Autor Thema: Wie auf Bio umstellen?  (Gelesen 30081 mal)

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Offline Jacky

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #30 am: 03.12.08, 11:49 »
Ich hol jetzt mal diese Box aus der Versenkung...

Bei uns in der Familie läuft sich dieses Thema gerade heiss und ich bin ehrlicherweise etwas hin- und hergerissen. Angeschnitten haben wir das Thema Bio in den letzten Jahren immer mal wieder, nicht nur wegen der finanziellen Seite (ist sowieso fraglich inwieweit es rentabler als konventionell ist) sondern auch aus Überzeugung.

Was mir dabei so durch den Kopf spukt...
-ist es möglich die aktuelle Milchleistung zu halten? (wär nötig um einigermassen rentabel zu bleiben)
-was kommt an zusätzlichen Arbeitsaufwand auf uns zu? Sprich Bürokratie und auch draussen auf den Feldern...
-inwieweit kann ich meine Grünlandqualität aufrechterhalten (beginnt ja schon bei der Ampferbekämpfung)
-auf Silomaisanbau wollen wir nicht ganz verzichten, aber wie sieht Ertrag ohne Kunstdünger und Spritzmittel aus?
-Getreide das selbe Problem
-Blockabkalbung von Vorteil? Sprich evt. im Januar um zu Beginn der Laktation den ersten Siloschnitt vom Vorjahr und Silomais füttern zu können und   ab Frühjahr Weidegang um den jungen Aufwuchs zu nutzen...
-Grösstes Problem...Milchvieh ist im Anbindestall (Umbaumaßnahmen im Gespräch), Jungvieh hat Boxenlaufstall

Viele Fragen...vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für uns...es ist natürlich alles noch ganz unausgegoren und wenn wir den Schritt wirklich wagen sollten, braucht das seine Zeit. Trotzdem hab ich ein etwas komisches Gefühl im Magen bei dem Gedanken  ::)
     

Kommenden Mittwoch ist bei uns in Kringell ein Infotag über Bio, da werden wir beide hingehen und uns das alles mal anhören...

Liebe Grüße  Sabine

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Offline reserlTopic starter

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #31 am: 08.01.09, 23:43 »

Hallo Sabine,

wie ich in der Zeitung gelesen habe, waren sehr viele Interessierte auf der Veranstaltung in Kringell.
Wie hat es dir gefallen?
Hat euch das Seminar in der Entscheidungsfindung weitergeholfen?


Gibt es hier noch ein paar, die sich mit den Gedanken tragen, auf "Bio" umzustellen?
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Ca.

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #32 am: 12.01.09, 10:42 »
Hallo Sabine,
wir sind seit 1996 Bio. Würden es immer wieder machen, allerdings mußt du auf vieles achten.
Es ist nicht einfach .
- Habt Ihr genügend Fläche?  Du kannst davon ausgehen,dass im 3. Jahr ein Engpass im Wachstum erfolgt. Danach wird es
   wieder besser.
- Ihr könnt nicht mehr so oft mähen, anstatt 5-6 mal meist nur dreimal . Vor allem muss man warten können bis es wirklich
   was hat.   (Glaub mir das kostet Neven - alles ist im Mähfieber und du musst noch warten )
- Mais kannst du vergessen
- Könnt ihr eure Milch bio-vermarkten?
- Welchen Verband wünscht die Molkerei die eure Milch abnehmen wird ?
- Kraftfutter teurer und weniger Inhaltsstoffe - da nicht immer alles verfügbar

Es gibt noch vieles mehr, wenn du noch was wissen willst kannst du mir ja mailen.

Viele Grüße Ca.

Offline Starbuck

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #33 am: 12.01.09, 10:49 »


Gibt es hier noch ein paar, die sich mit den Gedanken tragen, auf "Bio" umzustellen?

Ja! (aber ich gebs so ungern zu  :-X)

lg, Heiko
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Offline Jacky

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #34 am: 13.01.09, 22:24 »
Hallo Sabine,

wie ich in der Zeitung gelesen habe, waren sehr viele Interessierte auf der Veranstaltung in Kringell.
Wie hat es dir gefallen?
Hat euch das Seminar in der Entscheidungsfindung weitergeholfen?


Gibt es hier noch ein paar, die sich mit den Gedanken tragen, auf "Bio" umzustellen?

Hab jetzt erst die Antworten in dieser Box gesehen... ::)

Reserl, das mit der Veranstaltung in Kringell ging bei uns den Bach runter. Mein Mann musste trotz Urlaubsantrag arbeiten und mir selbst ging es gar nicht gut. Dabei hätte es uns so interessiert. Muss aber reichlich besucht gewesen sein, weil meinen Mann bei unserer Anmeldung gesagt wurde, die Teilnehmer müssen sie auf zwei Gruppen aufteilen, weil es so viele sind.

@Ca
Wegen dem Maisanbau...also wir würden den Versuch wagen, in Kringell klappt das ja auch. Sicher wär der Ertrag nicht so gross...aber das müsste man sehen.
Unsere Molkerei nimmt Bio-Milch an, wär also kein Problem...ich seh eher darin eins, dass wir unsere Molkerei gekündigt haben ::)

@Heiko
Was ist so schlimm daran, das zuzugeben ???
Liebe Grüße  Sabine

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Offline Starbuck

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #35 am: 14.01.09, 00:23 »

@Heiko
Was ist so schlimm daran, das zuzugeben ???

Schlimm nicht, aber hier im Haus und im Dorf würde das einen ziemlichen Aufstand geben.... hab ja ein dickes Fell, aber verärgerte Verpächter (wir haben 75%Pachtanteil!) kann ich mir noch nicht leisten.

lg, Heiko
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Offline mary

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #36 am: 14.01.09, 09:51 »
Hallo Starbruck,
ich wäre sofort gestiefelt und geschultert, aber meinem Mann muss ich erst noch einige Bedenken entkräften.
Grünland hab ich ihm schon schmackhaft gemacht- jetzt ist noch der Ackerbau dran.
Was ich als Problem erkannt habe- es ist nicht damit getan, einfach nur ein paar Dinge wegzulassen, es handelt sich in erster Linie um eine geistige Umstellung und um das Erlernen von Bodengesetzmässigkeiten, die wir alle nicht gelernt haben.
Hab mir schon einiges Rüstzeug dafür geholt und zum Glück einen hilfreichen Freundeskreis, die ich über alles fragen könnte.
Die Österreicher haben letztes Jahr einen Kurs "Bodenpraktiker für Ackerbau oder Grünland abgehalten",
muss da ein grosses Kompliment verteilen, das war das Beste an bodenmässiger Weiterbildung, was mir bisher untergekommen ist.
Und zum Glück gibts noch die vielen Graswurzelbücher- wo man ganz schnell durch Praxisversuche herausfinden kann, was brauchbar ist und was nicht.
Mich würde der biologische Gemüsebau auch sehr reizen, aber eines ist mir wichtig, es darf nicht noch mehr Arbeit machen-
vielleicht bekomme ich mit einer irgendwie gearteter Permakultur das Ganze einmal auf die Reihe.
Wegen Nachbarn und Verpächtern hätten wir kein Problem- sorgsame und nachhaltige Bewirtschaftung war denen bisher genau wie uns ein sehr wichtiges Anliegen.
Herzliche Grüsse
maria




Offline Jacky

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #37 am: 14.01.09, 10:01 »

@Heiko
Was ist so schlimm daran, das zuzugeben ???

Schlimm nicht, aber hier im Haus und im Dorf würde das einen ziemlichen Aufstand geben.... hab ja ein dickes Fell, aber verärgerte Verpächter (wir haben 75%Pachtanteil!) kann ich mir noch nicht leisten.

lg, Heiko

Mit etwas 75% Pachtanteil kommen wir auch hin. Da wir aber einen guten Draht zu unseren Verpächtern haben und auch schon mal das Thema Bio ihnen gegenüber erwähnt haben, seh ich da kein Problem.
Sollten wir auf Bio umstellen, würden wir wohl eher von den anderen landwirtschaftlichen Betrieben hier im Ort ein Kopfschütteln abbekommen.  ;D
Merk ich allein schon an den Reaktionen, wenn man erzählt, dass wir genfreies Soja füttern. ;)
Liebe Grüße  Sabine

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Offline Ca.

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #38 am: 14.01.09, 10:20 »
Hallo Mary,
es muss wirklich im Kopf beginnen, die Sprüche " dann lass ich halt den Kunstdünger weg und mach auch bio" kennen wir zu Genüge. Vor allem beim Ackerbau ist man schon gefordert - Fruchtfolge ! Wir haben seit ein paar Jahren einen massiven Kamillebefall auf einem Acker, wir waren zu viert  4 Wochen beschäftigt die Kamille mit der Hand zu entfernen - kein striegeln half. Da fragst du dich schon ob sich das lohnt.
Finanziell sieht es so aus:
- Förderung (Kulap )
- Mehr Milchgeld
- Einsparung Kunstdünger
- Einsparung Spritzmittel
- Weniger Tierarztkosten

dagegen
- höhere Kosten beim Kraftfutter
-  "           "        "     Saatgut
- Kontroll- u. Verbandskosten

Bei uns hat es sich auf jeden Fall gelohnt - ideel und finanziell
Allerdins haben wir viel eigene Fläche und niedriges Milchkontigent.
Viele Grüße
Ca.

Auf die Frage wie umstellen- du mußt zuerst mit einem Verband sprechen , die schauen deinen Stall an und sagen dann, ob es überhaup möglich ist - ohne Umbau. Dann brauchst du einen Vertrag mit einer Kontrollstelle. Zuerst wird alles als Umstellungsware gezeichnet - es kommt glaub ich auf die Vermarktung deiner Molkerei drauf an ab wann du den Biozuschlag bekommst.

Offline mary

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #39 am: 14.01.09, 19:32 »
Hallo Ca.
ich wüsste genau welchen Anbauverband ich wählen würde,
vom Stall her wäre der Umbauaufwand relativ gering.
Grünland und Milchviehhaltung wäre absolut kein Problem,
aber mein Mann ist ein leidenschaftlicher Ackerbauer-
hier habe ich noch einiges zu bedenken.
Darf ich dich wegen Kamillie fragen- kann es sein, dass dort eine Bodenverdichtung war?
Ich hab in vielen Jahren immer wieder geschaut, warum an welchen Stellen ganz bestimmte Unkräuter auftreten.
So ganz zufällig wachsen die nach meinem Beobachtungen nicht dort.
Bin gespannt, wir haben im Herbst beim Grünland einiges vom Bodenpraktikerkurs ausprobiert- momentan ist es den Würmern auch zu kalt.
Herzl. Grüsse
maria

Matze

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #40 am: 14.01.09, 20:29 »
Auf meinem Bio Acker ist es so, dass die Kamille vorallem kommt, wenn der Boden nach der Saat verschlämmt. Bin auch leidenschaftlicher Ackerbauer, mache seit 12 Lahren Biologischen Pflanzenbau, es geht gut mit Höhen und Tiefen. Bin sehr zufrieden, wenn auch immer noch Verbesserungen möglich sind und jedes Jahr wie überall anders ist. Was in einem Jahr gelingt, kann im nächsten falsch sein. Mir gefällt diese Herausforderung.

Lg Matze

Offline Ca.

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #41 am: 14.01.09, 22:11 »
Hallo Mary,
es ist uns eigentlich ein Rätsel wo die Kamille herkommt. Vor allem war sie nur in dem einen Acker. Einmal haben wir sogar schon den Hafer umgebrochen und Klee gesät ,dann wars gut , denn da kommt er ja nicht so auf. Beim nächsten Korn war es wieder da. Der Acker liegt an einem Hang, wird ganz normal bearbeitet. Der Bioackerbau ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Mal hast du wunderschönes Korn , dann wieder mager. Man müßte vielleicht auch mehr auf den Mond achten, aber auch dass ist nicht so möglich. ( Was nutzt der beste Mond, wenns Wetter nicht passt?)
Also ehrlich, man muß als Bio auch das Unkraut ertragen können, denn bei einer bestimmten Größe kannst du das nicht alles in den Griff bekommen. Wir  haben 10 Ha Acker und 32 Ha Grünland und ich verbringe viel Zeit mit Ampfer stechen und im Acker immer wieder durchgehen und Unkraut entfernen.
Viele Grüße von Ca

Offline Starbuck

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #42 am: 14.01.09, 22:17 »

@Heiko
Was ist so schlimm daran, das zuzugeben ???

Schlimm nicht, aber hier im Haus und im Dorf würde das einen ziemlichen Aufstand geben.... hab ja ein dickes Fell, aber verärgerte Verpächter (wir haben 75%Pachtanteil!) kann ich mir noch nicht leisten.

lg, Heiko

Mit etwas 75% Pachtanteil kommen wir auch hin. Da wir aber einen guten Draht zu unseren Verpächtern haben und auch schon mal das Thema Bio ihnen gegenüber erwähnt haben, seh ich da kein Problem.
Sollten wir auf Bio umstellen, würden wir wohl eher von den anderen landwirtschaftlichen Betrieben hier im Ort ein Kopfschütteln abbekommen.  ;D
Merk ich allein schon an den Reaktionen, wenn man erzählt, dass wir genfreies Soja füttern. ;)

Mir nützt ja der gute Draht auch nichts, wenn die Verpächter eben ihre festen Vorstellungen haben von "Ordentlicher Landwirtschaft". Die Konkurrenz um Fläche hat stark zugenommen, die Bio(gas!)bauern überbieten die Kollegen sowieso.
Wir haben im Moment 440.000kg Quote auf 55ha Fläche, unsere Jungviehaufzucht ist ausgelagert. Bei einer Umstellung muss ich ja mit einem höheren Futterflächenbedarf pru Kuh rechnen, auch die Rinder müssten wieder auf den Betrieb. Also wirds mit mehr Milchgeld nichts, selbt wenn der Biomilchpreis sich immer deutlicher vom "Normalmarkt" absetzt.
Reizen würde mich die Umstellung vor allem wg der Mineraldüngereinsparung, auch der Verzicht auf synthetische Kulturpflanzenbegleitfloraregulationsmittel ist heutzutage interessant.
Die Biobetriebe hier in der Nähe vermarkten ihre Schlachttiere überwiegend an die gleichen Händler wie ich auch, im Fleischbereich fehlen noch viele Strukturen.

lg, Heiko
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Offline Lotta

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #43 am: 11.07.10, 16:08 »
Moin!
Ich muss diese Thema auch mal wieder rauskramen...
Sind bei den Vorschreibern irgendwelche Entscheidungen gefällt worden?
Wer hat einen Milchviehbetrieb auf Bio umgestellt?
Bei uns wird die Frage gerade diskutiert, da die Fläche hier immer knapper wird und die Verpächter immer unverschämter-so dass wir gerne mit unserem Eigenland weiterwirtschaften würden.
Dazu kommen die immensen Kosten vom Maisbau Jahr für JAhr..eine Missernte könnte eine finanzielle Katastrophe bedeuten.
Hier gibt es einige Betriebe, die Miclh nur mit Grünland produzieren, bei guter Leistung. Daher könnten wir uns das auch vorstellen.
Allerdings müssen dann die Bullen weg.Fleisch gibts dann nur noch von den Galloways. (die auch unser UnkrautEx sind  ;D )
Ob nun Bio oder nicht, hängt von der Kosten/Nutzen Seite ab.
Ansonsten läuft es vielleicht auf Umstellung auf Grünland Betrieb hinaus.

Mich interessieren die Vorgaben, die an Milchbauern gestellt werden.
Muss man sich einem Verband anschliessen, oder reicht es aus, nach der Ökolandbau Zertifizierung eine Biomolkerei zu suchen?
Grussi Lotta
Schimpfe nie mit vollem Mund über Bauern

Offline Starbuck

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Re: Wie auf Bio umstellen?
« Antwort #44 am: 11.07.10, 23:52 »
Wir haben den Antrag beim Amt gestellt, es ist aber noch nicht klar, obs wirklich soweit kommt. Am besten ihr lasst mal einen Verbandsberater kommen, die können Umstellungberatung kostenlos anbieten, weils dafür einen EU-Topf gibt. Knackpunkt ist bei uns das Platzangebot im Stall/im Winterauslauf sowie die ausreichende Futterversorgung, weil wir unsere Jungviehaufzucht wieder in den Betrieb holen und dies selbst konventionell recht eng wird.

Einige Biobauern hier bauen auch Mais an, das geht wohl schon. In unserem Betrieb würden wir im Ackerbereich fast nur noch Ackerfutter produzieren und das Kraftfutter zukaufen.

Verbandspflicht gibt es nicht! Man musst nur einen Zertifizierer engagieren und rechtzeitig den Vertrag vorlegen. Die Biomilchbauern in Hessen liefern zum großen Teil nicht an spezialisierte Ökomolkereien, sondern an Oberfranken-West, da dort die Bezahlung gut und vor allem sicher ist. Bei einem Einstieg in eine neue Molkerei muss man unbedingt die nötigen Geschäftsanteile in die Liquiditätsplanung einkalkulieren, bei uns sind das ca. 2 Monatsmilchgelder- keine Peanuts!

lg, Heiko
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