Hallo Michi,
ich weiß nicht, Gewalt erzeugt immer Gegengewalt. Ob damit etwas erreicht wird?
Wir machen einen vermutlich viel mühsameren Weg, Versuch, wieder in Kreisläufen zu denken,
regionale Wirtschaftskreisläufe ins Bewusstsein zu bringen und am Leben zu halten.
Veränderungen kommen bestimmt nicht von der Politik, dort ist ausser Lippenbekenntnissen nicht viel zu erwarten.
Aber es gibt doch einen afrikanischen Spruch:
Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann können sie die Welt verändern.
Ich halte nichs davon, zu warten, dass eine Handvoll der "Besten" übrig bleibt, denn auch sie werden irgendwann von noch "Besseren" verdrängt.
Es ist für mich interessant, wieviele Bereiche es z.B. in der Landwirtschaft gibt, die uns etwas verkaufen wollen, sie leben alle von uns- und wir leben wieder von anderen Bereichen.
Wir haben im ländlichen Raum nur eine Chance, wenn wir sehen, dass wir alle in einem Boot sitzen. Als Produzierende und als Konsumierende.
Solange nur auf den Preis geschaut wird- und nicht das ganze Bild - wird es so weitergehen.
Es hängt irgendwie doch alles zusammen, Globalisierung ohne Verantwortung macht die ganze Welt kaputt.
Und da hängt nicht nur die Landwirtschaft drinnen, sondern viele andere Bereiche,
z.B. die Steinmetze haben eine Aktion gestartet, keine Grabsteine mehr aus Indien zu vertreiben, weil die dort von 12 jährigen Kindern ohne Gehörschutz mit dem Presslufthammer herausgearbeitet werden.
Bei Bekleidung, Schuhen, Ernährung wissen wir ja schon längst, unter welchen Bedingungen teilweise diese Erzeugnisse hergestellt worden sind.
Irgendwann fällt das auf uns zurück, irgendwann müssen wir zu ähnlichen Bedingungen arbeiten, ohne Rechte, ohne Würde- mit sehr wenig Lohn.
Wollen wir irgendwann als Gastarbeiter so arbeiten, wie es weltweit gängige Praxis ist?
Da sind wir dann aber nicht mehr die grossen Deutschen.
Es werden noch sehr viele Arbeitsplätze ins Ausland verlagert und die mittleren und kleineren Betriebe bei uns auf dem Land kaputt gemacht.
Ohne Arbeitsplätze ist der ländliche Raum verloren, da helfen auch die momentanen Lippenbekenntnisse über die Wichtigkeit der Landwirtschaft aus der Politk nichts mehr.
Weil wir ohne Infrastrutkur keine guten Karten haben und der Strukturwandel in der Landwirtschaft ja unverändert weitergeht.
Wo sollen die Menschen denn hin, die paar Bauern die noch übrig bleiben- können den ländl. Raum nicht am Leben erhalten.
herzl. Grüsse
maria