Autor Thema: Solidarität, Denunziantentum oder wie Leute sonst so ticken......  (Gelesen 19663 mal)

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Offline gina67

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Mich hat an der Tankstelle neulichst ein Herr unter Missachtung der Abstandsregeln belehren wollen, was ich mit einem kreisfremden Autokennzeichen hier zu suchen hätte.
Dass man beim Umzug das Kennzeichen behalten kann, war dem Wichtigteuer genau so fremd wie das Corona-Abstandsgebot.  ::) Voll der Blödmann.

Einer jungen Frau in Burhave ist es ähnlich ergangen. Sie war mit dem Wagen ihres Freundes einkaufen. Beide wohnen schon einige Jahre dort, aber der Freund hatte aus nostalgischen Gründen das Kennzeichen aus Schwerin behalten. Sie wurde auf dem Supermarktparkplatz angepöbelt und sogar angespuckt. .

Offline cara

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da frage ich mich, WAS geht in den Köpfen der Menschen vor sich?
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
Let's go exploring!

Offline martina

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Freundlich nachfragen, damit könnte ich ja leben. Aber pöbeln und gar anspucken? Geht gar nicht. Da würde ich dann doch auch mal zur Polizei gehen und eine Anzeige machen.

Offline Morgana

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der Frust ist bei vielen riesen groß , dazu eine niedrige Reizschwelle und peng.
Da wird alles genützt um Dampf abzulassen.

Ich habe neulich mit Maske den Hühnerstall ausgemistet, aber nicht wegen Corona, sondern wegen
Kieselgur, das ich die Woche vorher versprüht hatte.
Bleiben 6 Radfahrer am  Zaun stehen und einer sagt: Die Bauern sind doch wirklich die allerblödsten.
Bloß weil es der Söder gesagt hat, gehen die sogar mit Maske in den Stall. So saublöd möchte ich auch mal sein.

Offline hosta

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Mich hat an der Tankstelle neulichst ein Herr unter Missachtung der Abstandsregeln belehren wollen, was ich mit einem kreisfremden Autokennzeichen hier zu suchen hätte.
Dass man beim Umzug das Kennzeichen behalten kann, war dem Wichtigteuer genau so fremd wie das Corona-Abstandsgebot.  ::) Voll der Blödmann.

Bei uns fahren ganz viele Leute mit fremden Kennzeichnen vorbei. Sogar einige Hamburger, die ja eigentlich gar nicht nach SH
Durften. Da sind sicher etliche Firmenfahrzeuge dabei. Die fuhren schon vor corona vorbei.
Herzlichst hosta

Offline frankenpower41

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wenn ich das alles so lese dann denke ich das sind lauter so Leute die keine anderen Probleme haben, und viel Zeit.
Das gab es aber schon vor Corona.

Bei Bekannten ist ein Onkel gestorben, ist dieser Tage Beerdigung  (15 Personen, die tragen Sarg selbst, so fallen die wenigstens weg).
Er hat erzählt dass wo bei Trauerfeier, verteilt, 70 Personen waren.  Da hat wer Polizei gerufen. Auf so was muss man erst mal kommen.
Der Pfarrer wurde verwarnt, wenn das nochmal passiert bekommt er Strafe.

Es ist doch eh schon schlimm wenn Beerdigungen so ablaufen müssen, aber muss man da noch jemanden verraten.
Wie Freya schon schrieb  "der schlimmste Mensch im ganzen Land....."

Vielleicht sollten sich auch wieder welche auf den Satz besinnen  "was Du nicht willst dass man Dir tu, das füg auch keinem Anderen zu"

Offline Morgana

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es gibt halt überall so Gscheidhaferl die Oberlehrerhaft alles und jeden Anzeigen.

Was hätte der Pfarrer denn machen sollen?  Die Leute heimschicken?
Vielleicht sollte man in Zukunft bei jeder Beerdigung eine Demonstration anmelden?
Die werden jedenfalls genehmigt.

Offline Maja

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Morgana die Idee ist gar nicht so verkehrt.
Ich finde es auch ganz grausam ,die Menschen so einsam zu beerdigen.

Offline fanni

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Morgana die Idee ist gar nicht so verkehrt.
Ich finde es auch ganz grausam ,die Menschen so einsam zu beerdigen.

Hallo wir mussten in dieser Zeit jetzt als Familie und auch einmal als Nachbar auch durch so eine Situation durch. Es war wirklich schlimm nicht hingehen zu dürfen.
Auch nicht am Friedhof in einer Ecke stehen, sie hatten dringend darum gebeten, weil es sonst noch stärkere Auflagen wie die 15 Personen geben würde.

Aber die engsten Angehörigen haben danach berichtet, dass es für sie zwar befremdlich und bedrückend war, die Beerdigung selber haben sie aber auch sehr intensiv positiv anders empfunden, weil wir wahrscheinlich einen Pfarrer haben, der mit seinen Worten den Nerv trifft und auch die Vor- und Nachgespräche wurden intensiver geführt als sonst. Auf alle Fälle waren sie alle froh es zeitnah gemacht zu haben und nicht auf "später" verschoben, weil so der Trauerprozess auch richtig beginnen kann.
Herzliche Grüße von Fanni

Offline gatterlTopic starter

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Fanni, ich kann mir das gut vorstellen.
Letztendlich ist alles eine Sache des eigenen Zugangs zu dem Thema.
Der Verstorbene hat m.M. nach nichts von einem riesen Aufgebot und die wichtigsten Menschen durften ja eh dabei sein.
Wer sich damit wirklich auseinander setzt wird zum Schluss kommen, dass die innere Einstellung etwas zu einem würdigen irdischen Ende letztlich macht.

Dass man gerne dabei wäre ist einzig und allein unser eigenes Gefühl.
Und den Angehörigen kann man auch einstweilen schriftlich oder telefonisch zur Seite stehen. Oder durch etwas anderes zum Ausdruck bringen


"Grausam" würde ich in diesem Zusammenhang nicht benutzen
Manche Menschen können nichts mehr wahrnehmen ausser ihrer eigenen Befindlichkeiten
Florian Schroeder

Offline martina

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Wenn man mit 15 Gästen aus der Familie teilnehmen darf, ist das aber schon gut. Hier war (und ist es noch ??? ) auf 10 begrenzt, plus Pfarrer, Organist und 6 Sargträgern. Und 10 Personen sind nicht viel, auch nicht für den engsten Familienkreis. Nehmt 3 Kinder des Verstorbenen plus Ehepartner und dann evtl. noch Geschwister... da muss man schon aussortieren, wer gehen darf und wer nicht.

Aber ich finde es auch schlimm, dann zu einer aussortierten Gruppe zu gehören, die nicht gehen darf. Hier steht inzwischen unter jeder Traueranzeige "wer sich mit uns verbunden fühlt, darf gern am Tag x eine Kerze anzünden und in Gedanken bei uns sein". Uhrzeiten der Beerdigungen werden gar nicht mehr genannt, damit sich eben nicht doch "unerlaubte" Gäste hinten auf den Friedhof stellen. Zudem läuten bei uns im Ort die Glocke für 30 Minuten während einer Beerdigung. Da wird man als Unbeteiligter noch mal drauf hingewiesen, dass gerade auf dem Friedhof eine Beisetzung ist und kann etwas inne halten.

Aber was macht man dann als Unbeteiligter, der grad an seinem eigenen Grab in einer ganz anderen Ecke mit Grabpflege beschäftigt ist, dafür vielleicht extra mit dem Auto angefahren gekommen ist und schlichtweg nicht wußte, woher auch, wenn keine Uhrzeiten bekannt sind, wenn der von so einer Beerdigung überrascht wird? Der müsste ja eigentlich, um dem Gesetz folge zu leisten, den Friedhof so lange verlassen. Würde er denn stören, wenn er über 100 m entfernt ruhig steht oder auf einer Bank sitzt? Werkeln müsste er ja dann nicht gerade.  Darüber könnte man lange Gedankenfäden spinnen... muss man aber nicht, weil man sich dann hineinsteigert.

Ich kann beide Seiten verstehen. Einerseits die Regeln des Infektionsschutzes, die ja uns alle schützen sollen und dann eben auch die, die dadurch jetzt benachteiligt sind.


Offline Morgana

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bei uns läuten  nicht mal die Glocken bei einer Beerdigung,  da bekommt man gar nicht mit, dass eine ist.
Erst wenn die Angehörigen schon im Friedhof sind.

Ob man da auf dem Friedhof sein Grab weiter bepflanzen darf? Keine Ahnung.
Es wird eh ausgelegt wie es paßt.

Vor 2 Wochen haben wir Samstag Nachmittag in unserer Gartenlaube gearbeitet. Innerhalb vom Grundstück mit Mauer drum.
Draußen ging eine Frau mit ihrer alten Mutter spazieren. Natürlich haben wir miteinander gesprochen.
Plötzlich hält ein Zivilfahrzeug der Polizei. Ob wir erklären könnten was das für eine Versammlung sei von 5 Leuten.
Sonst bekämen sie von jedem 150 Euro. Ja klar, 4 Meter Abstand wir innerhalb des Grundstücks und die beiden auf der anderen Straßenseite.  Mein Mann meinte ob sie nachmessen wollen wegen Abstand usw. und ob wir jetzt jedesmal reingehen müssen wenn jemand auf der Straße vorbeigeht, denn schließlich könnte uns derjenige ja begrüßen und ein bischen reden.
Dann ging das Fenster wieder zu und weg waren sie. Da fragt man sich doch echt.

Offline frankenpower41

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Das kommt vermutlich immer drauf an wie der Beamte so tickt.  Da gibt es sicherlich auch welche die manches hinterfragen.

Offline Annette

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Da das Nichttragen der Maske in Niedersachsen jetzt 20 Euro kostet, bin ich ja mal gespannt, was da so bei zu Tage kommt. Es hat doch erst geheißen, dass diejenigen, die keine Maske tragen brauchen/dürfen kein Attest vom Arzt bei sich tragen müssen und dieses bei Bedarf nachreichen können. Und da die Leute nun mal überwiegend negativ ticken: Am besten wäre ja, das jeder "Mussnichtträger" ein ????? irgendwo hinbekommt, damit von vornherein feststeht, ich bin unschuldig und darf so unter die Menschheit. Ich weiß, so etwas ähnliches gab's schon mal  :'( :'( :'(,  würde aber in diesem Fall jede Menge Ärger Streit und Stress vermeiden.

LG Annette
Lieber auf neuen Wegen stolpern, als in alten Bahnen auf der Stelle treten. (H.Hesse)

Offline Tina

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Thema Beerdigung, bei uns ein paar Dörfer weiter war jemand gestorben und als die Beisetzung war, hat fast jeder aus dem Dorf Grabpflege gemacht!
LG
Tina