Hallo,
wir begleiten gerade einen alten Menschen mit mehreren Erkrankungen, v.a. einer Krebserkrankung.
Dabei ist die hilfsbedürftige Person zwar Ü 80, aber nicht richtig verwirrt.
Es begleiten sie bei allen Arztterminen im Wechsel vier verschiedene Erwachsene , die zumindest mit mittlerer Intelligenz und sehr viel gutem Willen ausgestattet sind, alles beizubringen, was man jeweils braucht. Es gelingt uns schier nicht !
Wir verzweifeln fast und könnten bald Bücher schreiben, was einem da alles passieren kann und was nicht klappen und passen kann...
Wie sind eure Erfahrungen ?
Unsere sind beängstigend...
Selbstverständlcih kann man es nicht verallgemeinern.
Es gibt Ärztinnen/Ärzte, Arzthelferinnen, Krankenschwestern, Krankenkassen-Mitarbeiter usw., die ihre Arbeit absolut gut und freundlich machen und alles verständlich erklären oder es sinnvoll auf Zettel schreiben, was man beibringen muss.
Es gibt aber ebenso viele Leute an diesen Stellen, die falsche Auskünfte geben, lustlos und schludrig und kurz angebunden sind und einfach unverständlich etwas sagen, was man bringen muss oder (was mehrfach der Fall war), die vorher gar nichts sagten, aber dann (teils lange danach !) zurückdatierte Überweisungen nachfordern.
Gestern kam z.B. ein Telefonat , mit dem sich die Schwester unverständlich bei dem alten Menschen meldete und runterratterte, was neu nachgebracht werden müsse. Die alte Person verstand natürlich nur einen Bruchteil und war sehr in Nöten. In Detektiv-Arbeit ließ ich mich durchs Klinikum herumverbinden auf der Suche nach der Dame ohne Telefonnummer und Namen...

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Sie war empört über meine Nachfrage und meinen Unmut, ob sie denke, der alte Patient hätte alles verstanden ? Ja hatte sie gedacht ! Die tickt doch nicht richtig ! Da sitzt absolut die falsche Person an dieser Stelle, sie kann sich null einfühlen, was der andere wissen kann und was nicht. Es war ein sehr komplizierter Sachverhalt, sie spach mit starkem Akzent und in Abkürzungen, die auch mir nicht geläufig waren.
Wir haben so eine übermäßige unnötige Extra-Lauferei damit. Darf mir gar nicht vorstellen, wie das ein alleinstehender Mensch selber machen sollte.
Woher soll ein Laie, der erstmals damit zu tun hat, wissen, was man braucht ? Wäre es nicht Aufgabe der Fachleute, die erforderlichen Unterlagen so zu benennen, dass man sie beibringen kann ? Das muss doch bei anderen Patienten auch ein Problem geben ?
Konkret war o.g. Sachverhalt, dass bei der Krankenhaus-Entlassung kein Gespräch erfolgte, sondern es wurde angekündigt, dass Telefonat käme mit Ankündigung zum Besprechen der Ergebnisse und weiteren Vorgehensweise. Niemand sprach davon, dass eine Überweisung nötig wäre; wir hielten dies auch für das Entlassgespräch (auch wnen das letztendlich erst 16 Tage nach Entlassung war weil vorher nicht alle Befunde beisammen waren). Dort forderten sie erst mal empört eine Überweisung vom Arzt - und zwar vom heutigen Tag , sonst könne man das Gespräch nicht abrechnen ! Der zuständige Facharzt war aber länger im Urlaub und der Hausarzt hatte an dem Tag nicht mehr offen und wir wussten nicht, ob man so Überweisungen zurückdatieren kann (technisch). Es geht - wissen wir inzwischen...
Deshalb musste man am Tag darauf den Hausarzt darum anflehen und er rückte dann auch eine Überweisung raus mit dem zurückliegenden Datum.
Diese brachte man dort vorbei und hörte 12 Tage lang nichts mehr - bis zum gestrigen Telefonat.
Der Makel an der Überwesiung war, dass sie nur vom Hausarzt war und das Gespräch damit nicht als Facharztgespräch abgerechnet werden kann... Ächz. Kann man das nicht gleich ordentlich mitteilen ??! Woher soll der Mensch das wissen ? Inzwischen änderte sie auch den gewünschten Zweck der Überweisung noch...
Dies ist nur das letzte Beispiel in einer längeren Reihe von Ärgernissen dieser Art. Das raubt echt Kraft und Nerven und Zeit.
Vielleicht ist es hilfreich, wenn wir hier aus gemachten schlechten Erfahrungen und gezahltem Lehrgeld das Beste machen und uns austauschen, um daran zu lernen.
Margret