Hallo!
Also ich weiß ja nun nicht, ob man da überhaupt eine erfolgreiche Definition zustande bringen kann, die wirklich allen gerecht wird und das sollte sie ja schon, wenn sie in "wikipedia" steht.
Zuerst einmal sieht man ja an den Beiträgen, dass wir Bäuerinnen selbst Schwierigkeiten haben, uns und unsere Arbeit zu definieren. Das Thema ist einfach sehr umfangreich und ich glaube, es gibt auf der einen Seite sehr selbstbewusste Bäuerinnen, die auch mit dem Namen "Bäuerin" keine Probleme haben und dann wieder andere, die einfach da "reingerutscht" sind und meistens wegen der Kinder und dem Hof ihre eigene Arbeit aufgegeben haben. Da ich mich zur zweiten Gruppe zähle, stelle ich mir manchmal die Frage, ob diese Entscheidung richtig war.
Und es ist wie immer im Leben, ist man zufrieden und glücklich mit seinem Beruf, so hat man eine ganz andere Sicht darauf, als diejenige, die heimlich denkt: "hätte ich doch nie meinen Beruf aufgegeben." In der Generation unserer Eltern wurde in vielen Fällen einfach vorausgesetzt, dass die Frau des Hofnachfolgers quasi nicht nur den Mann sondern auch den Betrieb heiratet und diese Denkweise war (und ist teilweise immer noch), glaube ich, nur in landwirtschaftlichen Betrieben so stark verbreitet. Deswegen unterscheidet sich der Beruf der Bäuerin eben doch sehr von anderen Berufen, die man an einer Schule gelernt hat und in denen man wirklich und immer selbst gewählt hat zu arbeiten.
Jedenfalls ist für mich die Frau eines Bauern nicht unbedingt eine "Bäuerin", wenn sie nicht im Betrieb arbeitet, ebensowenig, wie die Frau des Zimmermanns "Zimmermännin" ist. Die Ehefrau des Pfarrers oder Arztes wird ja nicht deswegen so angesprochen, weil sie die Tätigkeit ausübt, sondern oft nur der Ehre halber, wobei das ja eigentlich auch nicht richtig ist. Und die gelernte "Bäuerin" mit Ausbildung an der Landwirtschaftsschule und eigenem Hof, ist natürlich eine Bäuerin, ob sie nun verheiratet ist oder nicht. Die Nebenerwerbsbäuerin, die vielleicht den Betrieb aufrecht erhält, während ihr Mann arbeitet ist natürlich auch eine Bäuerin. Für mich kommt es gar nicht darauf an, ob der Mann "Bauer" ist oder nicht und auch nicht, was die Frau einmal gelernt hat, wichtig ist nur, dass die Frau in der Landwirtschaft arbeitet und zwar, um damit Geld zu verdienen.
Liebe Grüße
Rosi K