Neue Energien > Der Landwirt als Energiewirt

Re: Windkraft und ihre Verträge

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Gabriel:
Hallo,

gerade bei uns in Bayern wurden gerade viele neue Gebiete für Windkraft "zugelassen" ( http://www.oekostromanbieter.org/oekostromanbieter-blog/106-windkraft-in-bayern.html ).

Kennt jemand die genauen Gebiete? Hab leider nichts dazu gefunden. Wär wirklich interessant für mich..

Viele Grüße

frankenpower41:
Hallo  Gabriel

Da erkundigst Du Dich am Besten mal bei Eurem Landratsamt.
Die Genehmigung erteilt letzendlich wohl das Landratsamt. DA sind etliche Gutachten nötig bis mal Genehmigung erteilt wird. Bei uns wurden vor ein paar Jahren mal Zonen ausgewiesen wo evtl. gebaut werden darf.
im Zuge der Energiewende wird sich da aber sicher einiges ändern. Bisher war es so, dass z.B. in Naturparks (da gibts ja etliche) keine Anlagen gebaut werden durften, das soll sich aber wohl ändern.

Bei uns hier stehen etliche Bürgerwindanlagen. Wenn ich hinter unserem Stall steh, seh ich nachts bei guter Sicht inzwischen fast 20 Windräder blinken. Wenn ich im Wohnzimmer sitz und es ist dunkel blinken abend 2 Windräder herein.

Marianne

Gitta:
wer interesse hat kann mal unter folgenden internetadresse nachschauen:

http://www.iwr.de/wind/raum/genehm030801.html


tja zu den preisvorstellung brodelt auch bei uns die gerüchteküche.

in der nähe unseres wohnortes kommen auch zwei WEA.
ich hab mich bei einer mitarbeiterin der buchstelle informiert, was ein grundstückseigentümer
bei den bau einer WEA auf seinem grundstück erhalten kann. in der regel so um 18 000 bis 20 000€ pro jahr und pro
instalierte MW. aber die dame sagte gleich, das einkommen wird mit einer sehr hohen steuerlast belegt. das heißt, der staat kassiert kräftig mit ab.
knapp die hälfte bleibt dem eigentümer in der tasche und es gibt noch einen nicht ganz ohne, pferdefuß.

das gelände ist in ihrem ursprungszustand nach abbau der WEA zu bringen und das kann und wird ins geld gehen. normalerweise übernimmt den
rückbau die Betreibergesellschaft, aber was machst du als eigentümer, wenn diese firma pleite ist und der neue firmeneigentümer (falls es einen gibt) übernimmt keine garantie oder rückbau?
dann bist du dran, dann ist/kann das momentan lockente geld weg (zig tonnen beton müßen raus, das loch aufgefüllt und neu bepflanzt werden) sein.

einen weiteren steuer- und rechtlichen aspekt möchte ich noch sagen, wenn einer einen solchen vertrag unterschreibt, sollte das einfließende
geld nie auf das betriebskonto laufen, solche langfristigen angelegenheiten sollten immer in eine seperat gegründete Firma (GBR) laufen, damit bei konkurs der WEA der landwirtschaftliche betrieb und das Eigenheim nicht betroffen sind.

ansonsten immer rechtlichen und steuerrechtlichen rat einholen und ruhig die ein oder andere verhandlung mit den betreibergesellschaften platzen lassen. die firmen kommen schon wieder, die wollen diese platz unter vertrag, bzw vorvertrag.

wer einen vorvertrag macht, kann mit der betreiberfirma monatliche kleineren pachtzahlungen vereinbaren, bis die WEA in Betrieb ist und der eigentliche Vertrag dann in kraft tritt. Hintergrund: die Betreiberfirma ist bedacht zusammen mit den Kommunnen möglich schnell den Bau um zu setzen und trödelt nicht, sie hat ja schon das Gründstück unter vertrag, da kommt keiner mehr ran.


gitta

doretchen:
Gitta, dieser rechtliche Aspekt ist ganz wichtig. Ein Landwirt haftet normalerweise für seine Entscheidungen. Aber hier würde er haften für Fehlentscheidungen anderer. Von daher sollte man das im Vorfeld verhindern.

Katharina:

--- Zitat von: Gitta am 27.01.12, 12:56 ---normalerweise übernimmt den
rückbau die Betreibergesellschaft, aber was machst du als eigentümer, wenn diese firma pleite ist und der neue firmeneigentümer (falls es einen gibt) übernimmt keine garantie oder rückbau?
dann bist du dran, dann ist/kann das momentan lockente geld weg (zig tonnen beton müßen raus, das loch aufgefüllt und neu bepflanzt werden) sein.


--- Ende Zitat ---

Bei uns berät der Bauernverband die Bauern. Hier gab es auch eine Kleingedrucktes, welches die Bauern in Fallen locken konnte.
Hier werden nur noch Verträge unterschrieben, bei denen die Vertreiberfirma eine Versicherung abschließt für den Fall des Rückbaus.
So sind die Landwirte aus dem Schneider.

Da in unserem Kreisgebiet einige Windparks gebaut werden, hat sich unser Bauernverband dementsprechend schlau gemacht und berät wirklich gut.

Stimmt das mit der hohen Steuerlast wirklich? Oder ist es so, dass durch diese Mehreinnahmen der Steuersatz steigt?

Wir haben zum Glück - oder auch nicht? - nichts damit zu tun.

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