Autor Thema: Permakultur Sepp Holzer  (Gelesen 29792 mal)

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Offline jägerinTopic starter

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Permakultur Sepp Holzer
« am: 17.06.05, 13:58 »
Hallo!
Ist für mich eifach eine " Lichtgestalt", ein Visionär.Schwanke immer zwischen
Begeisterung und Fragezeichen.
Wer war schon auf dem Krameterhof , hat seine Bücher gelesen?
 Was setzt Ihr davon um?
 Ich denke ich handle schon auch im Garten in Kreisläufen, aber es gäbe noch vieles zu ändern, und oft ist  selbst mir unser " Sauberkeitsdenken" im Weg.
 Beim Samen einfach ausstreuen gemischt gibts halt doch vieles was nicht kommt....und einen Bagger hab ich auch keinen - und mag das auch nicht so heftig....

 Gerda

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Es grüßt Euch Gerda!

Ich bin der Wahrheit verpflichtet, wie ich sie jeden Tag erkenne, und nicht der Beständigkeit.  (Mahatma Gandhi)

Offline mary

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #1 am: 17.06.05, 14:42 »
Hallo Gerda,
mir geht es so ähnlich, ich kann Holzer auch nicht einordnen, auf alle Fälle ist er ein kluger Mensch, der mit seinem Dickschädel an seinem Berg Dinge in Bewegung gesetzt hat, für die er Respelt verdient.
Ich war letzten Sonntag auf seinem Hof, das 2. Mal, das erste mal bin ich mit vielen Fragezeichen und Misstauen hingefahren- eigentlich nur unserer Tochter zuliebe, die alleine nicht fahren wollte.
Und auch als ich diesesmal wieder droben auf seinem Hof stand und so viele Dinge gesehen habe, die normalerweise nicht funktionieren, da war ich erstaunt, dass ich von der ganzen Fazination so gut wie nichts vergessen habe.
Ich habe seine Bücher gelesen, habe ihn auf einem Vortrag gehört und einen Film im Fernsehen über ihn gesehen- diesen Hof in Wirklichkeit zu erleben, das ist etwas ganz anderes, dort sieht man eine Fülle, das ist einfach beieindruckend.
Wir haben bei uns ebene Flächen, beste Böden und dort in einer unwritlichen Umgebung wachsen Pflanzen, die normalerweise nicht wachsen können- nach Lehrmeinung.
Die Bilder der kahlen Berghänge rundherum und bei ihm pralles Leben, seine vielen Seen und Teiche, seine Almen, man muss es gesehen haben, vorstellen kann man es sich nicht.
Schweine, die den Boden umacker- vollkommen verrückt, denkt man sich- und dann kommt man in so ein Gehege, die Fläche ist umgegraben, die Bäume scheinen das zu überleben,
als so ein Rudel Durokferkel im Schweinsgalopp mit hängenden Ohren über den Berg herunterkamen,
frech und neugierig, jeden sofort beschnuppert haben-
da bekommt man einfach Lust auf ein Schnitzel.
Ich Dussel habe die Kamera zu Hause gelassen,
ich weiß nicht, ob ich mit Worten schildern kann, was man dort sieht.
Ich glaube die Sträke von Holzer ist sich in die Abläufe der Natur hineinversetzen zu können,
es braucht keinen Bagger, es geht um das andere Denken.
Nicht mehr gegen die Natur anzukämpfen, sondern für die Natur zu arbeiten, ich vermute, dass das das grosse Geheimnis und die Faszination von Holzers Permakultur ist.
Es gibt einen Japaner, Fukuoka, oder so ähnlich, der hat auf seinem Hof so etwas ähnliches auf die Beine gestellt.
Mit mir waren eine Gruppe von Frauen, die ebenso wie ich- einen HOf bewirtschaften, wir haben festgestellt, dass wir vieles anders gesehen haben, als wenn ein Naturfreund das ganze sieht.
Ich träume noch immer von diesem Paradies, dort hat man das Gefühl einfach die Seele baumeln zu lassen, wieder Kraft zu holen und man nimmt von dieser Fazination einiges mit nach Hause.
Wenn du heuer noch die Möglichkeit hast, dir das anzusehen, dann rate ich dir zu,
die Führungen finden ab nächstem Jahr nicht mehr statt.
Ich habe mir ein paar Bücher über Permakultur besorgt,
so jetzt wäre es einfach interessant, einiges auf unserem Hof umzusetzen.
Herzliche Grüsse
maria

Offline jägerinTopic starter

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #2 am: 17.06.05, 21:12 »
Hallo Mary,
 ich bin auch über den "alten" Film Agrarrebell gestolpert, war begeistert, hab dann sein Buch als Neuerescheinung gleich gekauft, immer noch begeistert.
 Und war dann letztes Jahr auch dort.
Seither- Fragezeichen. Ist schon schwierig in 100-Personengruppen wesentliches herauszuholen. Seine Art und Austrahlung- toll, hängt ihm ja alles, Bauer, Lehrer, Gärtner, Beamte an den Lippen und nickt begeistert. Aber spätestens auf dem Heimweg geht die Diskutiererei los- " suuuper- aber....Wir können das doch alles so nicht machen, weil und wegen.. " Und wieso nicht- eben wegen der Dinge die der Sepp zurecht anprangert.
 Darum auch Bagger, er meinte ja: Ihr braucht nur einen Bagger, dann könnt Ihr loslegen, Terassen schieben, Hügelbeete bauen.
 Aber : das einzige Permakulturmodel das m. E.  oft kopiert wird sind Kräuterspiralen, nur oft noch mit Beton, zu klein, etc. ....irgendwie auch falsch oder....
Und die Permakulturbücher sind oft so unverständlich theoretisch .
 Das ist bei Holzer halt auch noch so : Das sind Dinge in  unserer Heimat umgesetzt, nix aus Japan oder Australien. Und nix Exotisches sondern Einfach Verstandenes auch aus unserer Kultur heraus erklärbares..
Eigentlich sollte es doch darum gehen, die Naturgegebenheiten zu nutzen und zu vernetzen - Biotop Mensch- Tier- Natur.
Aber eben wer setzt was wie um? wo sind denn die Sonnenfallen, die Teiche....und wie oft sagen wir: ach,  das wird bei uns eh nix...?
 Ich weiß nicht obs wer versteht was ich meine- aber Fazit:Man muß wirklich wohl  dort gewesen sein um zu BE- greifen . Aber ich suche noch nach dem Modell das ohne Geld durch den Zirkus der Besichtigungen funktioniert....

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Offline jägerinTopic starter

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #3 am: 17.06.05, 21:17 »
 ;D
 Das war das falsche Bild...zwar auch Holzer....


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Offline Heidi.S

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #4 am: 17.06.05, 22:00 »
Hallo Ihr
Das Buch über den Agrarrebellen hab ich durch Zufall von einer Freundin zum lesen bekommen. Zuerst hat es mir nicht so gut gefallen,weil ich fand er  hat in dem Buch zu sehr mit dem schimpfen über andere zu tun als das man daraus lernen könnte.Beim zweiten mal lesen bin ich denk ich erst mit ihm klar gekommen und konnte mich reindenken in seine Versuche. Mich würde das ganz am besten natürlich mal in natura interessieren. Meine Freundin hatte zwar schon mal angerufen aber da hieß es es werden zur Zeit keine Führungen gemacht. Wie seid ihr denn nun in den Genuss einer Führung gekommen?Wann sind diese und wie kommt man ran?
Liebe Grüße Heidi

Offline mary

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #5 am: 17.06.05, 23:37 »
Hallo Heidi,
bei uns hat eine Reisefirma diese Fahrt organsiert.
Es wird Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet, man kann nur mit Anmeldung hinein.
Manche Dinge stören mich bei dem ganzen, aber all das was man sehen kann, das ist ein Fest für die Augen.
Als ich das erste Mal dort war- fand ich eine herrliche Landschaft vor, die Almen mit ihrer tollen Einrichtung, dazu ein Bergsee- unten waren die Kirschen reif und je weiter wir hinauf kamen, umso grüner waren sie.
Kürbisse, Tomaten, Gurken, Paprikas, Zuckermais - man kann es sich fast gar nicht vorstellen.
Rosen und Azaleen zusammen gepflanzt,
irgendwie ist dort alles anders.
Man kann nicht nach Hause fahren und irgendwas kopieren.
Aber als ich dort droben am Berg stand und auf die andere Bergseite sah, wo mit sehr viel Geld eine Lawinenverbauung gemacht wurde- und bei ihm die vielen Obstbäume ein pralles Leben zeigten,
da wurde mir damals klar,
dass wir auf unserem Hof einen Fehler machen, wir kämpfen gegen so viele Dinge- anstatt für die Natur zu arbeiten.
Ich habe bisher auch noch keine Permakultur gesehen, die auf einen ganz normalen Bauernhof umsetzbar ist,
aber der Gedanke an sich -
irgendwann fällt mir bestimmt was ein.
Seither probiere ich einfach viel mehr aus, haut es hin- recht so und wenn nicht, dann habe ich mit Sicherheit etwas dabei gelernt.
Mir gefällt die gestaltete Landschaft bei Holzer sehr gut, aber wir können eben auch keine Sonnenfallen und Hügelbeete anlegen,
sondern für mich muss es eine Form der Bewirtschaftung geben, die auch machbar ist.
Habe schon einiges ausprobiert- aber ich habe das Gefühl, dass ich da ganz am Anfang eines Weges bin-wo ich den Weg und das Ziel nicht kenne.
Ich habe mich früher nie um Saatgut gekümmert, das kann man kaufen, als ich bei Holzer eine sibirische Roggensorte sah, die er 1959 gekauft und seither immer weiter vermehrt hat-
das gab mir Grund zum Nachdenken.
Eigentlich haben wir mit dem Saatgut viel Macht in andere Hände gelegt,
das gibt mir zu denken.
Irgendwo auf der Welt züchten heute multinationale Saatgutfirmen-
ob es zu unserem Wohle ist??????????
Ich bin auch diesmal mit sehr vielen Fragen nach Hause gefahren,
sie sind noch nicht beantwortet.
In den Gruppen bekommt man nicht allzuviel mit, die sind einfach zu gross.
Ich habe mir zuvor die Bücher von ihm durchgelesen und eigentlich bin ich damals nur wegen der Zitronen mitgefahren,
denn ich hätschle meine Zitronenpflanzen herum und er lässt sie über den Winter draussen.
Allerdings zieht er sie aus Kernen und bei dem vielen Schnee sind sie anders geschüzt als bei unseren Wintern.
@Gerda, ich kann mir vorstellen, dass Permakultur auch nichts mit Austrailien und Japan zu tun hat,
sondern auch für unsere Gegend gäbe es sicher einiges zum Umsetzen.
Ich hätte auch gerne den Geistesblitz, ohne diese Besuchergruppen, nur einfach für uns unseren Hof so umzugestalten, dass Boden, Pflanze, Tier und Mensch eine Einheit leben können.
Unsere Tochter ist für diese Idee sehr aufgeschlossen, vielleicht finden wir irgendwann ein für uns passendes Rezept.
Man darf nicht vergessen, Holzer hat auch Jahre für seine Arbeit gebraucht, wir sehen das fertige Ergebnis.
Aber insgesamt war es ein wunderschöner Sonntag- und als ich nach Hause kam und meine ganzen Pflanzen im Hof standen, das war so ein schönes Gefühl, als wenn sie mich willkommen heißen würden.
Herzliche Grüsse
maria

Ostfriesin

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #6 am: 18.06.05, 06:53 »
Hallo,

ich habe von Sepp Holzer noch nichts gelesen, hatte mir nach euren Posts mal seine Website angeschaut und werde mir vielleicht mal sein Buch bestellen.
Ist denn der Holzer so eine Art österreichischer John Seymour? Von dem hatte ich kürzlich ein Buch gelesen. Er zog mit seiner Familie in den 70er Jahren aufs Land (in England) und lebte schließlich fast autark. Er ließ seine Schweine für sich umgraben ;-). Sein Buch "Wir ziehen aufs Land" habe ich förmlich verschlungen. Er merkte aber auch kritisch an, dass ohne seine Arbeit als freiberuflicher Journalist das Betreiben dieses Kleinbauernhofes nicht möglich gewesen wäre und dass schließlich auf Grund dieser Belastung seine Ehe zerbrach. Im Grunde hat dann wohl seine Frau die Bewirtschaftung komplett alleine gemacht.

Was hat es mit dem Bagger auf sich?

Viele Grüße
Ute

SHierling

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #7 am: 18.06.05, 08:59 »
Hallo,
mir hat neulich, in einem anderen Forum, jemand erzählt, wie laut Buch Holzers Schweine seine Flächen umgraben: man soll einfach nur einige Erbsen hinstreuen, und schon klappt das mit der Wühlerei.
 Dazu kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: wenn das bei ihm klappt, sind seine Schweine relativ dämlich - meine sammeln Erbsen oben ab, und das wars. Na klar wühlen sie auch, aber da zählen ganz andere Kriterien (von Schrot satte Schweine wühlen mehr als hungrige, es hängt vom Boden selber ab, von der Struktur, dem Bodenleben, der Tages- und der Jahreszeit, dem Wetter etc pp....mit solchen Untersuchungen haben sich Berge von Studenten schon ihr Geld verdient ;) ) Solche extrem vereinfachten und "billigen" Anleitungen machen mich immer ziemlich schnell mißtrauisch, und mir tun die Leute leid, die dannn mit den eigenen Hobbyschweinen tolle Dinge vorhaben und prompt auf die Nase fallen.

Dann hab ich mal einen TV-Bericht über Holzer gesehen, aus dem man sich (am Rande) ausrechnen konnte, das der Mann ja auch ganz gut Geld allein für seine Führungen kassiert, an seinen Büchern verdient er auch noch und seine geschickte Mediennutzung samt Spendenkonto (!!!! wieso sollte ich jemandem spenden, der das Ei des Kolumbus schon gefunden hat????) zählt auch nicht rückwärts. Das ganze kostet ihn nach meinem dafürhalten auch wesentlich mehr Zeit, als ein "normaler Permakulturbauer" über haben wird (oder Angestellte, die ein Normalsterblicher nicht hat).

Das soll jetzt nicht gegen Permakultur an sich gehen, dazu gibts ja auch andere Arbeiten und Untersuchungen (und die muß man nicht erst teuer bezahlen um sie mal von weitem zu sehen), und es gibt sicher auch Ansätze und Gedanken aus diesem Bereich, die sich im ein oder anderen Fall umsetzen lassen.Aber so eine Art "wir werden alle kleine Holzers" und schon ist die Welt gerettet - nee. Dazu sind die Sachen, die ich von ihm kenne, viel zu speziell und kaum je mal übertragbar.

@Ute: eine sehr ähnliche Ausgabe, nur leider völlig ohne solch ehrliche Zugeständnisse, ist das "Kosmos-Buch vom Landleben". Auch ein Journalist, selbe Masche: kaufen Sie sich einen Resthof und machen sie ihr Glück, aber auf Seite 3 eine Heugabel nicht von einer Mistforke unterscheiden können. Ist auch aus dem englischen Übersetzt (grottenschlecht),hat jede Menge in Deutschland undurchführbare (Klima!) oder sogar ungesetzliche Tipps  -  wer auf sowas reinfällt, tut mir immer wieder nur leid, ich treff so viele Leute, die heulend neben ihren verwurmten oder verhungerten Viechern stehen, völlig verwahrlauste Flächen haben deren Schafe von Maden zerfressen sind, oder denen "plötzlich und unerwartet" das Vetamt auf die Bude rückt mit zig Bußgeldern - und die haben dann meist dieses "aber es stand doch in meinem Buch"-Gesicht ... und da gibts Leute, die geben ihren Job auf im Vertrauen auf solche Bücher! :(

Hier noch mehr Permakultur-Marketing:
http://www.permakultur-akademie.de/
http://www.permakultur.de/


Grüße
Brigitta


Offline mary

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #8 am: 18.06.05, 10:10 »
Hallo Brigitta,
das erste mal bin ich ebenfalls sehr skeptisch zu Holzer gefahren, Schweine, die den Boden umackern, so ein Schwachsinn, wenn mich damals unsere Tochter nicht so gebettelt hätte, wäre ich mit Sicherheit nicht mitgefahren.
Aber wenn man das ganze dann in Natura sieht, dann sieht man erst, wie wenig auch ein einem Dokumentarfilm rüberkommt. Seither schaue ich fast keine Filme mehr an, denn der Unterschied zwischen Film und Wirklichkeit ist dermaßen gross, wenn ich es in % bezeichnen kannn, dann vielleicht höchsten 5 % was in einem Film rüberkommt.
Dass Holzer ein gewiefter Geschäftsmann ist und sich gut vermarktet- das sehe ich auch so,
aber wenn ein Markt dafür da ist, warum eigentlich nicht.
Er hat mit seiner Idee der Permakultur in den Bergen mit Sicherheit einiges bewegt, man muss diese von Menschenhand gemachte Landschaft gesehen haben, den Zauber und die Wirkung bekommt man über Bücher und Filme niemals so mit.
Ich kenne genügend Leute, die sich Träume vom einfachen Leben erfüllt haben und nach kurzer Zeit vor der Aufgabe gescheitert sind, ich habe Seymours Bücher vor langer Zeit gelesen,
und auch Holzers Bücher.
Wer meint- sich den Traum vom einfachen Leben erfüllen zu wollen, der sollte eine Weile zuerst selbst schauen, ob er sich diese Arbeit antun will.
Auf alle Fälle haben seine Schweine die Flächen umgegraben, ob sie nun intelligent sind oder nicht, denn in dieser Berglandschaft mit den vielen Steinen ist das umgraben mit dem Traktor zu vergessen.
Ich hätte auch gerne Schweine in einem Auslauf draussen, aber ich bekäme Bauchschmerzen, wenn sie die Wiesen so umgraben würden.
Aber wenn sie dort auf dem Berg diese Arbeit machen und dabei noch schöne Schinken und Schnitzel werden, warum eigentlich nicht.
Ich kann mich an der Person Holzers ziemlich reiben, vieles fordert meinen Widerspruch heraus,
aber eines habe ich von diesem "Agrarrebellen" mitgenommen-
einfach selbst auszuprobieren, nicht alles zu glauben, was als Lehrmeinung gilt.
Genauer zu hinterfragen, genauer zu schauen und sich auf seinen eigenen gesunden Hausverstand zu verlassen.
Holzer wird mit Sicherheit die Welt nicht retten, aber was wäre dabei, wenn jeder Mensch die Dinge in seinem Leben anpackt, die er anpacken kann?
30 Euro für eine Tagestour auf seinem Anwesen war mir beim ersten Besuch zuvor eine Woche gründliches Nachdenken wert, als unsere Tochter mir vorhielt, dass wenn sie in einen Disneypark fahren würde, mit Sicherheit auch eine Menge "Kohle" fällig wäre, habe ich mich überreden lassen.
Vor 2 Jahren waren wir als Gruppe von Bauern bei Holzer und auch diesmal sind viele Bäuerinnen mitgefahjren, haben damals und auch am Sonntag heiße Disskussionen drüber geführt.
Eines haben wir alle festgestellt, diese vielen Seen, Biotope, Sonnenfallen und seine Almen, die Pracht der Blumen, das Gemüse und Getreide in einer unwirtlichen Gegend, all das zusammen ist einzigartig,
es ist ein von Menschenhand gemachtes kleines Paradies,
genauso wie es eben wunderschöne Gartenanlagen gibt, die einem viel Freude geben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein stadtmüder Mensch in der dortigen Berglandschaft in so einer Alm aus reinem Holz, die Wände innen mit Zirbenholz ausgebrettert, nicht die übliche Bauernromatikeinrichtung, sondern mit einer Sauna, einen Bergsee, in dem man schwimmen und fischen kann, sich für viel Geld erholen und Kraft schöpfen kann.
Holzer gibt Menschen Träume für ihre Seele, was ist daran negativ zu sehen?
Wenn ich es schaffen würde, aus unserem Bauernhof so einen Traum hinzubringen und davon gut leben zu können, wäre ich sofort dabei.
Vielleicht ist das unser Problem und das unserer Mitmenschen, wir leben viel zu stark mit dem Kopf- messen alles in Zahlen und es muss sich rechnen.
Nicht das ihr mich falsch versteht, auch wir leben von unserem Hof-
aber Holzer hat es geschafft, Träume und Visionen in eine wirtschaftliche Basis zu verwandeln-
und das ist sein Geheihmnis.
Für mich war letzter Sonntag einfach ein wunderschöner Tag in einer Traumnaturlandschaft und wenn man von Holzer aus auf die gegenüberliegenden Bergseiten die vielen Hektare vom Wind umgestürzten und inzwischen weggeräumten Fichtenwälder sieht, wenn man genau an der Grundstücksgrenze den Unterschied eines Mischwaldes erlebt, der steht und ein paar Meter weiter ein Fichtenwald vollkommen zerstört wurde,
dann fangen viele Fragen an.
Das Holzer in den ganzen Jahren viele Prozesse geführt hat, aus seinem Betrieb eine wirtschaftliche Grundlage gemacht hat und seinen Besitz ausgebaut und vermehrt hat, das sehe ich nicht als negativ.
Wenn man die vielen Fallstricke und Verknüpfungen sieht, in die wir immer mehr reinfallen, dann gibt so ein Besuch bei diesem "Agrarrebellen" auch in dieser Hinsicht gewaltigen Grund zum Nachdenken.

Man kann mit Sicherheit nicht dorthin fahren, und mit einem Koffer voller Ideen nach Hause fahren, um sie zu kopieren.
Aber eine andere Sichtweise - viele Gedanken, positiv wie negativ, mir hat es auf alle Fälle sehr viel gebracht.
Denn nach dem ich vor 2 jahren auf seinem Hof war habe ich begonnen, mir überhaupt Gedanken über meine Träume zu machen-
und dann Schritt für Schritt umgesetzt.
Es sind winzige und kleine Schritte, andere Bauern, die damals dabei waren, haben viel grössere und umfassendere Schritte gemacht-
aber ich bin mit meinen kleinen Schritten zufrieden und ich sehe in der Person meiner Tochter - dass diese Schritte weitergehen werden.
Ohne Holzer hätten wir niemals so viele verschiedene Pflanzen, würden wir vieles nicht versuchen- und kritisch hinterfragen.
Er hat mir damals etwas bestätigt, was ich schon ahnte-
einfach seine kleine Welt versuchen so zu gestalten und zu leben, dass es einem gut geht.
Seine kleinen Dinge zu tun, die möglich sind und das mag wenig erscheinen-
im Verhältniss was in der Welt passiert ist es vielleicht nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Aber diesen Tropfen kann ich für diese Welt dazugeben, immer besser, als nur zu jammern, wie schlimm alles ist.
'Eines habe ich gemerkt, man kann viel mehr bewegen, als man meint.
Herzliche Grüsse
maria

Offline Mirjam

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #9 am: 18.06.05, 10:35 »

Hallo Brigitta,

ich frage mich, ob durch solche Pilotprojekte sei es autarkes Landleben/-Bücher oder Permakultur, die als Produktionsalternative hingestellt werden nicht die Kluft zwischen dem, was notwendig ist um 80 Millionen Deutsche zu ernähren - und dem was die Bevölkerung / Leser / Zuschauer durch diese Projekte erwartet noch größer wird a la: Ach! So gehts ja auch!
Warum machen die """bösen""" giftspritzenden Bauern das nicht """richtig""" wie Sepp Holzner?!

viele Grüsse

Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline mary

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #10 am: 18.06.05, 10:46 »
Halllo Mirjam,
die 8o Mio Deutschen werden ja nicht alleine von uns ernährt, sondern es kommt auch einiges von anderen Ländern.
Wenn ich mir mal im Geiste vor Augen halte, was bei uns alles  an Lebensmitteln vernichtet, weggeworfen, verbrannt und entsorgt wird, dann scheinen wir von allen einen reichlichen Überfluss zu haben.
Auf der Fläche von Holzers 45 ha Ranch würden im normalfall Fichten wachsen und die wirft nach zig- Jahren der Sturm um, Werbung des Holzes und Wiederaufforstung kosten wahrscheinlich mehr- als der Holzertrag.
Wenn ich die momentane Energiepreissteigerung sehe- dann ist es mir ziemlich egal, was andere Menschen denken, ob sie bei Holzer waren, seine Bücher gelesen haben oder nicht.
Der Lebenssaft unserer Wirtschaft, das Öl und die billige Energie scheint ziemlich verbraucht zu sein,
bzw. wird knapper und ob wir uns auf Dauer so ein verschwenderisches Umgehen mit den Bodenschätzen, den Ressourcen leisten können,
da habe ich meine tiefen Zweifel.
Auf Holzers Hof könnten einige Familien teilweise leben, von den Fichtenwäldern rundherum sicher keine Waldbauern.
Wir Bauern waren brav und haben billige Lebensmittel erzeugt-
wir können unsere Kosten leider nicht weitergeben, ständig war die Lösung, mehr zu produzieren.
Nur frage ich mich zunehmend mehr und mehr- wer den Preis dafür bezahlt?
Seit ich das Buch- Futter für das Volk gelesen habe-
ist mir bei vielen Dingen der Appetit vergangen-
als eine der 80. Mio Verbraucherinnen, zu denen ich mich auch dazuzähle.
herzl. Grüsse
maria

SHierling

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #11 am: 18.06.05, 11:54 »
@Mirjam: genau so sehe ich das auch, und das, was ich bei Hobbyhaltern zu hören bekommen, klingt nach dem. Genau so bin ich ziemlich regelmässig mit einer Horde von relativ jungen (so um 20, 25) Informatikern zusammen - was die über "Landwirtschaft" wissen, klingt dann ähnlich, denn: den Holzer finden sie im Internet, den Bauern von neben an leider noch nicht oft genug, und der hat auch (meist) keine Zeit zum Bücher schreiben.

@Mary: ich hab nichts gegen Permakultur, wie gesagt, und ich denke, ein Extremist wie Herr Holzer tut sichernlich zur öffentlichen Meinung das seine, ebenso wie Peta, wie die Nazis, wie alle "extremen Positionen" halt ein (in meinen Augen) ungerechtfertigt hohes Maß an Aufmerksamkeit bei den Miedien erlangen. Ich habe auch nichts dagegen, das seine Schweine seinen Acker umwühlen, wogegen ich etwas habe, ist wenn er Leuten glaubhaft machen will (so klang es zumindest), daß JEDER  in JEDEM GARTEN das "mit ein paar Erbsen" erreichen kann.

Mir wäre es lieber, die Leute , die sich aufmachen den Anbau neu zu erfinden wüßten vorher wenigstens ein paar Grundlagen über die Dinge und Zusammenhänge, die ihnen da "erklärt" werden. Mindestens ein bißchen Bodenkunde sollte doch schon sein, bevor man Schweine beim Graben beurteilen will, oder ein bißchen Tierphysiologie, ein Mindesmaß an Ethologie? Wenigstens die chemischen und physiologischen Zusammenhänge zwischen Pflanze und Boden, BEVOR man alles "schluckt", was einem so ein "Rebell" (finde ich übrigend durchaus nicht positiv, so ein gewaltentlehntes Wort) anbietet an Information.
Und ganz wichtig, selbst wenn man in Bio einigermaßen fit ist: Versuchsaufbau und Übertragbarkeit bzw. Aussagefähigkeit. Nur mal als Beispiel, weils mir grad noch so parat ist: wir hatten noch zu Studentenzeiten mal eine Fahrt zu einem gülleaufbereitenden Betrieb, der seine Zuschlagstoffe in verschiedenen Containern vorgestellt und getestet hat, Containermaße jeweils ca 1,50x1,50x1,50m. Nichts von den ganzen tollen Sachen hat nachher in der Realität funktioniert, einfach weil das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen (aerobe/anaerobe Zone) völlig verschieden war zu den realen Bedingungen im Güllebehälter... das sind so gaaaanz einfache "Kleinigkeiten", die man , wenn man mit etwas vertraut ist , auf den ersten Blick sieht, die einem fachfremden aber überhaupt nicht einfallen (können). Uns so kommen dann die Meinungen zustande, wie sie Mirjam oben schon angeführt hat. Welcher Laie sieht schon, das Schweine z.B ohne weiteres auch toten Boden nach oben holen? Wer kennt Zeigerpflanzen und kann ihr Auftreten mit dem Boden "abgleichen, " den er zu Hause hat? Und wer weiß, wann der H+-Ionen-Angiff einer Pflanzenwurzel Mineralien (welche? wann? ) zersetzt und wann das eben nicht funktioniert?
Also nicht alles, was man auf so einem Ausflug sieht, muß übertragbar sein, man sollte ausreichend Grundkenntnisse haben, um das, was da vorgestellt wird, auch beurteilen zu können, und man sollte, bevor man die Wirtschaftlichkeit solcher Methoden berechnet, die Führungen abziehen ;)
Und was DANN über bleibt, das ist es vermutlich wert, in einigen landwirtschaftlichen Betrieben nutzbringend umgesetzt zu werden.

Grüße
Brigitta

Ein PS noch für die Fans von grabenden Schweinen,

Das ist die Tages-Wühl-Leistung einer Sattelsau:
http://www.bb01.de/modules.php?name=Downloads&d_op=getit&lid=31 

 und da gibts einen Vergleich Wollschwein/Sattelschwein beim Wühlen, beide Eber gleich lang in ihren Ausläufen
http://www.bb01.de/modules.php?name=Downloads&d_op=getit&lid=33
http://www.bb01.de/video/sattelschwein_eber_auslauf.wmv
Beides Videos (.wmv) , kann sich jeder gern anschaun und überlegen, was er da hinterher anbauen möchte ;)
« Letzte Änderung: 18.06.05, 12:22 von SHierling »

Offline mary

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #12 am: 18.06.05, 12:50 »
Hallo Brigitta,
traust du uns Bäuerinnen und Bauern, die seit vielen Jahren tätig sind, so wenig Urteilsvermögen und Sachkenntnis zu, dass wir uns so leicht blenden lassen?
Glaubst du nicht, dass auch wir mit kritischen Augen durch unsere und auch durch die Holznerische Permalandwirtschaft gehen?
Glaubst du nicht, dass wenn man jahrelang die Buchführung eines Betriebes macht und im Betrieb mitarbeitet, dass man sich sehr genau überlegt, was zu tun ist?
Zeigerpflanzen und vieles andere ist doch auf einem Betrieb ein wichtiger Indikator.

Nazi, Peta und Holzer in einem Zug zu nennen, finde ich schon etwas makaber.

Ich weiß nicht, welche Form von Landwirtschaft du betreibst,
habe kein landw. Studium, aber so leicht blenden lasse ich mich als altes Greenhorn eigentlich von keinem mehr.
Ich war gerade auf meinem erkämpften Fleckerl Natur,
wir haben eine Pachtfläche übernommen, die etwas verwahrlost war,
mein Mann wollte alles umackern,
aber dort fand ich Kräuter, die ich alle brauchen kann.
Zum Glück liess er sich überreden, ein Stück Natur stehen zu lassen,
Baldrian, Schafgarbe, Zinnkraut und viele andere seltene Kräuter kann ich mir dort jederzeit holen.
Zum Thema Boden, ob Holzer wirklich so unwissend ist, wie sich es hier liest,
da wäre die Frage zu stellen, wer sich in Richtung Boden wirklich auskennt?????
Ich habe auch schon einiges ausprobiert, habe bewusst von Justus von Liebig an einiges gelesen, wollte vor ein paar Jahren wissen, was an Wissen über Boden wirklich vorhanden ist-
denn weder Holzer, noch Politiker haben Landwirtschaft erfunden, sondern es gibt diesen Beruf schon eine Reihe von Jahren auch vor Justus von Liebig.
Und es ist sehr interessant Liebigs Schriften im Laufe seines Lebens zu verfolgen.
Es ist noch interessanter zu verfolgen, wenn sich ein Wissenschaftler aufmacht, gängige Lehrmeinungen zu kritisiern und zu hinterfragen. was dann mit ihm passiert.
Wenn alles, was uns an Wissen über den Boden im Laufe der Ausbildung und Praxis zukommt,
so hilfreich ist, dann scheine ich ein Augenleiden zu haben, denn wenn ich mir Böden anschaue,
dann wird mir etwas mulmig.
Ich kann nur von meinen Erfahrungen, Erlebnissen und Experimenten meine Schlüsse ziehen,
kann mir Wissen über Bücher besorgen-
mein bester Indikator und Lehrer ist der Boden und ich habe das Gefühl, dass wir mit etwas mehr Ehrfurcht vor dieser lebenden Welt unter uns umgehen sollten.
Ich käme nie auf die Idee, mit dem Bagger so zu arbeiten, wie es Holzer macht,
aber sich selbst aufmachen und viel kritischer und genauer zu schauen,
sich in Natur und Lebenszusammenhänge einzudenken und -fühlen,
da eröffnet sich eine ganze andere Welt.
Wenn ich mir die Fachzeitschriften vor Augen halte, dann frage ich mich manchmal - ob diese vielen Hochglanzwerbeseiten nicht auch einen Einfluss auf Informationen haben-
quer zu lesen und quer zu denken- erscheint mir gar nicht so abwegig.
Eines finde ich äusserst interessant,
jeder, der versucht, andere Wege zu gehen-
kommt in eine Schublade.
Wenn es um die Landwirtschaft so gut bestellt wäre,
dann könnte man achselzuckend drüber hinwegsehen.

Ich habe es ähnlich auf einem anderen Betrieb erlebt,
der hat auch eingefahrene Wege verlassen und im Wald versucht, etwas zu verändern,
man scheint es nicht einmal der Mühe wert zu halten, so etwas anzusehen.
Denn was nicht sein kann, was nicht sein darf.

Bevor ich Holzers Hof gesehen hätte, hätte ich sicher auch anders drüber gedacht und geschrieben,
aber wenn man mit eigenen Augen genauer schaut, dann schaut man auch woanders kritischer.
Wir sind selbst Waldbauern und ich kenne die Probleme um Wald und Wind zur genüge.
Wir haben unsere Wälder zum Glück schon ziemlich umgebaut,
Sorge macht mir momentan unser Buchenwald, es passt einiges nicht mehr im Ökosystem Wald,
blöderweise stehe ich dann bei jedem Windbruch jede freie Minute bei der Waldarbeit draussen.

Ich habe mir einen Grundsatz angewöhnt-
sich beide Seiten anzuhören und dann versuchen- seine Wahrheit für sich herauszufinden.
Die Eintrittseuros haben sich mehrfach für mich und unserem Betrieb gerechnet.
herzliche Grüsse
maria

SHierling

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Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #13 am: 19.06.05, 09:57 »
Hallo,
@mary: wie weit Du Dir, oder sogar irgendeinem "Euch" als Gruppe den Laien-Schuh anziehst, mußt Du selber am besten Wissen.
Ich finde es völlig normal, das man mit unterschiedlicher Ausbildung Dinge auch unterschiedlich betrachtet - wozu wäre die denn sonst gut? Wenn Du Dir den selben Wald jeweils zusammen mit einem Städter, einem Forst-Ing, einem Waldbesitzer, einem Waldarbeiter und meinetwegen noch einem Jagdgast anschaust, bekommst Du auch lauter unterschiedliche Sichtweisen - und da kaum einer alles wissen kann, tut man gut daran, je mehr man sich auch das Wissen und die Sichtweisen der Anderen aneignet, desto "abgesicherter" und begründeter wird doch das eigene Urteil. Und dabei ist es genau so dumm, bestimmte Dinge "zu verherrlichen", wie andere völlig auszuschließen.

Was den Vergleich mit anderen Extremisten angeht: ich wüßte nicht, was da anders wäre? Überleg doch mal, wieviele Leute Holzer kennen, und wieviel - im Vergleich dazu - in den Medien davon berichtet wird.
Es ist völlig egal aus welcher Richtung oder zu welchem Thema jemand eine Extremposition fährt (meinetwegen könnten wir statt der Nazis auch gern irgendwelche Linksextremen dazunehmen, bloß die haben sie hierzulande ja verboten) worum es der Berichterstattung geht, ist doch nur "das Besondere daran". Das wird dargestellt, und das beeindruckt den Medienkonsumenten. Und egal ob in der Politik, im Tierschutz oder im Landbau: je weniger jemand darüber weiß, desto leichter läßt er sich beeindrucken, so hatte ich Mirjams Beitrag verstanden, und dieser Meinung bin ich auch.

Grüße
Brigitta
« Letzte Änderung: 19.06.05, 09:58 von SHierling »

Gitte

  • Gast
Re: Permakultur Sepp Holzer
« Antwort #14 am: 19.06.05, 21:11 »
Danke Vera, du sprichst mir aus der Seele. Es erschreckt mich schon manchmal, welcher Ton hier angeschlagen wird. Sicher darf jeder / jede ihre Meinung äußern, aber so extreme Vergleiche in dieser Tonlage sind wohl nicht angebracht.  >:(