Hallo,
ich glaub auch, dass es in ein ganzes Konglomerat an unausgesprochenen Erbfolgegeschichten gehört, die über Jahrhunderte golten - aber heute auf dem Prüfstand stehen und zur Zerreissprobe der Familien werden oder Sackgassen für den Betrieb.
Der Handel:
Ich geb dir den Hof: Dafür sicherst du mir Altenteil/finanzielle Absicherung in der Rente zu und den Erhalt des Hofes.
Du bringst eine Partnerin - und damit ist unsere Pflege im Alter am Hof gewährleistet.
Wir geben unsere Befugnis am Hof ab - es ist dein Job als Übernehmer mit Kindern für die Fortführung zu garantieren.
Alles drei hängt zusammen - und hängt an einem möglichen Lebenspartner, weil vorher andere Optionen gar nicht in Betracht gezogen worden sind oder werden, die wir hier ja schon in anderen Boxen diskutieren.
Ich finde den Rucksack mit den festgelegten "Forderungen" - sanfter formuliert die am meist erhoffte "Normallösung" Nachfolger findet Partner, gründet Familie - einen überladen und "lähmt" manchmal den Nachwuchs mehr, anstatt das hier neue Wege beschritten werden. Oder wie jemand von der LFB mir mal sagte: Dass der Fokus "muss einen Partner finden" zum Hauptthema wird und man vergißt, vielleicht sich auch damit abzufinden, keinen zu haben unjd am "Rest des Lebens" Freude zu haben, es sich so zu gestalten?
Am extremsten finde ich die Beispiele derzeit aus den Newstickern von Animal-Health-Online: Wer genau hinschaut sieht, dass auf den vernachlässigten Höfen die aus Tierschutzgründen geschlossen werden - meist Junggesellen wohnen, denen die Arbeit und ihre Situation meist über den Kopf gewachsen sind.
Zurück zum Nachwuchs - Danke Jan für deinen Beitrag!
In de LFB-Homepage findet man einen Bericht, Analyse dass Höfe, die einmal im Nebenerwerb waren (i.d.R.), nicht mehr den Weg zurück in den Haupterwerb finden.
Also wenn die "Lösung" für eine betriebliche Situation ist, dass der Junior ausserhalb arbeiten geht ("...bis...") - ist dann die Gefahr nicht groß, dass die ganze Energie die man hat, die Kreativität in den Job fließt oder man sich von der Arbeit ausserhalb (Sozialversicherung, Anerkennung) abhängig macht und nicht auf den Betrieb zurückgeht bzw. diesen im Haupterwerb weiterführt?
Gruß Mirjam