Autor Thema: Es geht wieder abwärts II  (Gelesen 73435 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Mara

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 425
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #75 am: 30.05.16, 21:22 »
Hallo Luxia,
also wenn ich mich richtig erinnere gabs Schlachtprämie schon mal. Glaube es war vor der Einführung des Kontigents. Ob es damals viel gebracht hat?
Tut mir leid, kann mir halt nicht vorstellen, dass das wirklich funktioniert?
Wo ist z. B. bei den Krediten der Faktor X, dass es gerecht ist? Mal ganz provokant: Heißt es dann nicht gleich, die Bauern haben eh schon "Grund und Boden", den können sie doch verkaufen!!!

Bitte nicht missverstehen, ich bin Milchbäuerin und  find grade die Situation auch ganz furchtbar.
LG Mara
 
3 Wünsche:
Die Gabe, nie zu vergessen, was Du warst,
den Mut das zu sein, was Du bist,
die Kraft, das zu werden, was Du sein möchtest.

Offline frankenpower41

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 8463
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #76 am: 30.05.16, 21:28 »
Unser Viehhändler hat letzte Woche schon was von dieser Abschlachtungsprämie erzählt. (haben sie wohl im Schlachthof drüber gesprochen).
Ich bin da gar nicht begeistert. Da nehmen die, die sowieso aufhören wollen das Geld mit (was ich auch verstehe), aber diejenigen die weitermachen leiden noch zusätzlich am Preisverfall bei den Schlachtpreisen.
ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass das was die Landwirte an Schlachtprämie kriegen dann zumindest zum Teil an Preisrückgang für Schlachtvieh kommt, dann ist es da nämlich genauso schlimm wie bei der Milch.
Andere die weitermachen wollen stocken entsprechend auf und geändert hat sich so gut wie gar nichts.

Offline annelie

  • Bayern
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 3539
  • Geschlecht: Weiblich
  • Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #77 am: 30.05.16, 22:55 »
Das gabs so um 1972/73/74 rum, meine Eltern hatten damals mit den Kühen aufgehört, die Prämie aber nicht beansprucht. Sie "wollten sich vom Staat nichts schenken lassen" und sich bzw. ihren Nachfolgern den Weg zurück in die Milchwirtschaft nicht verbauen. Hätten meine Eltern damals die Prämie beansprucht, hätte ich, als wir hier mit der Milchwirtschaft 1991 wieder angefangen haben (ich habe die Kühe erheiratet und wir haben unseren gemeinsamen Wohnsitz auf meinem Ursprungshof) kostenloses Kontingent beantragen können. Meine Eltern hatten 1972: 24 Kühe als sie aufgehört haben, daraus wäre die Quote errechnet worden. So gabs nichts. Wenigsten wurde so durch mich der Milchmarkt nicht zusätzlich belastet... ;)

Schon irgendwie paradox das Ganze.
« Letzte Änderung: 30.05.16, 23:03 von annelie »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline gammi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5814
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #78 am: 30.05.16, 23:12 »
Man achte auf das Datum...............

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45562551.html
Enjoy the little things

Offline Anneke

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2654
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #79 am: 31.05.16, 06:50 »
Das gabs so um 1972/73/74 rum, meine Eltern hatten damals mit den Kühen aufgehört, die Prämie aber nicht beansprucht. Sie "wollten sich vom Staat nichts schenken lassen" und sich bzw. ihren Nachfolgern den Weg zurück in die Milchwirtschaft nicht verbauen. Hätten meine Eltern damals die Prämie beansprucht, hätte ich, als wir hier mit der Milchwirtschaft 1991 wieder angefangen haben (ich habe die Kühe erheiratet und wir haben unseren gemeinsamen Wohnsitz auf meinem Ursprungshof) kostenloses Kontingent beantragen können. Meine Eltern hatten 1972: 24 Kühe als sie aufgehört haben, daraus wäre die Quote errechnet worden. So gabs nichts. Wenigsten wurde so durch mich der Milchmarkt nicht zusätzlich belastet... ;)

Schon irgendwie paradox das Ganze.

@annelie
Das Programm, das ich meine, gab es erst ca 10 Jahre später und natürlich kann die Inanspruchnahme kritisch gesehen werden.
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline Luxia

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 1114
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #80 am: 31.05.16, 08:43 »
Der Preisrückgang bei den Schlachtkühen ist doch schon da und auch die Färsenpreise sind im Keller. In einigen Monaten wird es bei den Kälberpreisen für Schwarzbunte genauso sein, da vermehrt mit Fleischbullen besamt wird. Einige Betriebe hier oben stellen auf Mutterkühe um, weil sie die Pachtflächen nach dem Verkauf der Milchkühe nicht verlieren wollen. Auch da ist der Preisverfall dann vorprogrammiert. Und bei den betriebswirtschaftlichen Auswertungen schneiden die Mutterkuhbetriebe  hier sowieso schon immer seeehr schlecht ab.

Übrigens hat sich der Kuhbestand in M-V in den letzten Monaten um 10.000 Köpfe reduziert. Färsen werden zu Preisen von unter 1000 € angeboten, aber keiner will sie haben. Zum Glück geht im Export nach Südost noch etwas.

Es müssen einfach welche aufhören oder das Streben nach immer höherer Milchleistung muss aufhören.
Liebe Grüsse

Offline annelie

  • Bayern
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 3539
  • Geschlecht: Weiblich
  • Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #81 am: 31.05.16, 09:00 »

@annelie
Das Programm, das ich meine, gab es erst ca 10 Jahre später und natürlich kann die Inanspruchnahme kritisch gesehen werden.

Ich sehe das nicht kritisch, ich fands nur paradox, dass wenn ich eine Prämie bekomme, weil ich aufhöre, mir später eine kostenlose Quote zugeteilt wird. Wir hätten die Quote gerne genommen, sie hätte uns damals gut getan, aber es ist auch ohne gegangen.

Wieso soll man solche Prämien nicht mitnehmen? Sowas ist in der Wirtschaft völlig normal, da wird nur kein so großes Getue drum gemacht.

Wir haben indirekt von dieser Prämie profitiert. Ein Familie eines Kollege hat die Prämie beansprucht, aber gleichzeitig einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Stall gepachtet und auf diesem neuen Standort gemolken. Als die Quote kam, wurde sie auf Fläche gelegt und als er die Pacht zurückgegeben hat, konnte, damals noch nicht mein Göga, die Flächen samt Quote pachten.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline AndreasTopic starter

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1066
  • I mog Di !
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #82 am: 31.05.16, 13:10 »
   
Meine Kühe bekommen seit 12 Jahren keinen Mais und kein Kraftfutter mehr.

Und wo liegt die Milchleistung Deiner Kühe?


Wir haben vor 2 oder 3 Jahren einen neugebauten Laufstall auf einem Biohof besucht, der auch nur im Sommer Weide und im Winter Heu und Silage füttert und einiges an selbsterzeugtem Getreide.
Er hat eine extensive Rotviehrasse eingesetzt. Die Milchleistung liegt bei der Rasse und Haltung bei 4000 kg im Durchschnitt und die Bauern haben ganz deutlich gesagt, ohne den Förderverein zur Arterhaltung im Hintergrund hätte der Stall nicht gebaut werden und würde der Hof nicht leben können. Soll sich jetzt jeder Milchviehhalter einen Förderverein im Hintergrund aufbauen?

Hallo Martina,
die Milchmenge, die meine Kühe pro Jahr geben liegt bei + - 5000 kg
Von Prof. Poppinga und Dr. Jürgens wurde vor2 Jahren eine umfangreiche Studie zur Wirtschaftlichkeit
einer Milcherzeugung mit wenig bzw. ohne Kraftfutter gemacht.
Ich war einer der untersuchten 52 Betriebe.
Im Anhang das Ergebnis:


Quelle: http://www.kasseler-institut.org/fileadmin/Tagung_Aulendorf/Juergens_Aulendorf_2016-02-12.pdf

Mucki

  • Gast
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #83 am: 31.05.16, 17:00 »
Ich fände es besser, wenn man Betriebe, die sowieso aus der Milchviehhaltung aussteigen wollen, finanziell unterstützt, damit sie dies jetzt machen können.

DIESER MEINUNG SIND WIR AUCH:
Viele wollen irgendwann aussteigen, dann ist es eben jetzt !
Da würden wir wahrscheinlich auch dabei sein.

Ich steh grad "auf dem Schlauch"?
Kann mir das grad überhaupt nicht vorstellen wie das funktionieren soll?

Lg Mara

So eine Regelung gab es doch vor 30 Jahren schon in etwa, oder nicht. Hier nannte man das "Milchrente", kann mich zwar nicht mehr genau erinnern, wie die Bedingungen damals waren, meine Schwiegereltern hatten auf jedenfall damals die Gunst der Stunde genutzt, hing das damals evtl. mit Aufgabe/Verzicht der Quote zusammen?

Von daher wäre der Lösungsansatz nicht neu?!? Oder liege ich da jetzt ganz daneben?
 
Anneke


Nein du hast recht es Hieß damals Aufgaberente, wen man über 55 Jahre war konnte man des beantragen und bekam dann schon seien Rente, man musste nur nachweisen das man Fremd Verpachtet hatte,also der Hof nicht weiter ging. Auch verpachten an Schwiegersohn ging nicht, meine Eltern haben des damals gemacht und hatten dann nein schönes Leben ,mit der Rente und der Pacht kamen sie gut um die runden.

lg Mucki

Offline Doris70

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 128
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #84 am: 31.05.16, 20:45 »
Bei der ganzen Thematik würde mich interessieren, wie es dem Familienbetrieb geht, welcher in "Unser Land" gezeigt wurde, welche da auf über 500 Kühe aufgestockt haben.
Ich könnt ja nicht mehr schlafen, bei den Schulden.
M.M haben die in der letzten Folge auch schon fertig ausgesehen! So mein Eindruck

Gruss
Doris

Offline Milli

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1008
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #85 am: 31.05.16, 20:58 »

Ich hab da schon öfter was gehört,weiß aber nicht obs wirklich stimmt............................................vielleicht weiß ja hier jemand näheres ?


Offline Anneke

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2654
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #86 am: 31.05.16, 21:05 »
Hallo,

Bei der ganzen Thematik würde mich interessieren, wie es dem Familienbetrieb geht, welcher in "Unser Land" gezeigt wurde, welche da auf über 500 Kühe aufgestockt haben.
Ich könnt ja nicht mehr schlafen, bei den Schulden.
M.M haben die in der letzten Folge auch schon fertig ausgesehen! So mein Eindruck

Gruss
Doris

bin auch gespannt, wie sie sich nun äußern, am kommenden Freitag kommt nochmal ein aktueller Beitrag über sie, wurde in der vorigen Sendung angekündigt, nun die Aufnahmen dürften bereits "im Kasten" sein.

Anneke
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline Rohana

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1046
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #87 am: 31.05.16, 21:09 »

Ich hab da schon öfter was gehört,weiß aber nicht obs wirklich stimmt............................................vielleicht weiß ja hier jemand näheres ?
Ist vor einigen Wochen über FB gehuscht und jetzt die Tage wurden wir auch wieder drauf angesprochen. Hab sowohl von meinem Freund (wohnt in der Gegend) als auch von einem Bekannten der als Kontrolleur dort arbeitet gehört dass nix dran ist an den Gerüchten.

Offline Internetschdrieler

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2558
  • Geschlecht: Männlich
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #88 am: 31.05.16, 21:27 »
Die Milchmenge, die meine Kühe pro Jahr geben liegt bei + - 5000 kg

Da würde ich auf einmal tägliches melken umstellen - reduziert den Arbeitszeitbedarf nochmals und steigert dadurch den Gewinn je AK erheblich plus Steigerung der Lebensqualität ;D

Zitat

Im Anhang das Ergebnis:

Inclusiv aller abgegriffenen Prämien Öko, Sommerweidehaltung, evt. Heumilch?

Mucki

  • Gast
Re: Es geht wieder abwärts II
« Antwort #89 am: 31.05.16, 22:07 »
Also Familienbetrieb ? Die haben mitlerweile 3 Leute eingestellt fürs Melken und man hat verlauten Hören das sie sagen sie hätten sich des leichter vorgetstellt und das sei jammen weil sie keine freizeit mehr haben.

Ein Viehändler der nicht weit weg wohnt von dem Betrieb hat auch einige erzält, ob des alles stimmt weis ich nicht ,drum will ich auch ned hir drüber schreiben.

Aber am Freitag in UL wird der bericht mit sicherheit Posietiv ausfallen. Niemand würde öffendlich zugebn wen das projekt am scheitern wäre .

lg Mucki