Namenstage werden wohl im Allgemeinen heute nicht mehr häufig gefeiert.
Als Kind erinnere ich mich sehr wohl, war der Namentag mehr wert als der Geburtstag.
Meine Patentante gratuliert mir sehr wohl heute noch zum Namenstag, ich denk selber meist nicht dran, da mein Sohn an diesem Tag Geburtstag hat und ich mit Festivitäten für ihn beschäftigt bin.
Eigentlich hätte ich aus mehreren Gründen als 2. Namen bei Sohnemann den "Anton" anhängen dürfen, der Opa des Kindes auch den Namen trägt, aber....
habe statt dessen den Namen meines verstorbenen Vaters gegeben.
Ich kam zu meinem Vornamen, weil ein Junge erwartet wurde, meine Mutter die Älteste war, ich das 1. Enkelkind und mein Großvater "Anton" hieß, aber im Krieg blieb.
Also wurde kurzerhand das -ia- angehängt
meine Urgroßmutter bestand auf diese Ehre zwecks des verstorbenen Sohnes.
Früher war die Vergabe der Vornamen schon mehr mit Traditionen verbunden.
So heißen z.B. in meiner Familie väterlicherseits alle Mädchen mit 2. Namen Elisabeth seit Generationen, und ich habe gebrochen bei meiner Tochter....aber nicht absichtlich. Meine Tante erwähnte diesen Brauch erst bei der Taufe... warum ich die "Elisabeth" vergeßen hätte?
Kurzum in katholischen Gegenden ist der Namenstag von Bedeutung. Die Geschichten, die sich um die Heiligen bilden, oder die Legenden, sind auch recht nett.
Ein mancher mag jetzt lachen, aber mein Schutzpatron ist einer, der den "Schlampern" zu Hilfe eilt....
und auch mir schon geholfen hat.....z.B. verlegte Schlüssel wieder zu finden. Er gibt den "Tip" nicht umsonst, eine Spende für´s "Antoniusbrot" muß es sein, je nach Wichtigkeit des verlorenen Gutes richtet sich die Höhe der Spende...
und es funktioniert.....
nur wer verspricht und die Spende nicht abliefert, muß künftig auf seine Hilfe verzichten.
Schaut mal euch in den Kirchen um, wenn ihr welche besichtigt - in jeder größeren Kirche z.B. Münster findet ihr diesen Heiligen mit einem "Kässle" wo die versprochene Gabe abgegeben wird. Sie wird in der Tat verwendet für die Suppenküche von Obdachlosen, Bettlern usw.
Zusammenfassend möchte ich sagen, es ist ein schöner Brauch mit den Namenstagen, die damit verbundenen Legenden erinnern an Personen die für Ihre Mitmenschen oder ihren Glauben Zeugnis abgelegt haben.
Vielleicht lebt eines Tages dieses Brauchtum wieder mehr auf.....
Ich vergleiche immer früher und Heute....
was früher die Namenspatrone waren, Vorbilder für ein Gott gefälliges Leben
sind heute die Persönlichkeiten aus Sport, Film, Musikbranche, Adel, die zur Namensgebung beitragen.
So, letzter Satz damit ich nicht wieder ins Roman schreiben verkomme -
mein Vorname gefällt mir sehr, wenn er richtig ausgesprochen wird.
Im Süddeutschen haben manche das Problem mit ihren Namen, weil sie unschön im Dialekt gesagt werden oder fürchterlich gekürzt.