilen was man damit sagen will :\'(

aymankatze:
Hallo Mary,
ich bin Ehe- u. Lebensberaterin, arbeite genau zu dem Thema der " Sprachlosigkeit auf dem Hof" inzwischen auch mit jungen Bäuerinnen. Dieses Thema ist hochaktuell und doch so schwer umzusetzen.
Finde ich prima, dass du es thematisierst.
Soviel Leid, Frust,Missverständnis und Enttäuschung könnten verhindert werden.
Welche Möglichkeiten siehst du dieses Thema vor allen Dingen der ganz jungen Generation, damit meine ich auch den jungen Männern näherzubringen?

reserl:
Eine Bäuerin hat mich gebeten, hier ihre Geschichte
anonym einzustellen.

Solche Berichte machen traurig. :(

->*<-

Ich bin froh, daß dieses Thema angeschnitten wurde. Ich bin Betroffene und  möchte meine Lage schildern.  Wir sind ein Nebenerwerbsbetrieb und die letzten Jahre stark gewachsen. Am Anfang hat es ja noch gut geklappt, aber dann wurde ich von meinem Mann immer mehr mit der Arbeit auf den Hof alleine gelassen. Ich bin oft am Ende meiner Kräfte, aber meinen Mann interessiert das nicht. Für ihn zählt nur noch der Hof. Es kamen bei mir schwere Depressionen hinzu, mit Suizidgedanken. Alles unwichtig für meinen Mann. Hauptsache der Hof läuft. Wegen seiner Gleichgültigkeit mir gegenüber ist die Liebe zu ihm ist stückchenweise gestorben. Ich habe immer gegeben, und er hat nur genommen und mich ausgesaugt bis ich nicht mehr konnte. Ein Familienleben oder Eheleben, gemeinsame Aktivitäten gibt es schon lange nicht mehr. Kein Urlaub, keine Ausflüge, keine Umarmung, keinen Trost.

Momentan ist die Situation die, daß ich nur noch die Arbeiten erledigen kann die unbedingt sein müssen und ich kein Interesse mehr am Hof habe. Mir ist alles egal. Egal ob die Kühe trächtig sind, egal was mit der Buchführung ist, egal ob die Schweine das Mastgewicht schon lang überschritten haben, egal wie es im Haus aussieht.
Ich kann einfach nicht mehr. Wir haben keinen potentiellen Hofnachfolger, der den Betrieb weiterführt. Wofür schufte ich eigentlich??? Hinzu kommen Schulden, die für den Hof gemacht wurden. Die Zinsen und Tilgung fressen einen Großteil der Einnahmen.  Würden wir unsere Milchquote verkaufen solang es noch geht, wären wir wir mit den Schulden fast aus dem Schneider. Aber davon möchte mein Mann nichts wissen.

Mir fällt es auch nicht leicht den Hof aufzugeben, aber so kann es auch nicht weitergehen. Wenn ich mit meinem Mann über alles reden möchte blockt er nur ab. Zu gehen fehlt mir die Kraft. Ich schaffe es nicht, obwohl ich hier auch nicht mehr leben kann.

->*<-

martina-s:
Hallo Maria,
es ist traurig, aber leider gibt es Familien, die sind nach einem Muster gestrickt und selbst wenn mal eine Masche fällt, dann tritt keine Wende ein.
Sicher, man kann sagen, die haben nicht gelernt miteinander zu reden und waren nie beim Ehe TÜV. Noch haben sie einen Kurs besucht, der zum Führerschein in Sachen Ehe und Familie führt.
Selbst wenn man so was zur Pflicht machen würde und den Beteiligten zum Schluß eine Prüfung abverlangen würde, dann käme bei den Querulangen nichts heraus. Für das Zertifikat würde man lernen. Aber begreifen tut es nur jemand, der sich mit dem eigenen und dem daraus resultierenden Verhalten des Partners auseinander setzt.
Ich muß feststellen, auch von den Vätern kann man sich nicht immer ein Vorbild erwarten :(

brit:
hallo,
das problem besteht ja allgemein nicht nur in der lw.
nur sind hier die zusammenhänge sehr verstrickt, was
wege gehen schwieriger macht.

als vorbeugung sehe ich aber weniger partnershaftskurse bis zum umfallen,sondern ich find wir( das heisst die ganze gesellschaft) sollten partnerschaften dringend neu definieren.
die definition für *immer und ewig* ist doch überholt angesichts der hohen trennungsraten...wie wärs mit *so  lang unsere liebe lebt* oder sowas????

das würd auch mehr zu beziehungsarbeit motivieren, weil nichts so sicher wär...find ich...

was denkt Ihr???

lg brit

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln