Danke Anni für deine Eindrücke. Vor langen Jahren sah ich mal eine Dokumentation über ein Hospiz. Das war damals noch recht neu in Deutschland. So wie du es beschreibst habe ich es auch aus dem Film in Erinnerung. Unvergessen ist mir die Aussage eines Mannes von vielleicht knapp 40 Jahren geblieben. Er lebte dort, weil er schon auf der letzten Station seiner Erdenereise angekommen war, konnte aber mit entsprechenden Medikamenten sogar noch etwas arbeiten.Er erzählte, wie es ihm ginge, klang dabei mutig und zuversichtlich. Schließlich sagte er den Satz "Eigentlich habe ich hier erst angefangen zu leben". Das ging mir damals immer im Kopf herum und fällt mir auch heute wieder ein, wenn es um Hospize geht.
Als meine Freundin mit Krebs im Sterben lag, kam eine Mitarbeiterin der Hospizbewegung (sie arbeiteten ambulant, weil sie keine Einrichtung hatten und wollten den Menschen das Sterben zu Hause ermöglichen) zu ihr und der FAmilie nach Hause. Sie war auch dort, als meine Freundin starb und konnte dem Mann und den beiden Kindern auf ihre besondere Weise beistehen.
Als mein Vater dann Krebs hatte, wollte ich es für ihn auch so haben. Allerdings verstarb er bereits, als ich gerade erst noch mit einer Mitarbeiterin des Hospizes gesprochen hatte. Das war trotz der Traurigkeit der Situation ein so erfirschendes, lebenidiges und hoffnungsfrohes Gespräch.
Beide male waren es wunderbare Frauen gewesen. Die Bewegung finde ich so wichtig und hilfreich. Als meine Kinder noch klein waren, dachte ich, wenn sie groß sind, möchte ich dort mitarbeiten. Die Menschen werden ganz normal behandelt und nicht wie Tote. Noch sind sie ja auch Menschen.
LG
Luna