Sterbehilfe ist ein sehr heisses Thema, das ganz schnell in eine Richtung kippen kann, die gefährlich ist.
Ich erlebe in unserem Bekanntenkreis gerade, wie nach 3 Jahren ein Wachkomapatient wieder zu sprechen lernt und ins Leben zurückkommt. Ohne den unermüdlichen Einsatz seiner Frau würde er wahrscheinlich schon lange nicht mehr leben.
Über dieses Thema traue ich mir kein Urteil zu,
ich sehe eine doppelte Gefahr, auf der einen Seite ist die medizinsche Technik heute soweit, dass Leben mit Apparaten verlängert werden kann, mit technischen Hilsfmöglichkeiten jemand wieder ins Leben zurückgeholt werden kann, der früher gestorben wäre, und auf der anderen Seite werden dann Angehörige mit der Pflege alleingelassen.
Im Zeitalter des Sparzwanges muss dann um jede Hilfsmöglichkeit gekämpft werden.
Die Patientenverfügung ist keine absolute Sicherheit vor der Apparatemedizin.
Ich möchte für mich nicht, dass mein Leben um jeden Preis verlängert wird, denn ich bin überzeugt, dass es auch nach dem Tod ein Weiterleben meiner Seele geben wird. Ich möchte mit Sicherheit nicht, dass ich entweder von meiner Familie oder in einem Pflegeheim gepflegt werden müsste,
aber Herr über Leben und Tod dürfen weder Angehörige noch Ärtze werden, dies hat allein Gott zu entscheiden.
Denn in Zeiten knapper Kassen kann mit entsprechendem Druck ganz schnell ein Pflegebedürftiger mürbe gemacht werden, dass er einstimmt, nicht mehr leben zu wollen, um anderen nicht zur Last zu fallen- Pflegeheime kosten ein erkleckliches Sümmchen, dass dann den Erben fehlt.
Komisch zuerst waren es die die behinderten Kinder, die im Weg waren, es gibt heute immer weniger behinderte Kinder, durch die vorgeburtliche Untersuchung wird da schon aufgeräumt,
dann kommen die Alten in Pflegeheime, die scheinbar auch nicht unbedingt ein würdiges Altern und Sterben gewährleisten und jetzt geht man noch einen Schritt weiter.
Irgendwann werden nur noch aktive und fite Menschen übrig bleiben- nur Gnade Gott demjenigen, der durch Krankheit, Unfall aus diesem Raster herausfällt.
Die Frage ob wir alles dürfen, was wir können, die ist in doppelter Hinsicht zu stellen.
Das Leid und die Krankheiten werden wir niemals aus dem Menschsein herauslösen können,
entscheidend ist, daraus zu lernen.
Und deshalb bekomme ich Bauchweh, wenn in der Zeitung nach einer Umfrage sehr viele für eine aktive Sterbehefhilfe sind.
Würdiges Sterben- zulange wurde der Tod aus dem Leben verdrängt und diese Diskussion lässt dem Tod ebenfalls keinem Raum.
Einer Patientin die Sonde rauszunehmen und sie verhungern und verdursten zu lassen, empfinde ich als unmenschlich, absolut grausam.
Bisher habe ich im Stall um jedes Tier mit all meinen Möglichkeiten und Fähigkeiten gekämpft,
ein Tier verdursten und verhungern zu lassen- damit hat man mit dem Tierschutzgesetz zu tun,
aber Menschen gesteht man scheinbar nicht mal diese Grundrechte zu und das noch in aller Öffentlichkeit.
ziemlich entsetzt
maria