Wein wird natürlich auch noch angebaut auf Teneriffa, aber eher zum Eigenverzehr.
Wir haben erst ein Weinmuseum angeschaut, das in einem uralten Gebäude untergebracht ist. Dort gibt es eine herrlich geschnitzte Decke, deren Schönheit auf meinem Foto leider gar nicht wirklich herauskommt. Aber Du hast bei so einem vollen Programm, wie wir es hatten, auch nicht wirklich Zeit, um in Ruhe zu fotografieren und mit Kameraeinstellungen zu experimentieren. Das Holz für diese Decke ist kanarische Kiefer.
Die "Casa del Vino"
Wein wird seit 1492 auf der Insel angebaut, die Spanier haben ihn mitgebracht. Die Weinsorten kommen aus allen möglichen Mittelmeeranbaugebieten. Ca 8000 ha Wein werden auf Teneriffa angebaut. Der Weinanbau ist für die Insel sehr wichtig als Erosionsschutz. Die Begrünung des Bodens verhindert ein Austrocknen.
Die Anbaumethoden sind traditionell als Spalier oder auch als Weinlaube angelegt. Spaliere können abgebaut oder umgelegt werden, um in der Pflanzenruhezeit zwischen den Reihen Kartoffeln anzupflanzen. Die Kartoffel wird dann im Februar geerntet und die Weinreben treiben im März wieder aus.
Es werden rel. viele weiße Trauben angebaut. Die bekannteste Sorte ist der als Likörwein bekannte Malvasier, den schon Shakespeare mochte.
Es gibt mehr private Winzer, als genossenschaftlich organisierte.
Auf Teneriffa haben viele alte Rebsorten überleben können, da die Reblaus auf der Insel keine Rolle spielt, die auf dem Festland ettliche Sorten zerstört hat. Es gibt 5 Anbaugebiete auf der Insel. Das Gebiet im Süden liegt auf 1700 m Höhe und ist das höchstgelegenste Anbaugebiet Europas.
So sagt man uns im Museum, während wir 4 Sorten Wein verkosten dürfen. Morgens um 10 Uhr! Und nicht so kleine Schnapsgläschen, wie man sie in Deutschland bekäme. Nein, die Gläser waren schon gut voll. Nebenbei gibt es Ziegenkäse auf Zwieback zum Probieren.
Die Weinlese findet ab Juli bis Oktober statt. Am 30. November startet dann das große Andreasfest, zu dem die neuen Weine geöffnet und probiert werden.
Weingut in der Nähe von La Laguna
Hier haben unsere Männer eher den Flughafer im "Beet" angeschaut, als der Erklärung zum Rebenanbau zugehört. Man war sich einig, dieses Feld hätte man nicht zeigen mögen.
Sie bauen 7 von den ganz alten Rebsorten an, auf vielen kleinen Feldern. Wie viel Fläche man insgesamt hat, wollte man uns nicht sagen. Sie kaufen aber noch Trauben dazu und produzieren 30.000 - 40.000 Liter pro Jahr. Damit sind sie mit 3 festen AK plus Saisonkräften während der Lese ein mittelgroßer Betrieb, der seinen Wein nur auf der Insel vermarktet.
Aber der Wein in der Verkostung, diesmal am Nachmittag, war gut und ein Rezept für rote Mojo-Soße haben wir auch bekommen. Das ist aber ein anderes Thema
Die Bodega Alvaro in Tacoronte haben wir dann am letzten Tag besucht. Da gab es Wein ganz ohne Erklärung, aber dafür recht viel. Interessant hier war eindeutig das Ambiente, der Großvater hat Weinflaschen gesammelt. Im Gastraum mit ca 100 Sitzplätzen, waren ALLE Wände mit Flaschen vollgestellt.