Autor Thema: Hof und gelungene Beziehung  (Gelesen 20848 mal)

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Offline maryTopic starter

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Hof und gelungene Beziehung
« am: 22.08.04, 09:36 »
Ehe ist normalerweise Privatsache-
aber wenn eine Ehe auf einem Hof auseinandergeht-
dann hängt da einfach mehr dran, als wenn ein Haus oder eine Wohnung als Hintergrund steht-
es ist auch oft die Existenz.
Wir lernen mit dem Auto zu fahren, mit dem PC umzugehen, ein Beruf muss erlernt werden,
kurzum es gibt sehr viel Wissen, das in uns wachsen muss.
Aber wie eine gelungene Beziehung schaffen-
die nicht in Alltag- Arbeit-Sorgen und Wust untergeht?
Da ist scheinbar nur der Zufall oder das Glück den einen hold und die anderen schleppen sich halt so einigermaßen durchs Leben.
Aber fast alle Beziehungen begannen aus Liebe-

Und wenn es dann nicht mehr funktioniert- dann wird von den anderen mit dem Finger draufgezeigt-
ich erlebe es gerade momentan im Bekanntenkreis.
Die Arbeit auf einem Bauernhof ist einfach anders als die Tätigkeit in einer Firma-
Meine Vermutung ist, wenn es mir gutgeht- dann kann ich auch für andere da sein und mich um sie kümmern und für sie einsetzen.
Es wird jeder für sich herausfinden müssen, was er für sein persönliches Wohlbefinden braucht.
Für den einen ist es einfach einmal rauskommen um Einzukaufen oder Bummeln, Friseur, ein neues Kleidungsstück-
der andere ist glücklich, wenn er einen Tag mal in aller Ruhe im Wald draussen sein kann,
ein Buch und die Zeit dafür-
und auch die Zeit für gemeinsame Erlebnisse, um Kraft miteinander zu tanken,
eine gemeinsame Bergtour, eine Radtour, usw.
aber ich vermute- es kann von aussen noch soviel daherkommen-
wenn die innere Sturktur (Beziehungen) eines Hofes einigermaßen passt.
Aber das ist ein Lernprozess, bei  dem es wenig Unterstützung von aussen gibt.
Denn wenn ich drandenke, wie lange ich für einen darartigen Vortrag kämpfen musste.
Manchmal kommt es mir hier genauso vor wie mit anderen Dingen, es wird keine Vorsorge betrieben-wenn es dann passiert- dann kommt das Wehklagen.
Oder liege ich falsch?
maria


Offline Resi

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #1 am: 22.08.04, 10:18 »
Maria, das hast Du gut geschrieben. Hof und Beziehung, das beides klappt, es hängt so fest zusammen. Wir haben Großes vor in unseren Betrieb, in letzter Zeit macht mir das Angst, ob wir es auch durchstehen. Wenn das Miteinanderreden immer weniger wird, dann ist es ganz gleich, ob die Banken, das Landratsamt usw. gut mitspielen. Die Arbeit am Hof ist so viel und wird immer mehr, das es funktioniert, aber am wichtigsten ist die Beziehungsarbeit. Aber auch am schwierigsten und leider wird diese sooft vertagt, bis irgendwann, wenn mal wieder mehr Zeit ist dafür. Aber wann ist dann jemals Zeit dafür. ???
Liebe Grüße von der Resi

Offline gundi

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #2 am: 22.08.04, 10:21 »
Ja Resi-- und wenn dann Zeit wäre ist es vielleicht zu spät dafür :(

lg gundi
Es ist kein Herr so hoch im Land, der nicht lebt vom Bauernstand!

Offline Resi

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #3 am: 22.08.04, 11:09 »
Ja, Gundi, das denk ich auch.
Liebe Grüße von der Resi

Offline Mirjam

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #4 am: 22.08.04, 14:41 »


Hallo Mary,

wie sagte ein mal ein Schüler zu seiner Lehrerin in Kommunikation ein paar Jahre nach dem Abschluß: "Das das wichtigste für den Erfolg am Hof - das miteinander reden können - ist, hab ich erst jetzt begriffen...

Mit einer Freundin bin ich viel am Diskutieren. Durch einen Betriebsunfall eines Familienmitgliedes hilft sie nun mehr im Stall/Betrieb und nicht "nur" Haushalt mit. Auch versteht sie nun ihre Mutter besser, warum diese mit so manchem hadert...

Sie wußte bis dahin nicht, wie demotivierend die Stimmung der Familie (im Stall) war. Damits in Haus & Hof  ~ nicht klappt ~ hier ein paar "schwarze Regeln" die mir so spontan einfallen:

------------------------------------------------------------------

1. Das wichtigste im Leben ist der Hof! Er steht mit der Arbeit über allem/n: Den Bedürfnissen der Familie, Krankheit und Zufriedenheit. Der Betriebserfolg / Hofaussehen ist die Meßlatte für die "Ehre der Familie".

2. Privatsphäre wird kleingeschrieben. Laufende Einmischungen aller Familienmitglieder in die privaten Dinge der anderen sind Pflicht! Schließlich muss man zum Wohle der anderen deren "Sünden" beobachten & durchsprechen!

3. Wenn gespart wird - dann am richtigen Ende! An der Freizeit, am Urlaub, an Hobbies, an Lebenshaltung, Arbeitserleichterung, -sicherheit und  ein schönes Wohnungsumfeld sind überflüssig, wichtig sind z.B. der neue Fendt oder ein Marken-Miststreuer, den man nur 2 x im Jahr braucht!

4. Keiner kann so gut arbeiten wie der Chef! Deswegen haben auch alle genau so die Arbeiten so zu erledigen wie der Chef und müssen sich ständig berichtigen lassen, was sie falsch machen! Selbstverständlich wird ihnen nicht zu viel Basis/Hintergrundwissen erklärt (wo wies man beim Lehrling macht) - sie könnte ja bestimmte Arbeitsabläufe/Arbeiten hinterfragen!?

5. Meckern muss sein! Damit ja niemand Eigeninitiative und Selbstständigkeit gewinnt, muss min. 5 x soviel Kritik wie Lob sein (normal sind, das 5 x gelobt werden muss um 1 x Kritik gutzumachen).

6. Veränderungen sind gefährlich! Ängste werden sorgsam gepflegt und Kleinigkeiten hochgespielt, bis keiner mehr wagt, neue Ideen einzubringen, Pessimismus wird sorgfältig bei den Mahlzeiten gepflegt.

7. Ein nur 9 Stunden-Arbeitstag ist ein verschwendeter Tag! Wenn man nicht bis zum 35.ten Lebensjahr einen chronischen Dauerschaden hat - der hat in seinem Leben nix "gschafft"

8. Wichtiger als der Humor & Zufriedenheit in der Familie ist es 2 dt mehr Weizen als der Nachbar zu ernten, Bildung ist überflüssig und kostet Arbeitszeit, Kinder müssen rechtzeitig lernen zu arbeiten, Besuche/Freunde sind auf ein Mindestmaß reduziert

9. Wengiger Einkommen/höhere Kosten werden grundsätzlich mit mehr Arbeitseinsatz kompensiert, statt mit Hinterfragen, Umdenken; Mißerfolge auf andere geschoben

10. Frauen haben mit dem Haushalt keine echte "Arbeit". Ihre Arbeitszeit ist "billig" und zeitlich unbeschränkt. Sie müssen ständig belehrt & beschäftigt werden, damit sie auf keine "Ideen" kommen. Sie haben sich im Haushalt des Mannes an die Traditionen anzupassen und erledigen alle Arbeiten, für die die "Männerarbeitskraft" zu wertvoll ist..

--------------------------------------------------------------

ist das jetzt übertrieben?

viele Grüsse

Mirjam

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Offline martina-s

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #5 am: 22.08.04, 21:20 »
Nein, Mirjam,
das ist *gut* :( - Ich meine, es ist was Wahres dran. Werde ich mir ausdrucken und provokativ für die morgigen Zeitungsleser (wenn ich noch im Stall bin) auf den Küchentisch legen. Danke!
Aber ich denke, die Person, die es angeht wird ohnehin nicht peilen was man damit sagen will :\'(
Liebe Grüße
Martina

aymankatze

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #6 am: 23.08.04, 14:44 »
Hallo Mary,
ich bin Ehe- u. Lebensberaterin, arbeite genau zu dem Thema der " Sprachlosigkeit auf dem Hof" inzwischen auch mit jungen Bäuerinnen. Dieses Thema ist hochaktuell und doch so schwer umzusetzen.
Finde ich prima, dass du es thematisierst.
Soviel Leid, Frust,Missverständnis und Enttäuschung könnten verhindert werden.
Welche Möglichkeiten siehst du dieses Thema vor allen Dingen der ganz jungen Generation, damit meine ich auch den jungen Männern näherzubringen?

Offline reserl

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #7 am: 23.08.04, 16:02 »
Eine Bäuerin hat mich gebeten, hier ihre Geschichte
anonym einzustellen.

Solche Berichte machen traurig. :(

->*<-

Ich bin froh, daß dieses Thema angeschnitten wurde. Ich bin Betroffene und  möchte meine Lage schildern.  Wir sind ein Nebenerwerbsbetrieb und die letzten Jahre stark gewachsen. Am Anfang hat es ja noch gut geklappt, aber dann wurde ich von meinem Mann immer mehr mit der Arbeit auf den Hof alleine gelassen. Ich bin oft am Ende meiner Kräfte, aber meinen Mann interessiert das nicht. Für ihn zählt nur noch der Hof. Es kamen bei mir schwere Depressionen hinzu, mit Suizidgedanken. Alles unwichtig für meinen Mann. Hauptsache der Hof läuft. Wegen seiner Gleichgültigkeit mir gegenüber ist die Liebe zu ihm ist stückchenweise gestorben. Ich habe immer gegeben, und er hat nur genommen und mich ausgesaugt bis ich nicht mehr konnte. Ein Familienleben oder Eheleben, gemeinsame Aktivitäten gibt es schon lange nicht mehr. Kein Urlaub, keine Ausflüge, keine Umarmung, keinen Trost.

Momentan ist die Situation die, daß ich nur noch die Arbeiten erledigen kann die unbedingt sein müssen und ich kein Interesse mehr am Hof habe. Mir ist alles egal. Egal ob die Kühe trächtig sind, egal was mit der Buchführung ist, egal ob die Schweine das Mastgewicht schon lang überschritten haben, egal wie es im Haus aussieht.
Ich kann einfach nicht mehr. Wir haben keinen potentiellen Hofnachfolger, der den Betrieb weiterführt. Wofür schufte ich eigentlich??? Hinzu kommen Schulden, die für den Hof gemacht wurden. Die Zinsen und Tilgung fressen einen Großteil der Einnahmen.  Würden wir unsere Milchquote verkaufen solang es noch geht, wären wir wir mit den Schulden fast aus dem Schneider. Aber davon möchte mein Mann nichts wissen.

Mir fällt es auch nicht leicht den Hof aufzugeben, aber so kann es auch nicht weitergehen. Wenn ich mit meinem Mann über alles reden möchte blockt er nur ab. Zu gehen fehlt mir die Kraft. Ich schaffe es nicht, obwohl ich hier auch nicht mehr leben kann.

->*<-
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline martina-s

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #8 am: 23.08.04, 21:29 »
Hallo Maria,
es ist traurig, aber leider gibt es Familien, die sind nach einem Muster gestrickt und selbst wenn mal eine Masche fällt, dann tritt keine Wende ein.
Sicher, man kann sagen, die haben nicht gelernt miteinander zu reden und waren nie beim Ehe TÜV. Noch haben sie einen Kurs besucht, der zum Führerschein in Sachen Ehe und Familie führt.
Selbst wenn man so was zur Pflicht machen würde und den Beteiligten zum Schluß eine Prüfung abverlangen würde, dann käme bei den Querulangen nichts heraus. Für das Zertifikat würde man lernen. Aber begreifen tut es nur jemand, der sich mit dem eigenen und dem daraus resultierenden Verhalten des Partners auseinander setzt.
Ich muß feststellen, auch von den Vätern kann man sich nicht immer ein Vorbild erwarten :(
Liebe Grüße
Martina

brit

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #9 am: 24.08.04, 08:09 »
hallo,
das problem besteht ja allgemein nicht nur in der lw.
nur sind hier die zusammenhänge sehr verstrickt, was
wege gehen schwieriger macht.

als vorbeugung sehe ich aber weniger partnershaftskurse bis zum umfallen,sondern ich find wir( das heisst die ganze gesellschaft) sollten partnerschaften dringend neu definieren.
die definition für *immer und ewig* ist doch überholt angesichts der hohen trennungsraten...wie wärs mit *so  lang unsere liebe lebt* oder sowas????

das würd auch mehr zu beziehungsarbeit motivieren, weil nichts so sicher wär...find ich...

was denkt Ihr???

lg brit


Mathilde

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #10 am: 24.08.04, 09:56 »
Hallo Mirjam,

Du hast schon recht mit Deinen Thesen und ich will das auch noch um etwas erweitern.

"Lasse möglichst jeden Frust mit den Fremdarbeitskräften an Deiner Familie aus und kritisiere dann auch die Arbeit Deiner Frau denn das hebt die Motivation auf allen Seiten"

Wie Ihr hier seht ist dieser Frust nicht eine Frage der Größe des Betriebes.

Trotzdem haben wir immer wieder eine gemeinsame Basis gefunden und können auch nach "Schweigen" wieder miteinander reden und solange sich das dann auch 50 : 50 aufteilt ist nichts dagegen einzuwenden.
Denke das diese Probleme auch anderswo auftreten.

Aber das wichtigste für mich war und ist dass sich unbedingt Dritte aus der Ehe raushalten (Familienberatung ist damit nicht gemeint)

Wenn mein Mann nichts dazu sagt wie es grade in der Wohnung aussieht und sich auch das Abendbrot mal selber machen kann oder den Frühstückstisch für alle decken dann ist das unsere Sache und nicht Sache der Verwandten!

Mir ist der Satz sehr zu Gute gekommen "Hinter einem erfolgreichen Mann steht immer eine Frau" und ich finde es wichtig dass er auch erkennt was ich Ihm aus dem Weg räume.

LG Mathilde

Hatte auch schon sehr schwere Zeiten (Martina  ;)) aber die Flinte ins Korn schmeissen............nie!
(Trinker und Schläger  und notorische Fremdgänger sind eine Ausnahme)

Offline Mirjam

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #11 am: 24.08.04, 10:18 »


Hallo Mathilde,

ich mag den Spruch anders:

Hinter jedem erfolgreichen Mann - steht eine ERSCHÖPFTE Frau  ::)

Hinter jeder erfolgreichen Frau - stehen 3 Leute die sie zu bremsen versuchen  8) und das sind nicht immer die (nur) die Männer..

mit dem körperlichen und dem seelischen seh ichs ein bißchen differenzierte: Klappts mit dem "körperlichen" nicht - schnappt der Mann ziemlich schnell "seelisch" ein und ein noch so gutes Gespräch (das kann ich auch mit Freunden haben, seelische Verbundenheit) ersetzt nicht die kleinen Zärtlichkeiten zwischen, die frau so braucht.

Vielleicht gehört noch dazu: Achte nach der Hochzeit keinesfalls mehr auf den Äußeres. Rasieren nur im äußersten Notfall, Körperpflege auf ein Mindestmaß reduzieren, schließlich ist gegenseitige Attraktivität in der Partnerschaft nicht wichtig! Gheiert is Gheiert (fränkisch).


@Mathilde: Der Spruch gehört in jedem Fall dazu - egal ob das nun ein Betriebshelfer/in, Verwandtschaft, Praktikant/Azubi oder LohnAK ist! So in der Richtung:
Benutze deine Frau als Frustpuffer für Ärger aller möglichen Art!

Was mich immer wundert, das viele (jungen) Männer "Angst" vor motivierten, (laut-)starken Frauen haben und dann über diese lästern (... die hat eine große Klappe..) weil sie mit starken Frauen nicht umgehen können. Andersherum BRAUCHT ein LW Betrieb der zu den zukunftsfähigen gehören will starke Frauen die mit einkaufen, verhandeln, verkaufen & managen, oder?

viele Grüsse

Mirjam
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Mathilde

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #12 am: 24.08.04, 18:24 »
Hallo,

also das verstehe ich nun nicht,
warum soll ich erschöpft sein weil ich mir denke dass wir nie diesen Betrieb hätten wenn ich nicht dahinter gestanden wäre ? (Kann ja auch sagen voran gegangen wäre , alles eine Frage der Ansicht)  Weder mein Göga noch ich hätten das alleine geschafft und so denke ich ist es bei allem.
Meine Erziehung lässt es übrigens auch nicht zu in der Beziehung einen Unterschied zwischen Mann und Frau zu machen. Warum soll man mir den roten Teppich auslegen wenn ich etwas will? Nur weil ich eine Frau bin ? Nein das möchte ich nicht!!!!!!!
Warum soll das erreichte nur einem Mann zugestanden werden? Nur weil er ein Mann ist ? Solche Klischees lasse ich nicht zu!!! Warum soll ich mich verstecken wenn ich meine Kinder alleine gewickelt habe während mein Göga Mastbullen verludt? Hätte es umgekehrt sein sollen???? Da war mir Kinder wickeln schon lieber!
Mein Göga und ich haben uns übrigens köstlich amüsiert als neulich jemand meinte ich wäre eine Feninistin!!!

LG Mathilde

Offline Mirjam

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #13 am: 24.08.04, 18:39 »

Hallo Mathilde,

stehst du auch im Telefonbuch oder nur der Name deines Mannes?

Ich halte es wie du - wobei es STANDARD ist, das auf der Rechnung, Milchauswertung usw. immer nur der Name des Mannes auftaucht. Und das meinte ich - hinter jedem erfolgreichen Betrieb (wenns z.B. auf der Zuchtauktion heißt: Züchter Hans Melkfix, selten doch die Züchter: Hans und Hannelore Melkfix, oder?

Beim Erfolg wird mir zuwenig die Familie - und Frau die dahinter steht genannt und natürlich muss hinter einem erfolgreichen Mann eine starke Frau stehen - und die hat meist auch eine ganze Menge zu tun, das der Laden läuft.

Was die Position der Frau betrifft, so war der Kommunismus den demokratischen Ländern immer weitaus voraus. Einerseits denkt man, das es auch auf einer Seite "hart" ist, das eine Frau "ihren Mann stehen muss" (Gleicheitsprinzip, das lehne ich ab), andererseits ist es hier so, das Frauen im Männerjob (LW, Vets..) min. doppelt so gut !! arbeiten muss um eingermaßen als gleichwertig eingestuft zu werden  >:(.

Zu den Problemlösung Familie

Ich wage jetzt mal zu sagen, einen (von vielen) Schlüssel/n zu haben: Respekt

- Respekt vor der Arbeit des anderen, egal ob Kuchenbacken oder Ölfilter wechseln, ob "nur" Kopf-Büro-Arbeit oder "nur" stupides, schmutziges Stallwaschen (gegenseitige Wertschätzung: Jeder das tun und in dem Umfang wie er kann!)

- Respekt vor der Privatsphäre des anderen (auch in der Beziehung braucht jeder mal Rückzugsräume)

- Respekt vor der Person: Keine Beleidigungen, Anbrüllen, Belehrungen, Dauerkritelei, Unhöflichkeiten

- Respekt vor den Ideen, Wünschen und Gedanken des anderen (kein sich über-den-anderen-stellen)


das wäre doch schon mal ein Anfang, oder?


Mirjam
« Letzte Änderung: 24.08.04, 18:45 von Mirjam »
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Offline martina-s

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Re:Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #14 am: 24.08.04, 18:54 »
Hallo Mathilde ;D ;D ;D
zu dem Club der Feministinnen gehöre ich auch. Hab mich köstlich amüsiert und lache noch immer! ;D ;D ;D
Liebe Grüße
Martina