Autor Thema: Planetary Health Diet  (Gelesen 3554 mal)

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Offline Rohana

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #15 am: 03.10.23, 21:45 »

Zitat

Zitat aus oben verlinkter Seite
2. Qualität und Vielfalt statt Quantität in der Landwirtschaft
Der Fokus der Landwirtschaft sollte weg von hohen Erträgen hin zu einer Vielfalt an nährstoffreichen Nahrungsmitteln gelenkt werden. Statt wenige Kulturen zu fördern, von denen heute ein Großteil an Tiere verfüttert wird, sollte die globale Agrarpolitik Anreize für erzeugende Betriebe schaffen, um nahrhafte, pflanzenbasierte Lebensmittel zu produzieren. Außerdem schlägt die Kommission vor, Programme zur Unterstützung vielfältiger Produktionssysteme zu entwickeln und Forschungsvorhaben zu unterstützen, die die Qualität der Ernährung und die Nachhaltigkeit erhöhen.
Jawoll, alle nur noch Nischenkulturen bitte  ::) hier wird eben angebaut was hier gut funktioniert UND wirtschaftlich ist. Man könnte sicherlich auch Linsen, Erbsen, Bohnen und Quinoa anbauen, oder Kichererbsen, oder Hanf...  hab letztens von einem gelesen der meckert dass seine Chia-Samen nicht trocknen wollen. MÖGLICH ist vieles, nur bezahlt werden will es auch. Daran scheitert es gerne mal.
Was machen wir mit dem ganzen Gras?
Was machen wir mit dem Getreide, das keine Backqualität erreicht?
Was machen wir mit diversen Nebenprodukten wie Rapskuchen, Biertreber usw. ?

Nur mit Quantität erreichen die Landwirte heut auch keine Gewinne, wenn die Qualität nicht stimmt.
[/quote]

Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #16 am: 03.10.23, 21:47 »
ich hab mir auch das Video angeschaut, obwohl ich als in den  ersten drei Sätzen gleich von Überdüngung die Rede war schon an liebsten wieder ausgeschaltet hätte.
Gegen Ende wurden dann auch noch die landwirtschaftlichen Subventionen angesprochen, aber nicht näher darauf eingegangen.
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Offline LuckyLucy

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #17 am: 03.10.23, 21:48 »

Zitat

Zitat aus oben verlinkter Seite
2. Qualität und Vielfalt statt Quantität in der Landwirtschaft
Der Fokus der Landwirtschaft sollte weg von hohen Erträgen hin zu einer Vielfalt an nährstoffreichen Nahrungsmitteln gelenkt werden. Statt wenige Kulturen zu fördern, von denen heute ein Großteil an Tiere verfüttert wird, sollte die globale Agrarpolitik Anreize für erzeugende Betriebe schaffen, um nahrhafte, pflanzenbasierte Lebensmittel zu produzieren. Außerdem schlägt die Kommission vor, Programme zur Unterstützung vielfältiger Produktionssysteme zu entwickeln und Forschungsvorhaben zu unterstützen, die die Qualität der Ernährung und die Nachhaltigkeit erhöhen.

Was machen wir mit dem ganzen Gras?
....

Vielleicht fällt das Umbruchverbot?

LuckyLucy

Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #18 am: 03.10.23, 21:52 »
Viele Flächen eignen sich aber schlicht und einfach nicht als Ackerflächen.
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Online LunaR

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #19 am: 03.10.23, 23:01 »
Hallo,

bei der steigenden Weltbevölkerung denke ich schon, dass sich Ernährungsgewohnheiten ändern müssen. Wie weit und wie schnell (schnell genug?) sich das durchsetzen lässt ist die Frage und natürlich auch in welcher Form.

Den Artikel /link fand ich sehr interessant, habe allerdings nicht alles gelesen. Mich stört bei solchen Dingen immer, wenn es als Allheilmittel dargestellt wird. Die Menschen und deren Ernährungsgewohnheiten auf der Welt sind doch sehr unterschiedlich. Diese Vielfalt muss bei Veränderungen bedacht werden. Bei den sehr geringen Fleischmengen fielen mir als erstes die Marken nach dem Krieg ein. In der Realität dürfte dann der Preis zu den Einschränkungen führen.

Mein zweiter Gedanke war. ich würde gern mal für eine Woche oder einen Monat so leben. Fühle ich mich dann ausreichend gesättigt, bin ich zufrieden? Oder jammert mein Körper den Lebensmitteln hinterher, die es nun nicht mehr oder kaum noch gibt.

So neu sind diese Gedanken nicht. Ich habe ein Kochbuch mit dem Titel "Weniger ist mehr" , Gesünder leben und nicht verschwenden. Das Buch ist von 1986 mit  von Mennoniten aus aller Welt gesammelten Rezepte. Auch hier geht es bereits darum, wegen der steigenden Weltbevölkerung sparsamer zu essen, die Proteine ausreichend zur Verfügung zu stellen und nichts verschwenden. Außerdem bietet es eine Menge Hintergrundinformationen.

Ich finde es schade, wenn sich hier einige lieber aus dem Thema ausklinken, aus Sorge, dass es hier zu einer Richtungsdiskussion wird. Es würde mich einfach sehr freuen, eure Meinungen oder auch euer Wissen dazu zu erfahren. Aus einem sehr wichtigen Segment, der Nahrungserzeugung, wisst ihr aus eigener Erfahrung viel beizutragen.

Der Gedanke von Steinbock, dass es am Ende mehr an den Unterkünften als an der Nahrung fehlen wird, finde ich in diesem Zusammenhang auch sehr wichtig. Und wenn man der Wohnungsnot beikommen will, wird es mit der Nahrung vermutlich noch schlimmer, den bauen frisst Land.  :'(

Würde man es schaffen, die Menschen nur noch dort bauen zu lassen, wo der Boden sehr minderwertig ist?

Also ein großes Thema und ein weites Feld an Diskussionsstoff.



Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #20 am: 04.10.23, 08:31 »
Wohnungsnot ist noch ein anderes Thema. Ja momentan sind Wohnungen knapp, aber ich frage mich schon woher die Leute kommen für die vielen Wohnungen, die momentan gerade aus dem Boden gestampft werden.
Aber auch hier gilt: Neubauwohnungen haben ihren Preis. Bei "alten" Wohnungen hält sich die Nachfrage in Grenzen. Vielleicht mag jemand ein extra Thema daraus machen.

Ich habe mir auch alles durchgelesen und das verlinkte Video angeschaut. Man muss das Thema sogar in 2 Sichtweisen angehen finde ich. Einmal was Ernährung betrifft, einmal was die Umwelt betrifft.

Bei meinem Stoffwechselkurs habe ich fast 10 Wochen schon in dieser Richtung gegegessen. Obwohl die Hülsenfrüchte waren da keine Thematik.
Ich esse kaum mehr Fleisch und Wurst. Das liegt zum einen aber auch daran, dass einfach die Zeit zum kochen fehlt. Und bei vielen Dingen auch der Absatz. Mir bleibt dann zu viel übrig. Und wenn ich nur 2 Scheiben Wurst kaufe, dann habe ich viel Verpackungsmüll. Ich esse alllerdings viel Käse, was nach dieser Aufstellung auch nicht möglich wäre.
Fleisch hat mir weniger gefehlt als die Kohlenhydrate in Form von Nudeln und Brot.
Meine Ernährung war schon eher ausgewogen - aber ich habe von allem einfach zu viel gegessen.

Für mich stellt sich halt die Frage. Was bauen wir dann in Deutschland an. Was können wir in Deutschland anbauen?
 Ich fand es schon bei meinem Kurs sehr schwierig den hohen Bedarf abzudecken ohne auf Avocodo (mag ich gar nicht) und sonstiges exotisches Zeugs zurückzugreifen. Selbst zum heimische Erdbeeren kaufen bin ich kaum gekommen. Wenn ich zur Arbeit ging war der Stand noch nicht offen, wenn ich heim ging war er schon zu. Hofladen in der Nähe bin ich auch arbeiten, wenn der auf hat. Und zum weit umherfahren habe ich nicht die Zeit und den Nerv. Außerdem verbraucht es dann ja auch wieder Energie. So kaufe ich halt alles im Supermarkt.
Und dort kommt halt auch wieder vieles nicht aus Deutschland, weil wir eben nicht überall Klima und Bodenverhältnisse für Obst und Gemüse haben.
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Offline Lulu

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #21 am: 04.10.23, 09:51 »
Ich glaube ich muss das bei mir mit dem Bio-Laden ein bisschen weiter ausholen. Es geht hier mehr um die Qualität die dort angeboten wird.

Stichwort Käse. Sorry, aber ich kann den im Supermarkt aus der Packung nicht mehr essen. Er schmeckt mir einfach nicht. Der Bioladen hat zufällig eine große Käsetheke, der mir dort vom Leib runterschneidet und es schmeckt einfach besser. Das hat aber nix mit Bio zu tun. Ich kaufe das genauso gerne auf dem Markt (konventionell ), aber der ist leider auch von mir 25 km entfernt und nur einmal die Woche an einem Vormittag. Wie Gammi schon gesagt hat, leider fehlt auf dem Land die Verfügbarkeit. Oft hat man gar keine Wahl, als im Supermarkt zu kaufen.

Fleisch kann ich kaum aus dem Supermarkt oder Großhandel ertragen. Hat bei mir nichts mit der Haltungsform zu tun. Sondern mit der Schlachtung. Meine eignen Tiere haben wir begleitet zum kleinen Bio-Metzger ca. 3 km entfernt. Kein Stress, keine Qual. Jetzt kaufe ich nur noch bei Kollegen, wo ich weiß, die lassen schlachten bei einem Landmetzger in der Nähe. Ich will kein Fleisch mehr essen, was aus einem Schlachthaus kommt, das Tier Stress hatte und vielleicht noch zum Schluss gequält wurde. Da hilft mir Bio dann auch nicht. Das ist aber etwas persönliches. Wenn das nicht mehr möglich wäre, wäre ich Vegetarier oder würde mir wieder mein eigenes Vieh hertun.

Was ich viel schlimmer finde, das man bei dem ganzen Verpackungsmüll keine Wahl hat im Supermarkt. Alles ist doppelt und dreifach verpackt.
Oft sind die Bio-Gemüse dort noch in Plastik verpackt, warum? Wer denkt sich sowas aus.
Warum muss ich Linsen/ Erbsen / Hirse etc. in Plastik kaufen, warum wird da der Papierbeutel  nicht schon lange vorgeschrieben. Das sind Dinge die ich nicht begreife.

Wenn ich dann noch an die ganzen verarbeiteten Lebensmittel denke....oh je....dann möchte ich zu Hause Aussteiger werden. Aber geht halt auch nicht wirklich....








Online frankenpower41

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #22 am: 04.10.23, 10:00 »
 die Punkte kann ich alle gut nachvollziehen.

Zum Glück ist das bei uns (noch, da ist auch vieles im Umbruch) noch anders.

Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #23 am: 04.10.23, 10:03 »
Kein Stress, keine Qual. Jetzt kaufe ich nur noch bei Kollegen, wo ich weiß, die lassen schlachten bei einem Landmetzger in der Nähe. Ich will kein Fleisch mehr essen, was aus einem Schlachthaus kommt, das Tier Stress hatte und vielleicht noch zum Schluss gequält wurde.

Genau darum geht es.................das gehört zu den schönen Klischees.  :'( :'(

Das Tier, das verladen wird weiß bei der Verladung nicht, wo es hinkommt. Es hat genauso Streß, wenn es nur 3 km gefahren wird. Ohne "STress" geht gar nix im Leben.
Jedes Umstallen verursacht Streß usw.

Das die Qualtiät im Hofladen unter Umständen besser ist mag ja sein. Liegt aber daran, dass der ja auch nur die schönsten, meist Weidetiere,  vermarktet. Und was nicht so gut ist geht bei denen genauso an den Schlachthof.

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Offline Lulu

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #24 am: 04.10.23, 10:10 »
@ gammi ....mag für dich ein Klischee sein. Mir reichen die Schlachthöfe in der Nähe aus, bei denen es gewaltige Verstöße und auch schon Schließungen gegeben hat, um für mich zu entscheiden, das ich so ein Fleisch nicht will.


Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #25 am: 04.10.23, 10:11 »
Welche meinst du damit?
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Offline Lulu

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #26 am: 04.10.23, 10:24 »
Gärtringen, Böblingen, Biberach.....

Bei 2/3 der Schlachthöfe in Baden-Württemberg werden jedes Jahr massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt. Was im übrigen auch mit dem Fachkräftemangel zu tun hat. Und in den 20 Jahren Schweinehaltung habe ich noch keinen Viehhändler bei uns auf dem Hof erlebt, der sehr zimperlich mit Vieh
umgegangen wäre. Sorry, aber das ist meine Realität. Und daher entscheide ich für mich eben so.

Offline gina67

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #27 am: 04.10.23, 10:29 »
Wir haben hier gar keine Schlachterei mehr auf dem Land. Wenn wir einen von unseren Ochsen für die Direktvermarktung schlachten lassen, bringt mein Sohn den 25 km zum nächsten Schlachter, das ist zufällig auch unser einzige Notschlachter weit und breit. Uns wäre es auch lieber wir müssten nicht so weit fahren, aber alle kleinen Landschlachter haben wegen den hohen Anforderungen aufgegeben.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Ich bin der Meinung, dass unbedingt versucht werden muss die Bevölkerungszahl zu senken. Für 8 Milliarden jetzt oder fast 10 Milliarden in 2050 wird es nie genug zu essen für alle geben können. Schon gar nicht ausgewogen und bio.

Ich habe vor vielen Jahren mal eine Sendung im Fernsehen angeschaut, da haben Forscher aus den USA berechnet, wenn 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben, wie die dann satt werden sollen.
Es kann dann keine Fußballplätze, Flughafenrollbahnen, Parks mit Grünflächen und große Verkehrstraßen mehr geben, muss alles zurückgebaut werden, um auf den Flächen Nahrung anzubauen.
Das nächste Problem ist Wasser. Es gibt jetzt in vielen Regionen nicht genug Wasser für die Menschen geschweige denn für die Nahrungsherstellung.

Online gammi

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #28 am: 04.10.23, 11:02 »
Gärtringen, Böblingen, Biberach.....



Dass SOKO Tierschutz mit gefälschten, zusammengeschnittenen Bildern arbeitet sollte ja inzwischen schon auch bekannt sein.

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Offline Lulu

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Re: Planetary Health Diet
« Antwort #29 am: 05.10.23, 08:46 »
@gammi....das ist ja das schöne am Leben.....jeder kann für sich selber entscheiden, was er isst und denkt und machen möchte..... ;)