Energie sparen war für mich schon ein wichtiges Thema, als wir vor 36 Jahren gebaut haben. Aus finanziellen Gründen konnte aber nicht alles so realisiert werden, wie ich es mir gewünscht habe. Für die Solaranlage, die ich gern wollte, wurden dann also nur die Hohlrohre gelegt, falls es dann doch mal möglich sein sollte. War es nicht, aber jetzt könnte sie doch noch kommen und die damalige Vorsorge erspart uns, wenn es denn so sein sollte, dass wir hier überall die Wände aufreißen müssen.
Leider ist es inzwischen auch so, dass ich die gekaufte Energie als Ersatz für meine nicht mehr vorhandene eigene Energie benötige. Mehrere Kilometer mit dem Rad fahren liegt bei mir nicht mehr drin. Aber das Einkaufen macht auch weitgehend mein Mann. Einmal Großeinkauf mit dem Auto. Den Rest, wenn wir es hier im Ort zu bekommen, zu Fuß, bzw. im Nachbarort mit dem Auto. Ich würde jetzt auch nicht so darauf herumhacken, wenn jemand mit dem Auto auch mal kürzere Wege zum Einkaufen fährt. Das ist auch oft dem Gewicht oder der Sperrigkeit des Einkaufgutes geschuldet.
Das Auto wird benutzt, wenn es gebraucht wird. Einfach mal so ausfahren gibt es doch schon lange nicht mehr. Selbst Besuche nur noch selten. Da sehe ich für uns kaum Sparpotenzial.
Was Heizung angeht, ist es ähnlich. Wir heizen gewöhnlich in unserer Wohnung nur zwei Räume, das Bad mit Gasheizung und das Wohnzimmer zeitweise mit der Heizung aber überwiegend mit dem Ofen mit Holz oder Pellets. Beide Räume nur an wenigen sehr kalten Tagen ganztägig, sonst nur zeitweise. Dann wird auch ausnahmsweise mal die Küche kurz aufgeheizt. Im Wohnzimmer fangen wir meist erst um 17-19 Uhr an zu heizen.
Einzig das warme Wasser wäre noch eine Möglichkeit. Da schauen wir gerade, ob eine Solaranlage drin liegt. Photovoltaik sprengt unsere Möglichkeiten, ansonsten könnte damit noch Strom eingespart werden.
Ich finde es ist auch ein Unterschied, wie alt man ist. In jüngeren Jahren hätte ich dazu auch noch bestimmter Ja-sagen können. Mittlerweile ist es schon so, dass ich denke, wenn sich so eine Anschaffung amortisiert hat, ziehe ich meine Kreise vielleicht schon nicht mehr auf diesem Planeten.
Was für mich ein absolutes Ärgernis an Erdölverschwendung ist, sind Werbeartikel oder Give-aways aus Plastik, die oftmals nur schnell entsorgt werden. Da weigere ich mich mittlerweile auch, die anzunehmen.
Was ich aktuell unerträglich finde, wie viele Politiker, das „Wir“ benutzen, wenn sie keine Vorstellung davon haben, wie es dem anderen Teil neben ihnen bei diesem „Wir“ geht. Wenn Frau von der Leyen meint, WIR können auch Energie einsparen oder auch der Altbundespräsident sich ähnlich äußert mit den Worten „WIR haben eine Menge von Möglichkeiten, Flagge zu zeigen. WIR können auch einmal ein paar Jahre lang ertragen, dass WIR weniger Lebensglück und Lebensfreude haben. WIR können auch einmal frieren für die Freiheit.“ Wie anmaßend ist das? Ich habe mit beiden kein „WIR“, bin mir aber sicher, dass mein ökologischer Fußabdruck deutlich kleiner ist.
Ansonsten finde ich Energiesparen wichtig und immer wieder neu überlegenswert, unabhänig vom Ukrainekrieg. Schon vor 50 Jahren war das Thema. Da kam das Buch "Die Grenzen des Wachstums" heraus. Das Buch wurde zweimal aktualisiert und auch weiterhin hat es uns einiges zu sagen. Ich bin der Meinung wir sind am Beginn einer Zeitenwende. Der Ukrainekrieg und teilweise auch die Coronapandemie haben die Situation nur beschleunigt und verdeutlicht.
Auch der Titeel dieser Box ist gut gewählt, denn es geht nicht nur um das Energiesparen, die anderen beiden Begriffe sind auch ganz wichtig in dem Zusammenhang.