Thema: Die neuen Bauernregeln aus dem BMUB

[maria02]

Marianne, Daumen hoch für dich

Ebenfalls !!!

[gammi]

. Oder denkt an den Schweinegürtel, in dem das gewonnene Trinkwasser mit zugekauftem Wasser versetzt werden muss, um es noch genießbar zu halten. Und das bezahlen alle. Nicht nur die Verursacher.

Hast Du für diese Behauptung eine Quellenangabe?

[Suri]

@Marianne: Sehr treffend formuliert!

Die Lebensmittel mussten immer billig sein, der deutsche Bürger satt und zufrieden und mit dem übrigen Geld kann er sich was leisten und die Wirtschaft ankurbeln.

LG Susi

[gammi]

Dass man kein Kilo Schnitzel für 4 Euro kriegt, wenn ein Schwein doppelt so lange gefüttert werden  muss, dann auch noch im Freien lebt, das ist den wenigsten klar.

Und auch nicht, dass das Fleisch dann fetter ist. Und man ja gerade das weggezüchtet hat, weil es der Verbraucher nicht wollte.

[LuckyLucy]

Ich kann Euren Frust gut verstehen, habe aber außer meinem eigenen Konsumverhalten wenig Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Die meisten Menschen sind doch sehr beratungsresistent. Meckern ist wichtig, aber das eigene Konsumverhalten zu ändern, die Herkunft von Lebensmitteln zu hinterfragen und bereit sein, ein wenig mehr auszugeben - das kriegt man aus den Menschen nicht raus.

Mich wundert das sehr, gerade bei meinen Kollegen. Wir gehören wirklich zu den Gutverdienenden, da muss man seinem "Nachbarn" das doch auch gönnen können. Aber nein, da wird zum billigen Kettenfriseur gegangen, obwohl man doch weiß, dass die armen Mäuse dort mal gerade den Mindestlohn erreichen. Ein paar Euro mehr für den Haarschnitt ist nicht drin, aber jeden Tag 'ne Schachtel Kippen... (bei einigen). Und Beispiele dieser Art gibt es zuhauf, was sicherer Beweis ist, dass Dummheit nicht ausstirbt. 

[Heidi.S]

Ja, genau. Ich würde mir wirklich wünschen, das es in der Schule ein Lehrfach gibt für Lebensgrundlagen.  Was sind alles Lebensmittel, wie werden sie produziert und verwendet.  Wie sieht eine gesunde Ernährung aus.
Wie gehe ich mit Geld um,  was muss ich für meinen Lebensunterhalt planen.
Wie kann ich meine Zeit sinnvoll planen, welche Ordnungsstrukturen sind sinnvoll.  Welche Zeichen der Überbelastung gibt es.
Wie kann man Ressourcen schützen, Luft, Wasser,  Boden im Alltag.
....Und da fällt einen noch einiges ein. 
Hab oft das Gefühl unsere Kinder werden so gebildet in der Schule wie selten, aber wie man im Alltag sein Leben auf die Reihe bekommt wissen Sie nicht.

[mary]

@LuckyLucy,
das Sprichwort, von den Reichen kann man das Sparen, von den Armen das Kochen lernen, das fällt mir öfters ein.
Besonders wohlbetuchte Leute sparen beim Essen sehr, sehr, zumindest erzählen sie mir dann auch noch voller Stolz von ihren Schnäppchenkäufen.
Aber dann die ganze Zeit mit hocherhobenen Zeigefinger über die Lebensmittel und ihre Erzeuger schimpfen. Und da kann ich mich dann auch nicht mehr zurückhalten.
Manchmal nervt es mich, egal wo man als Bäuerin hinkommt- überall aufzustehen und seine klare Meinung zu äussern, manchmal würde ich einfach gerne mal etwas anschauen, zuschauen, bei Naturführungen mitgehen, ohne sich verteidigen zu müssen.
Aber was mir auch auffällt, wenn man klar Stellung bezieht, verändert sich doch einiges, es wird von Seiten der Mitteilnehmer an einer Führung nachgefragt und irgendwann hören auch von sich selbst eingebildete Landschaftsführer auf, auf die Landwirtschaft zu schimpfen.
Ich war gestern in einer Ausstellung über Kleidung, solche Pracht sieht man selten, war eher ein Abbild aus früheren Zeiten. Bin dann an einem Billiggeschäft vorbeigegangen, T-Shirts um unter 5 Euros, das kann es auch  nicht sein.
Es stimmt vieles nicht mehr-
ich habe mir wegen dieser Kampagne auch so meine Gedanken gemacht.
War neulich beim Friseur, die Friseuse hatte erzählt, dass sie aus einem hessischen Dorf kommt- und im weiten Umfeld kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr in den Dörfern ist.
Die Töchter und Söhne von den Höfen haben eine gute Ausbildung und sind in den Ballungsgebieten arbeitsmässig tätig.
Die Dörfer sterben nach ihrer Aussage-
ich habe nachgedacht, was liefert oder leistet die Landwirtschaft, es sind nicht nur die Nahrungsmittel, es ist viel mehr.
So wie du schreibst, dass du dein Konsumverhalten hast, um Einfluss zu nehmen,
das habe ich auch, es ist ganz wenig, aber wenigstens kann ich sagen, ich habe das mir Mögliche getan.
Und ich habe mir gestern eine lange Liste aufgeschrieben, was Landwirtschaft für diese Gesellschaft leistet.
Es ist einiges zusammengekommen.
Wir haben uns viel zu lange geduckt und geschwiegen.

[LuckyLucy]

Bin dann an einem Billiggeschäft vorbeigegangen, T-Shirts um unter 5 Euros, das kann es auch  nicht sein.

Irgendwo müssen dann auch die Wenigverdiener ihre Kleidung kaufen? Ich glaube aber nicht, dass diese Billigangebote nur von diesen Menschen gekauft werden.

Es ist doch der Wahnsinn: Da wird "Shoppen" zum Zeitvertreib für viele Leute - ob man das Zeug braucht oder nicht, ist völlig irrelevant. Es sind so viele Missstände, auf die man zeigen könnte.

Und ich habe mir gestern eine lange Liste aufgeschrieben, was Landwirtschaft für diese Gesellschaft leistet.
Es ist einiges zusammengekommen.

Magst Du diese Liste hier einstellen?

[Entlein]

. Oder denkt an den Schweinegürtel, in dem das gewonnene Trinkwasser mit zugekauftem Wasser versetzt werden muss, um es noch genießbar zu halten. Und das bezahlen alle. Nicht nur die Verursacher.

Hast Du für diese Behauptung eine Quellenangabe?

Hier mal zwei Meldungen dazu:
http://www.umweltbundesamt.de/themen/zu-viel-nitrat-im-grundwasser-im-trinkwasser-kein und
http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/landwirtschaft/anbaumethoden/guelle-gefahr-trinkwasser-100.html

Dabei will ich doch gar nicht auf Gülle rumreiten! Jetzt drängt mich bitte nicht in diese Ecke. Gülle ist ein feiner Dünger und wie bei allem im Leben: die Menge macht das Gift.

Ich habe entgegen LuckyLucy festgestellt, dass "der Verbraucher" eben doch immer mehr bereit ist, mehr zu zahlen. Dass Schweinefleisch auch einen guten Fettrand haben muss (für den guten Geschmack). Dass regionale Höfe immer mehr unterstützt werden. Oder ist das nur ein Trend hier im sehr erweiterten Speckgürtel um Berlin herum? Zumindest aus anderen Großstädten habe ich das auch gehört.

Das Thema: Wie bekomme ich alles noch billiger? hatten wir hier doch auch schon, z.B. bei Fernreisebussen. Da freuten sich auch einige über Dumpingpreise.

[LuckyLucy]

Ich habe entgegen LuckyLucy festgestellt, dass "der Verbraucher" eben doch immer mehr bereit ist, mehr zu zahlen.

Entlein, natürlich gibt es auch diese Menschen, aber sie gehören nicht zur Mehrheit in diesem Land.


Zu der Hendricks-Kampagne fällt mir nur ein, dass die Bauernverbände geschlossen eine Gegenaktion starten sollten: Die Republik zupflastern mit großen Plakaten, auf denen positiv besetzte Bauernregeln zu lesen sind.

[Mathilde]

Hallo,

Der Meinung bin ich gar nicht.  Das ist doch alles Kinderei. Wenn ich so manchen Kommentar darunter lese auf FB dann kann ich gar nicht so viel essen wie ich k......  möchte. Das läuft doch aus dem Ruder!
Die Plakate sind dumm und dreist und mancher Gegenkommentar primitiv und zum fremdschämen

LG Mathilde

[Internetschdrieler]

@ Entlein

Zum Nitratbericht des UBA und was davon zu halten ist: http://www.keckl.de/texte/Nitratbericht%202016.pdf

[LuckyLucy]

Liebe Mathilde,

ich stelle mir unter einer gemeinsamen Aktion der Bauernverbände und positiv besetzter Regeln etwas anderes vor als das, was vermutlich in Facebook (ich bin bei dem Verein nicht Mitglied) und sonstigen social medias gepostet wird.

[Heidi.S]

Wenn man die aktuelle Statistik ansieht wo das Kaufverhalten der Deutschen in Bezug auf Biolebensmittel erläutert wird,  dann ist das schon ernüchternd.
https://de.statista.com/themen/657/bioprodukte/
Die Nachfrage danach ist eher gleich geblieben bis zurück gehend.  Also ganz anders wie in den Medien propagiert und von der Politik gewünscht wird.  Oder wie wir meinen es vor Ort wahrzunehmen. 
Im Vergleich zu unseren Nachbarländer liegen wir gerade mal auf Platz 7 mit einem Marktanteil von 3,3 %.
Der Handel jedoch mit Bioproduken ist steigend. So wird auch gerne Bio weltweit eingeführt ,  was nicht gerade förderlich für die Umweltbilanz ist. 
Ich finde es sehr unprofessionell von einer Umweltministerin,  den konventionell arbeitenden Bauern den schwarzen Peter der Missständen in die Schuhe schieben zu wollen und sich nicht mit anderen Faktoren auseinander zu setzen. 

[mary]

@LuckyLucy,
ja, sicher auch Bekleidung muss für Geringverdiener leistbar sein, genauso wie das Essen.
Wer gut verdient kann wählen.
Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem Hartz Vler, irgendwie ist mir da schon der Blutdruck in die Höhe geschellt, wenn so getan wird, als würden wie sie alle vergiften. Selbst das Billigbio sei einfach grottenschlecht. Wer viel Zeit zum Fernsehen hat, meint, er sei bestens informiert, aber da stecken auch wirtschaftliche Interessen dahinter, welche Infos unter die Leute gebracht werden.
Und da ist natürlich diese Plakataktion jetzt Wasser auf die Mühlen.

Ob ich die Liste reinstelle, ich muss darüber nachdenken, wichtig war es mir, sie für mich selbst einfach mal zu erstellen.
Das Bauernbashing habe ich schon vor vielen Jahren sehr intensiv erlebt, damals waren Bauernkinder wirklich nicht zu beneiden, wenn sie in die Schule gingen.
Habe mir immer wieder die Lehrer zur Brust genommen und ein sachliches Gespräch gesucht, leider war das nicht mit allen möglich.