Autor Thema: Was ist Glauben an Gott?  (Gelesen 15217 mal)

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Offline martina-s

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #15 am: 13.01.06, 18:00 »
Hallo Mathilde,
wichtig ist doch, wie der im Leben war und was er war, wie er für sich selber und für andere war.
Da reißt's der Redner auch nicht mehr raus.
Ich habe in den letzten Jahren so viele vermurkste Beerdigungen erlebt. Überall waren Priester vorne gestanden.
Die Ansprachen sind entweder herzzerreißend oder so "Naja".
Und beten kann man für den Verstorbenen ob mit oder ohne Ansprache....
Nachdenkliche Grüße
Liebe Grüße
Martina

Offline renate

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #16 am: 13.01.06, 18:31 »
Martina, du hast schon recht, was der Verstorbene für ein Mensch war, ist wichtig - nicht der Trauerredner.

Aber traurig ist so ein Begräbnis schon - nein taurig ist nicht richtig - armselig.  Ich habs bisher einmal erlebt - ich gestehe, ohne darauf vorbereitet gewesen zu sein. Mir gings hinterher wie Mathilde, es hat mich noch sehr lange beschäftigt.

Die Familie hatte damals den Pfarrer gebeten, noch ein Gebet am Grab zu sprechen. Er ist der Bitte auch nachgekommen - für die Angehörigen.

Viele Grüße  Renate

Offline MirjamTopic starter

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #17 am: 13.01.06, 18:53 »
Hallo,

was ich aber auch schon erlebt habe und auch zurückbleibende "Lebende" verletzt ist - wenn der Trauerredner dem Verstorbenen einen "Heiligenschein" aufsetzt im zum-Schweigen-gebotener" Anwesendeheit derer, die unter ihm auch leiden mussten.

Wenn natürlich nach so einem langen und sicher ausgefüllten Leben (mit Erleben eines Weltkrieges) nur ein paar dürre Worte bleiben - ist das natürlich enttäuschend.

viele Grüsse

Mirjam

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Offline Jacqueline

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #18 am: 13.01.06, 19:44 »
Für mich ist der Glaube an Gott sehr wichtig! Ich Glaube, an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und an das Wort Gottes, die Bibel.

Ich könnte ohne Jesus nicht mehr leben. Ich rede, hadere machmal, mit Gott. Ich bringe Ihm meine Sorgen und Sörgchen. Ich lobpreise Ihn. Ich erlebe Ihn, ich kann manchmal seine Gegewart spüren, seine Liebe. Es gibt auch so viele Bibelverse, die mich ermuntern, kräftigen und segnen.

Römer 8.4 So erfüllt sich in unserem Leben der Wille Gottes, wie es das Gesetz schon immer verlangt hat; denn jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben. 5 Wer seinen selbstsüchtigen Wünschen folgt, der bleibt seiner sündigen Natur ausgeliefert. Wenn aber Gottes Geist in uns wohnt, wird auch unser Leben von seinem Geist bestimmt. 6 Was unsere alte, sündige Natur will, bringt den Tod. Regiert uns aber Gottes Geist, dann schenkt er uns Frieden und Leben.

Manchmal, wenn ich so mit mir alleine bin, laut singe und bete und mit Gott rede, sag ich mir, wenn mich Leute so sehen, die denken ich sei reif fürs Irrenhaus! ::) ::)

Ich gehe gerne am Sonntag in den Gottesdienst. Mein Mann kommt manchmal mit, doch nicht immer. Unser ältester Sohn, bald 18 J.ist, kommt nicht mehr mit, doch ich weiss, er hatte eine christliche Erziehung erhalten und was gesät ist, wird eines Tages blühen. Bestimmt als Mutter, will ich so von weitem schauen, was hat er für Freunde, was lebt er so und hoffe, dass er nicht in schlechter Gesellschaft ist. Was zum Glück nicht der Fall ist. Mein Mann lebt sein Glaube in der natur und manchmal sagt er mir, am Sonntag sei er Pastor (Hirte), weil er sich dann gerne mehr Zeit nimmt für alle unsere Tiere, sie intensiver besucht und beobachtet, mit ihnen "spricht" u.s.w. Die Woche hindurch, werden die Tiere versorgt, gefüttert auf schneller Tour, u.s.w.

Das wichtigste ist der Glaube an Gott und wichtig kann je nach Person der Besuch zum Gottesdienst oder in eine Gebetsgruppe sein. Was ich gut finde sind die Alphalifekurse, die sind so aufgebaut das dieser Glaubesbasiskurs von allen Konfessionen brauchbar ist. Kennt jemand ALPHALIFE?
http://alphacourse.org/world/default.asp
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
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Offline Helhof

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #19 am: 16.01.06, 22:05 »
Hallo Jacqueline,
Gott spüren, das kann ich wohl noch nicht. Ich habe nach wie vor Probleme mit dem Heiligen Geist. Wie weiß ich, was Gottes Wille ist ?

Gerade gestern las ich im Gottesdienst aus dem Buch Samuel. Der Herr hat Samuel gerufen, und er hat ihn nicht erkannt, bis Eli ihn darauf aufmerksam machte.

So fühle ich mich auch, oder andersrum. Ich will Gottes Willen tun, aber wie ihn erkennen ?
Und manchmal denke ich, wenn ich nur in mich selbst hineinhöre, müßte ich Gottes Willen hören/fühlen/wissen.
Ich gehe auch sehr gerne zum Gottesdienst. Ich brauche eine Gemeinschaft.
Aber: Was ist meine Berufung ? Kann ich sie erfüllen ?

Liebe Grüße, Maria
Liebe Grüße,
Maria

Offline MirjamTopic starter

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #20 am: 17.01.06, 09:18 »
Hallo,

mir fällt es schwer Glauben an Gott irgendwo festzumachen, weil ich je mit mehr Menschen ich drüber spreche (vielleicht sollten das so manche Religionsausbilder auch mehr machen) - doch die unterschiedlichsten Ansichten zu Tage treten.

Manchmal erschreckt mich aber auch, wie "Glaube an Gott" zu tage tritt: Eine Bekannte erzählte mir, dass sie (mehrere Kinder mit den einen und anderen Sorgen) sich öfters fragt, "was sie Gott getan hat, dass er ihr solche Kinder .."  ::) und dass sie schon manchmal, wenn ihre Kinder sich beim Rangeln verletzen dann den Spruch bringt "kleine Sünden straft Gott sofort".

Bei solchen Aussagen - wird mir ganz anders. Ich fragte sie, ob nicht Gott eine Menge Hoffnung in SIE setzen muss, dass er ihr diese Kinder anvertraut, obwohl sie die eine oder andere Schwäche haben?

Für mich hat Glauben an Gott auch mit einem großen Vertrauen in das eigene "Sein-wie-ich-bin" zu tun und das Christus ob all seiner Zweifel an seiner Bürde ein Beispiel ist, dass man dennoch bei all den Hürden im Leben den Glauben an Gott bewahren soll.

Passend dazu ist ja die Geschichte Hiob, in dem Wettstreit, ob ein Mensch trotz Problemen seinen Glauben bewahren kann - und parallel die Sticheleien von Hiobs Verwandtschaft, "was er denn Gott getan hat, dass er so gestraft wird".

viele Grüsse

Mirjam
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Offline Jacqueline

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #21 am: 17.01.06, 09:22 »
Liebe Maria

Danke für Deine Antwort. Selber war ich während Jahren so verkrampft in meinem Glaubenleben und hatte auch Fragen, ja was ist den der Wille Gottes, was ist Gottes Plan für mein Leben! Und dann hatte ich wieder nicht so ein christlichens Verhalten, z.B.  schrei ich meine Kinder an, oder hatte Krach mit meinem Mann, und war dann wütend auf mich selber, das da so eine Klift ist zwischen dem was ich leben wollte, die Ideale und das was die Tatsache in meinem Leben ist ! ??? ::)
Ich, Du, Wir sind auf dem Weg!

Es gibt doch nur zwei Gebote die wir Christen einhalten sollten:Mathäus 22.36 b Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? 37 Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (5. Mose 6,5). 38 Dies ist das höchste und größte Gebot. 39 Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (3. Mose 19,18). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Philipper 4.4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!  5 Eure Güte laßt kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! 6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen laßt eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! 7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Ein anderer Bibelvers, der mir sehr lieb ist und der mich immer wieder aufmuntert ist im Epheserbrief Kapitel 2, und vielleicht auch eine Antwort auf Deine Fragen: 8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, daß wir darin wandeln sollen.

Ist dies nicht eine Erleichterung, wenn man weiss, man muss nicht nur tun, sondern man darf sein, und Gott führt uns sanft und mit Liebe und in unendlicher Gnade durch unser Leben.

Viel Spass mit Gott und mit deinem Glauben und das Gott Dich reichlich segnet und Dich seine Liebe spüren lässt.

Kennst Du das Buch von Gary Chapann "Die Sprachen der Liebe"? Wir sind alle anders und reagieren verschieden auf die Art Liebe zu spüren und zu empfangen.
« Letzte Änderung: 17.01.06, 09:24 von Jacqueline »
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
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Henry David Thoreau

Offline mary

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #22 am: 17.01.06, 10:01 »
Hallo Maria,
hast du das gut beschrieben.  :-*
Es wäre vieles einfacher, wenn wir Gott hören könnten.
In dem Trubel und Lärm der Welt wird es sowieso immer schwieriger, bei sich zu sein-
und seine Berufung oder Bestimmung zu finden.
In der Natur draussen spüre ich die Kraft und Liebe Gottes am meisten.
Aber ich habe auch oft Zweifel, ist das jetzt meine Vorstellung, die ich meine erfüllen zu müssen, oder ist es die Stimme Gottes, die mich mahnt.
Am Sonntag war im 3. Programm des Bayer. Fernsehens eine Sendung über Teilhard de Chardin,
ich habe sie nur noch am Schluss gesehen,
ein Satz von ihm ist bei mir hängen geblieben:
Wenn wir Menschen unsere Liebesfähigkeit nur um 1o % steigern könnten, dann würde sich sehr viel positives in unserem Umfeld ergeben, wenn wir sie um 50 % steigern könnten, dann würden wir die Welt im positiven Sinne aus den Angeln heben.
Was ich bei meinem Glauben spüre, dass ich mich bei Gott angenommen fühle,
mit meinen Stärken, aber auch meinen Schwächen und Fehlern.
Ich darf beides sein und muss mich nicht verbiegen und verstellen.
Und eines spüre ich in diesem Glauben zu Gott, es geht nur um die Liebe, sie ist das wichtigste- was uns dieser Gott sagen will.
Liebe zu den grossen und kleinen Dingen, auch zum kleinen Regenwurm, für den Baum,
für die Pflanzen.
Mit all dem, was uns anvertraut worden ist, achtsam und liebevoll umgehen-
das sehe ich als den Auftrag Gottes an mich an.

An dich und Jaqueline,
lest ihr viel in der Bibel?
Manchmal erschlägt mich die Fülle, und doch versuche ich wenigstens jeden Tag ein bisschen was zu lesen, ganz ohne Plan, ich bin überrascht, wieviel brauchbares für das Leben drinnen steht, obwohl es doch schon ein ziemlich altes Buch ist.
Irgendwann habe ich kapiert, dass Gottes Wort zeitlos ist.
Herzliche Grüsse und einen schönen Tag
maria

Offline Jacqueline

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #23 am: 17.01.06, 10:13 »
An dich und Jaqueline,
lest ihr viel in der Bibel?

Erlich gesagt könnte ich die Bibel mehr lesen! Ich habe vorhin dazu eine Beitrag dazu geschrieben unter Kennt Ihr die Bibel?

Einen andern Bibelvers der etwas zur Liebe aussagt und mit lieb ist heisst: Römer 5.5. Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Das heisst für mich, das die Kraft der Liebe in meinem Herzen ist, weil Gott  sie mir durch seinen Heiligen Geist gegeben hat, und durch diese endlose und masslose
ausgegossene Liebe von Gott mich und meine Mitmenschen lieben kann.

Ich hatte früher manchmal das Gefühl, dass in mir keine Liebe ist und dass ich liebesunfähig war! Ich musste und will lernen die Liebe von Gott immer wieder neu anzunehmen, damit ich lieben kann und unbevorhaltlos meine Mitmenschen annehmen kann, wie sie sind.
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Offline passivM

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #24 am: 21.01.06, 20:27 »
Kennt Ihr den Psalm 37 ?

Den finde ich so schön. Er ist so einfach zu verstehen, und im Grunde doch eine ganz gute Anleitung.

Ich sage oft im Gebet zu meinem Gott, dass er mir doch bitte ins Herz geben möge, was er von mir erwartet (vor allem, wenn ich nicht mehr weiter weiß). Das hat mir schon oft geholfen.
So kann ich z.B. in meinem Mann (trotz Frust und Enttäuschungen) immernoch auch das sehen weswegen ich mich mal in ihn verliebt hatte. Ich denke, ohne die wirksame Kraft Gottes (seinen heiligen Geist) wäre das nicht möglich...  So gesehen ist Glaube doch etwas sehr persönliches.
Aber es ist gut, darüber zu reden, und sich gegenseitig zu ermuntern. Und nicht zuletzt: Ich habe meinen Gott auch nur deswegen kennengelernt, weil es Menschen gab, die über ihn gesprochen haben, so wie wir in dieser Rubrik z.B. auch. Ich bin dafür sehr dankbar, obwohl das Gespräch mit anderen nur ein Denkanstoß sein kann. --- Ich finde, jeder ist für sich selbst, bzw. für sein eigenes Verhältnis zu Gott verantwortlich - im Endeffekt eine sehr persönliche Sache also.

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich liebe meinen Gott. Dieses Gefühl der Liebe erfüllt mich auch im Gebet, wenn es mir mal wirklich schlecht geht. Ich habe dann das Gefühl, dass er mich irgendwie tröstet, wenn ich zu ihm bete. Ich fühle das. Ich finde das wunderschön.

liebe Grüsse

Anna
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline Jacqueline

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #25 am: 21.01.06, 23:43 »
Ich bin gerade erst heimgekommen, von einem netten und angenehemn Anlass, mit lieben Leuten. Wir haben gut gegessen und schön geschwatzt.
Ein Anlass des Vereins: http://www.troc-actif.ch/

Mein Mann ist an eine G.V. (Generalversammlung) mit den Schafe - Hunde - dressur - Verein oder so was auf Deutsch, also schreibe ich noch ein wenig auf dem Forum, bevor ich ins Bett gehe und mein Mann heimkommt!

Der Psalm 37 gehört auch zu meinen Lieblingspsalme, vorallem die ersten Verse:
3 Hoffe auf den HERRN und tu Gutes, bleibe im Lande und nähre dich redlich.
4 Habe deine Lust am HERRN; der bwird dir geben, was dein Herz wünscht.
5 Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohlmachen
6 und wird deine Gerechtigkeit heraufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.
7 Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gutgeht, der seinen Mutwillen treibt.
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
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Offline MirjamTopic starter

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #26 am: 22.01.06, 10:13 »
Hallo,

ich denke das ein "echter" Glaube daran, dass alles was im Leben geschieht einen Sinn hat und dass man darauf vertrauen kann, nicht allein zu sein - schon eine große Herausforderung ist, der man sich erst sicher sein kann, wenn man wirklich mal in einem Tief angelangt ist/war.

Aus diese Grunde denke ich, dass die Glaubensbekenntnisse in den frühen Jahren zur Kommunion oder Konfirmation viel zu früh sind, genauso wenig halte ich davon, dass Erwachsene "für jemand anderes" (an Kindes statt) bei einer Taufe ein Glaubensbekenntnis sprechen.

Ich kenne mindestens ebenso viele Menschen, denen ihr Glaube über den Verlust eines Menschen hinweggeholfen hat - wie auch Menschen, die sich in solchen Situationen gänzlich von dem lossagten, was sie früher für Glaube hielten.

Wenn ich versuche, Glauben für mich auf eine Aussage usw. zusammenzufassen, kommt mir immer in den Sinn, dass ich mich frage:

Kann dies auch eine Aussage für Menschen sein, die sich in einer hoffnungslosen Position befinden?
Wie kann man in einem Lebensweg wenn man sich z.B. unschuldig mit Aids infiziert hat, seine geborenen Kinder mit noch Hoffnung oder einen "Sinn" darin sehen und noch Vertrauen auf eine Göttlichkeit aufbauen?

viele Grüsse

Mirjam

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SHierling

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #27 am: 22.01.06, 10:29 »
Hallo,
Zitat
Kann dies auch eine Aussage für Menschen sein, die sich in einer hoffnungslosen Position befinden?
Wie kann man in einem Lebensweg wenn man sich z.B. unschuldig mit Aids infiziert hat, seine geborenen Kinder mit noch Hoffnung oder einen "Sinn" darin sehen und noch Vertrauen auf eine Göttlichkeit aufbauen?
an solche Hilfestellung hab ich auch gedacht, als gestern in den Nachrichten (wieder mal) von einer Frau berichtet wurde, die ihre Kinder ermordet hat und sich dann selbst erhängt.  Ich glaube (!) nicht, daß solche Schicksalsschläge "gottgewollt" sind, oder irgendeine "Prüfung", oder das man sich da mit einem "ach, aber wenn ich selber sterbe, dann hab ich sie ja wieder" helfen kann. Und vermutlich hätte auch kein Exorzist ihr solche "teuflischen Gedanken" austreiben können vorher, eher schon ein guter Psychiater, und der wird meiner Meinung nach nicht von Gott geschickt sondern von den Nachbarn, wenns denn schon der Mann nicht tut.
Glauben ist für mich die "sichere Gewißheit über etwas, das mit heute menschenmöglichen Mitteln nicht zu beweisen ist", also z.B. auch daran, daß es noch erheblich mehr Kräfte und bestimmende Elemente gibt als die Wissenschaft heute messen kann - aber das Gott sich in einer Kleingartensiedlung darum kümmert wer seine Frau schlägt, das glaube ich nicht. Wer da beten kann, um sich über solche Zustände hinwegzuhelfen, oder wer gar als Nachbar betet, das solche Zustände "besser werden mögen mit Gottes Hilfe", der macht es sich in meinen Augen etwas zu leicht.

Grüße
Brigitta

Offline mary

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #28 am: 22.01.06, 10:46 »
Hallo Mirjam,
beim Glauben helfen keine Fragen aus unserem menschlichen Verständnis heraus.
Weder die Frage nach dem Warum und noch weniger nach dem Sinn.
Auf alle Fälle ist es mir so ergangen.
Aber irgendwann das Gefühl zu haben, dass ich mit meinem Menschsein angenommen bin, dass ich gehalten bin mit meinen guten und weniger guten Eigenschaften-
das hat mir in tiefen Stunden sehr geholfen.
Nicht nur auf Menschen zu bauen, sondern zu wissen, dass über allem dieser nicht fassbare, nicht sichtbare, nicht hörbare Gott ist, dass es eine Dimension gibt, die weder mit Verstand erklärbar, noch mit den Sinnen spürbar ist.
Und dass auch aus den tiefsten und dunkelsten Stunden im Leben immer wieder etwas positives herauswachsen kann.
Über meinem Schreibtsich hängt ein Spruch von Jörg Zink:
Was zu schwer scheint,
dennoch anfassen.
Vielleicht kommt die Kraft,
es dem Himmel entgegen zu tragen,
mit der Last.
Und noch ein Spruch:
Gott hat keine Hände, nur deine.

Wir werden auf viele Fragen und auf vieles Leid in dieser Welt keine Antworten finden,
wir werden nicht darauf hoffen können, dass sich die Welt von selst zum Positiveren entwickelt,
aber Gott hat eine Bostschaft, das wichtigste was zählt, ist die Liebe.
Wenn wir als Menschen nur lernen, liebesfähiger werden zu können,
dann kann ich mir vorstellen, ist Gott mitten unter uns.
Leider ist der Begriff "Liebe" sowas von schal und verhunzt worden.
Leider hat auch die Kirche hier in vielen Bereichen versagt,
aber Gott und Kirche sind 2 paar verschiedene Bereiche, das Unerklärliche und Unfassbare werden wir niemals ausrotten können,
aber in diesen Stunden und Situationen doch noch von irgendwas gehalten zu sein,
das ist in solchen Momenten auch schon was.
Herzliche Grüsse
maria

Offline Jacqueline

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Re: Was ist Glauben an Gott?
« Antwort #29 am: 22.01.06, 11:42 »
Es ist recht interessant Euch zu lesen.

Es gibt Christen, die sagen ,alles ist einfach, wenn man den Glauben an Gott hat, keine Probleme mehr, Gott löst sie alle, man muss nur beten, in die Kirche gehen und gute Werke tun.
 :o :o :o :o :o :o :( :( :( :(

Wenn dies für sie stimmt, okay. Doch ich bin nicht überzeugt, dass das Leben wie ein Autobahn ist, nein, es ist eher eine enger, mühsamer und steiniger Weg. Und wie gesagt:
Zitat
Ich denke das ein "echter" Glaube daran, dass alles was im Leben geschieht einen Sinn hat und dass man darauf vertrauen kann, nicht allein zu sein - schon eine große Herausforderung ist, der man sich erst sicher sein kann, wenn man wirklich mal in einem Tief angelangt ist/war.

Kennt Ihr den Text: Spuren im Sand?

Manche Christen sind gegen Psychologen und Psychiater und dies ist schade, wenn man ein Depression hat, ist doch gut, das es Anti-Depressoren gibt, nicht? Eine Paartherapie oder eine Psychotherapie kann auch helfen und in vielen Situationen nützlich sein, wenn man in einer Krise und in andere Schwierigkeiten steckt. Zwei von unseren Kinder sind DHA und wir gehen zu eine Pedopsychiater mit ihnen.  Normalerweise arbeiten solche Fachleute mit einern Charte und akzeptieren den Glauben an Gott ihrer Patienten.  :)
« Letzte Änderung: 22.01.06, 14:34 von Jacqueline »
Jacqueline "Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen,
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